Hunde

Liebe/-r Experte/-in,

Mein Problem,mein Hund ist aggresiv gegen alle Hunde.
Steckbrief: vor 3 Jahren über Internet einjährig gekauft
Labrador-Mischling evtl.mit Amerikan-Steffort,der Hund
war sehr fett hatte warscheinlich keinen Auslauf (ältere
kranke Leute)es ist eine Hündin und heißt Sindy,es ist der liebste Hund der Welt,spielt mit Kindern auch fremde
freut sich auf Menschen, bekannte und fremde.
Nur mit Hunden kann sie nicht,an der Leine geht es gut,nur wenn ich sie loslasse greift sie jeden Hund an
und beißt zu,warschienlich ist sie ohne Kontakt zu anderen Hunden aufgewachsen.
Meine Frage:kann man da noch was ändern oder kann ich sie nur noch mit Maulkorb laufen lassen.

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen

Horst Stadler

Lieber Horst,

machen kann man immer was.

Beisst sie jeden Hund oder gibt es Ausnahmen?
Ist sie kastriert? Ist sie gesund?

Per Internet eine Diagnose zu stellen o. geeignete Massnahmen zu empfehlen ist fast unmöglich. Ich würde dich bitten, mir deinen Wohnort mitzuteilen um dir einen geeigneten Trainer/in empfehlen zu können.
Ich lege Wert darauf, positiv zu arbeiten und würde auch nur solche Trainer empfehlen.

Gerne kannst du mich auch anrufen.

Ganz liebe Grüsse
Patricia

Guten Morgen Herr Stadler,

ich finde es toll, dass Sie sich Gedanken machen, wie Sie mit dem Verhalten Ihres Hundes umgehen können, anstatt (wie so Mancher) ihn ins Tierheim abzuschieben oder gar einzuschläfern.

Habe ich es richtig verstanden, dass Sie Ihre Hündin seit bereits drei Jahren haben, und diese im Alter von ca. einem Jahr zu sich geholt haben? Demnach müsste Sindy jetzt 4 Jahre alt sein.

Im Alter von 4 Jahren ist ein Hund bereits ausgewachsen und wie man im allgemeinen sagt „fertig“. Das bedeutet, Sindy ist nicht nur körperlich sondern auch geistig voll ausgereift, was es schweiriger macht auf eine mögliche! Verhaltensstörung einzugehen bzw. diese zu löschen.

Zudem wissen Sie nicht, wie Sindys erstes Lebensjahr ausgesehen hat, was die Situation erschwert.

Dennoch kann man in den meisten Fällen etwas an der Situation bzw. an dem Verhalten des Hundes ändern. Doch das geht nur, wenn Sie selbst ganz genau wissen, was sich ändern muss bzw. welches Ziel Sie für sich und Ihren Hund haben. Einige Fragen, die Sie sich selbst stellen können:

  • seit wann ist der Hund Artgenossen gegenüber aggressiv? (schon seit drei Jahren?)
    -ist Sindy grundsätzlich gegen alle Hunde aggressiv oder sind es vielleicht nur Hündinnen/ nur Rüden/ Welpen bzw. Junghunde/ dunkle Hunde usw.

  • Wenn Sie mit Sindy spazieren gehen und Ihnen andere Hunde entgegenkommen:

  • Was macht Sindy? (Fixieren? Körpersprache usw.)

  • Was machen Sie? (auch: Was denken sie in dem Augenblick)

  • Was passiert, nachdem Sindy auf einen Hund drauf gegangen ist??? Ist es nur ein kurzer „Überfall“ auf den anderen Hund und danch ist gut? Oder entsteht eine ernsthafte Beißerei, in der die Hunde oder Sindy nicht mehr vom anderen los zu kriegen sind?

-Wie sieht Ihr Tagesablauf aus? /Was unsternehmen Sie mit sindy?

-Wurde Sindy schon von einem anderen Hund gebissen?

-Und nicht zuletzt: Wer ist Chef? Sie? Sindy? Anderes Familienmitglied?

-Besteht die Möglichkeit Kontakt zu den Vorbesitzern aufzunehehmen, um mehr über Sindys Vergangenheit zu erfahren?

Vielleicht fallen Ihnen noch einige andere Sachen ein, die wichtig sind.
Zur Sicherheit Ihres Hundes und der fremden Hunde, würde ich Ihnen empfehlen, Sindy weiterhin einen Maulkorb bei Spaziergängen aufzusetzen.

Natürlich möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, dass es fast unmöglich ist, eine konkrete Hilfestellung anzubieten, da ich Ihre Hündin und Sie nicht kenne.
Ratsam wäre es, sich an einen Hundetrainer zu wenden (keine Hundeschule, wo Gruppenweise geübt wird), der sich die Situation vor Ort ansehen kann. Falls Sie keinen kennen, fragen Sie den Tierarzt Ihres Vertrauens, in der Regel haben die einen Tipp für erfahrene Hundetrainer. Manche Tierheime haben auch ein Hundeschulen/ Hundetrainerverzeichnis für die Umgebung.
Oder Sie geben mir Ihr Postleitzahlengebiet durch (nur die ersten beiden Zahlen reichen! Datenschutz) ich kann mal sehen, ob ich jemanden in Ihrer Nähe weiß.

Ich hoffe, Ihnen ein wenig geholfen zu haben. Falls etwas noch unklar sein sollte oder Sie eine weitere Fargen haben, fragen Sie mich.

viele Grüße

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Liebe Patricia
Danke für die schnelle Antwort.
Sindy(unsere) Hündin)beist jeden Hund der sie beschnüffeln will,sie ist seit ca. 2Jahren kastriert,
sie ist sehr gesund und überaus schlau,ich bin zu meiner Verlobten gezogen,da waren zwei Katzen,die hätte
sie anfangs gekillt,jetzt 1 Jahr später spielt sie mit ihnen,sie versteht jedes Wort,so haben wir ihr auch ein
geimpft daß sie den Katzen nichts mache darf.
Ich könnte mir vostellen unseren Hund selbst zu trainieren,gibt die entsprechende Literatur dazu ?
Ich hatte mein Leben lang viele Tiere und kann gut mit ihnen umgehen.

Grüße Horst

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Vielen Dank für ihre Antwort
Wir (meine Verlobte und ich,36 und 44 Jahre alt,kinderlos )würden Sindy
nie weggeben,sie ist für uns wie ein Kind.
Wir wohnen bei einer Großfamilie mit 4 kindern und 2 Katzen,als ich vor einem Jahr hierher gezogen bin,hätte
Sindy die Katzen sofort gekillt,heute haben wir sie soweit,daß sie diese in Ruhe läst,sie will sogar mit ihne spielen,sie mag Erwachsene und besonders Kinder,
streicheln liebt sie über alles.
Sindy hat ein sehr großes nicht eingezäuntes Grundstück
als Auslauf,fühlt sich bei uns Pudelwohl,wir gehen mit ihr täglich zu einem nahegelegenem See,dort laufen natürlich viele mit ihren Hunden.
Bei Begegnungen nehmen wir sie kurz an der Leine und nehmen Abstand, wenn der Gegnerhund friedlich ist,bleibt es auch Sindy,aber wehe der Gegner zeigt Angriff dann rastet Sindy aus.Dieses passiert auch wenn
der Gegner ohne Leine ist und an ihr hinten schnüffelt.
Sind beide nicht angeleint,kommt es zum Kampf und wir müssen gewaltsam auseinanderreißen.
Dieses ist in den letzten zwei Jahren drei mal passiert,jedesmal war nur der Gegner verletzt.

Frage:kann ich Sindy dieses Verhalten selbst abtrainieren? schließlich haben wir es auch mit den Katzen geschafft,ich würde mir das ohne weiteres zutrauen,ich müßte nur wissen wie ich vogehen soll,
können Sie mir evtl.einige Tips geben oder gibt Literatur dazu ?

Für eine Antwort währe ich sehr dankbar.

Grüße

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Hollo Horst

Ich glaube das dir da eine Hundeschule helfen könnte.
Aber es ist schwer eine Ferndiagnose zu stellen.
Vieleicht hat sie schon „Kampferfahrung“ also sie wurde vieleicht schon gebissen.Ich empfehle dir zu einem Profi zu gehen und dich dort beraten zu lassen.Denn ein aggresiver Hund ist immer ein Problem.Und wenn man Kinder hat sowieso.

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Hmm, es ist sehr schwierig zu erklären- das ist das Eine.
Zudem ist jeder Hund anders- das ist das Andere.

Im Allgemeinen ist es wichtig, dass Sie ihren Hund genau kennen- das heißt: beobachten, beobachten, beobachten!
Und haben Sie auch immer den anderen Hund im Blick.
Die Körpersprache der Hunde kennen nämlich nur die wenigesten Hundehalter- leider.

Ich nenne mal ein Beispiel:
Ich habe mehrere Hündinnen. Darunter auch einen Windhund, den man wegen starken Beutetriebs nicht überall von der Leine lassen kann. Zudem ist es eine charkterstarke und selbstbewusste Hündin. Sie hat fürher regelrechten Zickenterror angerichtet, als uns andere Hunde engegen kamen und sie angeleint war. Ich habe sie oft angeschnauzt, dass sie aufhören soll- doch es brachte nichts. Eher im Gegenteil- sie wurde durch meinen Tonfall nur noch wütender und tobte. Es war ein Kampf an anderen Hunden mit ihr vorbei zu gehen. Währenddessen sprangen meine anderen Hunde um uns herum als ob sie spielen wollten. Ich wurde noch wütender, weil ich nicht verstehen konnte, warum meine Hunde jetzt unbedingt die typische Spielaufforderungsgeste zeigen oder in hohen Tönen bellten und an mir hoch sprangen um mir ein „Küsschen“ zu geben.
Was war los?
-die kläffende Hündin:
Meine Hündin fühlte sich für mich und die anderen Hunde unseres Rudels verantwortlich und wollte mit ihrem Aufstand lediglich Fremde von „ihrem“ Territorium fern halten. (Zudem ist es oft so, dass Hunde ganz genau wissen, dass sie an der Leine sehr begrenzte Ausweichmöglichkeiten haben, falls es zu einer direkten Begegnung mit fremden Artgenossen kommt. Wenn ich mich in die Lage eines angeleinten Hundes versetze, ist es für mich ein beängstigendes Gefühl, jemandem nicht ausweichen zu können.)
-die spieldenden Hunde:
sie haben natürlich meine Hündin voll als Chefin akzepiert (ich war praktisch die Einzige, die es noch nicht bemerkt hatte) und haben in dieser „Extremsituation“ Beschwichtigungsveruche unternommen, damit ich mich abreagiere und die Rudelchefin in Ruhe lasse.
Letzten Endes war ich die jenige und vor allem die Einzige, die sich falsch verhalten hat.
Was musste passieren?
Ich musste meiner Hündin zeigen, dass

  1. ich die Chefin bin und
  2. sie mir vertrauen kann, da ich als Rudelführerin sie im Falle einer Begegung beschütze.
    So habe ich mich in die Rolle eines Rudelführers hinein gedacht (bsp. Wölfe)
    Ein Rudelführer ist verantwortlich für das Überleben der Gruppe und entscheidet somit wo lang es geht, in welchem Tempo usw. (Sie haben bestimmt schon mal Hunde gesehen, die hächelnd ihren Besitzer hinter sich her gezogen haben- wer ist da der Rudelchef???)
    Ein Rudelführer „weiß“ also wo es lang geht und ist somit an der Spitze der Gruppe: ganz vorne!
    Ich habe also jedes Mal, wenn ich gesehen habe, dass uns fremde Hunde engegen kommen, meine Hündin(mit der Leine) hinter mich verfrachtet und die anderen bei Fuß gerufen.
    Die ersten Male konnte ich es selbst kaum fassen, dass es wirklich funktionierte. Meine Gewitterhexe an der Leine trottete lammfromm hinter mir her. Ebenfalls die anderen Hunde.

Im Allgemeinen ist es wichtig, dass Sie
-ein für den Hund klares Verhalten zeigen.
-jedes Kommando, welches der Hund ausführt, auch wieder auflösen (z.B. bei Fuß gehen).
-konsequent das durchziehen, was SIE wollen, auch wenn es manchmal Nerven und Kraft raubt.
-den Hund nur Kommandos ausführen lassen, die er beherrscht/ kennt.

  • bei jedem Spaiziergang auf ihren Hund „aufpassen“ (Das ist wahrscheinlich das Schwierigste. Viele gehen mit ihrem Hund in den Wald und treffen dort Hundebkannte. Man läuft zusammen eine Runde oder zwei und unterhält sich, während die Hunde praktisch sich selbst überlassen sind. Hunde sollen auch mit Artgenossen spielen können, jedoch nur wenn es ihnen „erlaubt“ wurde- mit dem entsprechnden Kommando.)
    -mehr loben als tadeln- wird ganz oft vergessen! positive Verstärkung sind das A und O.

Wenn Ihnen Fremde mit unangeleinten Hunden entgegen kommen, sollten Sie nie stehen bleiben, sondern weiter gehen.
Versuchen Sie es, wie ich es oben beschrieben habe. Manche Hunde sind hartnäckig und laufen hinter her und wollen schnüffeln. Bleiben sie nicht stehen, auch wenn Ihre Hündin versucht sich umzudrehen, gehen Sie weiter und wenn nötig ziehen Sie Sindy mit.
Bleiben Sie selbst ruhig- innere Unruhe überträgt sich immer auf den Hund.
Beobachten Sie andere Hunde- wenn diese anfangen zu fixieren, nehmen Sie Sindy hinter sich, schauen den Hund nicht an und gehen mit Abstand vorbei. Bitten sie den Hundebesitzer seinen Hund ebenfalls ran zu nehmen.
Hunde laufen bei freidlichen Begegnungen nie! geradewegs aufeinander zu. Sie laufen immer in Bögen.

Als Literaturempfehlung fällt mir spontan dies hier ein:
http://www.amazon.de/dp/3936188017/?tag=googhydr08-2…
(Falls der Link nicht funktioniert, einfach „calming signals“ als Suchbegriff eingeben)
Darüber hinaus bietet das I-net zu diesem Thema weitere Ergebnisse, wie DVD Bildmaterial usw.

Konkrete Tipps kann ich Ihnen leider nicht geben, da -wie schon gesagt- ich die genaue Situation nicht kenne und das was in Sindys Fall einer heftigen Auseinandersetzung voran geht. Sowas kann man nur vor Ort mit Hund und Mensch klären.

viele Grüße

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Hallo Horst,

schön dass du dich drum kümmerst, dass es mit deinem Hund besser läuft. Ich bin in einem Windhund- und Bulli-Verein. Da gibt es auch manchmal ziemlich aggressive Hunde. Wir laufen wöchentlich mit ca. 20 Hunden Gassi, erfahrene Leute sind dabei, und fast jeder Hund wurde verträglich. Und Rat bei einem guten Tiertrainer vor Ort einholen, wäre sehr hilfreich.
Wünsche dir viel Erfolg, dass alles positiver wird.

Viele Grüße
Jasmin

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