Hund wälzt sich in Taubenkot

Hallo, mein Hund hat neuerdings Taubenkot als Parfürm für sich entdeckt. Allerdings finde ich es nicht so klasse wenn er (schwarzer Rücken) mit kompletten Flecken wieder ins Haus möchte. Wie kann man es ihm abgewöhnen? Wenn ich es sehe sage ich logischerweise, dass er es lassen soll und es klappt dann auch. Zusätzlich habe ich noch zwei Kinder die unseren Hund ständig streicheln und ich finde die Sache mit dem Vogelkot nicht so lecker :smile: Wer hat einen Tipp??

Wir arbeiten in unserer Hundeschule nach dem CumCane-Prinzip. Da gibt es keine Verbote, sondern wir (versuchendie Hunde)zu loben, wenn sie etwa richtig machen.
Das setzt voraus, dass die Hunde das Clickertraining kennen.
Also erst einmal Clickern lernen, dann den Hund loben, bevor es an den Kot geht. Dauert etwa, bringt aber auf lange Sicht mehr als Verbote.
Verbote wirken nur, solange der „Verbieter“ dabei ist.
War jetzt eine Zusammenfassung. So auf die Schnelle.
Viel Glück.

Hallo,

diese Handlung hat ihren Ursprung in der Natur. Beim Wolf, dem Urvater des Hundes, dient das der Tarnung sodaß die möglichen Beutetiere den Wolf nicht so deutlich riechen können.
Beim Familienhund ist dies ganz klar eine unerwünschte Handlung.

Das Beste das Du dagegen machen kannst ist vorausschauen, und die Situation zeitig zu sehen, und dann bevor der Hund anfängt ihm ein Kommando geben welches ihm das sich wälzen im „Duft“ unmöglich macht.
Das sollte gerne ein Kommando sein, welches dem Hund Freude macht und er gerne ausführt.
Das kann sein:

  • daß Du ihn zu Dir rufst
  • daß Du ihn zum Ballspiel aufforderst
  • daß Du mit ihm „Körperspiele“ beginst (also zB daß er im Slalom um Deine Beine einen Achter läuft - das klappt mit etwas Übung auch im Weitergehen)
  • daß er zu Dir kommt und gebürstet oder liebkost wird
  • oder was er sonst für Favorithandlungen hat.
    Jedenfalls soll es etwas sein, das dem Hund wichtiger ist als das Wälzen im Kot.

Eine gute Metode der Erziehung ist das Klickertraining, welches darauf basiert, daß der Hund eine Handlung in erster Linie selbst ausführt - Tut er das so klickst Du. Das Klickgeräusch ist dabei wie ein Ticket für eine Belohnung. Das Kommando wird erst dazugebracht, wenn der Hund die Handlung kann.
Dieses Training beginnst Du unabhängig von dem Wälzen, und wenn er es kann, so gibst Du das Kommando vorausschauend unmittelbar vor dem sich Wälzen.

2 Gute Klickerbücher gibt es beim Cosmos-Verlag:

  • Positiv bestärken-Sanft erziehen, von Karen Pryor, sie hat in en '70ern das Klickertraining erfunden, diese Buch ist die Bibel des Klickertrainings.
  • Klickertraining für Hunde, von Martin Pietralla, er hat viel Fachwissen und Erfahrug mit dem Kickertraining und gibt eine gute Bechreibung des Lernvorganges und des praktischen Gebrauches.

Das Wichtige beim Klickertraining ist das Timing, wenn Du das richtig einsetzt wird der Hund in kurzer Zeit lernen können daß jedesmal wenn er sich gern wälzen möchte nun Deine Aufforderung zu der von ihm geliebten Ersatzhandlung kommen wird.
Du wirst sehen, daß er beginnen wird vor dem sich wälzen wollen kurz zu Dir zu schauen: „Kommt das Kommando, oder darf ich mich wälzen?“
Deine Aufmerksamkeit und Dein Vorausschauungvermöen sind also der Schlüßel zur Lösung des Problems - oder wie der Originaltitel von Karen Pryors Buch auf englisch heißt „Don’t schot the dog“, also „gib nicht dem Hund die Schuld“ denn er folgt nur seinem Instinkt. Das macht er nicht um Dich zu ärgern.

Eine Bürste kannst Du gut mit auf die Spaziergänge mitnehmen, falls es doch mal passiert - und am Anfang des Trainings wird es mit Sicherheit noch einige male passieren.

Viel Erfolg
cgp

da hilft nur ein weiter rundumblick und sofortiger rueckruf des hundes deinerseits…meist finden sich diese ekelige hinterlassenschaften ja an bestimmten stellen: baeumen/hauesern. die musst du halt meiden.

LG u

Hallo juliabaer,
das ist wirklich eine sehr eklige Sache…
ich würde ihn erst einmal nicht alleine nach draußen lassen. Das muss er merken und man kann Hunden alles auch wieder abgewöhnen.
Wenn mit ihm spazieren gegangen wird, dann
genau abpassen, wann er sowas vorhat und sofort verbieten. Loben, wenn er es nicht versucht!

Falls doch einmal ein „Gewälze“ stattgefunden hat, frage in Hundefachgeschäften nach Desinfektionsmitteln, die man direkt am Hund auftragen oder -sprühen kann.
Dann dürfte das Schlimmste vernichtet sein.
Den Kinderarzt fragen, was man sonst noch dabei beachten muß.
Und natürlich - den Kindern ganz energisch beibringen, vor jedem Essen oder Naschen unbedingt die Hände waschen. Am besten noch, nach jedem Hundestreicheln.
Gruß Elke

Liebe Juliabär,
ja schön ist das nicht, aber für Hunde ein sehr normaler Vorgang. Die einen wälzen sich in Rinderkot, die anderen in Aas, und Deiner bevorzugt Taubenkot. Es gibt nur eine Möglichkeit des Abgewöhnens, und zwar ein striktes AUS, aber rechtzeitig. Du musst also schneller sein und das Wälzen bereits voraussehen, und es bereits im Ansatz verbieten. Wenn Du zu spät Deinen Hund davon abhälst, dann wird der Taubenkot eher noch interessanter, weil der Vorgang enttäuschend für den Hund abgebrochen werden muss, obwohl der Genuss bereits eingesetzt hat. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Ausdauer.
Angie

Hallo,das Phänomen kenne ich allerdings mit Kuhfladen. Geholfen hat eigentlich nur aufpassen und wegziehen. Oder dann halt Vollwäsche. Der Gestank ist nicht zu ertragen und hält tagelang.

Hallo, toll find ich das auch nicht zumal Taubenkot nicht ganz ungefährlich ist. Aber leider hab ich keine Idee, wie du es ihm abgewöhnen kannst, ausser evtl. mit positiver Bestärkung, d.h. schimpfen (oder feste nassspritzen), wenn er sich wälzt, über die Masse loben, wenn er es nicht tut. Ist mit Sicherheit aber eine Menge Arbeit, aber das ist Erziehung ja sowieso, egal ob Hund oder Kind :wink:) Viel Erfolg bei beidem

Hallo Julia,
deine Sorge kann ich verstehen - allerdings ist das Verhalten deines Hundes ein ganz normales :wink:

Ich empfehle dir, arbeite an deinem Timing mit ihm. Also SOFORT Abbruch (kurz und dunkle Stimme) für etwas, was er lassen soll, jedoch BELOHNUNG (helle, freundliche Stimme -und evtl. Leckerchen-), wenn er sich so verhält, wie DU es möchtest!! Wichtig ist, dass du (und andere Gassigeher) mit dieser Situation genauso umgehen und stetig… :wink:
Wünsch dir viel Erfolg!
Freundliche Grüße
Resie

puah…
…gute frage. meine bestien hatten auch so ihre vorlieben: während emil nur das nutzte, was sich auch mal bewegt hat (z.b. einen drei wochen alte karpfen), jenny total auf leicht angesäuerten grasschnitt stand, hatte lena auch den vogelkot für sich entdeckt.

leider blieb nix anderes, als aufpassen und abrufen. das wäre auch mein vorschlag: trainier den hund darauf, das du ihn sicher abrufen kannst.

anfangen würde ich das z.b. im garten. dabei kann man auch gut andere familienmitglieder einspannen. und dann ist das spiel recht einfach: alle menschen haben leckerchen in der hand und rufen den hund. kommt er, wird er überschwänglich gelobt und gefüttert. das ganze regelmässig üben (zu anfang täglich, mind. 2x).

hintergrund der übung ist, dass euer wuff lernt, das zu euch zu kommen was tolles ist. normalerweise wird er dann ja nur angeleint, was kaum spass macht. verbindet ihr dieses herankommen mit spiel & futter, sieht die sache ganz anders aus.

und wenn ihr anstatt normalem futter ordentlich müffelnde sachen (pansenstückchen, harzer käse, tilsiter) nehmt, sehe ich gute möglichkeiten eines erfolges. dreh- und angelpunkt ist aber das konsequente durchhalten des trainings…also nicht dreimal versuchen und ende, das dauert schon einige wochen!

so[tm] den geruch des karpfens immer noch in der nase habend,

nils

Hallo,
wie meine Vorredner schon bemerkt haben, ist dieses Verhalten schwer zu unterbinden.
Denn um deinem Hund das Richtig oder Falsch zu vermitteln, musst du stets in
diesen Situationen anwesend sein!
Wie du deinem Hund das für dich negative Verhalten abgewöhnst, ob mit Stimme oder Clicker, spielt erst mal keine Rolle. Er wird irgendwann merken, Frauchen mag das nicht, aber wenn sie nicht da ist, was soll´s, hinein…
Also immer dabei sein, und den Taubenkot-Radar an.

Viel Erfolg