Hund löst sich bei mir nicht mehr

Hallo Hundefreunde,

seit etwa 2 Wochen fällt mir auf, dass unser Labbi kein „großes Geschäft“ mehr bei mir macht - bei meiner Frau aber schon. Wir wechseln uns mit dem „Gassi“ so gut es geht ab, und so kommt es neuerdings vor, dass Charlie sein Häufchen nachts in der Wohnung macht, wenn ich abends zuletzt mit ihm war.

Neulich musste er ziemlich nötig und da bin ich mit ihm gegangen. Charlie ist ein „Verstecker“, also er braucht immer ein Gebüsch oder höheres Gras für sein Geschäft. Er hat drei Anläufe gebraucht um sein Geschäft zu erledigen - sonst war das nie so. Wenn er nicht sooo nötig muss, macht er bei mir garnicht :frowning:

Hängt das irgendwie mit dem Hormonchip (chem. Kastration wegen überstarkem Sexualtrieb) zusammen? Dieser sollte nämlich jetzt irgendwann jetzt seine Wirkung verlieren. Man merkt auch, dass Charlie schon wieder deutlich unruhiger beim Spatziergang ist als noch vor ein paar Wochen.

Charlie ist etwa 2,5 Jahre alt, Rüde und wir gehen 3x pro Tag eine Runde Gassi.

Da er bei deiner Frau offenbar keine Probleme hat, scheint keine körperliche Ursache vorzuliegen. Vielleicht geht ihr einfach zumindest eine Zeit lang gemeinsam Gassi, da habt ihr auch gleich noch ein Stündchen entspannte Zeit miteinander verbracht, sowas stärkt die zwischenmenschliche Bindung ungemein. Möglicherweise hilft das deinem Hund. Vielleicht kommt ihr beim gemeinsamen Spaziergang den Unterschieden auf die Schliche, die es naturgemäß im Umgang mit dem Hund bei Herrchen und Frauchen gibt. Kann ja sein, dass du ihn unbewusst irritierst oder ihm das Gefühl gibst, beobachtet zu werden. Meiner war auch ein „Verstecker“, der musste seinen Hintern immer so tief wie nur möglich irgendwo reinzwängen. Notfalls nahm er auch mit einem Grasbüschel vorlieb, nur bloß nicht „ungeschützt“ stinkern…
Warum lässt du ihn eigentlich nicht richtig kastrieren, wenn er so unter dem Sexualtrieb leidet? Damit wäre dann in der Hinsicht schonmal Ruhe. Kommt im Endeffekt auch billiger :wink:

Hallo,

mir fallen spontan zwei mögliche Ursachen ein:

  1. Du machst Stress. Vielleicht möchtest du bei den Runden, bei denen du dran bist, dass der Hund möglichst zügig sein Geschäft verrichtet, damit ihr wieder nach Hause könnt. Oder du bist nach einem Arbeitstag genervt und siehst die abendliche Gassirunde eher als notwendiges Übel. Unter Umständen reicht das schon, wenn es nur einige Male in Folge passiert ist, dass der Hund sich bei dir nicht mehr lösen (im wahrsten Sinne des Wortes) kann.

  2. Du wirst von deinem Rüden als zu dominant eingestuft, um in deiner Gegenwart sein Geschäft verrichten zu können. Das Absetzen von Urin und Kot hat ja immer auch Markierungscharakter. Dabei unterscheiden Hunde durchaus Urin- und Kotmarkierungen. Inwieweit das Nachlassen der Chipwirkung eine Rolle spielen könnte, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es KÖNNTE aber sein, dass der Hund mit der „Rückkehr“ seiner Männlichkeit auch anders mit seinen Markierungen umgeht. Es gibt jedenfalls Untersuchungen darüber, dass Hunde auf die Geschlechter ihrer Besitzer durchaus verschieden reagieren.

Was von beiden zutreffen könnte, kannst du am besten selbst beurteilen. Rein gefühlsmäßig würde ich eher auf den ersten Punkt tippen. Vielleicht könnte es eine gute Idee sein, mal ein paar Abendrunden gemeinsam mit deiner Frau zu gehen und zu beobachten, wie der Hund sich dann verhält?

Schöne Grüße
Jule