i5-11600K wird zu heiß

Hallo werte Experten,
ich verwende einen Intel i5-11600k unter Skythe Mugen 5 (Rev B) auf Gigabyte Z590 Gaming X.
Die Hardware war bei Kaufdatum noch sehr neu und dem entsprechend gab es wenig Referenzmaterial. Allem Anschein nach gab es anfänglich Temperaturprobleme daher habe ich einige Zeit nach den verwendeten Materialien (Heatspreader und CPU-Fläche des Kühlers) recherchiert und mich für Flüssigmetall-Paste entschieden.
Das hat nach ausgiebigen Tests sehr gut funktioniert - traumhafte 73°C bei ca. 220 Watt Volllast.

In den letzten Wochen bemerke ich vereinzelt Performance-Einbrüche bei Spielen etc. also mal einen Check-Up gemacht. Wenn ich Prime95 starte begrenzt die CPU einige Kerne innerhalb von 2 Sekunden bei 100°C.
Ich befreie den PC alle paar Monate von geringen Mengen Staub, den er fängt - das wars also nicht.
Kühler demontiert - da trifft mich der Schlag. Das laut Hersteller ewig nicht trocknende Flüssigmetall ist vertrocknet / verhärtet und scheinbar mit dem Material des Kühlers dauerhaft verbunden.
Zumindest bekomm ich es weder mit Alkohol noch Aceton weggeschrubbt. Ich bezweifle auch ernsthaft, dass ich den Kühler vernünftig geschliffen und poliert bekomme.
Auch der Heatspreader der CPU hat ein wenig gelitten aber zumindest sieht die Oberfläche nicht mechanisch beschädigt aus - nur teils verfärbt.

Zur eigentlichen Frage:
Das Hitzeproblem der CPU bleibt trotz frischer Wärmeleitpaste bestehen. Ich habe die CPU-Spannung reduziert und die maximalen Turbofrequenzen um ein paar Hundert MHz verringert. Prime95 verbrennt nur noch 125 Watt und die CPU liegt nach 20 Sekunden bei 95°C.
Kann es sein, dass das Flüssigpaste-Kühler-Gemisch Wärme blockiert anstatt zu leiten? Oder muss ich davon ausgehen, dass die CPU Schaden genommen hat …

Es ist für mich insofern wichtig als dass es den Unterschied zwischen einem neuen Kühler (60 Euro) oder komplett neue Kernkomponenten (600 Euro) ausmacht.
Vielen Dank
Willem

Hallo,

Beinhaltet das „Flüssigmetall“ Gallium? Falls ja, wundert mich Deine Beobachtung nicht. Gallium und Aluminium gehen eine Verbindung ein, eine Legierung entsteht.

Hier mal ein Link:

Wie Du dem Link entnehmen kannst, ist die entstehende Legierung ein schlechterer Wärmeleiter.

Ganz ausschließen kann man es nicht.

Grüße
Pierre

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Hallo Pierre,
vielen Dank für deine schnelle, informative Antwort :slight_smile:

Anhand dessen wie die Betroffenen aussehen und sich verhalten würde ich sagen: Ja.
Sicher sagen kann ich’s nicht - ich weis nur, dass ich vor gefühlt 15 Jahren mal eine gekauft habe. Diese war nach der letzten Anwendung leer und somit entsorgt.

Auch, dass die entstandene Legierung einen schlechten Wärmeleitwert hat gibt mir Hoffnung - es erklärt das aktuelle Verhalten der CPU. Demnach könnte ich mich daran versuchen, den Kühler abzuschleifen und polieren.

Was mich verunsichert ist die Information, dass die Materialien innerlich porös / beschädigt sein könnten. Beim Kühler muss ich fast damit rechnen, da er gut sichtbar heftig reagiert hat.
Der Heatspreader hätte allerdings nicht so reagieren dürfen da behauptet wird, dass es sich hierbei um Nickelüberzogenes Kupfer handelt. Ich hoffe jedoch, dass es letzterer, abgesehen von den Verfärbungen gut überstanden hat.

Grüße
Willem

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