Hallo Birgit,
wenn Ihr Rüde auf Farb- und Konservierungsstoffe reagiert, würde ich dazu raten, das Trockenfutter komplett weg zu lassen.
Sind Allergien vorhanden, die bei grossen Mengen Reaktionen hervorrufen, ist es durchaus möglich (und sehr wahrscheinlich), dass auch in kleinen Mengen Reaktionen vorhanden sind. Diese können u.U. so klein sein, dass man diese nicht merkt.
Bei meiner Hündin z.B. reicht ein einziges Reiskorn aus, damit sie kleine Knubbel in den Ohren bekommt. Weiss man das nicht, bemerkt man diesen Umstand nicht unbedingt.
Ich würde grundsätzlich auf Frischfleischfpütterung umsteigen. Wichtig ist hierbei, dass man gemischt füttert, also auf Abwechslung achtet.
Wenn Ihr Hund nicht auf Rind oder vielleicht auch Geflügel reagiert, würde ich die Fütterung um diese Fleischsorten erweitern. Wichtig ist, dass das Fleisch wirklich frisch ist bzw. frisch eingefroren wurde und keine Konservierungsstoffe erhält.
Allergenarme Fleischsorten sind Pferd (das erhält Ihr Hund ja bereits), Geflügel, Lamm/Schaf, Strauss und Fisch.
Die Futtermenge errechnet man wie folgt:
Gewicht / 100 (Prozent) x 2-3
Hat Ihr Rpüde eine gute Verbrennung und bei der Bewegung, empfehle ich Ihnen als Richtwert 3 % vom Körpergewicht. Das würde hier ca. 1140 g Gesamtmenge ergeben.
Diese Gesamtmenge sollte sich aus 80 % Fleisch und fleischigen Knochen zusammensetzen und 20 % pflanzliche Kost.
Diese Menge dient als Richtwert und nach oben oder unten korregieren kann man selbstverständlich immer. Nimmt der Hund ab, muss es mehr sein, nimmt der Hund zu, muss es weniger sein. 
Wichtig ist bei der Knochenfpütterung, dass Sie diese unbedingt langsam beginnen. Am besten nimmt man dazu Hühnerhälse (ungekocht!). Diese sind weich und verhältnismässig klein. Beginnen Sie mit einem Hühnerhals und steigern Sie die Menge langsam.
Unbedingt beachtet werden muss die langsame Steigerung, denn füttert man zu schnell zu viel Knochen (Kalzium) kann es u.U. zum Darmverschluss kommen!
Alternativ, sollte Ihnen die Knochenfütterung nicht zusagen, können Sie ebenfalls Knochenmehl zufüttern. Auch Eierschale besteht aus Kalzium, diese frisst aber nicht jeder Hund mit.
Bei der Auswahl des Fleisches sollte es sich um einen ausgewogenen Mix handeln. Füttert man viel Muskelfleisch, erhält der Hund viel Protein und ggf. Fettanteile (bei Pferd eher nicht der Fall). Diese gilt es zu verbrennen.
Zur natürlichen Ernährung gehören jedoch auch Innereien wie Herz, Pansen (Lamm/Schaf oder Rind) und ähnliches. Von Nieren rate ich grundsätzlich ab, da Nieren viele Schadstoffe enthalten können (dienen ja zur Filterung der Schadstoffe aus der Nahrung).
Kurmässig kann man einem Hund, der mit Allergien zu kämpfen hat/hatte auch die Alge Ascophyllum Nodosum geben. Diese Alge entgiftet den Körper und hilft dabei, die Allergieauslöser schneller aus dem Körper zu befördern.
Für die Knochen (grade Labradore haben ja häufig mit HD/ED und Spondylose zu kämpfen) kann man eine Kur mit Teufelskralle geben und auch dauerhaft Grünlippmuschel.
Grundsätzlich sollte man kein Schwein füttern. Schweine können das Herpes-Virus in sich tragen, welches für Hunde bei Infektion tödlich verläuft.
Die allgemeine Meinung ist, dass man Schweinefleisch kochen kann und damit das Virus abtötet. Ich persönlich gehe lieber auf Nummer sicher und es gibt gar kein Schwein, nicht getrocknet, nicht gekocht und schon gar nicht roh.
Die Frischfleischfütterung in einem so kurzen Beitrag allumfassend zu erklären und zusammen zu fassen, ist schwierig. Deshalb möchte ich Ihnen ein Expertenforum empfehlen: www.dubarfst.eu
Die User dort haben mir damals, als ich (ebenfalls aus Allergiegründen) auf die Frischfleischfütterung umgestellt habe, sehr geholfen.
Die Frischfleischfütterung sieht auf den ersten Blick sehr kompliziert aus, das ist sie aber maximal 3-4 Wochen, dann hat man alles im Kopf wie man was machen muss.
Mein Hund ist seither sehr viel gesünder (um nicht zu sagen ziemlich 100 % gesünder) und wird natürlicher ernährt.
Ich empfehle diese Art der Fütterung generell, bei allergiegeplagten Hunden ist es fast die einzige Möglichkeit, den Hund dauerhaft gesund zu halten und gesund zu ernähren.
Grade in Ihrem Fall mit den Konservierungsstoffen halte ich diese Ernährung für sehr sinnvoll. Denn in Frischfleisch sind keine Konservierungsstoffe enthalten. Das dauerhafte Zuführen von Allergieauslösern kann schlimme Folgen für den Hund haben.
Einmal das Beispiel meiner Hündin: Wir waren zum Schluss wöchentlich beim Tierarzt, Fieber, Schüttelfrost, Blasenentzündungen, kaum noch laufen können, absolute Antriebslosigkeit. Bei jeder zu vergebenen Infektion stand sie ganz vorne in der Reihe, was uns mehrfach Zwingerhusten eingebracht hat - all das ist gegangen, nachdem ich die Fütterung umgestellt habe.
Liebe Grüße
Mona