Die Rückseite kannst Du nicht sehen. Es ist bekannt das die Karten auf der einen Seite mit einem Buchstaben und auf der anderen mit einer Zahl beschriftet sind.
Die Hypothese lautet nun: „Auf jeder Karte mit einem Vokal steht auf der Rückseite eine gerade Zahl“. Du darfst zwei Karten umdrehen, um die Hypothese zu überprüfen. Welche wählst Du und warum?
Ich drehe zunächst die Karte mit dem A um und prüfe, ob auf der Rückseite eine gerade Zahl ist.
Weiter muß ich noch prüfen, ob nicht evtl. ein Vokal auf der Rückseite der 7-Karte ist. Denn das würde die Hypothese ja wiederlegen.
Kuz gesagt:
Ich drehe die A-Karte um (Rückseite muß gerade Zahl sein)
Ich drehe die 7-Karte um (Rückseite darf kein Vokal sein)
Somit wäre die Hypothese bewiesen.
MfG
darkwing
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Das mit dem „A“ ist ja direkt einleuchtend. Viele Leute versuchen aber die Karte „4“ umzudrehen, um die Hypothese zu bestätigen (was man damit natürlich nicht macht) anstatt mit der Karte „7“ zu versuchen die Hypothese zu widerlegen.
Es gibt einen anderen Versuch, der beweist, das man sich lieber selbst bestätigt statt zu versuchen seine Theorie zu widerlegen:
Gegeben ist der Anfang einer Zahlenfolge:
2 , 4 , 8 , 16
Aufgabe: Finde das Bildungsgesetz! Dazu darft du Fragen an den „Versuchsleiter“ stellen, ob bestimmte Folgeglieder richtig oder falsch sind. Er antwortet wahrheitsgemäss nur mit „ja“ oder „nein“. Jeder vermutet, das das Bildungsgesetz x(n+1) = 2 * x(n) ist und stellt dann Fragen wie:
„Ist das 5. Folgeglied gleich 32?“ oder „Ist das 6. Folgeglied gleich 64?“
Nach ein paar Fragen sind sich alle ziemlich sicher das Bildungsgesetz gefunden zu haben.
In Wirklichkeit ist das Bildungsgesetz viel einfacher, nämlich: „Die Folgezahl ist größer als sein Vorgänger“. Es wäre also besser gewesen, etwas anderes zu fragen, d.h. zu versuchen seine Theorie zu widerlegen.
Noch besser: Man gibt eine Zufallsfolge vor und der „Versuchsleiter“ antwortet z.B. die ersten Fragen zufällig mit „ja“ oder „nein“ und danach immer mit „ja“. Es ist erstaunlich, wie viele Teilnehmer am Ende _sicher_ sind ein Bildungsgesetz gefunden zu haben…
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Das mit dem „A“ ist ja direkt
einleuchtend. Viele Leute versuchen aber
die Karte „4“ umzudrehen, um die
Hypothese zu bestätigen (was man damit
natürlich nicht macht) anstatt mit der
Karte „7“ zu versuchen die Hypothese zu
widerlegen.
Ich gebe zu, daß ich auch zuerst die 4 rumdrehen wollte. Aber dann wurde mir klar, daß damit nicht viel bewiesen wäre.
Es gibt einen anderen Versuch, der
beweist, das man sich lieber selbst
bestätigt statt zu versuchen seine
Theorie zu widerlegen:
…
Hört sich interessant an. Gibt es irgendwelche Bücher zu dem Thema?
Die Hypothese lautet nun: „Auf jeder
Karte mit einem Vokal steht auf der
Rückseite eine gerade Zahl“.
Ist ja ne ganz nette Theorie, das mit dem A und der 7. Die Hypothese macht jedoch nur eine Aussage zu den Vokalen und den geraden Zahlen.
D.h. zur Bestätigung der Hypothese sind die Konsonanten und die ungeraden Zahlen nicht wichtig, da die Umkehrung der Hypothese ja nicht automatisch gelten muß ("alle Hunde sind Tiere >
Das ist gerade der Knackpunkt!
Dreht man die „4“ um und findet einen Vokal, so „fühlt“ man sich bestätigt, aber es beweist gar nichts, denn es könnte genauso ein Konsonant draufstehen, ohne das damit die Hypothese widerlegt wäre (=Umkehrung der Hypothese muss nicht gelten). Bei der „7“ ist es anders: Findet man hier einen Vokal, so hat man die Hypothese eindeutig widerlegt.
Um eine Hypothese zu überprüfen reicht es eben nicht aus sie zu bestätigen, man muss auch gezielt versuchen, sie zu widerlegen!
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Hört sich interessant an. Gibt es
irgendwelche Bücher zu dem Thema?
Das unten genannte Buch habe ich mit Genuß gelesen. Ist auf jeden Fall locker geschrieben. Aber was ich eigentlich sagen wollte :
Es gibt sogar ein Spiel, das die Bildung von Hypothesen und ihre Bestätigung trainiert :
„Heureka“ nach einer Idee von R. Abbott