I don't like mondays

Ich möchte gar nicht diskutieren, ob’ s den Zusammenhang zwischen dem Lied und der Tat gibt (auch wenn ich das schon häufiger so gehört habe: https://www.snopes.com/fact-check/dont-like-mondays/?fbclid=IwAR1vcfwbRQGe17hnGDD4bl1snpa-hiyg69XT8UpEc_Zn_mRignevIXWEyxk)
Da kriegt also ein 16-jähriges Mädel vom Papa ne Knarre geschenkt, spaziert damit eines schönen Montag morgens in die (ihre?) Schule und ballert wild rum 2 Tote, 8 Verletzte (und wohl bei mindestens einem mit Glück „nur“ die Verletzung) und kommentiert dann „Naja, ich mag halt keine Montage und so ne kleine Schießerei macht’s irgendwie lustiger“.
Nun sitzt sie seit 1979 ein und darf wohl heuer mal wieder ein Gnadengesuch(? ist das die richtige Übersetzung?) stellen? Also 40 Jahre.

Meine Frage nun: wie würde sowas in Deutschland gehandhabt? Also jemand hat eine Waffe (was legal hierzulande vermutlich schwieriger sein dürfte, aber gingen wir mal von nem Jäger / Sportschützen aus), geht mit 16 an die Schule, tötet 2 Leute, verletzt 8 weitere schwer und kommentiert die Sache - sagen wir mal unangemessen. Alkohol und Drogen seien nicht im Spiel.

Hi!

Hier sind Beispiele für Deutschland

Und dies hier dürfte als Beispiel sehr gut passen

Grüße,
Tomh

in dubio pro reo.
Wobei der Zweifel schon in der Aussage steckt.

awM

40 Jahre in Haft wohl eher nicht. Öfters die Unterbringung in einer psychatrischen Einrichtung, neudeutsch Sicherungsverwahrung. Wobei ich mir nicht sicher bin, was (für die Gesellschaft) besser ist. Es gibt genug Beispiel, wo, in D, Straftäter für „geheilt“ erklärt wurden und danach munter weitermachten. Allerdings wird wohl 40 Jahre in einem amerikanischen Knast nicht unbedingt heilsam im Sinne einer psychatrischen Erkrankung sind.
Was mich gerade extrem krank macht, ist diese Meldung: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/lippe-verdacht-sexueller-missbrauch-100.html
Ich bin ein großer Gegner der Todesstrafe. Allerdings zuckt’s hier schon. Über 1000 Fälle und das Ganze noch im Internet verkauft! Soviele Psychiater gibts gar nicht, um diese Monstrosität zu behandeln. Und, nein, das hat nix mit einer schlechten Kinndheit zu tun. Klar, man kann die Täter wegsperren, für immer. Aber man möchte sie auch bestrafen, und Strafe ist eine Sicherungsverwahrung nun nicht. Ich bin gerade sprachlos ob dieser Handlungen.

Soon

Ohne auf den Fall einzugehen, wie kommst du darauf:

?

Grüße
Siboniwe

Deswegen:

Soon

Von der Definition her mag es keine Strafe sein; diejenigen, die sich in der Sicherungsverwahrung befinden, empfinden sie aber sicher als eine solche.
Für den Insassen ist der Name der Maßnahme sicher wenig von Belang, wenn es in der Konsequenz Haft ist.

Grüße
Siboniwe

Nun ja, dazu könnte man eigentlich einen neuen Thread aufmachen, um mal zu diskutieren, worum es bei Strafen eigentlich geht. Um Strafe oder Rache. Als aufgeklärter, unbeteiligter Mensch kann man wunderbar von Strafe und Resozialisierung reden. Als Betroffener ist man wahrscheinlich weniger aufgeklärt und verlangt nach Rache.
Natürlich kann eine Strafe, wie auch immer geartet, weder abschrecken noch die Leiden der Opfer lindern. Deswegen bin ich auch ein Gegner der Todesstrafe. Erstens, weil man sich mit der staatlich verordneten Tötung auf die Stufe der Täter stellt und zweitens, weil die Todesstrafe nicht einen Müh Leid lindert oder abschreckt.
Aber! Ich bin furchtbar zwiegespalten, inwieweit man, gerade psychisch kranke Täter, bestrafen sollte. Um mal auf meine Nachricht zurück zu kommen. Wie sollen solche Leute angemessen bestraft werden? Wie sieht in diesem Fall eine adäquate Strafe aus? Sicherungsverwahrung als äußerstes Mittel der Justiz? Um es mal etwas krass auszudrücken: Streichelknast mit psychologischer Betreuung für den Rest des Lebens auf Kosten der Steuerzahler? Klar, der aufgeklärte Mensch in mir sagt, genauso! Aber der archaische Teil in mir schreit nach Rache für das tausendfache Leid, was verursacht wurde.
Ich hoffe, dass meine Intention klar geworden ist.

Soon

Warum wird immer davon ausgegangen, dass Betroffene bzw. indirekt Betroffene (=Opferangehörige) Rache wollen? Nur weil diejenigen, denen der Sinn nach Rache steht, das wesentlich lauter vorbringen als die anderen?

Und ich fühle mich unwohl bei dem Ausdruck „Streichelknast“, weil er wenig mit der Realität von JVA zu tun hat.

Grüße Siboniwe