Hund springt Fremde an

Mein Hund ist jetzt 2Jahre alt, ein Retriever-Mischling und findet die ganze Welt toll.

Wir gehen jeden Tag auf die Hundewiese mit Büschen und Bäumen, auf der er einfach Hund sein darf. Freilauf, spielen, buddeln, so wie alle anderen Hunde dort eben auch.
Grundgehorsam ist vorhanden, Rückruf klappt zu 99%.

Und dennoch muss er zu jedem kommenden Menschen hin und die Taschen kontrollieren, ob vielleicht etwas gutes darin ist. Das ist das eine Prozent, wo er nicht gehorcht.
Es hilft kein Ablenken, kein Spielzeug, kein Rufen oder Pfeifen.
Wenn ich mein Notfallsignal einsetzen würde, wäre es schnell abgenutzt und wertlos, also tue ich es nicht.

Nun kennt man sich mit der Zeit auf der Wiese und es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass niemand Leckerchen ungefragt herausrückt, d.h., er hat keinen Erfolg und trotzdem hält es ihn von der Taschenkontrolle nicht ab.
Menschen, die ihn nicht kennen, finden das nicht immer so klasse wie er.
Es gibt Menschen, selbst Hundebesitzer, die ihn nicht ignorieren oder wegschieben, sondern anfangen zu meckern oder mit den Armen zu fuchteln.
Das findet Hundi noch viel lustiger und springt denjenigen mit seinen 20 kg und Dreckpfoten an. Toll, der spielt mit mir, Schwanz wedel wedel, Popo wackel…

Ich rufe „lass es“ nur noch pro forma, denn es interessiert ihn nicht wirklich.
Klar sammle ich ihn schon vorher ein, wenn jemand entgegen kommt, aber nicht immer sehe ich die Menschen hinter den Gebüschen und dann passiert es eben.
Ich habe keine Ahnung, wie ich das dem Kameraden abgewöhnen kann.
Zu Hause springt er niemanden an und an der Leine auch nicht.
Immmer an der Leine ist ja auch doof, er soll ja auch toben dürfen und dafür gibts ja schließlich unsere Hundewiese.

Ganz schlimm ist es, wenn jemand sein Designerhündchen auf den Arm hochnimmt, wenn der Große angewackelt kommt (er geht übrigens total sanft mit kleinen Hunden um, ist sehr umgänglich und unendlich geduldig).
Dann springt er am Hundehalter hoch und bellt noch dazu wie bekloppt mit dem Erfolg, dass die Hündchen noch höher gehalten werden und Frauchen anfängt zu schreien oder zu quietschen.
Das wiederum erweckt seinen Jagdinstinkt und ich bin letztendlich die Blöde und mein Hund ein Monster, obwohl er nichts weiter tut als springen und bellen (in dem Fall gibts dann das Notfall-Abbruchsignal mit Erfolg)

Hat jemand Tipps für mich, was ich tun kann außer reden und mich entschuldigen?
Wie kann ich das Anspringen abtrainieren?

Danke und LG
saba

Hallo Saba5,

in solchen Fällen empfehle ich Handfütterung, d. h. der Hund bekommt keinen Napf mehr hingestellt sondern wird unterwegs bei entsprechenden Anlässen gefüttert. Ideal ist dann natürlich Trockenfutter. Da beim Retriever das Gehirn in der Magengegend liegt (sprichwörtlich!), ist dies meist von Erfolg gekrönt.
Versuche mal mit anderen Menschen an diesen mit Hund an der Leine (Länge nach eigener Körperkraft wählen). Beim Vorbeigehen den Hund bei Fuß nehmen, Futterbrocken in der rechten Hand. Er bekommt es allerdings erst (möglichst alle paar Schritte einen Brocken), wenn ihr vorbei seid und der Hund nicht mehr zurück laufen wird.
Mein Retriever hat, wenn uns Menschen entgegen kamen, diese „meilenweit“ im Voraus entdeckt und kam dann (im Freilauf!) bei Fuß.

Klar ist es Arbeit, aber es lohnt sich. Viel Erfolg.

Viele Grüße

Gundine

Danke Gundine,

stimmt, ist ne Idee.
Vor der Arbeit schrecke ich nicht zurück, die Erziehung ist ja schließlich nie abgeschlossen :smile:
Könnte bei dem Vielfraß bestimmt klappen!

LG saba

Hallo Saba ,
arbeitest du auch mit einer Schleppleine?
Wenn ja , dann lass ihn doch erst mal an der Schlepp (mindestens 15m ) auf der Wiese springen und spielen und lass sie ihm auch beim spazierengehen an.
Sowie jemand in die Nähe kommt , der interessant sein dürfte , nimm das Ende der Schleppleine , rufe ihn.
Wenn er das ignoriert , würde ich mich komentarlos umdrehen und ihn an der Schleppleine einfach „mitnehmen“.
Des Weiteren würde ich parallel dazu ein „Goody“ in das Training einbringen , auf das er unheimlich abfährt , für das er alles tun würde , das er aber auch nur in solchen Situationen bekommt , wenn er schön gekommen ist.
Es sollte etwas gaaaaanz Besonderes sein.

Wie sieht es mit eurer Bindung aus?
Schaut der Hund viel nach dir , orientiert er sich an dir oder macht er einfach sein Ding , so wie es IHM gerade passt?
Das wäre dann nämlich mein nächster Punkt : Bindung intensivieren und vertiefen.
Wenn du da evtl. Defizite entdeckst , darfst du dich gerne nochmal bei mir melden.

Das wäre es erstmal von mir - ist auch nicht ganz einfach , da ich deine Hund ja nicht persönlich kenne.

Ach ja , noch was :wink: in dem Alter sind sie eh ein bisschen durch den Wind , orientieren sich neu und versuchen ihren Weg zu finden.
Sei also nicht allzu streng mit ihm :wink:

Liebe Grüße und Knuddler an deinen Wildfang …

Hallo,
so wie Du Deinen Hund beschreibt hört er sehr gut (99%). Ist das wirklich so???
Ich glaube es ist nicht so, ansonsten müste er auf Zuruf (also wenn Gefahr auftritt) zu Dir kommen. Dann hast Du das Problem mit den Leckerchen, Hochspringen, etc. nicht.
Also, ab in den Park mit Schleppleine! Kommt Gefahr - zurückrufen und ggf. mit der Schleppleine einfangen.
Alternativ biete Deinem Hund einen höherwertigen Reiz wie das Leckerchen, Hochspringen etc. an. z.B.: ein super Spiel, Spielzeug etc.
Das ganze must Du sehr lange üben, da hier schon zulange gewartet worden ist.
Viel Spass
www.manchester-terrier-baden.de

Hundetraining bvl & Tierpension Dominik Lang
Hallo Saba
Das ist die Laune der Natur, manche Rassen sind beim Fressen einfach nicht mehr zu halten und anderen geht das ziemlich am Arsch vorbei!
Ich habe zwar einen ausgebildeten Blindenführhund, aber wenn es ums Fressen geht … naja!

Erst mal finde ich es toll das Du Dich anscheinent wirklich mit Hunden auskennst,
zum zweiten ist es doch so das wenn Menschen auf einer Hundewiese unterwegs sind müssten sie eigentlich mit so etwas rechnen.

Ich bin zwar kein Mitglied vom lekerlies-Verein, da ich der Ansicht bin das man versuchen sollte seinen Hund an sich zu binden und nicht ans Futter.
Aber manchmal muß man eben andere Geschütze auffahren!

Tipp: Kaufe Dir eine Packung Geflügelwiener, schneide eine davon in kleine Scheiben und zeige sie ihm bevor Ihr auf Eure Spaßtur geht.
Das ist die Geheimwaffe schlecht hin!
Das ganze Geld für den Leckerliesscheiß kannst Du Dir sparen.
Das sind nur wir Menschen die das kaufen wollen, unserem Hund ist das ziemlich egal!

Zeige ihm die Wiener unterwegs immer wieder mal in Kombi mit irgent einer Aufgabe, aber vergesse nicht ihm ab und zu eine zu geben.

Das bekommst Du schon alles hin!

Liebe Grüße
Dominik
www.blindvertrauen-lang.de

Danke für die Antwort.
Hören tut er sehr gut, nur gehorchen nicht :smile:
Diese „Macke“ ist -wie gesagt- das eine Prozent und relativ neu.
Die Begleithundeprüfung haben wir mit nur einem fehlenden Punkt bestanden.
Vielleicht muss ich einfach nur schneller werden und punktgenau reagieren.
Danke jedenfalls für den Denkanstoß.
LG saba

Danke Dumpfbacke für die rasche Antwort.
Ich habe den Hund erst seit 9 Monaten und bei Null mit dem Training angefangen.
Bindung ist ausbaufähig, denke ich.
Auf der Hundewiese ist er schon mal selbstvergessen in ein Mauseloch vertieft und bekommt dann nicht mit, wenn ich „verschwinde“. Rufe ich ihn dann oder pfeife, muss er schnell noch fertig buddeln, aber kommt dann zeitverzögert mit fliegenden Ohren angalloppiert. Ansonsten ganz häufig der Kontrollblick, wo ich bin und er kommt auch ohne Aufforderung immer wieder zu mir (was immer gelobt wird).Plötzliche Richtungswechsel macht er mit.
Nur bei Hunden auf dem Arm ist er blind und taub und regt sich fürchterlich auf. Und bei potentiellen menschlichen Futterautomaten ist er vorne dran.
Die meisten wissen damit umzugehen. Doch sind immer wieder mal welche dabei, die mit weißen Hosen gassi gehen und dann „Jack Wolfskin“ daraus gemacht bekommen.
Selber schuld, sowas zieht man nicht an, wenn man dorthin geht ! Das denke ich zwar oft, aber ändert ja nichts am Grundproblem.
Ich verteidige ihn immer, denn er steht ja noch in Ausbildung, aber leider werde ich oft blöd angeredet.

Hallo Dominik,

danke für die rasche Antwort.
Der Hund hat ein Futterradar, ist ulta verfressen.
Ich bin auch nicht von der Leckerli-Fraktion.
Was ich dabei habe, ist Trockenfutter von seiner Tagesration und das brauche ich, falls ich das Notfallsignal einsetzen muss. Dann gibts Jackpot.

Wienerle als Bestechung ist auch ne Idee.
Die setze ich sonst ein, wenn er etwas neues lernt und baue sie mit der Zeit ab, wenn das Kommando sitzt.
Naja, im Prinzip soll er ja etwas neues lernen, eben das zu lassen.
Nur was tue ich, wenn ein Hund auf dem Arm ist? Dann ist meine Fressmaschine blind und taub und springt und bellt.
Die Abteilung Designerhündchen bekommt ja Angst vor so einem richtigen Hund und ihre weißen Hosen ein kostenloses „Jack Wolfskin“-Logo.
Auf eine Anzeige oder Leinen- und Maulkorbzwang bin ich nicht scharf, denn beweise mal, dass der Große völlig harmlos ist, nur ne Macke hat (der tut nix, der will nur spielen)und die Fehler der „Weißen-Hosen-Träger“ deutlich macht.

LG saba

Hallo Saba , da du den Hund nicht von Welpe an hast , solltest du nun erst mal zu häufigen Kontakt mit anderen Hunden meiden.
Mach sehr viel mit ihm ganz alleine , dass er „gezwungen“ ist sich auf dich zu fixieren und dir übeall hin zu folgen.
Wie viele Vorbesitzer hatte dein Hund? Das kann nämlich auch ein Grund dafür sein , dass er sich lieber erst mal an allem anderen orientiert - könnte ja sein , dass da was Besseres kommt…
Kleine Hunde auf dem Arm ihres Besitzers sind IMMER heikel , das kenn ich auch von meinen Wölfen.
Aber auch da rate ich dir :arbeite an eurer Bindung.
Ich selbst halte es immer noch so , dass wenn einer meiner Wölfe zu mir kommt , egal ob auf rufen oder einfach aus freien Stücken , sie bekommen IMMER ein kleines Goody ! Sie „müssen“ einen verlockenden Grund haben , gerne zu dir zu kommen und mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse :wink: !

Helle Kleidung - selbst Schuld , wer so Gassi geht !
Und im Übrigen gehe ich mal davon aus , dass dein Hund Haftpflicht versichert ist…
Arbeite mit der Schleppleine und wenn dein Hund (wie heisst er denn eigentlich? Hab ich da irgendwo was übersehen?)auf Leute zuspringt , hol die Leine ein und somit den Hund zu dir. So kannst du unangenehme Situationen zumindest erst mal im Ansatz verhindern.
Zeitgleich rufts du deinene Hund zu dir und lockst ihn mit einem Goody.

Das "Mäuse buddeln - auch das kenne ich zu gut von meinem Rüden :smile: „´n kleinen Moment noch , hab da noch was zu erledigen!“
Gib ihm die Zeit sich damit zu beschäftigen , denna uch solche Dinge sind sehr wichtig für einen Hund - leben sie doch zu sehr in einer Welt , die eigentlichnicht ihre ist.
In der angenehmeren Jahreszeit mache ich immer wieder so genannte „Back to the Roots“ Tage , indem ich mit ihnen auf eine riesengroße Wiese gehe , mich irgendwo hinsetze und sie einfach nur buddeln und schnuffeln , sie ganz in ihrem natürlichen Verhalten aufgehen lasse.
Das sollte allerdings bei deinem Hund noch so weit wie möglich ohne Ablenkungsreize passieren können.

Trainiere auch das Abrufen mit ihm etwas intensiver.
Beim 1.mal kommen gibt es ein Goody , beim 2.mal „nur“ ein verbales Lob „feiiiiiin gemacht!“ beim 3. mal wird er komentarlos angeleint und der Spaziergang beendet.

Teste auch immer seine Kooperationsbereitschaft an in dem du ihn erst mal ansprichst , bevor du ihn ableinst.
Reagiert er beim 1. ansprechen , lass ihn laufen , rufe ihn nach 2 - 3 Metern zurück . Kommt er sofort , darf er weiter frei laufen - kommt er nicht , geht er wieder an die Leine und das Ganze beginnt von vorne.

Kotrollblick… :smile: naja , würde ich so nicht nennen , er will eher sicher sein , dass du ihn nicht alleine lässt und er unbekümmert seinen Aktivitäten nachgehen , er einfach mal „nur“ Hund sein kann.
Was würde passieren , wenn du auf einmal einfach nicht mehr da wärst oder weg läufst?
Wenn er erst kommt nachdem er zwar bemerkt hat , dass du gehst , er aber erst noch fertig machen muss , Beginne weg zu rennen , denn dann wird es für ihn richtig brenzlig und er muss zusehen , dass er den Anschluss an sein Rudel nicht verliert.

So viel erst mal wieder von meiner Seite ,
ich hoffe ich kann dir damit helfen und schicke dir ganz liebe Grüße und einen Megaknuddler für deinen Laufpelz! :wink:

Hallo Saba5,

in den meisten Fällen hilft nur „Hundebenzin“ :wink:
Viel Erfolg.
Bei weiteren Fragen helfe ich gerne weiter.

Viele Grüße

Gundine

Hallo saba5,

insgesamt klingt es so, als ob Sie einen echt tollen Hund haben. Das ist sehr viel wert.

Die meisten Retriever (-Mischlinge) sind sehr menschenfreundlich und begrüßen diese sehr überschwänglich. Das ist an sich eine vom Hund nett gemeinte Geste. Die Hunde begrüßen sich indem sie sich um die Schnauze lecken, um zu zeigen, dass sie nichts böses wollen. Das nennt man aktive Unterwerfung. Da die Menschen ihre „Schnauze“ so weit oben haben, werden diese eben angesprungen. Das ist natürlich nicht erwünscht und muss unbedingt verhindert werden.

Am besten trainieren Sie die nächsten Wochen/ Monate nur noch mit Brustgeschirr und Schleppleine. Die Schleppleine können Sie ruhig schleifen lassen. Wenn Sie einen Fremden erblicken, nehmen Sie die Schleppleine wieder auf und verhindern so, dass der Hund anspringen kann.

Das wichtigste im Training ist, dass der Hund keinen Erfolg mehr hat. Also reagieren Sie rechtzeitig! Beobachten Sie ihre Umgebung und nehmen Sie den Hund früh genug eng an sich.

Desweiteren können Sie Situationen stellen. Das würde man auch in einer Hundeschule machen. Sonst müssen Sie die Fremden ansprechen und diese bitten Sie zu begrüßen. Für die Begrüßungssituation stellen Sie sich am besten auf die Leine, so dass der Hund keinen Erfolg hat, wenn er springen will. Das kann er dann ruhig ein paar Mal probieren und in die Leine springen. Er wird es nicht schaffen.

Wenn er sich beruhigt hat, können Sie ihm ein Leckerchen geben. Vielleicht schafft er es auch „Sitz“ zu machen?! Ihre Versuchspersonen sollen den Hund bitte solange ignorieren, wie er aufgeregt in die Leine springt. Erst wenn er sich beruhigt hat, darf er mal an der Hand schnüffeln. Streicheln ist wahrscheinlich noch zuviel.

Wenn der Hund wieder anfängt aufgeregt in die Leine zu springen, dann sollen die Versuchspersonen bitte sofort reagieren und die Hand wieder wegziehen. Das Motto ist: „Kontakt gibt es nur wenn alle vier Pfoten auf der Erde sind!“ Bleiben Sie die ganze Zeit auf der Leine stehen. Die Versuchspersonen können dann den Abstand selbst bestimmen.

Das können Sie sehr oft und immer wieder üben, bis der Hund gelernt hat, was erwünscht ist. Nach ein paar Monaten können Sie wahrscheinlich die Schleppleine weglassen. Wenn Sie dann fremde Menschen sehen, bevor ihr Hund diese erblickt, dann können Sie ihn normal abrufen und an die normale Leine nehmen. Ziel ist immer, dass das Anspringen verhindert wird!!!

Den Superruf sparen Sie sich für die Notfälle auf; das haben Sie ganz richtig gemacht. Denn jedes Mal wenn Sie den Superruf ertönen lassen, belohnen Sie den Hund dafür, was er grade macht oder vorhat. Wenn er also Ansturm nimmt auf eine fremde Person und Sie pfeiffen (o.ä.) dann wird er für sein Vorhaben belohnt, auch wenn er sich dann umdreht und zu Ihnen kommt. Das sollte Ihnen bewusst sein.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und noch viel Spass mit Ihrem Hund.

MfG

Danke für die hilfreichen Tipps!
Eigentlich müsste ich ja wissen wie es geht, ich mach ja schließlich seit Monaten nix anderes.
Ich bin nur vermutlich zu nachlässig geworden, vielleicht auch nicht konsequent genug oder zu unkonzentriert.
„Sieh in die Augen deines Hundes - sie sind der Spiegel deiner Seele!“ Das ist mein Leitsatz. Wenn etwas nicht klappt, hab ich etwas falsch gemacht, nicht der Hund.
Manchmal stehe ich aber auf dem Schlauch und brauche nen Schubs von anderen, die Erfahrung mit Hunden haben.

Olli war der Hund meiner Mama. Ich kenne ihn von klein auf. Sie war der Mittelpunkt seines Universums.
Als sie letztes Jahr urplötzlich verstarb, ging seine Welt unter (nicht nur seine).
Ich stand da mit dem Riesenbaby, völlig unerfahren und er fand mich logischerweise einfach nur doof. Gut erkannt, ich war ja auch doof und musste in kürzester Zeit ganz viel lernen.
Jetzt machen wir in 8 Wochen Begleithundeprüfung, ist doch schonmal was.
Ich bin ein sensibler, ruhiger und geduldiger Mensch, der Hund entsprechend ein Schaf, wenn auch eins mit Pfeffer im Hintern. Meine Stimmung überträgt sich sofort auf ihn. Er lässt sich sogar aus Raufereien herausrufen,wenn ich dabei gelassen bleibe (komm wir gehen, is laaangweilig).
Ich hab grad Schleppleine und Wienerle eingepackt und wir machen jetzt einen Testlauf.

Es würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben könnten. Das mit deinen Wölfen klingt so spannend und ich bin ultra neugierig. Sind es echte Wölfe oder Sofawölfe? Naja, ist ja alles möglich. Du scheinst jedenfalls viel Erfahrung zu haben.
Meine email ist [email protected]

Liebe Grüße
saba

Danke ninacolada für die schnelle Antwort.
Der Superpfiff bleibt für Notfälle.

Die olle Schleppleine hab ich wieder ausgepackt, mich mit Wienerle ausgestattet und starte nachher einen Testlauf.
Er ist so ein toller Hund, das werden wir jetzt wohl auch noch hin bekommen.

Das Begrüßen und z.B Übergeben von Bällen oä interessanten Dingen üben wir in der Hundeschule und dort klappt es hervorragend.
Er belästigt dort niemanden außer die Trainerin :smile: , sie findet er besonders klasse (hüpf,schleck, Popo wackel).

Aaaber im Freilauf ist alles anders…seufz.
Er hatte eben einmal Erfolg, bekam etwas zugesteckt, weil er ja soo süüß ist und sogar Pfote gegeben hat.
Klar, wenn man was will, spult man mal schnell alles Erlernte ab, irgendwas wird schon dabei sein, was der Mensch toll findet.
Fangen wir halt wieder von vorne an.

Vielen Dank für die Tipps!
LG saba

Hallo Saba,

seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Hundezucht (belg. Schäferhunde) und Hundeerziehung. DFa Dein Hund nur Gutes damit verbindet, wenn er andere Menschen anspringt, könnte man folgendes versuchen:

Verabrede Dich mit Jemandem, den Dein Hund abr nicht kenhnt. Dieser Bekannte von Dir, sollte eine Wasserpistole (gefüllt natürlich) bei sich tragen. In dem Moment, wo Dein Hund ihn anspringt, sollte dieser Bekannt Deinem Hund kruz vor dem Absprung dfas Wasser ins Gesicht spritzen und ganz laut und mit NAchdrucken sagen: NEIN! Pfui ist Das! - sich sofort umdrehen, und gehen. Ich weiß zwar, dass Deine Rasse Wasser liebt, aber im Zusammenhang mit NEIN! PFUI IST DAS! wird es ihn beeindrucken. Das könntest Du / Ihr mehrere Male wiederholen. Wenn der Hund das umsetzt, dann sollte der Bekannt stehen bleiben - auf gar keinen Fall LEckerchen geben. Ruf dfann mit freundlicher Stimme Deinen Hund zu Dir, wenn er folgt ganz viel loben.
Das waäre eine Methode.
Eine zweite - aber auch da brauchst Du Jemanden, der Dir hilft: DFafür besuchst Du am besten einen Hundeplatz oder vielleicht kennst Du einen Trainer. Im Moment des Absprungs des Hundes, muss derjenige, der angesprungen werden soll, blitzschnell dfas Bein anwinkeln - wenn der Hund dagegen springt, wird ihm das u.U. weh tun und unangenehm sein - auch dabei wieder: NEIN! Pfui ist das. Wenn beides nichts nützt, dann hilft es nur, wenn Du zukünftig mit einer Schleppleine übst. Also, eine Schlepppleine bei jedem Gassi anlegen. Der Hund gewühnt sich sehr schnell daran. Das andere Ende in Deine Hand. Im Moment des Absprunges ein krüftiger Leinenruck von Dir, sodass Dein Hund nicht mehr an die entsprechende Person rankommt und gleichzeitig von DIR: NEIN! PFÚI IST DAS! NAch 3 - 4 Mal, wird Dein Hund reagieren. Bisher hat eine dieser 3 Möglichkeiten immer gezogen - ich wünsche Dir viel Glück - bleib hartnäckig, es wird sich lohnen und stressfeier dann für Euch beide sein.
Liebe Grüße von Jutta

Hallo Jutta,

lieben Dank für die schnelle Antwort und die Tipps.
Ich werde es ausprobieren, sind gute Ideen.

Liebe Grüße
saba

Gern geschehen.

Ich freue mich über jede Rückmeldung.

Viele Grüße

Hallo, ich schon wieder!

Hab deine letzte PN aus Versehen gelöscht und somit keine emailadresse mehr. Vorher hab ich mir aber deine Homepage angesehen. Deine Hunde sind ja toll, sehen wunderschön aus und was sie leisten-was DU leistest- Hut ab!!!

Ich war unterdessen 3x auf der Hundewiese. Das erste Mal mit Schleppleine, aber nicht lange. Einer der freilaufenden Hunde hat sich so dermaßen eingewickelt, dass die Verletzungsgefahr zu groß war und so wanderte das Ding wieder in meine Tasche.
Plan B: ich rief allen entgegenkommenden Leuten zu, sie sollen ihn bitte vehement mit „lass es!“ abwehren und ihn nicht beachten, wenn er hochspringt.
Das genügte bereits. Alle wissen es, ich war ja laut genug :smile: und siehe da, er ließ es bereits nach drei erfolglosen Versuchen.

Dafür habe ich mich selbst beobachtet und die Reaktionen meines Zeckenteppichs auf mein Verhalten.
Zum einen muss ich an der Bindung und dem Rückruf arbeiten. Kleine Problemchen.
Das größte Problem bin ich!
Der Hund beansprucht offensichtlich das gesamte Territorium für sich und ich darf halt mit. Er ist der Rudelführer, eindeutig. Er läuft kreuz und quer, schnüffelt, markiert, steht weit vor mir quer, sieht mich an und wartet, bis ich angetrottet komme, um dann wieder voraus zu laufen.
Ist die Leitung durch mich von vorneherein geklärt, habe ich einen Bilderbuchhund.
Überlasse ich ihn sich selbst, wenn ich z.B. tratschenderweise mit jemandem unterwegs bin, ist er der Chef und sieht keinen Sinn in meinen Befehlen. Logisch! Hätte ich auch schon eher drauf kommen können!

Das bedeutet für mich jetzt Disziplin und Selbstkontrolle und die eine oder andere Privatstunde in der Hunde(halter)schule. Wiesenbesuche werde ich etwas einschränken und die kleineren Baustellen aufräumen.

Ich danke dir für die Anregungen, die mich sehr zum Nachdenken gebracht haben.

Liebe Grüße
Sabine [email protected]

Hallo, sorry, dass ich erst jetzt antworte, war 'n Weile unterwegs. Also das Thema kann ich nachvollziehen, hatte mit meinem Bernersennen-Mischling ähnliche Themen zu bearbeiten. Auch hier geht es nur mit viel üben, immer wieder üben, mit echten, fingierten Personen und dann das Belohnungssystem. Vielleicht generell die Leckerli nicht mehr direkt aus der Tasche ins Maul sondern auf den Boden gelegt. Die Befehle müssen klar definiert sein. Kennt er z.B. „lass es“, dies ist ein ungewöhnliches Kommando. „Nein“ für etwas, das er nicht machen soll (z.B. das Schnüffeln an fremden Taschen, das Schnüffeln an eigenen Taschen), „aus“ für etwas, was er loslassen soll usw. Das mit dem Notsignal hört sich schon gut an und sollte auch so weiter praktiziert werden. Wenn Fremde kommen und es gesehen wird, klar ihn rufen und bei sich behalten, ansonsten wie schon gesagt, möglichst praxisnah mit Bekannten, die er aber möglichst nicht kennt, üben üben, üben.
In der Hoffnung etwas weiter geholfen zu haben,
schöne Grüße
und 'nen schönen Feiertag
Gruß
Heja

Hallo Heja,

danke für die Antwort.
Ich als Anfänger mache noch ganz viele Fehler und bin froh über jeden sinnvollen Rat.

„Lass es!“ verwende ich auch, denn mit der Menge an „s“ (lasssss esss) kann man gut an Schärfe dazu- oder wegnehmen, „nein“ ist für ihn langweilig, da im alltäglichen Sprachgebrauch zu häufig verwendet. Da haben wir noch „na na na“ für den Ansatz einer Schandtat und ein „ähemm“ , wenn ich sehe, dass er noch überlegt, ob er etwas anstellen soll.

Die Springerei lässt allmählich nach, denn ich habe sämtliche Hundebesitzer auf der Wiese gebeten, ihn zu ignorieren, sich wegzudrehen oder ihn abzuwehren. Tüten sind nach wie vor interessant, aber die Leute wehren sich, naja oder ich entschuldige mich weiterhin.
Tja, mein Rüpelchen ist inzwischen bekannt wie ein bunter Hund :smile:
Ein springender Bernersennen ist ja noch schlimmer als mein 20kg-Schlumpf! Das tröstet mich schon wieder.

Ich wünsche auch Dir noch viel Erfolg bei der wohl niemals endenden Erziehung, viel Geduld und immer viel Freude daran.

Liebe Grüße
Sabine