Hydraulischer Abgleich

Moin,
kann man einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage selber durchführen?

Daten: Zweifamilienhaus, Ölheizung, keine regelbare Umwälzpumpe (Nachrüstung möglich), Zweirohrheizung, Ventile an Heizkörpern sind zu 90% Voreinstellbar (Nachrüstung möglich).

Paul

Hallo Paul
Versuch mal die Homepage von www.heimeier.de und
http://www.hydraulischer-abgleich.de/deu/13_/1_/7_.h…
hier ist die Anleitung zum Hydraulischen Abgleich.
gruss Erich

Hallo Erich,
vielen Dank für Deine Antwort.

Hab ich das richtig verstanden:

  • Die Heizkörperventiele werden danach immer voll aufgedreht bleiben (es sei denn man möchte eine niedrigere Temperatur als die „Standardtemperatur“).

  • Ergebnis des hydraulischen Aufgleichs ist, dass jeder Heizkörper nahezu die selbe Vor- und Rücklauftemperatur hat (oder doch eher die selbe Differenz zwischen VLT und RLT???).

Gibt es Erfahrungen mit selbst durchgeführten hydr. Ausgleichen?

Paul

  • Die Heizkörperventiele werden danach immer voll aufgedreht
    bleiben (es sei denn man möchte eine niedrigere Temperatur als
    die „Standardtemperatur“).

Es gibt für den hydraulischen Abgleich keine Standardtempertur.

Es muss (zunächst) davon ausgegangen werden, dass die Heikörper richtig dimensioniert sind.

Und dann sollte nach dem Abgleich die „Normtemperatur“ selbst bei voll geöffnetem Ventil nur knapp überschriten werden.
Die entsprechende Regelung der Vorlauftemperatur sollte die witterungsgeführte Regelung erledigen.

Es gibt aber auch Fälle, wo ein überdimensionierter HK Sinn macht. Nämlich in Räumen, die nur sporadisch genutzt werden und dann bei Bedarf schnell aufgeheizt werden sollen.

Das lässt sich im Zweifelsfal auch (teilweise) mit einer geringeren Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf erreichen.

  • Ergebnis des hydraulischen Aufgleichs ist, dass jeder
    Heizkörper nahezu die selbe Vor- und Rücklauftemperatur hat
    (oder doch eher die selbe Differenz zwischen VLT und RLT???).

Die Vorlauftemperatur ist eh für alle Heizkörper (annähernd) dieselbe.
Deshalb soll dann die Rücklauftemperatur auch (annähernd) gleich sein.

Ziel der Voreinstellung ist es auch, die Vorlauftemperatur so weit zu senken, dass der „kritischste“ Heizkörper ohne jede Durchflusreduzierung bei geringstmöglicher Pumpenleistung für die „richtige“ Temperaturdifferenz gerade genügend heizt. Danach richtet sich dann der Rest.

Moin.

Und dann sollte nach dem Abgleich die „Normtemperatur“ selbst
bei voll geöffnetem Ventil nur knapp überschriten werden.

Also bleiben die Heizkörperventile immer voll aufgedreht um die „Normaltemperatur“ zu erreichen. (?)

Man kann also, mit einem für den Raum passenden Heizkörper, nicht „mal eben schnell“ eine warme Butze bekommen. Man kann nur einstellen ob man in den nächsten Stunden die „Normaltemperatur“ erhalten will.
Das ist für mich ein Nachteil gegenüber einer nicht ausgeglichenen Anlage.

Paul

Also bleiben die Heizkörperventile immer voll aufgedreht um
die „Normaltemperatur“ zu erreichen. (?)

Nein, man stellt die Thermostatregler dann auf die entsprechende Einstellung.

Solange die „Wunschtemperatur“ nicht annähernd erreicht ist, macht der sowieso „ganz auf“.

Man kann also, mit einem für den Raum passenden Heizkörper,
nicht „mal eben schnell“ eine warme Butze bekommen. Man kann
nur einstellen ob man in den nächsten Stunden die
„Normaltemperatur“ erhalten will.

Für solche „Sonderfälle“ ist die Einregulierung der Heizanlage nicht gedacht. Die ist auf einheitliche Temperaturspreizung ausgelegt.

Wenn nun sporadischer Mehrbedarf in einem einzelnen Raum besteht, ist das Mittel der Wahl ein überdimensionierter Heizkörper oder ein „programmierbarer“ Thermoststkopf.

Wenn die Anlagensituation es zulässt, könnte man diesen Heizkörper ggf. auch nicht oder weniger drosseln um die Temperaturspreizung zu verringern.

Wie obeen schon geschrieben, wäre das „voll aufdrehen“ zumindest bei Thermostatventilen unsinnig.

Das ist für mich ein Nachteil gegenüber einer nicht
ausgeglichenen Anlage.

Aber nur deshalb ggf. die gesamte Heizanlage mit höherer Auslegung zu fahren wäre widersinnig.