Hund macht nicht richtig 'fuß'

hallo.

habe hier eine weiße schäferhündin, 8 monate alt. wir gehen einigermaßen regelmäßig in die hundeschule und natürlich wird daheim fleißig geübt.
es klappt auch alles immer besser, aber „fuß“ macht sie nur sehr widerwillig. leckerli sind ihr oft völlig egal, und ein lob (wenn sie’s mal ne zeitlang schön macht) geht ihr am a… vorbei. nur wenn ich sie einigermaßen streng beim namen rufe läßt sie sich dazu bewegen, wieder auf gleicher höhe neben mir zu gehen, d.h. sie weiß genau, was ich von ihr will.

mit der im internet beschriebenen und in der hundeschule gelehrten methode, den hund mittels richtig kräftigem ruck an der leine an die richtige position zu ziehen, bin ich nicht ganz einverstanden. und ob ein „halti“ des rätsels lösung ist…?
gibt es elegante(re) wege, dem hund das „fuß“ schmackhaft zu machen?

gruß

michael

Servus, Michael:smile:

den hund mittels richtig kräftigem ruck an
der leine an die richtige position zu ziehen, bin ich nicht
ganz einverstanden. und ob ein „halti“ des rätsels lösung
ist…?

Würdest du gerne neben einem gehen, der dich pausenlos am Hals zieht?? *gg*

gibt es elegante(re) wege, dem hund das „fuß“ schmackhaft zu
machen?

Ich hab’ das meinem durchaus nicht „willigen“ LAH (Tierheim) so beigebracht (ähnlich dem „nicht ziehen“ Training):

relativ kurze Leine - und wenn er weg will von der Ideallinie - sofort stoppen (so schnell, wie möglich!) - er muss kapieren, dass er nur weiterkommt, wenn er „auf Kurs“ ist. Dann wieder in die Idealposition locken (womit auch immer) - seine Aufmerksamkeit 100% auf dich fixieren - erst dann geht’s weiter!

Zugegeben: die Methode ist unendlich zeitaufwändig!! (durch das viele stoppen kommt man auch nicht wirklich weit…*g*), aber wirklich konsequent mehrmals am Tag geübt, und das über Monate, hat aus meinem Racker einen wirklich gerne „bei Fuß“ Geher gemacht. Der kommt mittlerweile immer wieder Mal völlig freiwillg in die „bei Fuß“ Position, schaut, ob ich auch wirklich gut bei Fuß gehen kann…*g* und rennt dann wieder weiter…*lach*

Viel Spaß und Geduld beim Training, jenny

Hallo

ok ist auf diesem Wege etwas schwierig zu erklären, aber ich versuchs mal.
Meinen Schülern in der Hundeschule bring ich das so bei:

  1. Lauf bitte mit Geschirr wenn du das versuchen willst.

  2. Geht wesentlich leichter, wenn du die Leine (stinknormale Leine mit 2 Karabinern verwenden) zweimal einhängst. Einmal am eigentlichen Ring (Mitte Rücken) und den zweiten Karabiner am Ring über dem Hals (wo die Stoffe zusammenlaufen)
    Du hast dann eine andere Gewichtsverteilung und der Hund ist leichter eingestellt.

  3. Mach nichts mit Kraft. Hast du den falschen (clevereren) Hund spielt er das Spiel besser als du.

  4. Ok jetzt gehts los. Arm locker runter hängen lassen, Leine so lang wie möglich. Und jetzt bringst du ihm erst mal bei hinter dir zu laufen und auf dich zu achten. Wie?

  5. Wenn er`s schon kann laß ihn erstmal Sitz machen, dann gehts leichter. Wenn er sitzt, nur kurz mit Stimme loben und dann loslaufen. Schau gerade an dir runter. Wenn du auch nur seine Nasenspitze siehst drehst du sofort um. Bitte nicht auf ihn warten oder ihn rufen. Er hat - geh ich zumindest mal davon aus :wink: - 2 gesunde Augen, 4 gesunde Pfoten und ein Hirn, dass nach ein paar Minuten zu rauchen anfangen wird, weil er überlegt was denn jetzt los ist.

  6. Üb das - ich weiss es sieht dämlich aus - aber es funktioniert. Wenn er`s mal begriffen hat, kannst du auch gern das Kommando hinten mit einbauen.

  7. Du wirst merken, das der Hund immer öfter anfängt nach dir zu schauen. Das ist das Wichtigste. Wenn er schön hinten läuft und du dann irgendwann stehen bleibst, schau ihm ins Gesicht. Schaut er dich an, lob ihn mit der Stimme. Wenn er ein etwas ruhigerer Typ ist, kannst du ihm auch ruhig den Kopf streicheln. Bei quirligeren ist es oft so, dass sie dann sofort wieder aufdrehen und der ganze Effekt ist dahin.

  8. Ich weiss, du wolltest dass er Fuss läuft. Wenn du das immer noch willst, wenn er soweit ist, dass das o. g. wirklich 100%ig funktioniert, lock ihn immer etwas weiter nach vorn, bis er Fuß läuft.
    Ich bevorzuge hinten laufen, weil er da immer etwas mehr aufpassen muss als bei Fuß. Aber es ist auch eine Spitzenvorübung für Fuß und ein super Training für seine Konzentration. Und nebenbei tust du auch noch was für die Rangordnung.

Übrigens hinten laufen ist die natürlichste Sache der Welt für einen Hund (wird nur leider fast nirgends gelehrt). Denk mal an eine Hundemama mit Welpen. Von Natur aus laufen die Welpen der Mutter hinterher, damit sie sie nicht verlieren. Traumhafte Sache. Verliert sich zwar mit ein paar Monaten, wenn die Welpen selbständig werden, aber auch die „Großen“ erinnern sich wieder daran wie das funktioniert.

So das wars jetzt aber erstmal. Hoffe es hilft dir. Wenn du noch Fragen hast - kein Thema meld dich einfach

Andrea