Hund trinkt kein Wasser

Hallo,
ich bin heute einen Hund begegnet, deren Zustand mich doch sehr erschreckt hat.
Der Hund hat offensichtlich eine starke Dehydratation, die Halter sagen er trinkt nichts. Dieser Problem besteht seit Einzug des Hundes vor etwa einem Jahr, davor ist leider nichts bekannt. Der Hund ist übrigens ein kleiner Mischling und etwa 4 Jahre.
Heute ist mir aufgefallen, dass seine Nackenfallte nur sehr sehr langsam zurück geht. Ich habe das nun schon öfter bei anderen Tieren gesehen, aber so langsam war es noch nie.
Auch die Schleimhäute wirkten blass, was aber auch am vorhandenen Stress gelegen haben kann. 
Urinmenge ist laut Halter normal. Ansonsten war der Hund schon immer recht ängstlich. Ich habe oft das Gefühl, dass er sich nur streicheln lässt, weil er denkt, dass er sonst bestraft wird. Ich kann keine direkte Beschichtigungsgeste stellen (jedenfalls nicht immer und bei jedem), vielleicht liegt es auch nur an seinen Augen, die irgendwie immer traurig in die Welt blicken. 

Es wurden schon mehrere Versuche unternommen ihn zum Trinken zu motivieren. Bisher hat nichts langfristig funktioniert. Laut Halter trinkt er Milch, dabei haben sie allerdings berechtigte Bedenken. Ansonsten trinkt er Wasser nur, wenn es ihm vom Finger gegeben wird, und dann auch nur winzige Schlücke. 

Ich vermute, da das Problem nun schon seit (mindestens) einem Jahr besteht, dass der Hund auch schon seit dem an einer (evtl. schleichenden) Dehydration leidet, deswegen habe ich geraten sobald wie möglich einen TA aufzusuchen um den aktuellen Wasserverlust erst einmal zu beenden. Ebenso würde ich eine Elektrolytlösung immer parat haben, um an Tagen, wo er wenig trinkt eingreifen zu können. 
Ansonsten steht m.E. im Vordergrund den Hund zum Trinken zu animieren.
Und dort kommt ihr ins Spiel :smile:
Was kann man machen um den Hund zum trinken zu bringen?
Welche Behälter außer Schalen, Näpfe und Teller könnte man evtl. noch verwenden? Woraus trinken Hunde gerne?
Was kann man ins Wasser tun um es evtl. schmackhafter zumachen? (Hühnerbrühe, evtl. Tee?)
Welchen Ersatz für Wasser könnte man verwenden? (Langfristige Gabe von Ziegenmilch???)
Welche zusätzlichen Maßnahmen könnte man ergreifen, um Flüssigkeit zuzuführen? (außer Futter mit Wasser geben)
Jegliche Tipps sind gerne gesehen.

Mich interessiert ja immer das warum. Mein Verdacht ist, dass er in irgendeiner Form Angst hat, vor etwas was unmittelbar mit dem Trinken zu tun hat. Theoretisch kommen dafür eigentlich nur der Trinknapf selbst oder das Wasser in Betracht, denn Pfützen, See usw. meidet er auch. 
Jetzt wo ich es selbst lese, kommt mir die Sache mit der Angst vor dem Wasser auch recht wahrscheinlich vor. Ich werd mal nachfragen, wie er sich bei allgemeinen Kontakt mit Wasser verhält, also Baden, mit feuchten Tuch abreiben usw. Aber was kann man bei einem Hund mit Wasserphobie tun? 

Und was mich persönlich auch interessiert: Welche langfristigen Folgen kann das dauerhafte Nicht-Trinken-Wollen auf den Körper des Hundes haben? Spontan fällt mir da Nierenleiden ein, aber sicherlich auch häufiges Erbrechen oder?
Grüße
Silja

Hallo Silja,

wieso um alles in der Welt ist denn Wasser im Futter vermanscht keine Option? Das wäre doch die Lösung überhaupt.

Gruß

Annie

Hallo Annie,

ich habe nicht gesagt, dass es keine Option ist :smiley:
Nur ist diese Lösung, die naheliegendste und das würde auch jeder hier als erstes schreiben. Ich wollt damit nur sagen, dass ich die Idee auch selbst schon hatte.
Ich meine aber auch, das mir die Halter irgendwann mal erzählt haben, dass sie dann auch das Futter stehen lässt.

Grüße
Silja

Moin,

ich kannte mal eine Schäferhündin, die ausschließich aus dem Gästeklo trank, niemand wußte weshalb.

Vlt. mal den Halter dazu überreden an mehreren Stellen Wassergefäße aufzustellen.

Dies war bei einer Katze der Fall, Wasser direkt am Futternapf wurde verweigert, an anderen Stellen aber angenommen.

Im Sinne des Hundes viel Erfolg!

Gruß Volker

Hallo Volker,

tja, Katzen sind Wüstenbewohner und müssen teils weit laufen um zu trinken, da ist es also sehr normal, das sie nicht beim Futternapf trinken wollen :smiley:

Bei Hunden soll das ja nun anders sein. Aber ich erinnere mich, dass die Halter vor etwa einem Jahr mal von der Trink-Unlust berichteten und da auch schnell gemerkt haben, dass sie an den Napf, so wie er damals stand nicht ran ging, also stellten sie ihn mehrfach um, was dann wohl auch nicht funktionierte. Generell ist der Hund viel unterwegs und bekommt Wasser auch so an vielen unterschiedlichen Orten gereicht, bisher hat er denoch keine befriedigende Menge Wasser aufgenommen.
Aber Danke für den Tipp, das werd ich dann auch noch mal ansprechen.

Aso, es wurde auch schon Mineralwasser, Pfützenwasser, Regenwasser probiert, auch das wurde nicht angenommen. Aber an die Toilette dürfte er wohl nicht rankommen, laut Halter betritt er das Bad auch nicht.

GRüße
Silja

Tja, dass Katzen und Hunde doch irgendwie unterschiedlich sind, ist mir schon klar :wink:

Annies Idee Wasser unter das Futter zu mischen hast Du ja ausgeschlossen.

Das Wasser „schmackhafter“ zu machen ist sicher ein Versuch wert.

Da der Hund Milch trinkt, vlt. damit mal anfangen, parallel könnte man ja auch weitere Näpfe mit anderen Geschmacksträger, z.B. - wie von Dir gesagt - Hühnerbrühe oder Tee aufstellen.

Die Konzentrationen sollten natürlich gering sein und dann stufenweise verringert werden bis man beim reinen Wasser ankommt. Evtl. ist das ein Weg.

Gruß Volker

Hallo Annie,

ich habe nicht gesagt, dass es keine Option ist :smiley:
Nur ist diese Lösung, die naheliegendste und das würde auch
jeder hier als erstes schreiben. Ich wollt damit nur sagen,
dass ich die Idee auch selbst schon hatte.
Ich meine aber auch, das mir die Halter irgendwann mal erzählt
haben, dass sie dann auch das Futter stehen lässt.

moin!

ich würde das auch als erste variante wählen. zur not trickst man halt. wenn meine weiber ihren aua-bauch-tee nicht trinken wollten, habe ich auf 2 liter verdünnten tee einen halben teelöffel honig eingerührt…da spritzte das zeug nur so :smiley:

die wassermenge im futter sollte -ich weiss, das ist offensichtlich- natürlich langsam gesteigert werden. vom teelöffel angefangen sollte das ins futter eingearbeitet werden, also nicht einfach ‚drüberkippen‘.

wenn’s ganz hart auf hart kommt, muss allerdings die zwangsgeschichte her, sprich wasser ins maul spritzen, im schlimmeren fall infusion beim doc. dehydration sollte man keinesfalls auf die leichte nehmen.

Grüße
Silja

grüsse zurück,

nils

nochmal: moin!

Es wurden schon mehrere Versuche unternommen ihn zum Trinken
zu motivieren. Bisher hat nichts langfristig funktioniert.
Laut Halter trinkt er Milch, dabei haben sie allerdings
berechtigte Bedenken. Ansonsten trinkt er Wasser nur, wenn es
ihm vom Finger gegeben wird, und dann auch nur winzige
Schlücke. 

naja, immerhin traut er sich nah genug heran, um ihm so was zu reichen. ohne die geschichte und den hund genau zu kenne, würde ich da ansetzen: wasser vom einzelnen finger, dann zwei, dann drei, bis man irgendwann bei der ganzen hand ist…eine reine geduldsfrage, mmn…

Ich vermute, da das Problem nun schon seit (mindestens) einem
Jahr besteht, dass der Hund auch schon seit dem an einer
(evtl. schleichenden) Dehydration leidet, deswegen habe ich
geraten sobald wie möglich einen TA aufzusuchen um den
aktuellen Wasserverlust erst einmal zu beenden. Ebenso würde
ich eine Elektrolytlösung immer parat haben, um an Tagen, wo
er wenig trinkt eingreifen zu können. 

richtig. so wie sich das anhört, /kennt/ er entweder das modell „dastehtwasserzumsaufen“ nicht, wie z.b. sich auch meine lena erst daran gewöhnen musste, futter und wasser aus behältnissen zu sich zu nehmen, oder er hat panische angst vor der flüssigkeit an sich…hm…mir kommt da ein doofer gedanke: wasser einfärben. ich hatte mal einen recht kleinen pflegehund, der angst vor unserem riesenwassernapf (3 liter) hatte. wenn er getrunken hat, dann mit gaaaanz langem hals. vielleichtg geht es deinem sorgenkind ähnlich. bei meinem pflegling haben dünner schwarzer tee im wasser und ein kleinerer wassernapf geholfen…heute übrigens ist bei ihm die angst nicht nur weg…er versucht im napf zu baden :smile:

Jegliche Tipps sind gerne gesehen.

noch eine konfuse idee: spielt der hund? wenn ja, würde ich einen feuchten waschlappen als spielzeug anbieten…

Aber was kann man bei einem Hund mit Wasserphobie tun? 

das gleich wie mit jedem angst-patienten: in kleinen schritten ihm zeigen, das die angst unebgründet ist.

Grüße
Silja

noch viel mehr grüsse,

nils

Hallo Nils,

nah genug ran trauen ist gut. Ich weiß nicht ob es immer so ist, aber gestern wurde ihr der Teller samt Wasser eher hingestellt, und er konnt ja nirgends hin in der Situation. Ich denke, dass es sonst ähnlich ist, auch wenn er da dann Fluchmöglichkeiten hat. Selbständig geht er wohl nicht ans Wasser.

Wasser einfärben. Kurz bevor ich deinen Text gelesen hatte, kam mir ein ähnliches Gedanke. Aber bei mir mangelte es dann an Idee, womit man das Wasser einfärben kann. Ob Lebensmittelfarbe irgendwie schädlich sein könnte? Ich fand den Geschmack von Lebensmittelfarbe auch immer furchbar, ob Hunde das mögen könnten oder ob das für sie völlig geschmacklos ist???
Denke, ich werde mal vorschlagen viele verschiedene Gefäße mit unterschiedlichen Wassermischungen auszuprobieren. Wenn wir Glück haben, trinkt er aus irgendwas.

ohje, spielt der Hund oft? hmm ich habe ihn nicht oft spielen sehen, aber gut, hab ihn ja auch nicht oft gesehen. nass-feuchter Waschlappen ist ne klasse Idee, werd ich so weiter geben. Meine Idee wäre gewesen, einen feuchten Lappen zu nehmen und den Hund in einer entspannten Situation damit zu streicheln. Klappt zumindest bei meinem Katzen im Sommer zum Abkühlen super :wink:
Mir kam vorhin auch der Gedanke, eine große flache Schale mit Wasser zu füllen und darin den Futternapf zu stellen, also wie ein Burggraben. Sinn der Sache soll dann halt sein, dass der Hund versteht, dass das Wasser ihm nichts tut und er in ruhe sein Fressen bekommen kann.

Apropos Fressen: bei Katzen wäre ja nun die erste Maßnahme, das TroFu wegzulassen, ist das bei Hunden sinnvoll? Schließlich ist dort ja kaum Flüssigkeit vorhanden.

Kann nur hoffen, das die Halter das Problem auch ernst nehmen.

Vielen vielen Dank für deine tollen Ideen.
Grüße
Silja

Milchiges Aussehen?
Hallo

Wasser einfärben. Kurz bevor ich deinen Text gelesen hatte, kam mir ein ähnliches Gedanke. Aber bei mir mangelte es dann an Idee, womit man das Wasser einfärben kann. Ob Lebensmittelfarbe irgendwie schädlich sein könnte? Ich fand den Geschmack von Lebensmittelfarbe auch immer furchbar, ob Hunde das mögen könnten oder ob das für sie völlig geschmacklos ist???

Wenn der Hund Milch trinkt, dann wäre es ja vielleicht gut, das Wasser undurchsichtig weiß einzufärben. Da müsste es doch andere Mittel geben als Lebensmittelfarbe. Vielleicht könnte man ja auch einfach einen Schuss Milch reintun, und da auf die Dauer immer weniger. Ich denke, das wäre immer noch besser als wenn der Hund gar nichts trinkt.

Viele Grüße

Hallo,

du hast recht, weiß wäre natürlich optimal.
Leider war es gestern nicht der richtige Ort/Zeitpunkt um mich mit den Haltern näher darüber zu unterhalten. Ich habe ehrlich gesagt so meine Zweifel, ob von der Milch tatsächlich mehr, also nahe zu ausreichend, getrunken wird. Denkbar wäre aber auch, das die HAlter aus Angst vor Durchfall, die Milch nur in geringen Mengen geben.
Ich weiß auch nicht, ob sie die Wasser-Milch-Mischung bereits getestet haben. Logisch wäre es ja.
Auch das werde ich noch mal ganz genau erfragen.
Allerdings würde ich versuchen auf frische Milch umzusteigen oder auf Ziegenmilch, beides soll ja besser sein als die H-Milch.

Ich denke der Hund ist in einem Stadium, wo es letztendlich egal ist, in welcher Form er Flüssigkeit zu sich nimmt, hauptsache er nimmt sie. Aber wär schon gut, wenn es nicht unnötig Schaden anrichtet.
Langfristig ist es dann nur ratsam langsam auf Wasser umzusteigen.

Vielen Dank für deine Antwort.
Grüße
Silja

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Ich würde auf jeden Fall zum Tierarzt gehen und das untersuchen lassen. Dann hast du danach auf jeden Fall die Gewissheit, woran es liegen oder nicht liegen könnte. Zudem macht es vielleicht auch Sinn einen Hundetrainer zu beauftragen.

Grüss dich,

zum einen klingt mir das nach einem Trauma. Eine negative Erfahrung in Verbindung mit dem Wassernapf oder Wasser an sich langt, damit ein Hund angst hat zu trinken.
Denkbar wäre z.B. - der Hund will trinken und bekommt einen Schreck oder wurde Opfer von Gewalt - verbal oder körperlich.
Es gibt auch Hunde, die kommen zu selten hinaus und lernen so wenig zu trinken, damit sie es ertragen… egal was es auch war, man kann dem Tier nur über Vertrauen mittels viel Geduld und Zuwendung vermitteln zu trinken (dennoch muss man klären, ob hier ein gesundheitliches Problem zu Grunde liegt, was schliesslich möglich wäre!!!).
Jemand sollte sich mal in warmer und ruhiger Umgebung mit einem Napf der ihr fremd ist und woraus sie vorher leckeres gefressen hat - einige Stücke Käse z.B. dann lauwarmen verdünnten Kamillentee reichen. aber vorher mit ihr liegen und schmusen, spielen, als ginge es nicht ums trinken. sowas kann Stunden dauern und mit einem male ist es nicht getan. Und wenn sie kleinste Mengen trinkt, sollte man sie loben… auf eine Weise, die ihr gut tut (bei einem ängstlichen Hund ist das dann eher leise und schmeichelnd als laut und energetisch).
Verdünnter Tee ist für Hunde eine gute Sache - Kkamille ist mild, ich würde also damit beginnen. Eine Tasse Kamillentee mit dem 2-3 fachen Wassermengen verdünnen.
Verklicker das mal der Hundehalterin oder besser noch, biete ihr deine Hilfe an, denn oft haben solche Besitzer keine Motivation mehr etwas neues mit viel Geduld zu versuchen.
angenommen der Hund liebt würstchen, würde ich dem Hund immer nach dem Trinken davon eine Belohnung geben, so lernt der Hund, dass es sich doppelt lohnt zu trinken.
woran der Beseitzer denken sollte… wenn der Hund ungewohnt mehr trinkt, muss der Hund auch ungewohnt oft hinaus, weil die Blase darauf nicht trainiert ist!!!
damit der Hund also nicht neuen Stress bekommt, muss man sich das bewusst machen und einplanen.

Keinesfalls mit Überredung den Hund zum trinken animieren und nicht mit Gewalt…
also nicht einflössen.
Höchstens wäre noch ein weiterer Versuch eine mit Tee aufgezogene Spritze die man spielerisch dem Hund in die Wange schiebt und den Tee abgibt. aber dazu sollte eine Vertrauensbasis bestehen und deshalb rate ich dazu eher nicht. das kann total nach hinten losgehen wenn man den kleinsten Fehler macht oder ein Signal übersieht.
Dann könnte es passieren, dass der hund noch weniger trinken will als vorher.

Also, Ruhe, Zeit, ein gemütlicher Platz, Belohung und Spielzeug, den fertigen Tee in der Nähe und los gehts mit dem spielen, Vertrauen aufbauen und animieren…

Gruss
nina

Hallo

zum einen klingt mir das nach einem Trauma. Eine negative
Erfahrung in Verbindung mit dem Wassernapf oder Wasser an sich
langt, damit ein Hund angst hat zu trinken.
Denkbar wäre z.B. - der Hund will trinken und bekommt einen
Schreck oder wurde Opfer von Gewalt - verbal oder körperlich.
Es gibt auch Hunde, die kommen zu selten hinaus und lernen so
wenig zu trinken, damit sie es ertragen… egal was es auch
war, man kann dem Tier nur über Vertrauen mittels viel Geduld
und Zuwendung vermitteln zu trinken (dennoch muss man klären,
ob hier ein gesundheitliches Problem zu Grunde liegt, was
schliesslich möglich wäre!!!).

Das der Hund ein Trauma hinter sich hat, davon gehe ich aus. Er kommt aus Rumänien… was ja durch aus alleine schon aussagekräftig sein kann… und ist unglaublich ängstlich, unterwirft sich bei jedem, ist allgemein eher zurückhaltend, aber nicht im positiven Sinne.
Meiner Ansicht nach, hat hier schon das Tierheim versagt. Dieser Hund hätte nicht in Hände gegeben werden dürfen, die sich nicht wirklich gut mit verhaltensauffälligen Hunden auskennen, ebenso hätte ein wesensstarker Zweit- bzw. besser Ersthund hier eine ganze Menge bewirken können. Zumal er eigentlich zu zweit hätte vermittelt werden sollen, auch wenn der zweite Hund ebenfalls Problemhund ist. Ich finde die Arbeit von Tierheimen wirklich toll und bemerkenswert, aber gerade was Vermittlung betrifft, sollten definitiv nicht jeder irgendeinen Hund oder anderes Tier bekommen. Meine Katzen sind auch aus Tierheimen und daher weiß ich auch wie groß die Unterschiede sein können. egal ich schweife ab…
Wie auch immer, was der Hund vorher erlebt hat, lässt sich schwer nachvollziehen, aber das es irgendwas mit Wasser zu tun haben muss, da bin ich mir mitlerweile doch recht sicher.
Welches kann denn so ein gesundheitliches Problem sein, dass für zu wenig Wasseraufnahme führt? Ansonsten wirkte er ja recht gesund. Ich habe auf jeden Fall geraten so bald wie möglich einen TA aufzusuchen um Blutwerte zu nehmen und Urinprobe abzugeben. Ob und wann sie mit dem Hund zum TA gehen, kann ich leider nicht beeinflussen.

Jemand sollte sich mal in warmer und ruhiger Umgebung mit
einem Napf der ihr fremd ist und woraus sie vorher leckeres
gefressen hat - einige Stücke Käse z.B. dann lauwarmen
verdünnten Kamillentee reichen. aber vorher mit ihr liegen und
schmusen, spielen, als ginge es nicht ums trinken. sowas kann
Stunden dauern und mit einem male ist es nicht getan. Und wenn
sie kleinste Mengen trinkt, sollte man sie loben… auf eine
Weise, die ihr gut tut (bei einem ängstlichen Hund ist das
dann eher leise und schmeichelnd als laut und energetisch).
Verdünnter Tee ist für Hunde eine gute Sache - Kkamille ist
mild, ich würde also damit beginnen. Eine Tasse Kamillentee
mit dem 2-3 fachen Wassermengen verdünnen.
Verklicker das mal der Hundehalterin oder besser noch, biete
ihr deine Hilfe an, denn oft haben solche Besitzer keine
Motivation mehr etwas neues mit viel Geduld zu versuchen.
angenommen der Hund liebt würstchen, würde ich dem Hund immer
nach dem Trinken davon eine Belohnung geben, so lernt der
Hund, dass es sich doppelt lohnt zu trinken.
woran der Beseitzer denken sollte… wenn der Hund ungewohnt
mehr trinkt, muss der Hund auch ungewohnt oft hinaus, weil die
Blase darauf nicht trainiert ist!!!
damit der Hund also nicht neuen Stress bekommt, muss man sich
das bewusst machen und einplanen.

Vielen Dank für den Tipp. Ich habe bereits einen „Therapieplan“ erstellt, dort sind ähnliche Maßnahmen, wie die von dir genannten, auch aufgeführt. Im ersten Schritt geht es einfach nur darum, dass der Hund einfach Flüssigkeit zu sich nimmt. (Laut Halter, trinkt der Hund mittlerweile ca. 250ml Milch, was ihrer Gewicht entsprechend ok ist). Im zweiten Schritt gehts darum, den Hund an Wasser heranzuführen, also mit Tee und Käse und anderem vermischt.
im dritten Schritt sollte der Hund dann an Wasser im allgemeinen herangeführt werden, das heißt, bei niesel regen nicht gleich rein gehen, Pfützen eben nicht von vornerein meiden und so weiter. (also nicht hund durch ziehen, sondern durch gehen, warten ob Hund folgt, mit Leckerlie oder so motivieren, bei erfolg loben, bei misserfolg: nach 1 -2 Minuten warten,dann Situation auflösen)
Dies natürlich alles ohne jeglichen Zwang und mit viel viel Geduld und einer Menge Motivation in Form von Leckerli z.b. Außerdem habe ich geraten, dass auch sie selbst durch Pfützen laufen sollen, also gleiches Recht für alle Rudelmitglieder.
Der Hund zeigt deutlich wann er urinieren muss, somit werden sich die Halter sicherlich drauf einstellen, wenn er öfter muss. Aber das hatte ich tatsächlich vergessen.

Keinesfalls mit Überredung den Hund zum trinken animieren und
nicht mit Gewalt…
also nicht einflössen.
Höchstens wäre noch ein weiterer Versuch eine mit Tee
aufgezogene Spritze die man spielerisch dem Hund in die Wange
schiebt und den Tee abgibt. aber dazu sollte eine
Vertrauensbasis bestehen und deshalb rate ich dazu eher nicht.
das kann total nach hinten losgehen wenn man den kleinsten
Fehler macht oder ein Signal übersieht.
Dann könnte es passieren, dass der hund noch weniger trinken
will als vorher.

Richtig so sehe ich das auch. Die Sache mit dem Tee, oder was auch immer, in der Spritze ins Maul zu geben, kommt in meiner „Therapieliste“ auch drin vor, allerdings auch erst in 3. Schritt. Mir war früher nicht bewusst, wie groß die Angst vor Wasser ist, deshalb sollte auch alles was irgendwie spritzen kann vermieden werden. Um tatsächlich eine wirklich gute Vertrauensbasis aufzubauen, würde sicherlich ein Hundetrainer oder Hundepsychologe helfen, leider kommt das für die Halter nicht in Frage.

Ich habe allerdings das mit der Spritze in einem anderen Zusammenhang ebenfalls erwähnt. Nämlich für den Notfall. Wenn der Hund gar nichts trinkt. Mir ist klar, das das nicht optimal ist. Aber bevor der Hund zusammenbricht, ist mir die Zwangstherapie immer noch lieber. Auch weil ich mir nicht sicher bin, ob die Halter eine tatsächliche Notsituation tatsächlich erkennen und rechtzeitig zum TA gehen.

Also, Ruhe, Zeit, ein gemütlicher Platz, Belohung und
Spielzeug, den fertigen Tee in der Nähe und los gehts mit dem
spielen, Vertrauen aufbauen und animieren…

Gruss
nina

Letztlich ist das eine Geschichte, die sehr sehr lange dauern wird.
Vielen Dank für deine Tipps.
Grüße
Silja