Hyperinflation 1923 - Reparationszahlungen?

Hallo Wissende,

in Euro 05/10 (S. 48) lese ich folgende Aussage: „Erst mit der Währungsreform im November 1923 kommt die Hyperinflation zum Ende. Hauptgewinner ist der deutsche Staat: Seine Kriegsschulden in Höhe von ehemals 164 Milliarden alte Mark sind mit der Währungsumstellung auf 16,4 neue Pfennige weginflationiert.“

Da stellen sich mir doch einige Fragen:

  • Stimmt das so überhaupt?
  • Warum konnte sich Hitler dann weiterhin so über die Reparationszahlungen aufregen und seine Anhänger damit überzeugen?
  • Was hat den die Entente dazu gesagt? Die wird ja nicht begeistert gewesen sein, plötzlich 16,4 neue Pfennige zu bekommen.
  • Warum waren dann noch 2010 Reparationszahlungen aus dem 1. Weltkrieg zu zahlen? Siehe hier: http://www.welt.de/wirtschaft/article9923669/Deutsch…

Da werden also Schulden weginflationiert - aber offenbar nicht alle - sonst hätte da 2010 nichts mehr fällig sein können. Welcher Mechanismus steckt dahinter, die Reparationszahlungen trotz mehrfacher Währungsumstellungen weiter beizubehalten? Oder, anders gefragt: Warum verlieren einfache Sparer ihr Geld, aber die Entente hat da keine Probleme, fast 100 Jahre nach dem Krieg die damals beschlossenen Zahlungen noch zu erhalten?

Im Voraus vielen Dank für hilfreiche Antworten.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra

Kriegsschulden hat das Kaiserreich während des Krieges unter anderem mittels Kriegsanleihen bei der eigenen Bevölkerung gemacht. Die wurden weginflationiert.

Etwas ganz anderes war die Verpflichtung zu Reparationszahlungen im Rahmen des Versailler Vertrags. Diese notierten zum einen nicht in Goldmark, zum anderen waren es sowieso auch Sachleistungen.

Außerdem wurden bis vor relativ kurzer Zeit vom Bund keine Reparationen bedient, sondern Kredite, die das Reich aufgenommen hatte, um die Reparationen zu bezahlen.

Gruß
smalbop