Hunnen - Genetik - Haplogruppe

Guten Tag!

Bekanntermaßen ist das Ungarische mit dem Finnischen verwandt.
Folglich müssten die Ungaren und die Finnen auch genetisch verwandt sein. Teilen diese beiden Völker eine bestimmte Haplogruppe?
Im Internet finde ich leider keine befriedigende Antwort.
Es wird vermutet, dass die Haplogruppe Q dabei eine große Rolle spielen könnte

Hallo Albert,

diese Sprachen sind zwar miteinander verwandt, allerdings gehören sie zu den zwei verschiedenen Zweigen der finno-ugrischen Sprachfamilie. Die Aufspaltung in diese beiden Zweige liegt nach Schätzungen mindestens 3.000 Jahre zurück.
Genetisch gesehen gibt es zwischen den heutigen Ungarn und Finnen keine nähere Verwandtschaft. Die Haplogruppe Q ist in Ungarn etwas häufiger als in Finnland, jedoch gibt es sie heute auch in allen anderen Ländern Mittel und Osteuropas. In Finnland ist die Haplogruppe N am häufigsten, welche ebenfalls aus Asien stammt, jedoch in Ungarn eher selten ist, wie in der ganzen Region.
Insgesamt gesehen sind Finnen und Ungarn viel enger mit ihren heutigen Nachbarvölkern verwandt als miteinander.
Die Ursache dafür liegt sicher darin, dass die Vorfahren der Finnen bereits vor einigen tausend Jahren aus Sibirien nach Finnland kamen, während die Magyaren wohl eher etwas später in Ungarn ankamen, zunächst siedelten sie in der heutigen Ukraine.

Zwar haben beide Völker also eine verwandte Sprache aber ihre Wege haben sich vermutlich bereits vor Jahrtausenden getrennt.

Vielen Dank für ihre ausführliche Antwort!

*für Ihre ausführliche Antwort

Hunnen >> gen. Verwandschaft HU./.FI-?
zusätzlicher Hinweis:
vielleicht kann die aufgeworfene Frage in einem anderen Zusammenhang (auch) beantwortet werden.
In Sachen Migrationsmedizin/Medizin der Migranten kamen wir z.B. auf das Wandervolk der ROMA (erste Berichte in Europa 1011 Griechenland, danach Ausbreitung und fortwährende Nachwanderung sowie jahrzehnte und jahrhunderte dauernde Zwischenaufenthalte z.B. Ungarn; und Österreich-Ungarn, und Burgenland)). Eine endgültige Seßhaftigkeit (neben staatlich gelenkten/zugelassenen z.B. Deutsche Sinti, Strategie in Tito-Jugoslawien) wurde jedoch nur in den beiden „Wanderungsarmen“ a) nach Spanien und b) nach Finland gefunden. In Finnland gibt es seit Jahrhunderten ROMA, die -dort angekommen- den Drang der Weiterwanderung verloren haben. Ethnologisch (und EthnoBIOlogisch) aufgeklärt ist dieses Phänomen bisher nicht. Es wäre interessant, für diese Frage einen interessierten Wissenschaftler (oder Studentengruppe) zu finden; die wiss. Frage würde evtl. in das neue EU ROMA FÖRDERPROGRAMM passen (wir haben bisher 3 Anträge gestellt und 35 weitere Themen gefunden, worüber z.Zt. Projektskizzen erarbeitet werden).
Bei Interesse: bitte melden:
[email protected]

Vielen Dank für diese interessante Information!