Hund scheint sich nicht mehr in Wohnung zu trauen?

Hallo ihr Lieben,

es ist wirklich merkwürdig.

Diese Woche hat sich mein Hund sehr komisch verhalten und ich weiß nicht, was los ist (gehe sicherheitshalber Montag mal zum Tierarzt, etc.)

Jedenfalls, wie jeden Tag kamen wir vom Gassi, Hund steigt dann normalerweise aus dem Auto aus und dann ab in die Wohnung… normalerweise. Diesmal wollte er nicht aus dem Auto, es hat eine geschlagene halbe Stunde gedauert bis meine Freundin auf die Idee kam, den Hund mit Leckerli aus dem Auto zu locken, während ich mich mit seinem Lieblingsspielzeug zum Affen gemacht hatte.

Zwei Tage später…

Der Hund liegt, wie so oft, auf dem Balkon. Dort geniesst er normalerweise die letzten Sonnenstrahlen und döst gemütlich vor sich hin…

Doch auch dieses Mal, eine unerwartete Reaktion, die Nachbarin unter uns ist recht laut, knallt Türen, schreit mit ihren Kindern, etc. Aber er müsste es kennen, denn das macht die schon seit gut nem halben Jahr (leider ist unser Mietvertrag befristet und wir müssen da noch ne ganze Weile bleiben), jedenfalls, eien Tür knallt wohl unten in der Wohnung.

Der Hund springt auf, ist nervös, er zittert, traut sich nicht mehr in die Wohnung und verharrt in „Panik?“ auf dem Balkon.

Mit Leckerli haben wir den Hund dann reinbekommen, aber er hat sich nicht mehr wirklich beruhigt, ständig zuckte er zusammen und schaute, als wollte man ihn erschlagen.

Letzten Endes, wir haben echt Sorgen um den Hund bekommen und ich habe dann den Hund eingepackt und bin erstmal zu meiner Mutter gefahren (dort ist er glücklich, keine anderen Hunde, keine doofen Mieter).

Man muss zusätzlich erwähnen, das in unserer Wohnung noch eine total freche Katze lebt, die unserem Hund schon mehrmals eins auf die Schnauze gegeben hat, vielleicht hat er Angst?

Und mittlerweile beim Gassi gehen… wir kommen an einem Hof vorbei, wo er weiß, da lebt ein Hund und fängt an zu bellen, egal ob der Hund im Hof ist oder nicht… alles sehr sehr merkwürdig und ich kann mir langsam keinen Reim mehr darauf machen ob der Hund Angst hat oder Unsicher ist.

Wer hat eine Idee oder einen Rat? Ich wäre euch sehr dankbar, wenn jemand etwas Licht ins Dunkel bringen könnte.

Hallo JoergMZ,
entschuldigung, daß ich erst so spät antworten kann, aber leider hat mich eine Krankheit nieder gestreckt.
Euren Zeilen habe ich entnommen, daß ihr sehr versucht, auf den Hund einzugehen, vielleicht zu sehr.
Ich stelle sehr oft fest, daß ein Hund manchmal nur für einen Moment ein unsicheres Verhalten an den Tag legt, welches er normalerweise auch dann ganz schnell wieder vergißt - wenn nicht Herrchen oder Frauchen darauf reagieren ! Nämlich in der Regel mit extremer Aufmerksamkeit…alle sprechen ihn an, die Stimme beruhigend, vorsichtige Bewegungen, und ganz schlimm: Leckerchen ! Für den Hund heißt das alles Bestätigung in seiner Angst, und mit dem Leckerchen sogar noch Belohnung ! Ihr wirkt durch euer Verhalten unbewußt selbst unsicher und dies überträgt sich wiederum auf den Hund.
Also sollte der Hund ein unsicheres Verhalten an den Tag legen, so ignoriert ihn bitte völlig ! Wenn er mal nicht aus dem Auto steigen will, dann kein TamTam darum und locken, sondern Autotüre zu, umdrehen, alleine rein gehen. 10 Minuten später noch einmal zum Auto gehen, Türe auf, kurzes sicheres Kommando: „Komm“, und dann müßte das Thema für den Hund auch gegessen sein.
Gleiches, wenn er sich mal erschrickt, durch Geräusche, wie einen lauten Knall - auch ich habe einen Hund, der dann zusammen zuckt, meinem Zweiten hingegen macht das gar nichts aus - völlig ignorieren. Natürlich sieht der Hunde hilfesuchend zu euch, allerdings nur, um euer Verhalten darauf zu beobachten. Wenn ihr euch verhaltet, als wäre nichts geschehen, und ihr hättet überhaupt keinen Knall gehört, beruhigt er sich am schnellsten. Ihr könnt auch in einen anderen Raum gehen, wie z.B. die Küche, dort ein bißchen hantieren, und nach ein paar Minuten ihn rufen, weil ihr für ihn ein Leckerbissen habt (wichtig, nicht unmittelbar nach dem Knall und die Angstreaktion, um ihn nicht dafür noch zu belohnen, und das zu verstärken), oder geht ins Bad (ein bißchen vorm Spiegel fertig machen), und zieht euch anschließend Schuhe und Jacke an, und geht kurz eine Runde mit ihm Gassie.
Im Zweifelsfalle: keine Kommunikation ist in diesem Falle besser als eine falsche Kommunikation für den Hund.
Allerdings macht mir das mit der Katze ein wenig Sorgen. Da würde ich gerne noch einmal nachfragen:
verfolgt sie ihn, um ihm ständig eins auf die Nase zu geben? Oder macht sie das nur, wenn er ihr zu Nahe kommt? Drängt er sie dabei in eine Ecke, oder zieht sie sich erst gar nicht zurück? Wurde er in der Welpenprägephase von ihr mehrmals gekratzt? Welches Verhalten legt der Hund an den Tag, wenn die Katze in den Raum kommt? Sind die beiden öfter unbeaufsichtigt alleine miteinander?
Ich hoffe, euch hiermit erst einmal weiter geholfen zu haben.
Liebe Grüße
Angela