Hypothetisch: Beste Überlebensschance beim Fallen?

Hallo,
ich weiss die Frage klingt etwas merkwürdig aber es würde mich ja echt mal interssieren:

Angenommen, man wäre gezwungen, aus einer ungesunden höhe zu springen, lassen wir es mal die 3. Etage eines brennenden Hauses sein - (bevor das Sprungtuch da ist weil einem die Flammen schon bis zum Hals stehen) wie sollte man dann versuchen aufzuschlagen ?

(Ab hier endet die Frage wer lust auf Details hat - bittesehr:smile:

Sollte man irgendwie versuchen sich abzurollen ?
Sollte man sich auf Beine oder lieber rücken Fallen lassen … sollte man die Beine durch strecken oder eher locker halten … oder doch lieber auf den Hintern ?
Also Priorität haben sollte bei dieser Frage natürlich das Überleben … so ein gebrochenes Bein wächst ja auch wieder an :wink:

Keine Sorge, ich werde das NICHT ausprobieren,
ich stelle mir nur manchmal ganz gerne Extremsituationen vor, und Frage mich dann, wie man da am besten reagieren sollte … die Frage ob es in einem abstürzendem Aufzug sinnvoll wäre vor dem Aufprall zu springen (Antwort: Nein, man hat eh keine Chance) hätte in diesem Sinne von mir stammen können ^^

Viele Grüße,
David

P.S.: Vor allem fragte ich mich ja auch,
welches das passende Unterforum für diese Frage gewesen wäre … vielleicht Physik, Biologie, Medizin oder einfach nur Sport ??

Hallo David,

Angenommen, man wäre gezwungen, aus einer ungesunden höhe zu
springen, lassen wir es mal die 3. Etage eines brennenden
Hauses sein - (bevor das Sprungtuch da ist weil einem die
Flammen schon bis zum Hals stehen) wie sollte man dann
versuchen aufzuschlagen ?

weil Du „physikalisch“ fragst:
Mit möglichst langem „Bremsweg“.
Dies sind auch alle Handlungen, welche den „Vorgang“ verlängern bis
der Körper zur Ruhe kommt.
z.Bsp. könnte dies sein (wenn man es kann)

Sollte man irgendwie versuchen sich abzurollen ?

Die Frage ist auch, welche lebensnotwendigen Organe werden bei welchem
Vorgang am wenigsten geschädigt ?
Der Kopf sollte wohl am wenigsten Bremsbeschleunigung abbekommen.
Aber ob Du noch Zeit hast dies beim Fallen alles zu bedenken oder ob
Deine Reflexe so gut trainiert sind?
Gruß VIKTOR

Sollte man irgendwie versuchen sich abzurollen ?
Sollte man sich auf Beine oder lieber rücken Fallen lassen …
sollte man die Beine durch strecken oder eher locker halten

Hallo,

Beine nach unten, leicht abgewinkelt und seitlich zusammenpressen - so lernt man es beim Fallschirmspringen. Abrollen funktioniert in der kurzen Zeit des Aufpralls wohl nicht mehr.

Wichter ist die Zielwahl, wenn möglich: Beton ist schlecht, Wiese besser, noch besser Gebüsch oder sogar ein Baum (Nadelbäume sind besser als Laubbäume). Verkratzt ist besser als tot. Autodach ist vielleicht auch nicht schlecht, aber möglichst ohne Schiebedach.

Gruss Reinhard

hallo

hängt etwas von der höhe und damit von der fallgeschwindigkeit ab.

grundsätzlich kann man sagen, dass ein menschlicher körper im freien fall max. ca. 120 km/h schnell wird. danach ist der luftwiderstand zu hoch, als dass weiter beschleunigt werden kann. es ist also für das überlegen irrelevant, ob man aus 100 m höhe oder aus 4 km höhe fällt.

ist die höhe und damit die geschwindigkeit gering, kann man mit beinen nach unten und „in-die-knie-gehen“ landen. abrollen will gelernt sein - ungeübte tun sich dabei vermutlich mehr weh als bei einem „nasser-sack-aufprall“.

bei höherer geschwindigkeit sollte man die beine vor dem aufprall überkreuzen (z.b. bei fallschirmsprung mit dem kleineren notfallschirm). dadurch erzwingt man ein besseres abfedern (normalerweise kann man die beine nicht schnell genug in die knie beugen, um verletzungen zu verhindern).

das problem mit der „beine-voran“ landung ist aber, dass dabei extreme belastungen auf die wirbelsäule auftreten. eine stuntfrau hat sich mal das genick gebrochen, weil sie aus ca. 50 meter höhe mit den beinen voran auf den landeballon (dieses aufblasbare landepolster) gelandet ist. bei stürzen mit hoher geschwindigkeit sollte man daher eher flach aufschlagen und ggf. den kopf mit den armen stützen. immerhin bremst die flache körperhaltung zusätzlich den fall und man kann ev. sogar noch etwas steuern (also einen besseren platz zum aufschlagen suchen). gut ist, wie der vorposter schon geschrieben hat, ein nadelbaum. da hat schon mal einer den sturz aus mehreren kilometern höhe überlebt. hängt mit der struktur der äste zusammen (die bremsen sanfter). auch gut ist z.b. ein schneehaufen mit etwas härterem schnee (in einem fall hat einer einen sturz von einer über 100 m hohen brücke nur mit prellungen überlebt, weil er in einem solchen schneehaufen gelandet ist). theoretisch sollte weicher boden (ein moor) auch ok sein. ganz schlecht ist wasser: beim aufprall ist die oberfläche ähnlich hart wie beton und man ertrinkt bewusstlos und mit gebrochenen beinen recht leicht.

lg
erwin

Hallo!

bei höherer geschwindigkeit sollte man die beine vor dem
aufprall überkreuzen (z.b. bei fallschirmsprung mit dem
kleineren notfallschirm).

Was? Wer behauptet denn sowas? Beim Gleitschirmfliegen hat man auch einen Notschirm dabei, und für Landung damit gilt genau das, was Reinhard Kern geschrieben hat.

dadurch erzwingt man ein besseres
abfedern (normalerweise kann man die beine nicht schnell genug
in die knie beugen, um verletzungen zu verhindern).

Ich habe gelernt: Bei einer Bruchlandung sind Verletzungen an den Beinen in Kauf zu nehmen. Es ist immer noch besser, wenn der Aufprall durch das Brechen der Beine gebremst wird als durch das Brechen der Wirbelsäule. Klingt makaber, aber so habe ich es gelernt.

das problem mit der „beine-voran“ landung ist aber, dass dabei
extreme belastungen auf die wirbelsäule auftreten. eine
stuntfrau hat sich mal das genick gebrochen, weil sie aus ca.
50 meter höhe mit den beinen voran auf den landeballon (dieses
aufblasbare landepolster) gelandet ist. bei stürzen mit hoher
geschwindigkeit sollte man daher eher flach aufschlagen und
ggf. den kopf mit den armen stützen.

Das mag vielleicht für den Landeballon gelten, aber doch mit Sicherheit nicht für handelsüblichen Boden!

theoretisch sollte weicher boden (ein moor)
auch ok sein. ganz schlecht ist wasser: beim aufprall ist die
oberfläche ähnlich hart wie beton und man ertrinkt bewusstlos
und mit gebrochenen beinen recht leicht.

Mit „ähnlich hart“ bin ich einverstanden. Allerdings liest man oft, dass Wasser härter als Beton sei. Das halte ich für eine moderne Legende.

Michael

Hallo,

Angenommen, man wäre gezwungen, aus einer ungesunden höhe zu
springen, lassen wir es mal die 3. Etage eines brennenden
Hauses sein - (bevor das Sprungtuch da ist weil einem die
Flammen schon bis zum Hals stehen) wie sollte man dann
versuchen aufzuschlagen ?

Angenommen Du fällst aus einer Höhe von 10 m herab.
Dann erreichst Du etwa 14 m/s = ca. 50 km/h.
Nun kommt es nur auf den „Bremsweg“ an.
Fällst Du in einen Baum oder ein hohes dichtes Gebüsch, hast Du gute Überlebenschancen.
Fällst Du auf mit den Füssen auf einen Rasen und „bremst“ auf ca. o,5 m Strecke ab, unterliegst Du einer Beschleunigung von ca. 20g.
Wiegst Du ca. 75 kg, entspricht das etwa 1,5 Tonnen.
Da sind die Chancen eher schlecht.

Knallst Du flach auf einen Rasen und schlägst eine „Kuhle“ von ca. 10 cm Tiefe unterliegst Du ca. 100g = ca. 7,5 Tonnen.

Dann bist Du tot, und zwar gaaanz tot und für immer.

Gruß:

Manni

Hallo Erwin,

grundsätzlich kann man sagen, dass ein menschlicher körper im
freien fall max. ca. 120 km/h schnell wird.

Ich denke, daß Fallschirmspringer im freien Fall doch so 200 km/h erreichen können.
120 km/h erscheint mir zu wenig.

Gruß:

Manni

Ich denke, daß Fallschirmspringer im freien Fall doch so 200
km/h erreichen können.
120 km/h erscheint mir zu wenig.

So isses, und das bei der üblichen liegenden Haltung. Stellt sich ein Fallschirmspringer auf den Kopf und macht sich dünn, dürfte er auch auf 300 kommen. Ist im Sinn der ursprünglichen Frage aber sehr ungesund.

Gruss Reinhard

Nunja, es ist eine Legende.
Dazu reicht folgende Überlegung: Der Springer ist sehr schnell,
die Trägheitskräfte sind exorbitant. Dann wird das Deformationsvermögen
des „Zielortes“ interessant, ein einfacher Vergleich der E-Module
reicht dann aus …

Gruss