Hallo
zum einen klingt mir das nach einem Trauma. Eine negative
Erfahrung in Verbindung mit dem Wassernapf oder Wasser an sich
langt, damit ein Hund angst hat zu trinken.
Denkbar wäre z.B. - der Hund will trinken und bekommt einen
Schreck oder wurde Opfer von Gewalt - verbal oder körperlich.
Es gibt auch Hunde, die kommen zu selten hinaus und lernen so
wenig zu trinken, damit sie es ertragen… egal was es auch
war, man kann dem Tier nur über Vertrauen mittels viel Geduld
und Zuwendung vermitteln zu trinken (dennoch muss man klären,
ob hier ein gesundheitliches Problem zu Grunde liegt, was
schliesslich möglich wäre!!!).
Das der Hund ein Trauma hinter sich hat, davon gehe ich aus. Er kommt aus Rumänien… was ja durch aus alleine schon aussagekräftig sein kann… und ist unglaublich ängstlich, unterwirft sich bei jedem, ist allgemein eher zurückhaltend, aber nicht im positiven Sinne.
Meiner Ansicht nach, hat hier schon das Tierheim versagt. Dieser Hund hätte nicht in Hände gegeben werden dürfen, die sich nicht wirklich gut mit verhaltensauffälligen Hunden auskennen, ebenso hätte ein wesensstarker Zweit- bzw. besser Ersthund hier eine ganze Menge bewirken können. Zumal er eigentlich zu zweit hätte vermittelt werden sollen, auch wenn der zweite Hund ebenfalls Problemhund ist. Ich finde die Arbeit von Tierheimen wirklich toll und bemerkenswert, aber gerade was Vermittlung betrifft, sollten definitiv nicht jeder irgendeinen Hund oder anderes Tier bekommen. Meine Katzen sind auch aus Tierheimen und daher weiß ich auch wie groß die Unterschiede sein können. egal ich schweife ab…
Wie auch immer, was der Hund vorher erlebt hat, lässt sich schwer nachvollziehen, aber das es irgendwas mit Wasser zu tun haben muss, da bin ich mir mitlerweile doch recht sicher.
Welches kann denn so ein gesundheitliches Problem sein, dass für zu wenig Wasseraufnahme führt? Ansonsten wirkte er ja recht gesund. Ich habe auf jeden Fall geraten so bald wie möglich einen TA aufzusuchen um Blutwerte zu nehmen und Urinprobe abzugeben. Ob und wann sie mit dem Hund zum TA gehen, kann ich leider nicht beeinflussen.
Jemand sollte sich mal in warmer und ruhiger Umgebung mit
einem Napf der ihr fremd ist und woraus sie vorher leckeres
gefressen hat - einige Stücke Käse z.B. dann lauwarmen
verdünnten Kamillentee reichen. aber vorher mit ihr liegen und
schmusen, spielen, als ginge es nicht ums trinken. sowas kann
Stunden dauern und mit einem male ist es nicht getan. Und wenn
sie kleinste Mengen trinkt, sollte man sie loben… auf eine
Weise, die ihr gut tut (bei einem ängstlichen Hund ist das
dann eher leise und schmeichelnd als laut und energetisch).
Verdünnter Tee ist für Hunde eine gute Sache - Kkamille ist
mild, ich würde also damit beginnen. Eine Tasse Kamillentee
mit dem 2-3 fachen Wassermengen verdünnen.
Verklicker das mal der Hundehalterin oder besser noch, biete
ihr deine Hilfe an, denn oft haben solche Besitzer keine
Motivation mehr etwas neues mit viel Geduld zu versuchen.
angenommen der Hund liebt würstchen, würde ich dem Hund immer
nach dem Trinken davon eine Belohnung geben, so lernt der
Hund, dass es sich doppelt lohnt zu trinken.
woran der Beseitzer denken sollte… wenn der Hund ungewohnt
mehr trinkt, muss der Hund auch ungewohnt oft hinaus, weil die
Blase darauf nicht trainiert ist!!!
damit der Hund also nicht neuen Stress bekommt, muss man sich
das bewusst machen und einplanen.
Vielen Dank für den Tipp. Ich habe bereits einen „Therapieplan“ erstellt, dort sind ähnliche Maßnahmen, wie die von dir genannten, auch aufgeführt. Im ersten Schritt geht es einfach nur darum, dass der Hund einfach Flüssigkeit zu sich nimmt. (Laut Halter, trinkt der Hund mittlerweile ca. 250ml Milch, was ihrer Gewicht entsprechend ok ist). Im zweiten Schritt gehts darum, den Hund an Wasser heranzuführen, also mit Tee und Käse und anderem vermischt.
im dritten Schritt sollte der Hund dann an Wasser im allgemeinen herangeführt werden, das heißt, bei niesel regen nicht gleich rein gehen, Pfützen eben nicht von vornerein meiden und so weiter. (also nicht hund durch ziehen, sondern durch gehen, warten ob Hund folgt, mit Leckerlie oder so motivieren, bei erfolg loben, bei misserfolg: nach 1 -2 Minuten warten,dann Situation auflösen)
Dies natürlich alles ohne jeglichen Zwang und mit viel viel Geduld und einer Menge Motivation in Form von Leckerli z.b. Außerdem habe ich geraten, dass auch sie selbst durch Pfützen laufen sollen, also gleiches Recht für alle Rudelmitglieder.
Der Hund zeigt deutlich wann er urinieren muss, somit werden sich die Halter sicherlich drauf einstellen, wenn er öfter muss. Aber das hatte ich tatsächlich vergessen.
Keinesfalls mit Überredung den Hund zum trinken animieren und
nicht mit Gewalt…
also nicht einflössen.
Höchstens wäre noch ein weiterer Versuch eine mit Tee
aufgezogene Spritze die man spielerisch dem Hund in die Wange
schiebt und den Tee abgibt. aber dazu sollte eine
Vertrauensbasis bestehen und deshalb rate ich dazu eher nicht.
das kann total nach hinten losgehen wenn man den kleinsten
Fehler macht oder ein Signal übersieht.
Dann könnte es passieren, dass der hund noch weniger trinken
will als vorher.
Richtig so sehe ich das auch. Die Sache mit dem Tee, oder was auch immer, in der Spritze ins Maul zu geben, kommt in meiner „Therapieliste“ auch drin vor, allerdings auch erst in 3. Schritt. Mir war früher nicht bewusst, wie groß die Angst vor Wasser ist, deshalb sollte auch alles was irgendwie spritzen kann vermieden werden. Um tatsächlich eine wirklich gute Vertrauensbasis aufzubauen, würde sicherlich ein Hundetrainer oder Hundepsychologe helfen, leider kommt das für die Halter nicht in Frage.
Ich habe allerdings das mit der Spritze in einem anderen Zusammenhang ebenfalls erwähnt. Nämlich für den Notfall. Wenn der Hund gar nichts trinkt. Mir ist klar, das das nicht optimal ist. Aber bevor der Hund zusammenbricht, ist mir die Zwangstherapie immer noch lieber. Auch weil ich mir nicht sicher bin, ob die Halter eine tatsächliche Notsituation tatsächlich erkennen und rechtzeitig zum TA gehen.
Also, Ruhe, Zeit, ein gemütlicher Platz, Belohung und
Spielzeug, den fertigen Tee in der Nähe und los gehts mit dem
spielen, Vertrauen aufbauen und animieren…
Gruss
nina
Letztlich ist das eine Geschichte, die sehr sehr lange dauern wird.
Vielen Dank für deine Tipps.
Grüße
Silja