Hi
An mir selbst und vielen Bekannten habe ich beobachtet, dass „ich habe morgens keinen Hunger“ eher „ich habe morgens keine Zeit“ bedeutet.
Ich dachte auch jahrelang ich habe morgens keinen Hunger. Besonders an der Uni, wo dann oft erst zwischen 10-11 das erste Mal etwas gegessen wurde, wenn die ersten Kurse vorbei waren. Zur Schul wie auch Uni Zeit hieß es: Erstmal loshetzen, pünktlich kommen und Unterricht machen. Irgendwann gegen Frühmittag kommt man dann mal in die Richtung etwas essbaren. Das wird uns also jahrelang antrainiert.
Angeblich soll es ja Familien geben, wo die Eltern und Kinder alle morgens um 5 aufstehen um in Ruhe gemeinsam frühstücken zu können.
Also ich kenne keine einzige, wo das je wirklich funktioniert hat.
Der Wandel kam erst mit einer festen Arbeitsstelle (und dem Druck einer bestimmten Tablette, die Nahrungsaufnahme voraussetzte, was an der Uni sehr unbequem war). Ohne Frühstück lässt sich nämlich schlecht bis zur Mittagspause vernünftig arbeiten, egal wie viel Kaffee man trinkt. Da kommt durchaus Hunger auf - nun hatte ich ja Zeit, mehr als am PC arbeiten oder durch Bibliotheken kurven tat ich ja nicht, die Option war da. Und nun habe ich das Ritual pünktlich um viertel vor Neun einen Kaffee zu trinken und zu Frühstücken. Das ist bevor die Kunden anrufen, ich habe also Zeit, Gelegenheit, und bin dann auch bis MIttags fit.
Allerdings krieg ich morgens auch nicht alles runter. Zum einen habe ich festgestellt, dass mein Frühstück leicht schluckbar sein muss (weiches Brot, Müsli) oder direkt zum Knabbern (Müslibrotstangen etc.) und dass ich morgens meine Kohlenhydrate brauche, also eher süß. Bei einer Diät habe ich morgens durchaus (und manchmal versehentlich) allen Zucker weggelassen und das hat so überhaupt nicht funktioniert. Alles was fettig oder salzig ist ruft bei mir morgens jedoch Übelkeit hervor. Da gibt es aber ganz verschiedene Typen, was bevorzugt wird.
Es bringt jedenfalls nichts, sich etwas das einen anwidert runterzuzwängen. Aber es hilft wenn man sich Zeiträume fürs Frühstück schafft und das ganze etwas ritualisiert.
lg
Kate