Hundeerziehung/Jagdtrieb

Guten Tag,

also ich habe vor ca. 3 Mon. eine Schäferhund-Husky-Dame übernommen, die 2 1/2 Jahre alt ist und sie ist nach zwar nur 3 Mon. bei mir, schon sehr gut erzogen, allerdings besteht genau ein Problem, das alte leidige Thema: Jagdtrieb…ähhhh…Sie ist abrufbar, macht Sitz, Platz, läuft Fuß, bei mir und auch an der Leine, „eigentlich“ alles kein Thema, aber ne Katze oder nen Hase und sie ist kaum noch abrufbar, bleibt zwar nur max. 2 Min. weg und rennt mir dann direkt hinterher, aber das ist ja nicht Sinn und Zweck der Übung, hab schon Bücher von Clarissa von Rheinhardt durch, die zwar sehr gute Tips gibt, allerdings hab ich noch nichts wirklich wirksames gefunden, bitte keine „Möchtegern-Mails“ von angeblichen hundeerfahrenen Leuten, die dann dummerweise nen Teletakt oder sowas blödes hab ich ja selten gehört „auf den Rücken werfen und laut schimpfen“ empfehlen, denn sie kommt gerne und soll das auch weiterhin tun, nur ist der Trieb einfach manchmal stärker, als die Liebe zu mir…:wink:))…welche Spielchen könnte man z. B. mit ihr machen, leider ist sie nicht wirklich zum spielen mit Spielzeug zu animieren, weder daheim noch unterwegs und da schon einmal gar nicht…grummel…außer Stock obwohl Clarissa von Rheinhardt davon abgeraten hat, was sie auch logisch erklärt, denn damit wird der Jagdtrieb noch gefördert auch bei solchen Sachen, wie Leckerli über den Boden rollen lassen, klar damit sie dann erst richtig lernt und noch aufmerksamer auf schnelle Bewegungen wird…also, wenn dann bitte wirklich hundeerfahrene Leute, also nicht die einfach nur nen Hund halten und keine Ahnung haben, was es da überhaupt ist und auch nichts mit Dominanz und Schlägen oder so, das ist totaler Quatsch, hab ja schließlich schon genug Erfahrung und ihr in 3 Monaten etliche Dinge beigebracht, nur das ist das einzige Manko, was ich selbst nicht in den Griff bekomme…leider…

Hallo,

zunächst möchte ich dir dieses gute Buch ans Herz legen, es wird zwar nicht deine Frage an sich beantworten, aber die Wahrscheinlichkeit weiterer Antworten erhöhen: http://www.duden.de/deutsche_sprache/detail.php?nid=… Buch anschauen

Zu deinem Problem würde ich mich an eine mit Jagdhunden erfahrene Hundeschule wenden. Alleine mit Büchern oder mit Forenhilfe kriegst du das Problem - wenn überhaupt - nicht in den Griff.
Mein Hund hat einen ausgesprochen starken Jagdtrieb und daran sind auch schon wirklich professionelle Hundetrainer gescheitert - er jagd immer noch.

Gruss

Iru

Guten Tag,

also ich habe vor ca. 3 Mon. eine Schäferhund-Husky-Dame
übernommen, die 2 1/2 Jahre alt ist und sie ist nach zwar nur
3 Mon. bei mir, schon sehr gut erzogen, allerdings besteht
genau ein Problem, das alte leidige Thema:
Jagdtrieb…ähhhh…Sie ist abrufbar, macht Sitz, Platz, läuft
Fuß, bei mir und auch an der Leine, „eigentlich“ alles kein
Thema, aber ne Katze oder nen Hase und sie ist kaum noch
abrufbar, bleibt zwar nur max. 2 Min. weg und rennt mir dann
direkt hinterher, aber das ist ja nicht Sinn und Zweck der
Übung, hab schon Bücher von Clarissa von Rheinhardt durch, die
zwar sehr gute Tips gibt, allerdings hab ich noch nichts
wirklich wirksames gefunden, bitte keine „Möchtegern-Mails“
von angeblichen hundeerfahrenen Leuten, die dann dummerweise
nen Teletakt oder sowas blödes hab ich ja selten gehört „auf
den Rücken werfen und laut schimpfen“ empfehlen, denn sie
kommt gerne und soll das auch weiterhin tun, nur ist der Trieb
einfach manchmal stärker, als die Liebe zu
mir…:wink:))…welche Spielchen könnte man z. B. mit ihr
machen, leider ist sie nicht wirklich zum spielen mit
Spielzeug zu animieren, weder daheim noch unterwegs und da
schon einmal gar nicht…grummel…außer Stock obwohl Clarissa
von Rheinhardt davon abgeraten hat, was sie auch logisch
erklärt, denn damit wird der Jagdtrieb noch gefördert auch bei
solchen Sachen, wie Leckerli über den Boden rollen lassen,
klar damit sie dann erst richtig lernt und noch aufmerksamer
auf schnelle Bewegungen wird…was es da überhaupt ist und
auch nichts mit Dominanz und Schlägen oder so, das ist totaler
Quatsch, hab ja schließlich schon genug Erfahrung und ihr in 3
Monaten etliche Dinge beigebracht, nur das ist das einzige
Manko, was ich selbst nicht in den Griff bekomme…leider…

Hallo,

war der Hund vorher nicht erzogen?
Was hat er denn vorher gemacht?
Du hast einen Husky! Der hat einen stark angeborenen Jagdtrieb! Den bekommt man so gut wie nicht weg.
Ich kenne viele mit Nordies, aber nur ein ganz geringer Teil kann seinen Hund frei laufen lassen…
Hol dir eine Schleppleine fürs Gelände, denn wenn dein Hund einmal eine Beute macht ist eh alles für die Katz…

also, wenn dann bitte wirklich
hundeerfahrene Leute, also nicht die einfach nur nen Hund
halten und keine Ahnung haben,

Man kann auch einen Hund nur so halten,auch wenn man hundeerfahren ist.
Ansonsten frag doch mal in einem Schlittenhundeforum nach, da sind ganz viele huskyerfahrene Hundehalter!
Viel Erfolg, auch wenn ich zur Zeit kein Hundehalter bin

Hallo Jeany2910

also ich habe vor ca. 3 Mon. eine Schäferhund-Husky-Dame
übernommen, die 2 1/2 Jahre alt ist und sie ist nach zwar nur
3 Mon. bei mir, schon sehr gut erzogen, allerdings besteht
genau ein Problem, das alte leidige Thema:
Jagdtrieb

Dein Hund ist jetzt in einem Alter, in dem sich dieses Verhalten gefestigt hat. ‚Aberziehen‘ lässt es sich nicht. Jagdtrieb ist nur bedingt Erziehungssache - es ist ein Trieb, der sich nicht einfach löschen lässt. Das ist, wie wenn Du einem Menschen z.B. den Sexualtrieb ‚wegerziehen‘ möchtest. Das geht ganz einfach nicht. Ganz grundsätzlich ist Dein Hund ja ein Raubtier und genau dafür gedacht. Deshalb kann Jagen ihm nicht nur potenziell das Leben retten, sondern bringt auch einen Riesenspass. Erst wenn Du diese Fakten einmal akzeptiert hast, kannst Du einen Schritt weitergehen.

…ähhhh…Sie ist abrufbar, macht Sitz, Platz, läuft

Fuß, bei mir und auch an der Leine, „eigentlich“ alles kein
Thema, aber ne Katze oder nen Hase und sie ist kaum noch
abrufbar, bleibt zwar nur max. 2 Min. weg und rennt mir dann
direkt hinterher, aber das ist ja nicht Sinn und Zweck der
Übung, hab schon Bücher von Clarissa von Rheinhardt durch, die
zwar sehr gute Tips gibt, allerdings hab ich noch nichts
wirklich wirksames gefunden,

Das ist schon einmal gut. Der Hund scheint ansonsten einigermassen unter Kontrolle zu sein und versucht Dich schlau zu machen hast Du auch. Gib nicht auf, lies weiter alles über das Thema, das Dich interessiert, aber bleib kritisch. Da der Jagdtrieb, wenn er nun einmal da ist - und bei den meisten Hunden ist er es, nur manche können ihn genügend über von den Menschen als richtig akzeptierte Verhaltensweisen ausleben, wie zum Beispiel Stöckchen / Bällchen werfen, Schnüffeln, etc. - sich nicht einfach mehr abstellen lässt, vertrete ich die Meinung, dass es eben gerade nichts bringt, dem Hund alles zu verbieten, was möglicherweise als Jagdspiel angesehen werden könnte.

Ich kann das Problem, welches für den Hund keines ist, nicht zum Verschwinden bringen, indem ich es einfach abzustellen versuche. Der Hund wird trotzdem fröhlich weiterjagen, wenn er kann. Garantiert. Nun gibt es natürlich zwei Lösungsansätze: entweder ich führe den Hund bis an sein Lebensende an einer Leine. Oder ich frage mich, was ich dem Hund als möglichst ebenso tolle Beschäftigung bieten kann.

Jagdhunde dürfen ja auch nicht eben immer derjenigen Spur nachgehen, die ihnen gerade so am Besten passt, sondern nur dann, wenn der Jäger es ihnen auch erlaubt. Und was hat ein jagdlich geführtes Tier, was unser Hund nicht hat? Einen Ausgleich, da er manchmal tatsächlich jagen darf, sich manchmal aber auch zurückhalten muss.

Genau das ist die Grundidee bei der UMerziehung (nicht ABerziehung!) eines jagenden Hundes. Hunde sind Opportunisten. Sie tun meistens nur das, was auch am meisten Erfolg und Spass verspricht. In dem Moment, in dem die Katze auftaucht, bist Du eben nicht mehr wichtig genug. Du kannst ihm nicht das bieten, was ihm physisch und psychisch das Hetzen der Katze bringt. Es muss sich in Zukunft also lohnen für den Hund, dass er bei Dir bleibt.

Einige Leute versuchen das über Strafe, in dem Fall den Teletakt, wie Du das richtig ansprichst. Das ist eine Variante, die allerdings erstens tierschutzwidrig und zweitens äusserst zweifelhaft in ihrem Erfolg ist. Aber es geht eben schnell und man muss sich mit dem Wesen Hund erst gar nicht wirklich auseinandersetzen.

Du hast aber auch eine andere Möglichkeit: versuche die Jagdlust Deines Hundes zu kanalisieren, das heisst, dass er nur gerade dann jagen darf, wenn Du es auch erlaubst. Das heisst aber auch, dass Du ihm die Gelegenheit dazu geben musst. Natürlich kannst Du ihn nicht auf Nachbars Katzen ansetzen, aber Du sollst etwas finden, was Deinem Hund möglichst genausoviel Spass verspricht, wie eine Katze.

Hast Du schon einmal von einer Reizangel gehört? Das ist eine Art Peitsche, and die Du einen Gegenstand bindest (z.B. Futterbeutel, Plüschtier, irgend etwas, womit Dein Hund gerne spielt). Dann wird dieser Gegenstand mit Hilfe der Peitsche über den Boden gezogen - viele jagende Hunde sind davon absolut begeistert. Der Witz daran ist natürlich nicht, dass der Hund unkontrolliert diesen Gegenstand verfolgen darf, sondern Du musst dabei Gehorsam aufbauen. So darf er also nur dann losrennen, wen Du es ihm erlaubst - und muss auch genau dann ablassen, wenn Du es ihm sagst. Pass aber auf - es gibt Hunde, bei denen man ‚reizangeln‘ sehr vorsichtig angehen muss - hol Dir bitte dazu einen Profi.

Wirf Bällchen und Stöckchen - lass ihn aber nicht gleich rennen, sondern er soll sitzen, bevor er loslaufen und den Gegenstand suchen darf. Ruf ihn auch einfach mal ab bevor er den Gegenstand erreicht hat. Wichtig dabei ist aber immer die Belohnung. Es geht hier nicht um die Durchsetzung von sturen Befehlen, sondern der Hund soll Dich für das interessanteste und am meisten-Spass-Bietende Wesen auf Erden halten. Finde heraus, was für Deinen Hund (nicht für Dich!) die grösste Belohnung darstellt - und gönn sie ihm, wenn er etwas wirklich gut gemacht hat. Sei kreativ und beginn Dich mit der Individualität und den Vorlieben Deines Hundes wirklich auseinander zu setzen. Dann, aber auch nur dann, wirst Du vielleicht in den Genuss kommen, Deinen Hund tatsächlich abrufen zu können.

Ich persönlich gehe mit meinen auch auf die Windhundrennbahn. Bei uns dürfen für ein kleines Entgelt bei Trainings Hunde jeder Rasse starten - ich habe sowohl die Chance, dem Hund unter kontrollierten Bedingungen genau das zu bieten, was er so gerne mag, kann aber auch testen, ob er im Ernstfall tatsächlich abrufbar ist. Bis Du aber so weit bist, darf der Hund nie, wirklich nie, mehr die Gelegenheit erhalten zu entwischen.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass man einem jagenden Hund verbieten sollte, mit Quietschspielzeug zu spielen. Solange er dies unter kontrollierten Umständen und nur dann, wenn ich es ihm erlaube, tut, geht das für mich in Ordnung. Alle (nicht tierschutzrelevanten) Möglichkeiten sind ok um dem Hund den Ausgleich zu geben, den er braucht.

Wie gesagt, zum Thema jagenden Hund gibt es mehrere verschiedene Meinungen. Ich habe Dir eine Seite hier dargestellt. Was für Dich und vor allem für Deinen Hund aber stimmt, musst Du selbst herausfinden.

Gruss,

Semiramis
(selber gesegnet mit leidenschaftlichen Jägern, die aber mittlerweile abrufbar sind)

Hallo,

also wir hatten immer zwei Jagdhunde, die auch im „Jagdbetrieb“ standen, d.h. sie jagten sozusagen berufsbedingt. Insofern komme ich eher von der Seite „wie trainiere ich meinem Jagdhund möglichst hohen Jagdwillen an“.

Aber ich kann dir bestätigen, dass ein Hund mit Jagdtrieb diesen um so weniger als „zwingend“ empfindet, je mehr ausgelastet er ist. Unsere Hunde sind z.B. am Anfang eigentlich weniger zur Jagd, als mehr zu Übungen und Prüfungen gegangen (damals hatte der Jäger der Familie noch nicht viel Gelegenheit zur Jagd zu gehen).

Je öfter die Hunde arbeiteten, desto weniger gingen sie von allein los, wenn es nur ums spazierengehen ging.

Gerade die Fährtensuche ist für einen Hund recht anstrengend, allein durch die erhöhte Schnuppertätigkeit die sämtliche beteiligte Muskeln über eine geraume Zeit in Anspruch nimmt. Evtl. solltest du also beim Spaziergang kleine Fährten aus Leckerlis auslegen (also Hund Platz, Vorbereitung und dann Suche. Achtung: Am Ende muss die große Belohnung stehen!). Damit wirst du auf jeden Fall noch interessanter und das bei dir Bleiben für den Hund lohnender.

Ist dein Hund allerdings hauptsächlich ein auf Sicht jagender, auf Hatz ausgerichteter Hund kann ich überhaupt keine Tips geben, unsere waren alles Nasenhunde, die streng auf Spurensuche trainiert waren, selbst bei Spurlautsuchen (also auf Hasen).

Gruß
Nita

An die Leine
Hi Jeany2910,

…aber ne Katze oder nen Hase und sie ist kaum noch abrufbar, bleibt zwar nur max. 2 Min. weg …

2 Minuten reichen lässig für einen schnellen Hund mit Jagdtrieb um Beute zu machen oder ein trächtiges Tier in einen Turbostress zu versetzen.
Das geht nicht, das darfst Du nicht zulassen!

Solange der Hund das tut, gehört er an die Leine.

Mit Grüßen, S:smile:nja

Hi!

aber ne Katze oder nen Hase und sie ist kaum noch
abrufbar, bleibt zwar nur max. 2 Min. weg

Zeit genug, um die Beute zu erlegen und Zeit genug für einen Jäger, einen (wiederholt) wildernden Hund (zumindest in Österreich berechtigt) zu erschießen …

Grüße,
Tomh

Hallo Hundefreundin, ich kenne mich ganz gut mit Jagdhunden und überhaupt mit Hunden aus.Also,mach dich interessant für deinen Hund.Du musst für ihn das wichtigste sein,wichtiger als alles Wild und auch wichtiger als andere Hunde. Geh mit ihm, ihr beide also allein ohne eine weitere Person,in ein für ihn fremdes Revier, lass ihn vorlaufen und verstecke dich hinter einem Baum etc.Irgendwann vermisst er dich, wird ratlos sein.Dann ruf ihnmit einem ihm bekannten Kommando zu dir und lobe überschwenglich.Wiederhole diese
Situation 2oder 3 Tage später in einem anderen Revier.evtl. noch ein drittes Mal.Wenn du es gut hinbekommst, sitzt die Sache. Dann solltest du bei jedem Spaziergang spielerisch hin und wieder mit ihm Verstecken spielen. Bei meinem Vizsla hat es geholfen und ich war nach dieser Übung für ihn das Wichtigste.Viel Erfolg Lipama