Hund und Jagen im Wald

Hallo Jule,

Hallo,

Manchmal hilft es auch die Nahrung des Hundes umzustellen. Auf jeden Fall sollte man kein rohes Fleisch verfüttern.

Das findet sich genau wo wissenschaftlich belegt?

Muss denn alles wissenschaftlich belegt sein.
Manchmal sind es auch Erfahrungen aus jahrzehntelanger Tierhaltung.

Schöne Grüße
Jule

Gruß Merger

Hallo,

Muss denn alles wissenschaftlich belegt sein.
Manchmal sind es auch Erfahrungen aus jahrzehntelanger
Tierhaltung.

Ich füttere seit 20 Jahren roh. Ohne irgendwelche Auswirkungen auf das Jagdverhalten. Und nun?

Persönliche Erfahrungen sind immer genau das. Aus diesem Grund machen wissenschaftliche Nachweise Sinn. Und die gibt es in diesem Bereich bislang nicht.

Hier mal eine (völlig unwissenschaftliche) Erfahrungsbilanz:

http://www.polar-chat.de/topic_54966.html

Kann man sich nun raussuchen, wie man sie interpretieren mag :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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Hi,

generell ist es so, daß ein wildernder Hund vom jeweiligen Inhaber der Pacht erschossen werden kann. Das ist im Jagdgesetz verankert und gilt auch für z.B. für Katzen, die sich außerhalb von gewissen Grenzen von befriedeten Bezirken befinden.
Der Hund ist auf Jagd und scheucht das Wild aus den Ruhezonen. Das wird im Winter umso mehr kritisch.

Ich hätte vor einiger Zeit einen Hund aus diesem Grund fast erlegt. Zu seinem Glück hatte der Halter ihn aufgrund meiner Äußerung, maßgebend war auch die umgehängte 30.06, ihn zurückgebracht.

In unseren Waldbezirken sind am Eingang wirklich große Hinweistafeln, daß Hunde immer angeleint zu führen sind. Was mich echt ankotzt sind diese ignoranten Hundebesitzer, die meinen sich darüber hinwegsetzen zu können.

Keine Ahnung von irgendetwas aber große Klappe haben.

Also Hunde an die Leine und gut is.

Gruß vom Raben

Hallo Rabe,

In unseren Waldbezirken sind am Eingang wirklich große
Hinweistafeln, daß Hunde immer angeleint zu führen sind. Was
mich echt ankotzt sind diese ignoranten Hundebesitzer, die
meinen sich darüber hinwegsetzen zu können.

es kommt halt auch darauf an, ob für die generelle Anleinpflicht eine Rechtsgrundlage besteht - Schilder kann man viele aufhängen.
Das hängt stark vom Bundesland ab - hier in Bayern gibt es ganzjährig keine generelle Anleinpflicht in Wald und Flur - andere Länder haben in der Brut- und Setzzeit Leinenzwang.

Zielführender ist nach meiner Erfahrung eine vernünftige und vor allem unvoreingenommene Kommunikation der beteiligten Parteien.

Ich habe sehr viel mit Jägern und Hundehaltern zu tun - nach meiner Einschätzung hält sich die Anzahl der „Deppen“ auf beiden Seiten in etwa die Waage und beide Gruppierungen reagieren äußerst sensibel, wenn sie über einen Kamm geschoren werden :wink:

Gruß

Johnny

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Hi,

.

Das hängt stark vom Bundesland ab - hier in Bayern gibt es
ganzjährig keine generelle Anleinpflicht in Wald und Flur -
andere Länder haben in der Brut- und Setzzeit Leinenzwang.

wenn aber ein gemeindliches Schild eine Anleinpflicht vorschreibt, muß man sich doch daran halten?

Zielführender ist nach meiner Erfahrung eine vernünftige und
vor allem unvoreingenommene Kommunikation der beteiligten
Parteien.

Uuuhu, auf die wäre ich gespannt, genau aus diesem Grund:

Ich habe sehr viel mit Jägern und Hundehaltern zu tun - nach
meiner Einschätzung hält sich die Anzahl der „Deppen“ auf
beiden Seiten in etwa die Waage und beide Gruppierungen
reagieren äußerst sensibel, wenn sie über einen Kamm geschoren
werden :wink:

Wobei ich sagen muß, das wir hier einen sehr vernünftigen Jäger haben, dafür einige - sagen wir mal - unkooperative Hundehalter.

Ich habe keinen eigenen Hund, aber des Öfteren Mal den Hund meiner Freundin zur Pflege. Ein Hütehund, der aber eigentlich gut hört.

Neulich waren wir auf Kontrollgang im Wald, der Hund wurde unruhig und nahm sichtlich eine Fährte auf, ich habe ihn sofort gerufen und angeleint. Mein Mann kam mir entgegen und hat in der Nähe etwa 10 Rehe äsen sehen.

Umgekehrt war ich neulich mit meinem Esel unterwegs, als wie von der Tarantel gestochen ein etwa kniehoher Terriermix auf uns zugestochen kam, nicht abrufbar von der Halterin. Die nette Dame hat sich dann beschwert, das mein Esel sich nicht in die Fesseln zwicken ließ, sondern einmal kurz und knackig zutrat. Der Hund war mindestens ebenso schnell weg, wie er kam, obwohl Eselchen ihn gar nicht richtig traf.

Selber Hund hat keine 5 Min. später 3 Rehe aufgescheucht, die dann über die naheliegende Straße flüchteten. Welch Glück, daß da grad kein Auto fuhr.

Warum die ihren Hund nicht anleint, weiß vermutlich auch nur sie.

Gruß
Tina

Posting
Ausgangsposting von mir

12.2., 14.00

Training gegen das Jagen
Hallo,

ich stelle meine Antwort aus der Mail noch mal hier ins Forum :smile:.

Meine Jagdhunde werden jagdlich geführt, aber auch dabei müssen sie natürlich im Gehorsam stehen. Ich arbeite mit allen meinen Hunden, auch den Hütehunden, in Sachen „Jagdkontrolle“ sehr erfolgreich mit der Reizangel. Das wichtigste dabei ist, dass man diese nicht - wie leider auch viele Trainer empfehlen - dazu benutzt, den Hund einfach nur wie bescheuert hinterherrennen zu lassen, sondern ihn darauf zu konditionieren, dass er lernt, die Beute erst auf Kommando zu fassen.

Das funktioniert so, dass der Hund die Beute an der Reizangel zunächst nie erwischt. Stattdessen wartet man auf den Moment, wo er von selbst kurz verharrt und/oder von sich auf Blickkontakt zum Menschen aufnimmt. In genau diesem Moment wird ihm dann die Beute überlassen.

Am Anfang rennen viele Hunde hinter der Beute her, bis sie vor Erschöpfung fast zusammenbrechen. Lass dich davon nicht stören. Wenn der Hund nicht gestoppt oder geguckt hat, gibts eben keine Beute und du brichst die Übung ab, bevor der Hund fix und fertig ist. Am Anfang muss man es natürlich schon ein wenig länger ausreizen, aber das kannst du am besten selbst entscheiden, was dem Vierbeiner noch bekommt und was nicht mehr.

Sobald der Hund mal die Erfahrung gemacht hat, dass er es steuern kann, die Beute zu kriegen, indem er stehenbleibt und/oder auf den Menschen guckt, geht es meist recht schnell mit den Fortschritten, und man kann die Zeit, in der er wartet, nach und nach verlängern. Verharrt der Hund zuverlässig mindestens 3 Minuten, kann man das Ganze unter Signalkontrolle stellen, indem man ein Kommando für das Stoppen hinzufügt.

Dann kommt auch der Moment, an dem der Hund nach dem Verharren die Beute mal nicht kriegt, sondern einfach angeleint wird, ein Leckerchen bekommt und das Spiel beendet ist. Beim nächsten Mal erwischt er die Beute wieder. Wird ein Kommando sicher beherrscht, ist variable Verstärkung, bei der der Hund mal zum Erfolg kommt, mal nicht, die stärkste Verstärkung, die man haben kann.

Am Ende ist der Hund idealerweise so weit, dass er beim Anblick von Wild von sich aus verharrt, bis der Hundeführer ihn entweder freigibt oder abholt. 3 Minuten reichen nach meiner Erfahrung, um zum Hund aufzuschließen und ihn anzuleinen. Zuhause sollte dann unbedingt die Reizangel mit erfolgreicher Beutejagd warten.

Ich arbeite übrigens mit einem Kaninchenbalg. Wenn der Hund sauber konditioniert wird, ist die Verknüpfung zur realen Situation eine bessere. Die Gefahr liegt aber darin, dass bei Fehlern in der Konditionierung der Hund scharf auf Kaninchen gemacht werden kann. Anfängern rate ich aus diesem Grund zunächst zu harmloseren Beuteobjekten, die für den Hund aber natürlich dennoch interessant genug sein müssen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

Hallo,

Muss denn alles wissenschaftlich belegt sein.
Manchmal sind es auch Erfahrungen aus jahrzehntelanger
Tierhaltung.

Ich füttere seit 20 Jahren roh. Ohne irgendwelche Auswirkungen
auf das Jagdverhalten. Und nun?

Sicher gibt es auch Ausnahmen - es kommt natürlich auch immer darauf an,
wie die Menschen den Hund erzogen bzw. im Griff haben.

Du weißt sicher selbst, dass dies bei den meisten Hundeleuten überhaupt nicht richtig funktioniert.

In der Nachbarschaft hatten wir einen Rüden mit starkem Jagdtrieb.
Allein schon durch das Umstellen des Futters (kein rohes Fleisch mehr, sondern nur noch gekocht) wurde der Jagdtrieb schon weniger.

Gruß Merger

1 Like

Hallo,

Hi,

.

Das hängt stark vom Bundesland ab - hier in Bayern gibt es
ganzjährig keine generelle Anleinpflicht in Wald und Flur -
andere Länder haben in der Brut- und Setzzeit Leinenzwang.

wenn aber ein gemeindliches Schild eine Anleinpflicht
vorschreibt, muß man sich doch daran halten?

Einspruch: dies kommt auf das jeweilige Bundesland bzw. auf das Gebiet an.
In Rheinland-Pfalz z.B. obliegt der größte Teil des Waldes dem Aufgabengebiet der Forstverwaltung und nicht der Geimeinde.

Gruß Merger

*Hallo,

genial beschrieben, das werde ich defintiv ausprobieren.

Dafür ein * von mir.

LG Sabine

Hallo,

darauf solltest du vielleicht dabei achten:

  • Die Angel sollte eine gute Länge haben, damit du dich nicht zu weit vorbeugen musst, um die Beute über den Boden zu ziehen.

  • Die Ösen zum Durchfädeln der Schnur sollten aus Metall und nicht aus Plastik sein.

  • Die meisten Beuteteile, die mitgeliefert werden, taugen nicht viel. Lieber selbst was basteln, was den Hund auch aushält.

  • Reizangeln sollte man nicht übertreiben. Weder von der Zeit beim Training (weniger ist mehr) noch von der Häufigkeit. 2-3x pro Woche ist genug.

  • In der Zeit, in der die Impulskontrolle konditioniert wird, darf es auch täglich sein.

  • Am besten erst mal ohne Hund in der Nähe üben: Links rechts, vor und zurück (aber immer weg vom Hund) und dabei die Beute möglichst dicht am Boden halten. Das braucht wirklich Übung, damit der Hund weder die Beute erwischt, noch sich in der Luft überschlägt, weil er versucht, die hoch fliegende Beute zu schnappen.

Zu wildernder Hund:
sehr viele Aspekte wurden schon angesprochen.
In der heutigen Zeit kann ein nicht angeleinter Hund bei der Verursachung eines Unfalles
auf der Straße oder wo auch immer zu einem finanziellen Fiasko für den Besitzer werden, weil sich die Haftpflichtversicherungen zunehmend die geleisteten Beträge ganz oder teilweise zurückholen vom Halter, weil dieser wegen mangelhafter Ausbildung und Wissen um die Unzuverlässigkeit seines Hundes diesen trotzdem unangeleint ließ. Die Gefährdung wurde somit vom Halter „verursacht“ bzw. geduldet.

Wenn ein Hund schon blutverschmiert zurück kommt, hat er erfolgreich gewildert!!!
Und dies ist auch für den Halter ein Straftatbestand nach dem Jagdgesetz.
Wer durch aktives Tun oder Unterlassung auch nur wildlebende Tiere in ihrem Lebensraum stört, begeht auch Naturschutzrechtlich eine Straftat.
Besonders verwerflich ist es, wenn ein Hundehalter seinen Hund „Just for fun“
Tiere hetzen und töten läßt, um dem Hund eine „Freude“ zu machen.

Wir hatten seinerzeit einer bekannten Sportlerin, die als Reiterin mit ihrem Hund in freier Folge durch die Flur ritt, auf die Wilderei-exkursionen ihres Hundes hingewiesen mit der
Bitte um Einstellung.
Das arrogante Verhalten wurde abgestellt.
Ihr wurde von der Ortspolizeibehörde wegen mehrfacher diesbezüglicher Beschwerden
und Anzeigen zunächst ein „Hundeführerlehrgang“ auferlegt.
Bei folgenden Beschwerden wurde ihr dann mit der amtlichen Beschlagnahme und Einschläferung des wildernden Hundes gedroht und einem zusätzlichen unbefristeten
Haltungsverbot.
Die Dame verkaufte daraufhin ihren „Naturhof“ und ist weg gezogen.

Ich glaube, dies war viel effektiver und wirksamer für unser Wild als einfach totschießen.
mfg
Hillbilly

Hi,

so ist das!

Ich als Jagdscheininhaber und Revierpächter mit anderen betreiben die ökologisch sinnvolle Jagd und füttern auch in einem strengen Winter nicht. Das hat seinen Sinn und es nimmt uns das Schießen ab. Uns ist die natürliche Auslese wichtiger - mir macht das Schießen keinen Spaß! Natürlich müssen wir teilweise eingreifen wenn ein Perückenbock oder anderes krankes Wild gesehen wird. Leider fehlen uns die natürlichen Jäger wie Wolf, Bär und Luchs.

Und wenn ich dann noch einen freilaufenden Hund sehe, wächst mir eine Feder. Das muss nicht sein. Halter und Hund sollen sich frei bewegen können, aber nur unter der Bedingung des angeleint seins. Damit bricht keinem eine Zacke aus der Krone.

Gruß vom Raben