Hundeabwehr mit Ultraschall?

Hallo,

Ich finde leider nur wenig über sogenannte Dog-Chaser im Internet. Die Werbung verspricht, dass damit auch ganz böse Hunde abgewehrt werden, Erfahrungsberichte behaupten das Gegenteil. Außerdem behauptet die Werbung, dass es für den Hund nur „unangenehm“ aber nicht schmerzhaft ist, eine Ultraschallladung abzubekommen.

Deshalb:

  1. Kann man mit Ultraschall tatsächlich Hunde abwehren, die nicht auch mit böse in die Augen-Blicken verschwinden.
  2. Stimmt es tatsächlich, dass der Hund nicht verletzt wird? Könnte er nicht sogar Gehörschäden davontragen?

Gruss, Marco

nunja
tach

  1. Stimmt es tatsächlich, dass der Hund nicht verletzt wird?
    Könnte er nicht sogar Gehörschäden davontragen?

also das wäre mir ziemlich egal! wenn mich ein hund angreifen sollte, mache ich mir um seine gesundheit wenig gedanken. bleibt also eigentlich nur abzuklären, ob die teile auch efektiv sind.

mfg
bruno

Hallo

Hunde abwehren, die nicht auch mit böse in die Augen-Blicken verschwinden.

Mir ist aufgefallen, dass viele Hunde ängstlich/aggressiv werden, wenn man ihnen in die Augen blickt. Das scheinen sie als Bedrohung zu betrachten, so wie viele andere Tiere auch.

Man sollte Hunde nicht weiter beachten, dann halten sie einen für souverän.

Und halt die üblichen Befehle wie „Aus“ mit dohendem Zeigefinger oder so. Das kennt fast jeder Hund.

Viele Grüße

Hallo

Und halt die üblichen Befehle wie „Aus“ mit dohendem
Zeigefinger oder so. Das kennt fast jeder Hund.

bist Du Dir da so sicher?
Wieso gibt es dann so viele Unfälle mit beißwütigen Hunden,mit zum Teil tragischem Ausgang?

Wenn mich ein Hund angreift,würde ich auf nichts hoffen.
Der nächste Gegenstand zur Abwehr wäre meine.
Wenn ein Hundebesitzer seinen Hund nicht im Griff hat,muß er halt mit den Konsequenzen rechnen.
Ich laß mich doch nicht beißen.

Gruß

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Hallo

Und halt die üblichen Befehle wie „Aus“ mit dohendem Zeigefinger oder so. Das kennt fast jeder Hund.

bist Du Dir da so sicher?

Nein, natürlich nicht, aber in den meisten Fällen eben schon.

Die meisten Hunde, die bellend auf einen zurennen, wollen mit einem spielen oder irgendwie beachtet werden. Die leiden einfach unter der Isolierung, die zum Hundeleben ja meistens gehört. Jedenfalls ist eigentlich immer sofort gut, wenn sie zu einem kommen dürfen, und wenn man sie nicht besonders beachtet. Dann ist der Hund sofort zufrieden und bellt nicht mehr. Das ist so meine Erfahrung mit Hunden.

Ich wollte dem Fragesteller aber eigentlich nur klarmachen, dass ein Böse-in-die-Augen-starren gerade die falsche Methode ist, wenn man von Hunden in Ruhe gelassen werden will.

Viele Grüße

  1. Kann man mit Ultraschall tatsächlich Hunde abwehren, die
    nicht auch mit böse in die Augen-Blicken verschwinden.

Hallo Marco,

böse in die Augen blicken ist das mit Abstand dümmste, was du tun kannst - du wirst damit selbst aggressiv dem Hund gegenüber, was du dir nur leisten kannst, wenn du besser zubeissen kannst. Mach bloss nie eine Safari in Afrika, so ein Löwe oder Krokodil wird kaum beeindruckt sein, wenn du sie mit Drohgebärden in die Schranken weisen willst.

Viele Hundebesitzer benutzen Ultraschallpfeifen, um ihre Hunde zurückzurufen, für den Hund heisst das also nicht „geh weg“, sondern ist ein strenger Befehl „komm hierher“, und damit wahrscheinlich nicht gerade das, was du willst.

Gruss Reinhard

Hallo,

Und halt die üblichen Befehle wie „Aus“ mit dohendem
Zeigefinger oder so. Das kennt fast jeder Hund.

aber bitte nicht wundern, wenns nicht das gewünschte Ergebnis bringt - der „drohende Zeigefinger“ ist häufig das Sichtzeichen für „sitz“, und „aus“ bedeutet i.a., einen Gegenstand/Jagdbeute aus dem Fang auszugeben.
Beides ist mitnichten dazu geeignet, einen Hund von sich abzubringen; ich gehe davon aus, dass ein Hund, der bei Fremden in einer aufregenden Situation auf Sichtzeichen reagiert, schon im Vorfeld abrufbar gewesen wäre. Jede Beachtung des Hundes führt also eher dazu, dass der Hund seine Hochspringbemühungen noch verstärkt.

Mein Rat für Hundelaien daher: wegdrehen, nicht ankucken, nicht ansprechen.

Viele Grüße,
Anna

Hallo Reinhard,

im ersten Teil deines Posts stimme ich dir völlig zu.

Hier

für den Hund heisst das also nicht „geh weg“,sondern ist ein strenger Befehl „komm hierher“, und damit wahrscheinlich nicht gerade das, was du willst.

allerdings nicht. Wie der Hund auf ein Signal reagiert, ist zunächst eine Frage der Konditionierung. Auch eine normale Trillerpfeife kann ich sowohl als Komm-Signal als auch zur Vertreibung benutzen. Der Unterschied zum Ultraschall ist lediglich, dass ich Letzere besser selber höre.

Und ebenso wie bei einer Trillerpfeife ist es eine Sache der Hundepersönlichkeit, ob es sich von einem massiven Einsatz tatsächlich abschrecken lässt oder nicht.

Schöne Grüße,
Jule

Angreifende Hunde
Hallo,

Wieso gibt es dann so viele Unfälle mit beißwütigen Hunden,mit zum Teil tragischem Ausgang?

Auch wenn Medien anderes glauben lassen: Der Anteil wirklich beißwütiger Hunde ist verschwindend gering. Wenn man auf einen solchen Hund trifft, hat man kaum eine Chance, auch nur halbwegs heil davon zu kommen, wenn man den Hund nicht töten oder zumindest komplett außer Gefecht setzen kann.

Ein solcher Hund wird auf Einschüchterungsgesten wie Anstarren oder mit den Armen fuchteln nur auf eine Art und Weise reagieren: Mit sofortigem Angriff. Auch Beschwichtigungsgesten werden nicht funktionieren. Hunde dieser Kategorie bellen selten, sondern nähern sich schnell, ohne zu zögern und greifen ohne Umschweife an.

Dann gibt es Hunde, die aggressionsbereit sind, aber dennoch eine normale Sozialisation erlebt haben. Auch diese Hunde werden Versuche der Einschüchterung in den allermeisten Fällen mit Angriff beantworten. Nicht zuletzt deswegen, weil unter ihnen der Anteil an angstaggressiven Hunden recht hoch ist. Laien halten diese Hunde für weniger gefährlich, was aber nicht stimmt, da ihre Hemmschwelle zuzubeißen sehr niedrig ist.

Bei diesen Hunden, die sich ebenfalls eher leise und schnell nähern, aber vor dem Angriff deutlich stoppen oder langsamer werden, besteht die Rettung in der Tat darin, sich zu unterwerfen, indem man den Blick abwendet, sich klein macht (trotzdem unbedingt stehen bleiben!) und still steht. Der Hund wird einen in den meisten Fallen nicht angreifen, sondern schlimmstenfalls knurrend umschleichen, ausgiebig beschnüffeln und (falls Rüde) möglicherweise bepinkeln).

Und schließlich ist da die Kategorie der „Schisser“. Diese nähern sich meist laut bellend, stoppen meist in 1-2 Metern Entfernung, von wo sie weiter bellen. Manche stürmen auch bis auf kurzen Kontakt mit der Nase heran, ziehen sich aber sofort wieder zurück. Diese Hunde kriegt man durch Anstarren und Rumfuchteln oder Schreien vertrieben.

Die „Spielhunde“ wiederum signalisieren durch ihre Körpersprache ihre Absicht. Man erkennt sie an steifbeinigem Rumgehopse und/ oder der typischen Vorderkörpertiefstellung. Auch sie lassen sich durch Vertreibungsgesten verjagen.

Die Schwierigkeit besteht nun darin, den einen vom anderen Typ zu unterscheiden. Das gelingt oftmals noch nicht einmal Hundebesitzern - vor allem aber nicht Leuten, für die alle Hunde ein Feindbild darstellen.

Im Zweifelsfall ist die empfehlenswerteste Reaktion aus meiner Bewertung immer die, sich zu unterwerfen, indem man sich abwendet, den Blick senkt und stehen bleibt. Es sei denn, man sieht in jedem Fall eine reelle Chance, den Hund außer Gefecht zu setzen. Darauf, dass es einem gelingt, ihn zu verjagen, sollte man nicht setzen.

Schöne Grüße,
Jule

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