Hund und Amputation

Liebe Freunde,

es ist was schreckliches passiert: meine zweijährige Nora ist vorgestern von einem Fährausleger erfasst und ihr rechter Vorderlauf regelrecht zermalmt worden, sodass nur noch eine Amputation möglich war. (Riesig froh bin ich, dass sie es überhaupt überlebt hat, denn sie stand unter schwerem Schock, der Kreislauf und das Herz waren so instabil, dass sie erst 8 Stunden nach dem Unfall überhaupt operiert werden konnte.)

Vielleicht aus Nervosität oder was auch immer, ich habe mir die Finger wundgegoogled nach Informationen aber nicht das richtige gefunden: Ich suche dringend Tipps, wie ich mit Nora (ich hole sie heute abend ab) umgehen soll.

Ich weiß, dass ich sie nicht verhätscheln darf, sondern im Gegenteil, ihr Mut machen soll, sich auf ihren nunmehr drei Beinen zu bewegen lernen.

Aber was ich nicht weiß: Wie schnell und wie weit darf/kann ich sie fordern? Wie ist das mit Gassi gehen am Anfang? Was kann ich im Allgemeinen tun, um sie so gut wie möglich zu pflegen?

Ich hab’ immer wieder das Bild vor Augen, wie das Bein in Fetzen runterhing, ihr schreckliches Heulen - sie wird noch bis heute Mittag Morphium bekommen, wegen der grauenhaften - auch postoperativen - Schmerzen. Und ich will der Kleinen nix als gut tun.

Danke für Eure Gedanken, Tipps, Ideen
& Adlergruß

Hallo, Anja,

habe eben Deine Nachricht gelesen. Mir wurde fast übel.
Die arme Kleine!!
Ich denke aber, dass Nora sich ganz gut an die Behinderung
gewöhnen wird. Man braucht eben Geduld.
Ich hatte vor Jahren einen Nachbarskater, dem auch wegen eines
Unfalls ein Bein amputiert werden musste. Er ging nach kurzer Zeit
wieder auf Raubzüge und hat Mäuse und sogar junge Kaninchen angeschleppt. Nun gut, es war ein Kater, aber ich denke, dass sich
Tiere insgesamt besser mit ihren Behinderungen abfinden, als Menschen.
Ich wünsche Euch beiden ganz viel Kraft!!!

Liebe Grüße
Lily

Liebe Freunde,

es ist was schreckliches passiert: meine zweijährige Nora ist
vorgestern von einem Fährausleger erfasst und ihr rechter
Vorderlauf regelrecht zermalmt worden, sodass nur noch eine
Amputation möglich war. (Riesig froh bin ich, dass sie es
überhaupt überlebt hat, denn sie stand unter schwerem Schock,
der Kreislauf und das Herz waren so instabil, dass sie erst 8
Stunden nach dem Unfall überhaupt operiert werden konnte.)

Vielleicht aus Nervosität oder was auch immer, ich habe mir
die Finger wundgegoogled nach Informationen aber nicht das
richtige gefunden: Ich suche dringend Tipps, wie ich mit Nora
(ich hole sie heute abend ab) umgehen soll.

Ich weiß, dass ich sie nicht verhätscheln darf, sondern im
Gegenteil, ihr Mut machen soll, sich auf ihren nunmehr drei
Beinen zu bewegen lernen.

Aber was ich nicht weiß: Wie schnell und wie weit darf/kann
ich sie fordern? Wie ist das mit Gassi gehen am Anfang? Was
kann ich im Allgemeinen tun, um sie so gut wie möglich zu
pflegen?

Ich hab’ immer wieder das Bild vor Augen, wie das Bein in
Fetzen runterhing, ihr schreckliches Heulen - sie wird noch
bis heute Mittag Morphium bekommen, wegen der grauenhaften -
auch postoperativen - Schmerzen. Und ich will der Kleinen nix
als gut tun.

Danke für Eure Gedanken, Tipps, Ideen
& Adlergruß

Hallo Anja,

also zuerst einmal, wow… Respekt, nicht jeder würde sich um so ein Tier kümmern und natürlich Gute Besserung an Nora.
Ich kenne einen Hund mit nur einem Hinterbein, wurde mit 3 amputiert und spielt wie jeder andere Hund im Rudel mit. Geduld und Liebe ist hier denke ich das richtige Zauberwort.
Viel Glück euch beiden
LG
Jacky

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Anja,

ich habe Dich angemailt…

Grüße
Margit

Hallo Anja,

aua aua aua! Da bekomme ich gleich Sympathieschmerzen.

Aber jetzt die gute Nachricht: da es sich um einen Hund handelt, muss man in Gegensatz zum Menschen nicht damit rechnen, dass er sich unvollkommen fühlt oder Depressionen wegen der Behinderung bekommt. Der Hund lebt im Jetzt und wird sich schnell an das dreibeinige Dasein gewöhnen. Wenn es auch schwerfällt, Du darfst ihn nicht trösten oder bemitleiden. Sei ganz normal wie immer. Wenn Du ihn belohnen willst, lass ihn kleine Aufgaben ausführen, die trotz seines derzeitigen Zustandes möglich sind (z.B. Kommando „Schau her/Look“) und gib ihm dann ein Leckerli.

Zuerst einmal muss natürlich diese OP überwunden werden, damit der Hund schmerzfrei ist. Wie weit Du ihn bis dahin belasten kannst, solltest Du mit dem behandelnden Tierarzt absprechen. Danach sollte er eine Art Physiotherapie bekommen, damit sich Muskeln aufbauen, die beim dreibeinigen Laufen helfen. Zuerst lieber mehrmals, aber kürzer Spazieren gehen. Wenn er wieder bei Kräften ist, sind längere, aber langsame Gassigänge sicherlich besser. Oft ist es aber auch so, dass das schnelle Laufen besser/flüssiger klappt als das Gehen.

Vielleicht kannst Du mal eine Stunde bei einer Tierphysiotherapeutin buchen, die Dir ein paar Massagetechniken zeigt, oder lies Dir mal einige Sachen über Tellington Touch /Hundemassage an, das fördert auch die Bindung. Wenn Du noch mehr Info brauchst, in dem Tierschutzverein, dem ich gelegentlich aushelfe, ist eine Tierphysiotherapeutin, die kann ich gerne mal befragen.

Als Dreibein ist der Hund mit fortschreitendem Alter leider ein Kandidat für Arthrose/Arthritis, daher würde ich besonders auf entsprechende Ernährung achten, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Hin und wieder mal eine Kur mit Futterzusatz mit Grünlippenmuschelextrakt etc. wären eine gute Sache. Auch sollte man unbedingt darauf achten, dass der Hund kein Übergewicht bekommt.

Ich wünsche Dir und dem Hund alles Gute!

Gruß,

Myriam

Zwischenbilanz
Hi Ihrs da,

Nora ist seit gestern zu Hause.

Immer noch sehr apathisch - hat mich nur angeguckt, keine Küsschen… aber das sind die heftigen Medikamente.

Tagsüber hat sie zwei Mal auf ihr Lager Pipi gemacht - und mitten in der Nacht ist sie plötzlich aus dem Bett gesprungen (!) und Richtung Tür gelaufen - wollte raus, ist alleine auch über drei Treppen gehumpelt und hat dann draußen ihr Pipi gemacht.

Heute hat sie gefressen, trinkt viel, ich helfe ihr nicht beim Laufen, weil ich merke, dass sie es selbst schaffen will.

Die Ärztin ist happy - und ich erst! Wenn auch sehr angespannt von der Sorge…

Danke für Eure Anteilnahme, Eure Tipps. Das mit dem Grünlippenmuschelextrakt hab’ ich mir notiert.

Adlergruß

Hi!

Wir geben unserem Pointer (dreieinhalb Beine) als Nahrungsergänzung Luposan, ebenfalls ein Seemuschelextrakt. Wird von ihm bestens vertragen und akzeptiert.

Gibt´s übrigens bei eBay am günstigsten (nein, ich selber verkaufe das Zeug nicht…).

Euch alles Gute. Brauchst Du noch mehr Erfahrungsberichte und/oder Ratschläge, mail mich einfach an.

Gruss

Pauli

Ich denke, liebe Anja, Nora wird sich besser zurechtfinden mit ihrem Schicksal, als wir Menschen denken. Viele Sorgen werden sich als unbegründet herausstellen, wirst sehen.
Die Lady merkt ja auch was los ist und wird sich zu helfen wissen. „Nur“ eine Vorderpfote weg, ist echt nicht schlimm, sie wird in ein paar Wochen rumlaufen, als sei es nie anders gewesen!! Wenn es bei uns Menschen nur auch so schnell gehen würde mit der Akzeptanz nach Amputationen und dem selbstverständlichen „wieder auf die Beine kommen“…

Liebe Grüße an Nora und drück sie mal von mir :wink:
funr@cer

Danke für Eure Anteilnahme, Eure Tipps. Das mit dem
Grünlippenmuschelextrakt hab’ ich mir notiert.

Luposan war der Produktname, der mir nicht einfiel.

Wenn Nora Probleme mit Treppen haben/bekommen sollte, dann kann so ein Geschirr hilfreich sein:

http://www.qualidog.de/hundezubehoer/hundegeschirr/h…

Ich erinnere mich, dass das Geld etwas knapp ist. Aber man kann das Teil wenn es in gutem Zustand ist, später bei ebay weiterverkaufen, wenn es Dein Hund nicht mehr braucht.

Gruß,

Myriam