Hund verrichtet an der Leine NIE sein Geschäft

Hallo,

im August habe ich eine Bernersennen-Labrador-Hündin aus schlechter Haltung übernommen. Ihr Name ist Molly& sie ist nun knapp 1 Jahr alt.

Bei ihren Vorbesitzern lebte sie seit sie ein Welpe war immer in einem kleinen Garten (ca. 4x6 M) ohne Schutzhütte o.Ä. Der Garten war eingezäunt.

Als sie zu mir kam, war sie nicht stubenrein, gehorchte nicht und hatte Angst vor jedem, der ihr zu nah kam.

Mittlerweile hat sie sich super entwickelt. Sie ist stubenrein, läuft „Bei Fuß“, beherrscht einige Kommandos (Sitz, Platz, Gib Fuß, Männchen, Kriechen…)

Beim Gassigehen lasse ich sie an der langen Leine laufen (Laufleine, 5 Meter lang). Allerdings entfernt sie sich nicht mehr als 2-3 Meter von mir.
Sie liebt das Gassigehen, springt freudig herum, schnüffelt und erkundigt.

Meist dauern unsere Spaziergänge zwischen 30 Minuten und 2 Stunden.

Das merkwürdige ist, dass sie beim Gassigehen NIE ihr Geschäft verrichtet. Weder das Kleine noch das Große.
Wenn wir dann nach Hause kommen und ich ihr die Leine abmache, stürmt sie in den Garten und erleichtert sich.

Nun wurde Molly vor ca. 3 Wochen von einem Auto angefahren& darf seitdem erstmal nicht mehr toben, da ihr Fuß schlimm verletzt ist.
Daher muss ich sie an die Leine nehmen, wenn wir in den Garten gehen.
Und auch dann verrichtet sie ihr Geschäft nicht. Selbst, wenn sie dringend muss, hält sie lieber auf, anstatt zu pinkeln, wenn sie ihre Leine um hat.

Kann mir jemand erklären, wieso das so ist? Gibt es einen bestimmten Grund für dieses Verhalten?
Über Antworten würde ich mich freuen!

Zusätzlich habe ich eine weitere Sache bei ihr beobachtet.
Wir haben zwei weitere Hunde, die sofort bellen, wenn jemand zu Besuch kommt.
Molly hingegen schlägt nie an. Sie bellt fast nie. Außer, etwas passt ihr ganz und gar nicht, dann kommt eine Bell-Jaul-Mischung aus ihrem Mund. Sonst bellt sie NIE. Wirklich nie.

Kann mir dazu vielleicht jemand etwas sagen?

Ich bedanke mich im Voraus& hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.

Liebe Grüße,
Steffi

hallo steffi,

das geschäft wird dein hund natürlich an der leine verrichten - musst eben jede menge geduld haben und niemals die leine abmachen! wenn es dann passirt, ein dickes lob (toll, grosses mädchen!)- leckerchen sind unnötig.

das bellen wurde der „kleinen“ wahrscheinlich mit gewalt abgewöhnt - sei froh! alle anderen hundebesitzer ärgern sich über den geräuschpegel ihrer lieben.

gruss bernd

Eine Kombination mit dem Spaziergang,Leine-Freilauf dürfte machbar sein,oder ? Sie entfernt sich doch nicht weit,sucht Sicherheit…wird sie dann abgeleint,verrichtet sie ihr geschäft ? belohnen ohne ende,anleinen nach hause…könnte das so einstudiert werden ? klappts einmal-klappts öfter :smile:sie muß einfach das gefühl bekommen das das einmal getan,riesig klasse ist ! (Sie macht nur wenn sie sich befreit führt,irgendwas war mit dem „anleinen“)

Nicht alle Hunde bellen…auch und grade nicht wenn andere die aufgaben übernehmen,manche lassen sich auch nicht anstecken,es ist aber nicht ungewöhnlich und auch nicht auf rassen zu beziehen

lg Noa

Liebe Steffi
Dein Problem ist enorm schwierig zu beantworten. Man müsste viel mehr wissen. Manchmal tut ein Hundehalter etwas scheinbar Unwichtiges falsch und merkt es nicht. Da würde nur eine Hilfe vor Ort helfen. Zieh dir einen netten Hundeprofi zu der wird dich beobachten und den Grund finden. Für beide Fragen gibt es eine Antwort. Viel Erfolg und Gruss Doris

Hallo,

Hunde sind Gewohnheitstiere und meist macht man es ja so, dass man sie schnell raus trägt, wenn sie müssen und diesen „Bodenbelag“ und dieser „Umgebung“ behalten sie gerne bei. Dazu kommt, dass die Spaziergänge außerhalb des Gartens meist sehr spannend sind (Gerüche etc.), dass sie gar keine Zeit haben ihr Geschäft zu machen. Das in Kombination führt dann zu solchen Angewohnheiten. Natürlich kann man das umerziehen, aber halt nicht vom heute auf morgen aber in eurer Situation habt ihr ja praktisch keine Zeit.

Was habt ihr denn die letzten 3 Wochen gemacht? Solange kann sie das doch nicht verdrücken? 
Du brauchst jetzt erstmal ne ganz kurzfristige Strategie:

  • du solltest auf jeden Fall keine der Leinen verwenden, an denen sie bisher gewohnt war, KEIN Geschäft zu verrichten. Am Besten du benutzt etwas ganz anderes, ne dicke Schnur z.B.
  • wenn du bisher ein Halsband verwendet hast, dann besorg dir ein Brustgeschirr und befestige die Schnur dort, oder umgekehrt. 
  • wenn sie dann mal auch nur den Ansatz zeigt, ein Geschäft zu machen (egal ob groß oder klein) Lob sie sofort überschwänglich und gib ihr ein Leckerli.
    -Weisst du was sie als Unterlage hatte, bevor sie zu dir kam? Vielleicht kannst du das simulierten.
  • Führ sie im Garten im an die Stellen, an denen sie sich bislang gelöst hat und mach die Haufen auch nicht weg, damit der Geruch sie daran erinnert und stimuliert.

Ich hoffe das hilft dir für diese kritische Zeit.

Wenn es mit dem Bein wieder besser geht, bleib mit ihr so lange draußen bis sie macht und dann lob sie wieder überschwänglich und gib ihr Leckerli.

  • führ sie gezielt an Stellen, wo andere Hunde schon hin gemacht haben. Zu Not nimm ein Häufchen von ihr mit.

  • biete ihr verschiedene Untergründe an

  • höhere Gras oder kleine Erhebungen werden auch gern zum Häufchen machen genommen.

Langfristig kannst du das Geschäft machen auch auf ein Kommando konditionieren, damit ist du mehr Kontrolle darüber. Oft haben Hunde auch gelernt, dass ein Spaziergang zu Ende ist, wenn sie ihr Geschäft verrichtet haben.

Zum Thema Bellen:
weder der Berner Sennenhund noch der Labrador sind Wachhunde, es ist sogar wahrscheinlicher, dass sie Fremde freudig begrüssen als zu verbellen. Wäre das schlimme, wenn sie nicht bellt?

toi, toi, toi

Hallo Steffi,

das wird ein hartes Geduldsstück für Dich, denn wahrscheinlich ist es im Moment ja so, dass Du irgendwann die Leine losmachst, damit sie ihr Geschäft erledigt, damit hat sie gelernt, dass sie nur warten muss, weil sie ja doch von der Leine gelassen wird. Im Grunde musst Du mit ihr solange an der Leine im Garten bleiben, bis sie ihr Geschäft erledigt, besser wären noch Spaziergänge ausserhalb des Gartens, was aber im Moment aufgrund der Pfote ja nicht geht. Irgendwann kann sie einfach nicht mehr aufhalten, ich denke, Du kannst bestimmt einigermaßen einschätzen, wann Molly wieder raus muß, damit sie nicht in deín Haus macht. Aus irgendeinem Grund verbindet sie die Leine nicht mit „sich entleeren“, das muss sie jetzt langsam lernen, für sie ist wahrscheinlich die Leine verknüpft mit Spass und Spaziergang, weil sie das vorher nicht kannte. Vielleicht machst Du ihr das Wasser besonders schmackhaft, indem Du ein paar Löffel Wurstwasser (aus einem Bockwurstglas, nicht zuviel, da sehr salzig) ins Wasser gibst, damit sie mehr trinkt und deshalb nicht mehr einhalten kann und sie dann keine Alternative hat, als sich an der Leine zu entleeren. Wenn es dann passiert: loben loben loben! Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wahrscheinlich wirst Du es anders nicht in den Griff bekommen, wichtig ist, dass Du nicht „schwach“ wirst und sie von der Leine lässt.

Wegen des Bellens: Molly hat eine ungewöhnliche und reizarme Vergangenheit, vielleicht wurde sie bestraft, wenn sie bellte, es kann aber auch sein, dass sie diese Verknüpfung von Türklingel und Bellen nicht hat, was ja auch was Positives hat… ;o), die ja viele Hunde haben. Lass ihr Zeit, sie ist ja auch noch sehr jung, meist ist der 2. Geburtstag bei Hunden nochmal ein Wendepunkt, was ihr Verhalten betrifft, weil sie dann „vom Kopf her“ wirklich erwachsen sind.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Molly gute Besserung.

VG Steffi

Hallo Steffi,

Liegt wahrscheinlich daran, daß Sie das einfach nicht kennt!!!

Wie hast du das Problem denn jetzt gelöst? Sie hat ja sicher in den letzten 3 wochen mal gemacht?

Lieben Gruß
Ingrid

Liebe Steffi, wenn es Dich beruhigt: Meine Hündin verrichtet ihr Geschäft auch nicht an der Leine. Sie muss dazu nerumschnüffeln können und sucht sich dann einen Platz, an dem es ihr konveniert, ihr Geschäft zu verrichten. Das kann man doch auch verstehen!
Was das An-der-Leine-Halten auch im Garten angeht wegen der Beinverletzung: Normalerweise haben Tiere einen sehr guten Selbstschutz, wenn sie nicht durch Schmerzmittel ihres normalen Schmerzempfindens beraubt sind. Das heißt, normalerweise macht der Hund mit der verletzten Stelle nur so viel, wie gut für ihn ist. Ich würde im Garten vielleicht das Wagnis auf mich nehmen, dass Molly sich frei bewegen kann, das ist ja sonst auch sehr nervig für Euch beide. Abgesehen davon kommt sie ja aus einer Haltung, in der sie gewöhnt war, ihre Geschäfte im eingegrenzten Gebiet zu verrichten, darum macht sie vielleicht am liebsten in den Garten… Was das Bellen angeht, vielleicht ist ihr das streng verboten worden? Allerdings sind weder Berner Sennen noch Labradore sehr bellfreudig. Sei froh, mein Parson Russell ist bellfreudiger, als mir das manchmal lieb ist:smile:)
Abgesehen davon Kompliment, dass Du schon so viel aus der Armen rausgeholt hast in drei Monaten! Da wird sich mit Sicherheit alles noch vollkommen regeln mit der Zeit.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen, liebe Grüße Julia

Hallo Steffi,
ich bin kein Profi was HUnde anbelangt, aber dass hört sich so an als ob der Hund darauf konditioniert ist in den Garten zu machen. Seine Vorbesitzer war dieses Verhalten wohl recht,da mussten sie mit dem Hund nicht Gassi gehen. Ich glaube du brauchst bei dem Hund proffesionelle Hilfe, Vielleicht würde ihm in einem Rudel andere Hunde zeigen, dass man auch im Feld und im Wald Gassi gehen kann. Eine Hundespaziergängergruppe könnte da gut sein. Aber bitte nur mit lieben und verträglichen Hunden.
Wünsche noch viel Erfolg.
LG.Emil

Hallo Steffi,
leider kann ich dir für dieses Problem nicht DIE Lösung bieten. Was die Leinenthematik angeht, vermute ich, dass Molly sich durch die Leine stark mit dir verbunden fühlt (manche Hunde machen ja deswegen auch an der Leine n Riesen-Larry und ohne Leinen spielen sie toll mit anderen Hunden)und in deiner Nähe nichts beschmutzen möchte. Hast du schon mal probiert, Molly im Gelände ohne Leine laufen zu lassen? Es hört sich so an, als würde sie eher ein Problem mit dem „angeleint sein“ haben. Und scheinbar ist sie stark auf dich fixiert (2-3 m Abstand), daher würde ich in freiem, übersichtlichem Gelände mal n Test machen, wenn sie wieder laufen und toben darf.
Grundsätzlich könnte es auch ein Problem sein, dass sie fasst ein Jahr lang ausschließlich sich im Garten erleichtern durfte, und dies für sie das Normalste der Welt ist.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und viel Spaß mit deinen Hunden.
LG Fienchen

Hallo,

im August habe ich eine Bernersennen-Labrador-Hündin aus
schlechter Haltung übernommen. Ihr Name ist Molly& sie ist nun
knapp 1 Jahr alt.

Bei ihren Vorbesitzern lebte sie seit sie ein Welpe war immer
in einem kleinen Garten (ca. 4x6 M) ohne Schutzhütte o.Ä. Der
Garten war eingezäunt.

Als sie zu mir kam, war sie nicht stubenrein, gehorchte nicht
und hatte Angst vor jedem, der ihr zu nah kam.

Mittlerweile hat sie sich super entwickelt. Sie ist
stubenrein, läuft „Bei Fuß“, beherrscht einige Kommandos
(Sitz, Platz, Gib Fuß, Männchen, Kriechen…)

Beim Gassigehen lasse ich sie an der langen Leine laufen
(Laufleine, 5 Meter lang). Allerdings entfernt sie sich nicht
mehr als 2-3 Meter von mir.
Sie liebt das Gassigehen, springt freudig herum, schnüffelt
und erkundigt.

Meist dauern unsere Spaziergänge zwischen 30 Minuten und 2
Stunden.

Das merkwürdige ist, dass sie beim Gassigehen NIE ihr Geschäft
verrichtet. Weder das Kleine noch das Große.
Wenn wir dann nach Hause kommen und ich ihr die Leine abmache,
stürmt sie in den Garten und erleichtert sich.

Nun wurde Molly vor ca. 3 Wochen von einem Auto angefahren&
darf seitdem erstmal nicht mehr toben, da ihr Fuß schlimm
verletzt ist.
Daher muss ich sie an die Leine nehmen, wenn wir in den Garten
gehen.
Und auch dann verrichtet sie ihr Geschäft nicht. Selbst, wenn
sie dringend muss, hält sie lieber auf, anstatt zu pinkeln,
wenn sie ihre Leine um hat.

Kann mir jemand erklären, wieso das so ist? Gibt es einen
bestimmten Grund für dieses Verhalten?
Über Antworten würde ich mich freuen!

Zusätzlich habe ich eine weitere Sache bei ihr beobachtet.
Wir haben zwei weitere Hunde, die sofort bellen, wenn jemand
zu Besuch kommt.
Molly hingegen schlägt nie an. Sie bellt fast nie. Außer,
etwas passt ihr ganz und gar nicht, dann kommt eine
Bell-Jaul-Mischung aus ihrem Mund. Sonst bellt sie NIE.
Wirklich nie.

Kann mir dazu vielleicht jemand etwas sagen?

Ich bedanke mich im Voraus& hoffe, ihr könnt mir weiter
helfen.

Liebe Grüße,
Steffi

Hallo,
tut mir leid dass ich mich spät melde, bin gerade in einer Kur mit schlecher Internetverbindung.
Man könnte glauben, dass Molly das „Geschäft machen“ an der Leine systematisch vom Vorbesitzer abgewöhnt wurde. Auch scheint sie den Garten eng mit dem „Geschäft machen dürfen“ zu verknüpfen. Vielleicht wurde sie auch früher so gut nie Gassi geführt und die Welt draussen ist noch immer zu neu für sie. Es ist sicher gut, sie zuerst einmal dort, im Garten, als dem als sicher empfundenen Ort, an die Leine, in Verbindung mit dem „Geschäft“ zu gewöhnen. Vielleicht gibt ihr die Leine dann sogar draussen Sicherheit. Dazu kann man ihr zu Hause und im Garten nach und nach immer eine leichteres Stück Schnur / Riemen ans Halsband hängen, nach und nach eine zunächst am Halsband zusammengerollte Kordel/ leichte Leine immer mehr aufrollen, hinter ihr herschleifen lassen und auch festhalten. Dabei wüde ich sie stets viel loben und ermutigen. Vielleicht geht ja für den Garten eine leichtere aber feste Kunststoffschnur aus dem Baumarkt zum Schleifen lassen. Man könnte sie diese in verschiedener Länge drinnen und draussen tragen lassen, so dass sie dies irgendwann ganz normal empfindet.
Allerdings habe ich auch keine rechte Idee für das aktuelle, dringliche Problem mit der Verletzung, außer, es sofort einmal mit einer leichten, 10 m langen stabilen dickeren Schnur zu versuchen (es gibt weiche, die nicht in der Hand schneiden, auf Rollen im Baumarkt zu kaufen) und ihr parallel das Wort „langsam“ beizubringen, was je nach Temperament nicht leicht sein wird.

Als ich ein Kind war, bekamen wir eine Dackelhündin aus Zwingerhaltung. Sie war ausgemusterte Zuchthündin, in zunächst sehr schlechtem Zustand und extrem ängstlich. Es dauerte Jahre, bis sie ihre Angst vor Männern und Schäferhunden etwas verlor. Sie bellte nur einmal in ihrem Leben, da hörten wir ihre Stimme, die sich anhörte, wie von einem großen Jagthund. (Der Nachbar war in den Garten geschlichen)

Herzliche Grüße und viel Erfolg