Hund jault während der gesamten Autofahrt

Hallo!

Unser Dalmatiner (8 1/2)veranstaltet beim Autofahren ständig ein Konzert. Mittlerweile haben wir raus, dass er nicht jault weil er Angst hat, sondern aus Freude. Er springt auch freudestrahlend freiwillig ins Auto, daher schließen wir Angst also aus. Es ist auch eigentlich kein Jaulen, sondern eher ein lautes Fiepen. Manchmal zittert er sogar dazu. Das beginnt meist schon, wenn wir noch gar nicht vom Hof gefahren sind. Auf dem Rückweg nach Hause, ist er meist ruhig.

Auch legt er sich nicht auf den Rücksitz, sondern sitzt immer, manchmal steht er auch auf und setzt sich nur wieder hin, wenn wir was sagen.

Wir hatten jetzt eigentlich vor, im Mai mit ihm eine 4 Stunden Fahrt in den Urlaub zu unternehmen. Nur leider ist das Gefiepe kaum auszuhalten. Hat jemand einen Tipp wie man die Autofahrt erträglicher gestalten kann(von Ohrstöpseln mal abgesehen ;o))?

Hallo Pam!

Jaja, die hündische Hupe…

Die Frage ist erst mal: Warum bellt/fiept/jault der Hund?

Du sagst: Freude, keine Angst.
Aber was sagt Dein Hund?

Gut, leider kann ich ihn mir nicht ansehen, will aber trotzdem mal versuchen Dir zu helfen:

Du meinst, Dein Hund „freut“ sich. Einerseits ist es sicher das, andererseits aber sicher die Aufregung. Deshalb das Zittern. Ob er sich wirklich freut, mag ich nicht zu beurteilen, so wie Du sein Verhalten beschreibst, ist er wohl eher in grösster Aufregung und Stress. Das muss keinesfalls Angst sein, da hast Du schon recht, da wäre er wahrscheinlich eher still und geduckt - aber „nur“ Freude ist es bestimmt auch nicht.

Wo befindet sich der Hund eigentlich im Auto? Wenn ich richtig verstanden habe, ist er auf dem Rücksitz. Kann /Könnte er sich gemütlich hinlegen? Evtl. wäre ihm in einer Box im Kofferraum wohler - aber das müsste man ausprobieren.

Wann fängt er denn genau an zu bellen? Gleich nachdem er eingestiegen ist? Oder erst, nachdem ihr eine Strecke gefahren seid? Seit wann benimmt er sich so? Hechelt er stark? Beruhigt er sich manchmal wieder oder wirds eher schlimmer?

Versuch mal, den Hund ins Auto zu verfrachten und Dich dann ans Steuer zu setzen ohne abzufahren - wie reagiert der Hund?

Ich würde mal als sanftesten Weg versuchen, langsam vorzugehen und zu schauen, bis wo Du gehen kannst, bis der Hund bellt. Ist das schon, wenn er ins Auto soll? Benimmt er sich dann schon ganz „wild“ und „durchgedreht“? Gut, dann lädst Du ihn einfach ein paar mal ein und wieder aus und gehst danach wieder zur normalen Tagesordnung über. Wichtig ist dem Hund zu zeigen, dass ihr nicht zwangsläufig wegfährt und er seine Energie nur verschwendet, wenn er sich so benimmt. Ausserdem wird nicht weggefahren, wenn er bellt. Du siehst, das lässt sich nur durchführen, wenn Du ab jetzt genug Zeit hast um mit dem Hund zu trainieren, d.h., wenn es keine Rolle spielt, wie lange es dauert, bis Du mit dem Auto wegfahren kannst, ohne dass der Hund bellt.
Wennn Du übst, sollte der Hund am besten gar nicht bellen bzw. zum bellen kommen. Immer kurz bevor Du merkst „jetzt reichts“, den Hund wieder ausladen und etwas anderes machen. Ja, Du wirst Dir doof vorkommen, den Hund „einfach so“ ein- und auszuladen und Dich - je nach Verhalten des Hundes - hinters Steuer zu setzen und / oder gar den Motor anzulassen - aber es hilft. Wenn das „Geschrei“ erst losgeht, wenn Du fährst, such Dir einen möglichst verlassnen Parkplatz, wo Du nach Herzenslust fahren und wieder anhalten kannst. Wichtig ist, eine gewisse Ruhe mit einzubringen. Dafür muss man viiieeelll Zeit haben, das auch wissen und dem Hund vermitteln „hör mal, ich hab aaaaaaaaaallllllllllllleeeeeeee Zeit der Welt“.

Versuchts mal vorerst nicht mit schimpfen, anschreien etc., das Steigert die Aufregung nur. So solltet ihr Euch Etappenweise vorarbeiten. Wenn der Hund bellt / fiept, seid ihr zu schnell vorwärts gegangen. Am Ende der Autofahrt bzw. Übungssession sollte auch gar nichts Besonderes stehen. Einfach Übergang zur Tagesordnung. Macht ruhig mal ne Fahrt ums Quartier (wenn ihr dann mit dem Training so weit seid) und kehrt dann wieder zurück zu Euch.

Möglicherweise, je nach Ursache hilft auch füttern im Auto.

Tut mir leid, dass ich hier nur Ansätze liefern kann, aber evtl. hilft ja was. Wenns nicht klappt, oder ich mich irgendwie unklar ausgedrückt habe meld Dich doch nochmal.

Viel Erfolg wünscht

Semiramis

Hi Semiramis,

Du schreibst da einige Sachen bei denen ich Dir nicht ganz zustimme…

Wir hatten vor einigen Jahren einen Drahthaar-Foxl. Eine seiner Leidenschaften war autofahren - er ist sofort & ohne zu zoegern in JEDES Auto gesprungen (so man ihn gelassen hat), wir hatten damals Angst, dass er irgendwann 'mal „entfuehrt“ wird.

Und er war ein relativ „aktiver“ Beifahrer sprich fuhr ich zu langsam bellte er, ueberholten wir ein Auto fiepte & zitterte er und war ganz offensichtlich begeistert (er war sehr „wettkampforientiert“ sprich wollte immer gern vorn rennen). Wenn ich zu schnell fuhr machte er ein eindeutig missmutiges Geraeusch. (so eine Mischung aus knurren & jaulen, ein „huendischer Seufzer“ irgendwie)

Damit meine ich nur, dass zittern nicht unbedingt Angst oder Stress signalisiert. Andy haette Tag & Nacht im Auto verbracht wenn wir ihn gelassen haetten, das war ganz eindeutig ein Ort an dem er sich wohlfuehlte, trotz schlottern & diverser Geraeusche.

liebe Gruesse,
Astrid
*diedenautoverruecktenhundschonvermisst*

Hallo Astrid

Du schreibst da einige Sachen bei denen ich Dir nicht ganz
zustimme…

Doch, doch, ich glaub wir sind uns schon einig was das betrifft, schau mal:

Damit meine ich nur, dass zittern nicht unbedingt Angst oder
Stress signalisiert. Andy haette Tag & Nacht im Auto verbracht
wenn wir ihn gelassen haetten, das war ganz eindeutig ein Ort
an dem er sich wohlfuehlte, trotz schlottern & diverser
Geraeusche.

Ich hab ja geschrieben, dass das Zittern nicht aus einer Angst heraus kommen muss, sondern auch von Aufregung und /oder Stress. Stress ist immer Aufregung, aber nicht jede Aufregung ist Stress - oder eben schon, je nachdem, wie man Stress definiert.
Stress kann durchaus positiv sein.

Auch Euer Terrier war (positiv) gestresst und sehr aufgeregt, deshalb hat er geschlottert und gezittert - bei Terriern ist das sowieso noch häufig der Fall. Die können sich manchmal so richtig in etwas hineinsteigern! :smiley:

Lieber Gruss,

Semiramis

Hallo Pam,

wenn du verhinderst, daß er raus sehen kann ist er höchstwahrscheinlich still. Dabei mußt du natürlich drauf achten, daß es tiergerecht ist. z.B. eine Transportbox für den Kombi-Kofferraum wie sie bei Hundesportlern viel genutzt wird. Wenn die Heckklappe zugemacht wird ist Schluß mit schöner Aussicht und der Hund rollt sich friedlich in seiner „Höhle“ zusammen. Im großen Auto mit Beifahrer kann man den Sitz ganz nach hinten rutschen und den Hund im Fußraum ablegen lassen. Der Beifahrer muß dann konsequent darauf achten, daß der Hund dort brav liegt und nicht auf seinen Aussichtsplatz besteht. Hat der Hund das gelernt ist es überhaupt kein Problem mehr und klappt auch wenn man allein fährt. Die Methode sollte aber vor den Urlaub auf Kurzfahrten etwas geübt werden.

Viel Erfolg und Gruß
Steffi

Also ersteinmal, er bellt überhaupt nie. Er ist nur am Fiepen.

Aber Du könntest Recht haben mit dem Stress. Er ist von jeher ein Stresshund, warum auch immer, weil wir die Ruhe weg haben, das muss ihm in die Wiege gelegt sein. So richtig ruhig ist er nur zuhause, wenn wir ihn irgendwo mit hinnehmen, ist er meist unruhig. Deshalb „üben“ wir ja seit geraumer Zeit mit ihm.

Trotzdem denke ich, ist es ein positiver Stress bei Ihm. Er freut sich jedesmal enorm, wenn es an’s Autofahren geht und findet es auch toll, jedesmal woanders Gassi zu gehen. Nur, dass er uns das nicht anders deutlich machen kann…Er kann es meiner Meinung nach einfach nicht erwarten, bis wir endlich da sind. Wenn wir losfahren, geht’s sofort los mit dem Fiepen, halten wir 1x an und fahren dann weiter, ist er ruhiger, wenn er merkt, dass es an die Rückfahrt geht, ist er völlig ruhig. Aber hinlegen tut er sich dennoch nicht. Er springt freiwillig ins Auto und bleibt sogar drin sitzen, wenn die Türen noch offen sind und wir noch nicht so weit sind. Allerdings kann er es kaum erwarten, rauszuspringen, wenn wir irgendwo angelangt sind.

Das Fiepen kennen wir von ihm auch, wenn er ungeduldig ist und unbedingt raus will.

Momentan sitzt der Hund noch auf der Rückbank, wir werden uns aber Ende des Jahres ein neues Auto kaufen, wo er dann im Kofferraum sitzen kann. Vielleicht nützt das ja was. Oder wir müssen doch auf Bachblüten zurückgreifen…

Übrigens schreien oder meckern wir ihn nicht an…

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hallo Pam,
unsere DSHin (mittlerweile 12) hat sich im Auto auch immer
aufgeführt. sie ist eine leidenschaftliche „Autofahrerin“ und sitzt
mit den beiden anderen Hunden immer im Kofferraum. Allerdings sind
wir in all den Jahren das Problem nie so richtig angegangen. bei ihr
ist es allerdings so, dass sie eine wahnsinnige Freude daran hat, die
entgegenkommenden Autos „anzupeilen“ und schnappt dann an der
Fensterscheibe entlang.
wir haben uns mal eine große Box ausgeliehen, aus der sie fast nichts
sehen kann, vor allem nicht den Gegenverkehr. seit dem ist sie
ziemlich ruhig.

vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch? die Firma EHASO hat
auch zusammenlegbare Boxen aus Nylon (o.ä.), die wirken nicht so arg
wie ein Käfig; sieh es dir ruhig mal an!

liebe Grüße
Martina

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