Hund soll abgegeben werden

Hai, Inertia,

ich schließ mich im Fall dieses Typen Jule an: der ist von Übel…

Ich hab einen Ausschnitt aus seiner Sendung gesehen und hab Stellhaare bekommen: ein Terrier-Mix hat alle Leute, die ihm zu nahe kamen, wild angekläfft und auch mal geschnappt. Als dieser „tolle Trainer“ (plus Kamera) auf den Hund zugingen, versuchte Fiffi sich kläffend unter Frauchens Stuhl zu verkrümeln und wurde von der Dame an der Leine wieder hervorgezerrt („Der tut Dir doch nix“). Das Tier ist immer panischer geworden und hat sich immer mehr aufgespult und die „Lösung“ dieses „Hundeverstehers“? Der hat das arme Tier im Nacken gepackt und ihn auf den Boden gedrückt ("…blahblahDominanzblah…").
Der Hund ist natürlich völlig ausgeflippt und hat versucht zu beißen, Cesar drückt, der Hund hat sichtbar Angst um sein Leben, Cesar drückt noch mehr - daß der Nackengriff an sich schon Schmerzen verursacht, hat der Hund wohl so hinzunehmen. Irgendwann hat das Tier sich dann in sein Schicksal er- und aufgegeben und war scheinbar nun brav…
Das nächste Mal, wenn jemand so auf diesen Hund zugeht, wird der wohl lieber gleich beißen, statt erst zu bellen - schließlich hat er ja gelernt, daß fremde Leute ihm Schmerzen verursachen und Frauchen lügt und ihn auch nicht beschützt.

Wenn man schon Fernseh-Hundetrainer empfiehlt, dann doch Victoria Stilwell oder Rütters - die arbeiten mit positiver Verstärkung (und Erdnußbutter).

Gruß
Sibylle

Meine Partnerin hat schon viel Hunderfahrung (mit Hunden
aufgewachsen, und bis letztens immer durchgehend Hunde
gehabt), ich keine. Wir sind von Anfang an in eine Hundeschule
gegangen, dann kam, als sich die ersten Probleme
herausstellten eine andere Hundeschule dazu, dann kam noch
eine persönliche Hundetrainerin oben drauf (ausgebildete
hauptberufliche Hundefachwirtin und
Hundeverhaltenspsychologin). Wir hatten keine Kosten und Mühen
gescheut doch leider haben wir uns entschlossen, dass es mit
dem Hund so nicht weitergeht und wir uns von ihm trennen
müssen.

Tja, und am Ende war der scheu, oder verkorkst oder wie immer man es nennen will. Wie heißt es doch: Das Problem sitzt immer am anderen Ende der Leine, auch wenn es Hundeschule heißt… Jetzt hat die arme Töle alle Mißlichkeiten durchgemacht - das Ergebnis ist ein Beißer, der nicht mehr zu kontrollieren ist… So bleibt also nur die traurige Feststellung von Jule969: Der Hund muß eingeschläfert werden.
Schade, daß man die Mitschuldigen in den Hundeschulen nicht ebenfalls einschläfern darf.

Hallo Melanie,

den Namen der Organisation möchte ich nicht nennen (macht auch keinen Unterschied), wir wohnen in Hessen.
Welche Vorgehensweise war bei deinen Hunden denn erfolgreich?

Lg

Hallo Priamos,

einschläfern ist für uns auch keine Variante, sonst hätten wir das wohl schon gemacht und ich würde mich nicht an dieses Forum wenden.
Ich bin mir sicher, dass keiner dem Hund etwas böses will und wollte (weder Hundeschule, noch Tiertrainer, noch wir selbst). Alle versuchen nach besten Wissen und Gewissen das Beste für das Tier zu finden. Also ist dein Kommentar wohl eher unangebracht - sorry.

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Ich bin mir sicher, dass keiner dem Hund etwas böses will und
wollte (weder Hundeschule, noch Tiertrainer, noch wir selbst).

Ihr selbst? Nein bestimmt nicht.
Aber das Verhalten des Hundes ist doch nicht so einfach vom Himmel gefallen, der Hund doch nicht beschlossen „So, jetzt werde ich mal ein Beißer“

Alle versuchen nach besten Wissen und Gewissen das Beste für
das Tier zu finden.

Mit dem Wissen ist das so eine Sache. Ich denke da über Hundeschulen und Tiertrainer nach

Also ist dein Kommentar wohl eher
unangebracht - sorry.

Wirklich?

bei einer idiopathischen Aggression blieben auch die Besitzer
nicht verschont und die Angriffe würden sich nicht auf
Bereiche außerhalb des Grundstücks beschränken.

Nicht jede Aggression, die vom Besitzer als „grundlos“
beschrieben wird, ist es für den Hund auch.

Vielleicht sollte man das Wort „idiopathisch“ meiden. In der Medizin heißt das soviel wie „Ich weiß es nicht“. Was eigentlich zu dem Schluß führt, daß man den Grund nicht kennt, aber ein solcher vorhanden sein muß.
Der Gang durch mehrere Schulen tut Kindern nicht gut, warum soll es bei Hundern anders sein?

Naja… sie ist kein aggressiver, haltloser Beißer, sondern ich würde es mal „verhaltensauffällig“ bezeichnen. Mal ist sie ja der liebste Hund der Welt, mal eben angriffslustig und bellfreudig.

Und ein Hund, der mit wenigen Tagen in einer Mülltonne gefunden wurde, ohne Eltern (Mutter) aufgewachsen ist, ist wohl auch kein unbeschriebenes Blatt. Dass dieses Tier andere Voraussetzungen mitbringt als eines vom Züchter ist klar.

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Hallo,

Vielleicht sollte man das Wort „idiopathisch“ meiden. In der
Medizin heißt das soviel wie „Ich weiß es nicht“. Was
eigentlich zu dem Schluß führt, daß man den Grund nicht kennt,
aber ein solcher vorhanden sein muß.

Ich kenne den Begriff im Zusammenhang mit der Cockerwut, wo er eine anfallsartig auftretende Aggression ohne Auslösereiz beschreibt.

Aber vielleicht meint das ja das selbe, was du formulierst :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Was denn nun?
Hallo,

Naja… sie ist kein aggressiver, haltloser Beißer, sondern
ich würde es mal „verhaltensauffällig“ bezeichnen. Mal ist
sie ja der liebste Hund der Welt, mal eben angriffslustig und
bellfreudig.

Das liest sich deutlich anders als dein erstes Post. Womit mal wieder klar wäre, dass es so eine Sache ist mit der Wahrnehmung, der Bewertung und der Beschreibung scheinbar klarer Tatbestände.

Schöne Grüße,
Jule

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Moinmoin,

Hunde sind Gruppentiere und abhängig von ihrer Gruppe. In dieser Gruppe gibt es eine Hirarchie. Hunde kämpfen sich in dieser Hirarchie hoch, indem sie miteinander kämpfen.

Ein Hund in einer Familie muss lernen, dass er am unteren Ende der Hirarchie steht, dass alle Menschen über ihm stehen und mehr zu sagen haben als er.

Wenn man einen Hund von klein auf verhätschelt, wird er denken, dass er der Leitwolf ist, und sich entsprechend verhalten.
Ich denke mal, dass ihr genau dass gemacht habt, ihr habt den Hund warscheinlich verhätschelt, statt ihn zu erziehen. Hundeschule alleine reicht da nicht, denn ihr seid es, die etwas aus der Hundeschule lernen müssen, der Hund kommt erst an zweiter Stelle. Wenn ihr, das was ihr in der Hundeschule gelernt habt, zuhause nicht weiter umsetzt, dann könnt ihr die Hundeschule gleich vergessen.

Damit seid ihr das Problem, und nicht der Hund. Ich denke, dass ihr mit einem Hund nicht umgehen könnt und den Hund abgeben solltet. Danach solltet ihr mal in die Hundeschule gehen, und erstmal den richtigen Umgang mit einem Hund lernen.
LG
Andreas

genau…
…und mal etwas plakativ gesagt: mit einer reitpeitsche bekomme ich sogar den bissigsten hund dazu, männchen zu machen.

so[tm] hoffend, das dieser bekloppte mexikaner mal /richtig/ vor die wand läuft,

nils

Hallo Hias,

kann ich verstehen, hätte evtl. einen Unterschied machen können, da von meiner Seite aus hier auch Kontakte bestehen.
Leider ist Hessen zu weit weg um euch zu besuchen.

Vorweg: ich vermenschliche hier kein Tier, es geht vielmehr darum es so aus Menschensicht zu beschreiben, dass es für einen Menschen verständlich ist.

Oftmals sind Tiere die vom Tierschutz kommen verunsichert. Das kann aus erlebtem entstanden sein oder dadurch, dass die Prägephase kaum stattgefunden hat, also die Mutter für ihre Tiere nicht gesorgt hat.

Wenn dein Hund vollkommen gesund ist, dann ist es eine meistens Verunsicherung, Gestresstheit oder Unterforderung. Hundetrainer sehen meistens den Aspekt, dass du der Rudelführer sein musst. Ist in sofern ja auch richtig, hat aber damals in der Situation bei z.B. meinen Hunden keinen Unterschied gemacht.
Viel wichtiger war hier, dass mein Hund lernen musste mir zu vertrauen. Er musste z.B. auch lernen, dass ihm nichts passiert, wenn er anderen Hunden begegnete, er muss denen nicht mit Aggressivität entgegentreten. Meine Hunde haben irgendwann gelernt, dass wenn Frauchen bei mir ist, passiert mir nichts. Sie gehen seit dem gelassener an andere Hunde ran oder auch an andere Situationen.

Die oberste Regel in diesem Zusammenhang war immer: Schlechtes Verhalten wird ignoriert und gutes Verhalten wird belohnt.
Sollte ein schlechtes Verhalten gerügt werden, dann sollte der Hund nicht einen Zusammenhang zwischen dir und der Rüge erkennen. Hier können Wasser eingesetzt werden oder auch eine Rappelflasche. Und das Loben darf nicht vergessen werden! Hier kommt es immer auf den richtigen Zeitpunkt an.

Auch war es immer wichtig, dass meine Hunden wussten, dass Spass und Aktion immer im direktem Zusammenhang mit mir stehen. Nicht der weggeworfene Ball, sondern das Spielzeug zum Zergeln in der Hand. Vertrauensspiele, festigen die Bindung.

Nach dem mein Rüde verstanden hatte, dass er zu mir gehört, haben wir gemeinsam uns dem Agility gewidmet. Heute sind wir ein richtiges Team. Er sieht jetzt in Situationen, die ihn früher ausrasten ließen nur noch mich, akzeptiert meine Kommandos, ist entspannt und ganz nach Windhundmanier nennen wir es arrogant aber herzlich.

Ich kann euch wirklich verstehen, bereits nach 30 Minuten nach Ankunft, kam das erste Mal der Gedanke ihn zurück zum Flughafen zu bringen :smile:.

Ich würde noch nicht aufgeben.

In diesem Sinne, ganz liebe Grüße.

P.S.: Für alle die nun wieder ausfallend, besserwisserisch oder sich einfach nur so daneben benehmen möchten: Ich habe nur geschildert wie es ist. Natürlich ist das kein Allheilmittel, aber eine Variante die schon mehrmals zum Erfolg geführt hat.

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Hallo Melanie,

vielen Dank für deinen Text.
wir haben ähnlich gearbeitet, werden deine Beschreibung aber mit einarbeiten.

Lg
Hias

Hallo . Ich habe eure Berichte nun aufmerksam gelesen. Ich kann mit Hias mitfühlen. Ich bin auch mit Hunden aufgewachsen .Also kein Neuling . Wir , mein Mann u 2 Kinder hatten einen Golden . Die 100% Perfektion . 2010 zog unsere Tochter , damals 23 Jahre ,von zuhause aus . Irgendwann sagte sie das sie selbst gerne einen Hund hätte . Wir rieten ihr ab da sie 9 Std außer Haus war . Sie holte ihn heimlich. Ein Boxermix . Er war nun viel bei uns wusste aber wer seine Chefin ist. Wir gingen davon aus das unser Golden ein Teil der Erziehung mit übernimmt . Nach 6 Monaten merkten wir das der Boxermix irgendwie anders als normal war. Auffallend… aggressiv … Zerstörungen waren Tagesordnung. September 2011 mussten wir unseren Golden einschläfern lassen. Die Hölle:frowning: der Boxermix wurde immer schlimmer. Fast genauso wie Hias seinen Hund beschreibt. Nun sag ich mal für mich : wir sind Kompromisse eingegangen . Kommt Besuch wird er weg getan im ein anderes Zimmer. Gehen wir weg Gassi … gehts ins Auto und dorthin wo kein anderer ist. Kommt uns doch jemand entgegen weichen wir aus. Auch Hundetrainer. und Schule hat nix gebracht. So wie es jetzt ist haben wir ihn unter Kontrolle und er keinen Stress . Ich steh zu meiner Verantwortung . Er scheint das von der Mutter zu haben denn. sie ist genauso und Hias kennt die Vorgeschichte ja auch nicht. ich bin nun fast 4 Jahre so durch gegangen und werde die anderen 10 auch noch schaffen. Zuhause ist dieses Monster eine Knutschkugel aber wehe das Grundstück wird verlassen . LG Manu