Hurricane Kyoto ?

Hi Folks,

ein Bekannter von mir meinte eigentlich hätte der Sturm Katrina so heissen sollen (ist zugegebenermassen s e h r zynisch).Weiterhin meinte er es hätte dabei unvermeintlich die „richtigen“ getroffen, besser als Leute in Bangladesh. Der Meinungsäussernde hat auch schon mal in den Staaten gearbeitet…

Ich möchte mich von der Meinung distanzieren und wünsche keinem ein solches Disaster.

Hmm…

Gruß

sehr nachdenklich Steve

Hi Folks,

ein Bekannter von mir meinte eigentlich hätte der Sturm
Katrina so heissen sollen (ist zugegebenermassen s e h r
zynisch).Weiterhin meinte er es hätte dabei unvermeintlich die
„richtigen“ getroffen, besser als Leute in Bangladesh. Der
Meinungsäussernde hat auch schon mal in den Staaten
gearbeitet…

er hat sicher gemeint, dass es das richtige land getroffen hat. den leuten wuensch ich das nicht. es gibt sicher einige leute, die diesem land die ein oder andere katastrophe mehr wuenschen, damit es sich mal mehr um sich selbst kuemmert, anstatt gutes fuer die anderen tut.

was es nicht fuer boese menschen gibt…

mfg
rene

Hallo Steve,

diese Art von Zynismus, die Dein Bekannter da gezeigt hat, finde ich im Anbetracht einer solchen Katastrophe völlig daneben.

Trotzdem stimmt es, dass der Zusammenhang zwischen Ozeanoberflächentemperaturen und der Stärke von Hurrikans zu den recht gut verstandenen Zusammenhängen im Klimasystem gehört. Damit ist eine Zunahme der Stärke von Hurrikans eine der direkteren Folgen einer globalen Klimaerwärmung. Diese Zunahme der mittleren Hurrikanstärke ist auch inzwischen statistisch signifikant belegt (Emanuel, K. (2005), Increasing destructiveness of tropical cyclones over the past 30 years, Nature, online publication; published online 31 July 2005 | doi: 10.1038/nature03906. Mit „destructiveness“ bezeichnen die Autoren hier nur die meteorologischen Eigenschaften eines Sturms, nicht seine tatsächliche Zerststörung. D.h. die Schadenszunahme durch grössere Besiedlungsdichte beeinflusst diese Arbeit nicht)

Dein Bekannter meinte sicher diesen Zusammenhang. Und die USA haben mit grossem Abstand die höchsten pro-Kopf Emissionen von CO2 weltweit und gehören gleichzeitig derzeit zu den Staaten, die am wenigsten gegen den ungebremsten CO2-Ausstoß tun. Trotzdem wünsche ich so eine Katastrophe natürlich niemandem und ich finde jede Art von Schadenfreude völlig unangebracht.

Nur mal so als Analogie: Ich halte es auch für falsch und fahrlässig, betrunken Auto zu fahren. Trotzdem wünsche ich natürlich einem betrunkenen Autofahrer nicht, dass er gegen einen Baum knallt. Und wenn er verletzt im Straßengraben liegt, tue ich alles um zu helfen und Schadenfreude wäre dabei unglaublich zynisch. Wenn dann die Unfallschäden behoben sind und seine Verletzungen geheilt sind hoffe ich natürlich trotzdem, dass er etwas gelernt hat und sein Verhalten ändert. Und mit diesem Abstand würde ich es dann auch für gerechtfertigt halten, ihn auf den Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und dem eingetretenen Schaden hinzuweisen.

Beste Grüße,
Markus

ein Bekannter von mir meinte eigentlich hätte der Sturm
Katrina so heissen sollen (ist zugegebenermassen s e h r
zynisch).

Das gäbe ein Problem mit der Namenskonvention. Oder ist Kyoto ein weiblicher Vorname?

Weiterhin meinte er es hätte dabei unvermeintlich die
„richtigen“ getroffen, besser als Leute in Bangladesh.

Das ist nur zur Hälfte richtig. Der Hinweis auf Kyoto soll wohl auf den Anteil der Betroffenen an der weltweiten CO2-Emission anspielen. In dem Fall wären die getroffenen Ölkonzerne natürlich die richtigen Opfer, aber die in den Städten zurückgebliebenen Menschen offensichtlich die falschen. Das waren nämlich ausgerechnet diejenigen, die kein Auto haben.

… In dem Fall wären die
getroffenen Ölkonzerne natürlich die richtigen Opfer, …

„Opfer“? Neben den Spekulanten halten die sich doch ganz einfach am Verbraucher schadlos … Im Übrigen weisst du ja sicher, dass die Knappheit auf dem Benzin markt nicht oder nur zu einem Teil von den zerstörten Ölplattformen oder der verstärkten Nachfrage aus Asien herrührt, sondern überwiegend von den völlig unzureichenden seit beinahe Jahrzehnten nicht modernisierten und ausgebauten Raffinerien in den USA, die Benzin jetzt verstärkt auf dem Weltmarkt einkaufen (Quelle: DIE ZEIT).

… In dem Fall wären die
getroffenen Ölkonzerne natürlich die richtigen Opfer, …

„Opfer“? Neben den Spekulanten halten die sich doch ganz
einfach am Verbraucher schadlos …

Die Ölkonzerne wurden aber nicht alle gleichmäßig getroffen. Diejenigen, die von dem Hurrican betroffen sind (und das sind vor allem amerikanische Konzerne) profitieren vom Anstieg der Rohölpreise viel weniger als andere. Das könnte sie im globalen Konkurrenzkampf zu echten Opfern machen.

Servus!

Eine Runde Mitleid! Die armen Konzerne…
Gibt´s denn einen Konzern, der nur und ausschließlich in der Golfregion fördert?? Also, das lässt sich doch kompensieren…

VG
Christian

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MOD: Teilthread abgeschlossen
Hallo,

das Brett heißt Meteorologie und Klimatologie und beschäftigt sich nicht mit Benzinpreisen o.ä.

Gruß,
Christian

Moderator Meteorologie und Klimatologie