Hygienespeicher thermische Desinfektion

Hallo,
bei einem Neubau wird die Wärme für Heizung und Trinkwasser von einer Sole-Wasser-Wärmepumpe bereitgestellt.

Nun sehe ich da heute einen riesigen Speicher für das Trinkwasser und ich frage mich, ob das so richtig ist.

500l Speicher, ein „Hygienespeicher“, angeflanscht eine Gegenstrompumpe, dazu ein 9kW Heizstab und eine Elektroregelung „Thermische Desinfektion“. Zur WP wie üblich Vor- und Rücklauf an Speicherladepumpe, ins Haus Zirkulation und Warmwasser, zum Trinkwasser eine Sicherheitsbaugruppe.

  1. Wenn Hygienespeicher das ist, was ich denke, warum dann noch eine thermische Desinfektion?
  2. Die Wärmepumpe ist eine Vaillant flexoTHERM exclusive VWF 157/4. Die hat ja nun auch schon einen Heizstab mit 9kW. Kann die nicht alleine die Desinfektion durchführen, falls überhaupt nötig?

Ach so, Nachtrag:
Es ist ein großzügiges Einfamilienhaus, zunächst wird dort eine junge Dame einziehen. Es gibt zwei Bäder mit je einer Dusche, ein Gäste-WC und eine Küche. 500l Speicher?

Die fehlenden Typen
Der Speicher ist ein Zeeh MTL 500, tatsächlich 500l Nennvolumen, Trinkwasserwämetauschsystem aus Edelstahl 1.4404, internes Gegenstromsystem mit Zirkulationslanze.
Dazu wurde ein 9kW Heizstab geliefert mit einer Steuerung ESR 21-D, Regelung hygienische Wamrwasserbereitung https://zeeh-speicher.de/reg01.htm

Der Witz: Ich sehe nun, dass diese Regelung einfach nur eine Pumpe anschaltet, um das Heizungswasser im Speicher ordentlich in Wallung zu bringen, damit der Wärmeaustausch zum Trinkwasser besser klappt. Da kann ein Heizstab überhaupt nicht angeschlossen werden.

Ich verstehe den Kollegen nicht, ich habe eigentlich ne hohe Meinung von ihm, aber warum er da jetzt so einen 9kW Brummer einbaut, den ich weder an der WP noch sonstwo anschließen kann - ich weiß es nicht.

Hallo X-Strom.
Hättest du mal ein Photo von dem Typenschild gemacht.
Unter Hygienespeicher verstehe ich einen Pufferspeicher mit einem innenliegendem Edelstahlwellrohr zur Trinkwassererwärmung.
Der würde keine Thermische Desinfektion benötigen da der Wasserinhalt dafür viel zu gering wäre.

Die Wärmepumpe alleine dürfte eine Desinfektion auch nicht schaffen da sie für so etwas nicht ausgelegt ist.
Ein 9KW Heizstab ist jetzt auch nicht sehr viel um 500Liter in kurzer Zeit aufzuheizen.
Daher eventl noch die Zusatzregelung zur Desinfektion.
Aber, ohne den Aufbau zu sehen ist das schwer zu sagen.
Ne 15KW Wärmepumpe ist allerdings schon mal ne Ansage.
Das reicht ja locker für 4-500m²

Werde ich noch erledigen.

@Huntermaster - ich habe die Typen wegen besserer Übersichtlichkeit in der Ursprunsgfrage nachgetragen.

500l sind erstmal geschätzt, kann ja auch eine extrem dicke Isolierung sein. Ich muss noch warten, bis der Bau leer ist, bevor ich herumschnüffel.

Könnte es sein das der Heizstab vorsorglich eingebaut wurde um später einmal PV verwerten zu können?
Thermische Desinfektion macht da wirklich keinen Sinn.

Merkwürdiges System auch mit der Pumpe. So etwas geht bei mir sehr gut ohne.

Ich habe bei mir eine Paradigma-Anlage, die ebenfalls das Brauchwasser erst auf Anforderung erwärmt. Der Speicher beinhaltet das Heizungswasser, das auch durch die Solarzellen gepumpt wird. Oder bei Bedarf durch eine Ölheizung erwärmt wird.
Bei Brauchwasserentnahme springt hier auch eine Pumpe an, die den außen angebrachten Wärmetauscher betreibt. Kann das die fragliche Pumpe sein? Ein „Umrühren“ im Speicher ergibt ja überhaupt keinen Sinn - der soll doch geschichtet betrieben werden.

Einen Heizstab habe ich nicht im Speicher. Ein Bekannter denkt aber schon über sowas nach - er hat ein BHKW, das aus der Förderung raus ist und im Winter mehr Strom produziert als benötigt wird.

Schema vom Speicher:

Die Pumpe nennt sich Gegenstrompumpe. So wie es aussieht, zieht sie heißes Wasser von ganz oben und drückt über ein koaxiales Rohr am Wärmetauscherrohr vorbei nach unten.
Also nix mit Verwirbeln, sondern gezieltes, temperaturgeführtes und dosiertes Vorbeipumpen des heißesten Wassers durch ein über das Trinkwasserrohr gestülptes äußeres Rohr.

In der Anleitung steht, dass damit die Temperatur am Auslauf konstant gehalten wird.
Das erklärt, warum die Pumpe auch über ein PWM Signal mit der Steuerung verbunden wird.

Das Haus bekommt eine winzige Photovoltaikanlage, rund 6kW. Die sollte eigentlich mit der WP kommunizieren, damit diese mehr Energie bevorratet, wenn es billig ist.
Über den Heizstab wäre falsch, da man dann keine Umweltenergie umsonst dazu bekommt.

Und wenn ich sehe, dass dieser 500l Speicher nur über die SLP mit dem Heizsystem verbunden ist, dann ist das auch falsch, da ich dann überschüssigen Solarertrag nur in einer für das Trinkwasser nutzbaren Form speichern kann.

Zur Inbetriebnahme kommt jemand von Vaillant, den werde ich mal fragen. In 12 Tagen aber erst.

Sehr ungewöhnliche Konstellation.
Aber, wie groß ist das Einfamilienhaus denn so ca?
Bei der 15kw Pumpe muss das ja schon ein herrschaftliches Anwesen sein.

200m² überbaute Grundfläche, zweigeschossig.
Deutlich weniger Wohnfläche, weil

  1. der Hauptwohnraum knapp 6m Raumhöhe hat, mit 4m hohen und 5m breiten Glasfronten an der Ost- und Westseite
  2. die Doppelgarage im Haus liegt
  3. 12m² der Technikraum groß ist (eigentlich Strom und Heizung, nun aber nur Strom, Alarmtechnik, Netzwerktechnik, Waschmaschine und Trockner)
  4. weitere 12m² nun für einen Heizungsraum benötigt wurden

Ja, das ist kein gewöhnliches EFH.
Ich installiere nämlich eigentlich keine EFH, ich habe genug zu tun, ohne dass ich bei Ausschreibungen der Billigste sein muss.
Wenn aber die Tochter der Inhaber einer mittelgroßen Firma, für die ich im gewerblichen Umfeld deutschlandweit installiere, nun selber baut, dann sieht das anders aus.
Technisch anspruchsvoll, aber nicht abgehoben. Die Schalter sind z.B. das zweit-preiswerteste Programm von Gira, einfach weil es einfach und schlicht aussieht.

12m2 für einen Heizungsraum wo ne sole Pumpe, ein fbh Verteiler und der Speicher steht?
Nicht schlecht, da kann man wenigstens ordentlich arbeiten. :grinning:

Habe nochmal nachgeschaut, der Raum misst 2,51m * 3,93m, also kaum 10m².
Die Technik steht entlang einer Längsseite, wo auch die Tür ist, also effektiv auf etwa 2,5m Breite verteilt.
Das sollte eigentlich Vorrat / Lager werden, vermutlich werden die freien Wände mit Regalen zugestellt.
Einen Keller oder Dachboden hat das Haus nicht, dafür aber einen Anbau von etwa 8m * 8m, der mal ein Stall war und noch keinen Verwendungszweck hat.