Hundeverhalten an der Leine u.a

Hallo,

ich hab mal 2 Hundefragen:

Warum bellen manche Hunde an der Leine andere an, wenn sie aber frei laufen ist das kein Thema. Ist das Unsicherheit?

Ich kenne einen kleinen Hund, der jeden anderen erst mal angrummelt, es absolut nicht mag, wenn ein anderer an ihm schnuffelt, aber ansonsten eher ein friedliches Kerlchen ist.
Warum macht er das? Es spielt dabei keine Rolle ob der andere groß oder klein ist, und bisher haben alle Hunde dieses Verhalten respektiert und keiner kommt ihm zu nahe.

Ich finde das Verhalten sehr merkwürdig.

Freue mich auf Eure Antworten.

LG Sabine

Hallo,

Warum bellen manche Hunde an der Leine andere an, wenn sie
aber frei laufen ist das kein Thema. Ist das Unsicherheit?

Das hat mehrere Gründe:

  1. Der Hund kann sich an der Leine nicht normal verhalten, da die körpersprachliche Kommunikation eingeschränkt ist. Auch kann er nicht fliehen. So bleibt nur, den Artgenossen durch Krawall auf Abstand zu halten.

  2. Der Hund übernimmt die Verantwortung für die Sicherheit des Mensch-Hund-Gespanns, weil Mensch es nicht schafft, von sich aus für ausreichende Sicherheit des Hundes zu sorgen. Das führt beim Hund zu leinenaggressiven Verhalten.

Frei laufend kommt keines dieser Probleme zum Tragen und auch ein unsicherer Hund kann körpersprachlich so kommunizieren, dass Konflikte vermieden werden.

Ich kenne einen kleinen Hund, der jeden anderen erst mal
angrummelt, es absolut nicht mag, wenn ein anderer an ihm
schnuffelt, aber ansonsten eher ein friedliches Kerlchen ist.
Warum macht er das? Es spielt dabei keine Rolle ob der andere
groß oder klein ist, und bisher haben alle Hunde dieses
Verhalten respektiert und keiner kommt ihm zu nahe.

Häufig resultiert das Verhalten aus Unsicherheit. Es ist möglich, dass der Hund nie gelernt hat, wie normale Kontaktaufnahme unter Hunden funktioniert.

Es gibt aber auch Hunde, die es anderen Hunden schlicht nicht zugestehen, die eigene Analregion zu beschnüffeln.

Schöne Grüße,
Jule

Danke und Nachfrage
Hallo Jule,

vielen Dank für Deine Antwort.

Hätte noch eine Frage.

  1. Der Hund kann sich an der Leine nicht normal verhalten, da
    die körpersprachliche Kommunikation eingeschränkt ist. Auch
    kann er nicht fliehen. So bleibt nur, den Artgenossen durch
    Krawall auf Abstand zu halten.

  2. Der Hund übernimmt die Verantwortung für die Sicherheit des
    Mensch-Hund-Gespanns, weil Mensch es nicht schafft, von sich
    aus für ausreichende Sicherheit des Hundes zu sorgen. Das
    führt beim Hund zu leinenaggressiven Verhalten.

Wie kann man denn erkennen, um welches der beiden Dinge es sich handelt, vorallem wenn man einen noch unsicheren Hund hat. Wie schafft man es dem Hund zu zeigen, daß er bei einem sicher ist.

Häufig resultiert das Verhalten aus Unsicherheit. Es ist
möglich, dass der Hund nie gelernt hat, wie normale
Kontaktaufnahme unter Hunden funktioniert.

Der geht aber schon seit 6 Jahren in eine Hundeschule…

Es gibt aber auch Hunde, die es anderen Hunden schlicht nicht
zugestehen, die eigene Analregion zu beschnüffeln.

Wie kommt das denn, ist das beschnüffeln nicht normales Hundeverhalten?

Auch schöne Grüße

Sabine

Hallo Sabine,sicher muss man hier auf den Einzelfall achten und kann dies nicht pauschal beantworten, die Ursachen für Bellen/Aggression an der Leine können ganz verschieden sein - von Stress aufgrund von Kontrollverlust (Hund will zu anderem Hund hin, kann aber nicht) über Verteidigung der Ressource Raum (Hund glaubt, ihm gehört das Territorium) oder der Ressource Mensch (Hund glaubt, er muss seinen Menschen verteidigen) bis hin zu chronischen Schmerzen (Hund will daher keinen Kontakt zu anderen Hunden) kann ein solches Verhalten viele Ursachen haben.
Liebe Grüße!

Zum einen wollen Sie das frauchen oder Herrchen verteitigen außerdem fühlen Sie sich viel sträcker an der Leine. Man muß Sie Maßregel wenn Sie es übertreiben. Wenn Sie frei laufen kommt das Rudelverhalten mehr raus und deshalb verhalten sie sich anders als an der Leine dander Leinen Akzepieren Sie dich als Rudelführer.

Hallo Sabine,

Wie kann man denn erkennen, um welches der beiden Dinge es
sich handelt, vorallem wenn man einen noch unsicheren Hund
hat.

Auf Anhieb kann man den Unterschied oft gar nicht erkennen. Er zeigt sich in winzigen Details, die selbst von Fachleuten nicht immer klar zu differenzieren sind. In den meisten Fällen liegt aber nach meiner Erfahrung Unsicherheit zugrunde.

Wie schafft man es dem Hund zu zeigen, daß er bei einem
sicher ist.

Indem man Dinge für ihn regelt und ihn möglichst wenig Entscheidungen treffen lässt. Das beginnt immer auch im häuslichen Umfeld. Hunde, die viel Zeit allein im Garten verbringen, sind z.B. dort immer auf sich selbst angewiesen und können diese Verantwortung auch nicht abgeben, wenn sie mit ihrem Menschen unterwegs sind.

Auch beliebige Verfügbarkeit von Futter oder Streichelkontakt kann das Verhalten verstärken, am massivsten wirkt aber inkonsequentes Verhalten des Menschen.

In Sachen Leine kann man trainieren, den Hund hinter sich gehen zu lassen oder ihn zumindest dann hinter sich zu befördern, wenn die Situation es erfordert. Letzteres ist deutlich schwieriger. Das hinter dem Menschen gehen kann man üben, indem man sich eine Mauer oder einen Zaun sucht und den Hund zwischen sich und der Begrenzung führt.

Will der Hund nach vorne, bewegt sich der HF einfach Richtung Mauer und drängt den Hund zurück. Das macht man wortlos und mit deutlicher Körpersprache. Läuft der Hund an locker durchhängender Leine hinter einem, kann man den Abstand zur Wand wieder behutsam vergrößern.

Das erfordert einiges Training, führt aber dazu, dass der Hund kapiert, dass der Mensch an der Leine ihm Entscheidungen abnimmt.

Der geht aber schon seit 6 Jahren in eine Hundeschule……

Sozialverhalten lernen Hunde im Welpen- und Junghundalter. Viele Welpen- und Junghundgruppen erziehen Hunden aber schlechtes Sozialverhalten erst an, indem sie zulassen, dass Hunde alles alleine regeln und schwache/ kleine Hunde nicht ausreichend schützen. Das führt bei diesen dazu, dass sie sich aufdringliche Artgenossen mittels Aggression vom Hals zu halten lernen. Hier wird übrigens auch zugrunde gelegt, dass der Hund seinem Menschen nicht in der Hinsicht vertraut, ihn vor anderen Hunden zu schützen.

Wie kommt das denn, ist das beschnüffeln nicht normales
Hundeverhalten?

Grundsätzlich schon. Aber: Hundebegegnungen sind IMMER eine Rangordnungsklärung. Diese erfolgt primär mittels Körpersprache. Bevor ein Hund knurrt, ist bereits ein reger Austausch von Informationen erfolgt, der dazu führen kann, dass eine weitere Annäherung nicht mehr zugelassen wird.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

Hi,

ein Hund an der Leine verhält sich immer aggressiver, weil er seinen Rudelführer im Kreuz weiss.

In solchen Fällen habe ich den Hund von der Leine gelassen und das Problem war weg. Selbst wenn er sich im wahrsten Sinne des Wortes eine blutige Schnauze geholt hat. Alleine dieser Lernprozess gibt dem Hund die Chance sein Verhalten zu ändern.

Nur als Beispiel.

Ich habe den Malamute von meinem Freund am Vorabend des Verfrachtens nach Canada noch mal ohne Leine ausgeführt. Eigentlich sind diese Hunde wie Teckel, aber ich konnte ihn mit Kommandos steuern. Mir kam eine Frau mit einem Schäferhund, auch Leinenlos, entgegen und sie rief mir von weitem zu, daß ich den Malamut an die Leine nehmen solle.
Das wäre die schlechteste Sache gewesen. Der Malamute im Zwist mit dem anderen und ich mit der Leine voll im Geschehen.
Ich bin dann nur dazwischen gegangen, weil der Malamute auf die Unterwerfungsgesten nicht mehr reagiert hat. Er hat mich dabei heftig gezwickt und dafür ein Kopfnuss bekommen. Hat ihm nicht weh getan aber war eine Zurechtweisung durch den Rudelführer. Und wenn er sich später in Canada daneben benommen hat, musste ich ihm nur die Faust zeigen - dann war Ruhe.

Gruß vom Raben

6 jahre…
Kleiner Einwurf:

oftmals ist der Halter das Problem - bleibt er angespannt oder unsicher oder sonstwie negativ, kann er 100 jahre ins Training gehen mit dem Hund und alles scheinbar richtig machen. Die Grundhaltung des Menschen überträgt sich auf den Hund . Die Stimmung des Augenblicks. Und die Körpersprache des Menschen…

Viele Achten nur auf den Hund und vergessen sich selbst und wundern sich, wieso klappt es nicht…

Kleines Beispiel:
Beobachte mal, wenn ein Halter mit seinem Hund geht und solange er keinen anderen Hund sieht, entspannt ist… aber dann sieht er einen Hund…und nimmt die auf Spannung - wie sein Hund SOFORT seine Haltung verändert, oftmals schon in dem Moment, wo der Mensch den Hund sieht verändert sich die Hundehaltung.
(Hier meine ich unsichere Menschen, nicht jeden!)

Beste Grüsse

Nina

Stimmt

Kleines Beispiel:
Beobachte mal, wenn ein Halter mit seinem Hund geht und
solange er keinen anderen Hund sieht, entspannt ist… aber
dann sieht er einen Hund…und nimmt die auf Spannung - wie
sein Hund SOFORT seine Haltung verändert, oftmals schon in dem
Moment, wo der Mensch den Hund sieht verändert sich die
Hundehaltung.

Habe ich gestern gerade schön beobachten können. Der Hund einer Dame hat an der Leine getan wie die Sau. Meiner wollte trotzdem hin, aber sie zog ihren immer weg, würde an Leine immer so blöd tun, war ihr Kommentar.

Da sah man sehr schön, wie angespannt Frauchen und Hund war…

LG Sabine

Hallo Jule,

das mit der Mauer und dem hintendran laufen finde ich eine super Idee. Mein Hund läuft oft an der 5m Schleppleine so daß er ein bischen Freiheit hat ich aber noch gut eingreifenkann.

Da gibts von seiner Seite eher selten Probleme, weil er schon an dem meisten Hunden interessiert ist. Aber so ein paar Kandidaten haben wir auch, da wäre das hinter mir laufen schon toll.

Habs gleich mal heute morgen ausprobiert, geht nicht schlecht, braucht aber sicherlich noch viel Übung.

Macht nix, wir üben eh grad vieles, da kann man so ein „Mauerlauf“ auch mal miteinbeziehen.

LG Sabine

n’abend!

Warum bellen manche Hunde an der Leine andere an, wenn sie
aber frei laufen ist das kein Thema. Ist das Unsicherheit?

in der kombination: jein. hunde haben -meiner beobachtung nach- drei stufen im kampf: flucht/rückzug, randale schlagen und erst als letztes schnappen.

die rückzugsmöglichkeit hat er durch die leine nicht (daher: nie einen hund auf’n arm nehmen), also geht er sofort zu stufe zwei über. reicht das nicht, wird geschnappt.

Ich kenne einen kleinen Hund, der jeden anderen erst mal
angrummelt, es absolut nicht mag, wenn ein anderer an ihm
schnuffelt, aber ansonsten eher ein friedliches Kerlchen ist.
Warum macht er das? Es spielt dabei keine Rolle ob der andere
groß oder klein ist, und bisher haben alle Hunde dieses
Verhalten respektiert und keiner kommt ihm zu nahe.

nuja, salopp gesagt: auch hunde können einzelgänger sein und mit anderen nix am hut haben. meine lena ist auch kein hund, der andere hunde braucht. allerdings muffelt sie nicht rum, sondern sie beachtet die anderen einfach nicht. ich hatte einmal 14 tage einen pflegehund hier, den hat sie am letzten tag das erste mal zur kenntnis genommen.

oh, und da wäre noch franky. franky ist ein mops und bis über beide stummelohren in lena verliebt. und das seit jahren. und seit genau dieser zeit schaut lena ihn nicht einmal an. er hüpft um sie rum, schnuffelt sie von oben bis unten ab, will spielen…sie igoriert ihn völlig…inzwischen dürfte er ein fall für die couch sein :wink:

Ich finde das Verhalten sehr merkwürdig.

wie schon geschrieben: es gibt so’ne und so’ne :wink:

so™ mitleid mit franky habend,

nils