Hund 'schußfest' machen?

hallo.

meine hündin (jetzt 3 jahre alt) war als welpe (ca. 6 monate) „schußfest“. wenn da auf dem hundeplatz eine pistole losging, hat sie das überhaupt nicht interessiert.
ob sie vorher mit lauten geräuschen konfrontiert war, weiß ich nicht.

seit ihrem ersten silvesterabend hat sie aber probleme mit jedem silvesterknaller. sie ist dann nur noch ein zitterndes häufchen elend, nicht ansprechbar und zieht sich auf sicheres gebiet zurück.
bis zu jenem abend gab’s keine negativen erlebnisse mit lauten geräuschen.
kann sie das plötzliche „zuviel“ an silvester derart geprägt haben?

(wie) kann ich sie wieder dazu bringen, daß sie solchen belastungen gegenüber gelassener reagiert?

gruß

michael

ps: nein, ich habe NICHT versucht, sie zu beruhigen.

Hallo,

(wie) kann ich sie wieder dazu bringen, daß sie solchen belastungen gegenüber gelassener reagiert?

Das wirst du höchstwahrscheinlich vergessen können. Wenn eine entsprechende Empfindlichkeit erst mal da ist, bleibt sie leider meist auch, und nicht selten enden Versuche, das Tier zu desensibilisieren erst recht im Desaster.

Du kannst viel Geld und Nerven in Geräusche-CDs oder entsprechende Trainings investieren - das spezielle „Silvester-Setting“ wirst du kaum hinkriegen. Warum es bei manchen Hunden zu Panikreaktionen führt und andere kalt lässt, ist auch nicht schlüssig zu klären.

Oftmals ist es so, dass Hunde eher auf einzelne Knallgeräusche (wie Schüsse) mit Erschrecken reagieren, aber bei einem riesigen Geräuschspektakel völlig ungerührt bleiben. Generell verstärkt sich Geräuschempfindlichkeit oft mit dem Alter, was aber mit 3 Jahren noch nicht zum Tragen kommt.

Wenn du nicht zwingend einen schusssicheren Hund brauchst (für die Jagd z.B.) würde ich sehr dazu raten, das Ganze ruhen zu lassen und die paar Tage am Jahresende einfach hinzunehmen.

Schöne Grüße,
Jule

hallo.

(wie) kann ich sie wieder dazu bringen, daß sie solchen belastungen gegenüber gelassener reagiert?

Das wirst du höchstwahrscheinlich vergessen können. Wenn eine
entsprechende Empfindlichkeit erst mal da ist, bleibt sie
leider meist auch, und nicht selten enden Versuche, das Tier
zu desensibilisieren erst recht im Desaster.

na dann laß ich das mal lieber sein. solange sie nur zittert und nicht beißt… :smile:
vielleicht geht ihr ja selbst mal ein licht auf.

danke & gruß

michael

Hallo Michael,
dir und allen Lesern ein gesundes neues Jahr.
Ich hatte einen deutschen Schäferhund, auch er hatte zu Silvester ein böses Erlebnis -ein Knaller explotierte genau vor ihm. Wir besuchten darauf hin über viele Monate eine Hundeschule. Selbst der Hundetrainer musste hinter einen sicheren Zaun fliehen, da der Hund sehr agessiev reagierte. Seither vermeide ich an solchen Tagen mit den Tieren ins Freie zu gehen. Ich wohne am Ortsrand, zu den nächsten Gebäuden sind es 300 bis 400m, trotz dem verzieht sich unsere jetzige Hundedame in den Keller. Auch braucht sie an solchen Tagen viel Zuwendung und Ablenkung.
Schon wegen der Tiere gibt es bei uns keine Feuerwerke, Knaller oder Böller. Wenn Tiere eimal (gelinde gesagt)Unangenehmes erfahren haben, vergessen sie es nicht mehr. Sie höhren und empfinden einen solchen Knaller ganz anders als wir Menschen. Ich denke man kann einen Hund „Schussfest“ machen, dann darf er vorher aber nicht mit einem Silvesterböller Bekanntschaft gemacht haben. Denn das sind zwei verschiedene Dinge. Wenn ich mit der Kreissäge arbeite liegt mein Hund daneben, -die Geräusche stören ihn nicht. Bei einen plötzlichen Knall würde er sofort das Weite suchen. Das zu meiner Erfahrung.
Gruß Bernd