Guten Tag compLexii,
erstmal sorry, aber irgendwie ist mir deine Anfrage gestern Abend durchgegangen.
Die von dir geschilderten Schverhalte hören sich jedenfalls gar nicht gut an.
Normalerweise ist es so, dass, wenn Hunde menschlichen Kot fressen, oder, weniger häufig feststellbar, Urin auflecken, eine Mangelversorgung an Mineralien vorliegt, die mit entsprechenden Dragees aus der Humanmedizin ausgeräumt werden kann.
Andererseits ist es für Rüden grundsätzlich so (und auch absolut natürlich), dass diese an Stellen, an denen eine Hündin, insbesondere eine läufige Hündin, uriniert hat, dort den Urin auflecken.
In deinem Falle jedoch wären die Symptome dafür eher sehr unüblich, denn du sagst ja, dein Hund erbricht und das Erbrochene ist wässrig und von bräunlicher Verfärbung.
Da dies jedoch nicht mit wässrigen Durchfällen verbunden ist und ich davon ausgehe, dass dein Hund vollständig und fristgemäss ordentlich durchgeimpft ist, schliesse ich Parvo einmal aus.
Das „Krankheitsbild“ ist jedenfalls sehr diffuse und lässt ad hoc keine konkreteren Vermutungen auf eine mögliche Ursache zu.
Daher stellt sich mir zuerst einmal spontan die Frage, ob und wie sicher du dir bist, dass diese Symptome eine Folkge davon sind, dass dein Hund tatsächlich Urin geleckt hat und aus diesem Grunde diese Erscheinungen auftreten.
Rein gefühlsmässig würde ich eher auf eine Art Vergiftungserscheinungen tippen.
Da deine Tierärztin darüber informiert ist, dass es in dieser Situation auch bereits Todesfälle unter solchen Hunden gegeben hat, die von solchem vermutlichen „Urin“ geleckt haben, müsste diese eigentlich über nähere Informatinen darüber verfügen, was konkret zumk Tod dieser anderen Hunde geführt hat. Dies könnte konkret durch eine entsprechende Obduktion nachgewiesen werden, wobei ich allerdings auch sagen kann, dass die meinsten betroffenen Hundehalter nicht bereit sind, die durch eine solche Obduktion anfallenden Kosten (auch noch) zu übernehmen.
Auffällig ist es jedenfalls, dass es bei dir in der Gegend schon mehrere ähnlichen Fälle gegeben hat. Im Grunde ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass alle diese Hunde an der gleichen „Urin-Quelle“ und -Stelle geleckt haben sollen.
Andererseits halte ich es auch unter diesen Umständen für sehr unwahrscheinlich, dass es sich bei allen Fällen nur um einen reinen „Zufall“ handeln sollte.
Meiner Ansicht nach müsste zuerst einmal absolut sichergestellt werden, dass es sich um das, was die betroffnen Hunde aufgeleckt haben, tatsächlich um ganz normalen Urin handelt(e).
Da du sagst, dass dein Hund schon einschlägige Symptomen ausweist, würde ich dir raten, ihn z.b. in einer qualifizierten Tierklinik sehr gründlich untersuchen zu lassen, was auch ein grosses Blutbild mit einschliesst. Eine solche Generaluntersuchung, insbesondere auch unter Berücksichtigung der bei deinem Hund bereits vorhandenen Symptome, dürfte allerdings auch mit einigen Kosten verbunden sein, jedoch dürfte dies jedenfalls die erforderliche Sicherheit geben.
Was nun deine Frage betrifft, wie du deinen Hund daran hindern kannst, diesen vermeintlichen „Urin“ aufzulecken, so hift da im Grunde nur eines: absolute Kontrolle beim „Gassi gehen“(konsequent wohl nur durch Leinenzwang) was allerdings keine Dauerlösung sein kann. Vermeiden von allen Gelegenheiten, die deinem Hund eine solche Möglichkeit zulassen, etwas aufzulecken.
Bei den nur eher vagen Anhaltspunkten kann ich dir leider keine „konkreteren“ Vermutungen oder gar Lösungswege zu diesem sehr auffäligen Schverhalt an die Hand geben.
Alles andere wäre eher verantwortungslos deinem Hund gegenüber.
Dennoch hoffe ich, dir mit diesen Überlegungen mögicherweise irgendwie weitergeholfen zu haben.
Dir und deinem Hund wünsche ich noch einen angenehmen Tag,
mit freundlichen Grüssen,
Pierre Mensah