Hallo,
was du beschreibst, klingt weniger nach „Spielfaulheit“ als eher nach einem Beziehungsproblem. Deine Hündin zieht es vor, sich selbst zu beschäftigen, indem sie ihren Interessen nachgeht und sich einen feuchten Kehricht für dich interessiert. Kommt ein anderer Hund ins Spiel, zeigt sie sehr wohl Lust am Spiel - aber eben nicht mit dir.
Nun sind nicht alle Hunde von Geburt an beuteverrückt. Wenn du in dieser Richtung mehr erreichen wilst, empfehle ich dir mal Ekard Lind „Richtig spielen mit Hunden“. Dass aber auch deine Hündin weiß, dass ihre Nase zum Schnüffeln da ist, beweist sie ja ständig. Das bedeutet, dass Suchspiele durchaus interessant sein sollten - wenn es dir gelingt, für ausreichende Motivation zu sorgen.
Eine solche könnte über Futter laufen. Wenn du mit Leckerchen arbeitest, die für den Hund einfach der Gipfel des Genusses bedeuten, wird sich auch die Lust darauf erhöhen, dafür etwas zu tun. Es gibt Hunde, für die ist das Suchen an sich schon hochgradig selbstbelohnend - wenn ein Hund aber nicht zu der Sorte gehört, muss man ihm das Ganze schmackhaft machen.
Das kann auch heißen, dass der Hund nicht mehr aus dem Napf gefüttert wird, sondern seine Futterration übers Spiel erarbeiten muss. Ein hungriger Hund ist in aller Regel auch ein motivierter Hund.
Bei den Suchspielen solltest du nicht den Fehler begehen, dich „heimlich“ zu verstecken. Das hat nur bei jungen Welpen eine erwünschte Wirkung (wenn man’s richtig macht). Ältere Hunde sind nicht mehr wirklich zu beeindrucken, wenn Frauchen „plötzlich“ verschwunden ist. Spätestens nach dem 2. Mal, wo sie ihren Besitzer wieder gefunden haben, wissen sie, dass er ihnen nicht verloren geht. Und wenn ihnen - wie offenbar in deinem Fall - weder der Mensch an sich, noch die Suche viel bedeutet, muss der Motivator Futter besonders attraktiv werden.
Wenn du dich versteckst, lass den Hund abliegen und rufe ihn dann mit einem kurzen Pfiff. Tipp: Jägerhochsitze stellen eine echte Herausforderung für Hundenasen dar
. Diese Methode hat den Vorteil, dass du ganz nebenbei auch noch Unterordnung übst. Wenn dein Hund nicht liegenbleibt, wenn du dich entfernst, ist das das Erste, woran du arbeiten solltest.
Ich vermute insgesamt, dass dein Hund nicht viel von Gehorsam hält. Mag sein, dass sie „Sitz“ und „Platz“ macht, die Frage wäre aber z,B., ob sie diese Kommandos auch hält, bis du sie auflöst und nicht früher oder später von selbst wieder aufsteht. Leinenführigkeit wäre ein weiteres Kriterium, das sich Abrufenlassen aus einem Spiel mit einem anderen Hund ein anderes.
Schöne Grüße,
Jule