ICE im Tunnel

Liebe Physiker!

Mit einem Barometer im ICE auf der Fahrt zwischen Göttingen und Frankfurt lässt sich leicht feststellen, dass der Luftdruck schnell sinkt, sobald der ICE in einen der vielen Tunnel fährt. Wieder draußen sinkt der Druck wieder ebenso schnell.

Wer kann mir erklären, woran das liegt? An einer Höhensteigung sicher nicht, die Strecke ist ja absichtlich ohne starke Steigungen gebaut.

Vielen Dank im voraus!
Karl

Ich nehme an, Sie wollten sagen, der Luftdruck steigt bei der Einfahrt in einen Tunnel. Ich würde einfach vermuten, daß die durch die schnelle Fahrt verursachte Luftbewegung in der Enge zu einer Art Stau führt, die den Luftdruck ansteigen läßt.

Grüße,
Chrizz

Liebe Physiker!

Mit einem Barometer im ICE auf der Fahrt zwischen Göttingen
und Frankfurt lässt sich leicht feststellen, dass der
Luftdruck schnell sinkt, sobald der ICE in einen der vielen
Tunnel fährt.

Nein, er steigt.

Wieder draußen sinkt der Druck wieder ebenso
schnell.

Ja.

Wer kann mir erklären, woran das liegt?

Am Kolbeneffekt. Der Zug verdrängt die Luft im Tunnel nach vorn und zur Seite, wodurch der Druck ansteigt, denn Luft bewegt sich nur „unter Druck“. Noch wesentlich stärker wird dieser Effekt spürbar, wenn sich zwei Züge bei hoher Geschwindigkeit im Tunnel begegnen und so den der Luft zur Verfügung stehenden Raum noch weiter beschneiden. Zunächst bemerkt man im Moment der Begegnung, wie der Zug sogar leicht nach rechts ruckt. Und deshalb sind ICE-WCs auch druckdicht, die Fäkalien würden, wäre einfach eine Klappe nach unten die Lösung wie sonst in allen Zügen, durch den Druckstoß von unten eine ganz falsche Richtung einschlagen…

Gruß
smalbop

Und deshalb sind ICE-WCs auch druckdicht,

die Fäkalien würden, wäre einfach eine Klappe nach unten die
Lösung wie sonst in allen Zügen, durch den Druckstoß von unten
eine ganz falsche Richtung einschlagen…

Nicht nur die WCs, sondern auch der gesamte Wageninnenraum. Deswegen gibt es dort keine Fenster zum öffnen, und auch die Übergänge zwischen des Wagen sind Druckfest.
Ohne diese Durckfestigkeit der Wagen, könnte man nicht nur am Barometer deutlich stärkere Druckschwankungen messen, die Schwankungen wären so apprupt, daß sie für die Fahrgäste mindestens sehr unangenehm, sondern zum Teil sogar gefährlich wären -> Trommelfell.

Und deshalb sind ICE-WCs auch druckdicht,
die Fäkalien würden, wäre einfach eine Klappe nach unten die
Lösung wie sonst in allen Zügen, …

Das ist auch in den anderen Zügen (außer bei sehr altem Wagenmaterial) schon lange nicht mehr so.

Michael

Und deshalb sind ICE-WCs auch druckdicht,
die Fäkalien würden, wäre einfach eine Klappe nach unten die
Lösung wie sonst in allen Zügen, …

Das ist auch in den anderen Zügen (außer bei sehr altem
Wagenmaterial) schon lange nicht mehr so.

Wenn, dann aber aus Umweltschutzgründen.

Ich würde jedoch wetten, dass die von mir geschilderte Lösung nach wie vor Standard bei der großen Mehrzahl aller Eisenbahnwaggons dieser Welt ist.

Gruß
smalbop

Tut mir leid
Hallo Chrizz und Smalbob!

Tut mir leid, aber meine Barometer-Uhr hat jedesmal einen fallenden Luftdruck gemessen (und es gibt dort sehr viele Tunnel) und der Höhenmesser errechnete sehr schnelle Anstiege von bis zu 100 Metern (was ja nur zu fallendem Druck passt).

Ich glaube nicht, dass mir mein Gedächtnis da nun einen totalen Streich spielt.

Eure Erklärung mit dem Kolbendruck würde mir sonst einleuchten, allerdings: Ich saß nicht vorne auf dem Kolben, sondern ein ganzes Stück weiter dahinter. Ob da durch die Geschwindigkeit Unterdruck entsteht?

Karl

Hallo,

Tut mir leid, aber meine Barometer-Uhr hat jedesmal einen
fallenden Luftdruck gemessen (und es gibt dort sehr viele
Tunnel) und der Höhenmesser errechnete sehr schnelle Anstiege
von bis zu 100 Metern (was ja nur zu fallendem Druck passt).

Richtig. Smal hat zu kurz gedacht. VOR dem Zug steigt der Druck. Neben und hinter ihm muss der Druck logischerweise fallen, da die Luft von hinten nicht so schnell nachströmen kann. Und mit diesem Bereich ist das Innere des Zuges verbunden, natürlich nicht mit dem Bereich VOR dem Zug.
Gruß
loderunner

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Tut mir leid, aber meine Barometer-Uhr hat jedesmal einen
fallenden Luftdruck gemessen (und es gibt dort sehr viele
Tunnel) und der Höhenmesser errechnete sehr schnelle Anstiege
von bis zu 100 Metern (was ja nur zu fallendem Druck passt).

Richtig. Smal hat zu kurz gedacht. VOR dem Zug steigt der
Druck. Neben und hinter ihm muss der Druck logischerweise
fallen, da die Luft von hinten nicht so schnell nachströmen
kann. Und mit diesem Bereich ist das Innere des Zuges
verbunden, natürlich nicht mit dem Bereich VOR dem Zug.

Naja, sagen wir mal hinter dem Zug ist Unterdruck, daneben ist es etwas komplizierter. In Wiki wird das Problem kurz angerissen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahntunnel#Betrieb…

Logische Antwort,
ich verstehe nur nicht, wieso der Druck beim Verlassen des Tunnels dann nochmal?! sinken soll?

Schon mal in Italien ICE gefahren? :wink:)
Da haut es Dir auch in der Poebene die Ohren raus!

Schon mal in Italien ICE gefahren? :wink:)
Da haut es Dir auch in der Poebene die Ohren raus!

Nein, gibt es in Italien ICEs? Meines Wissens sind dort ETR als Hochgeschwindigkeitszüge unterwegs.

Gruß
smalbop

ich verstehe nur nicht, wieso der Druck beim Verlassen des
Tunnels dann nochmal?! sinken soll?

Hinter dem Zug ist Unterdruck vorhanden, weil in jedem Moment der Zug dort „Vakuum“ schafft, in das Luft nachströmt. Dabei wird diese für einen Moment verdünnt, der Luftdruck sinkt. (Genau umgekehrt wie er vorn an der Zugspitze in jedem Moment Luft verdrängt, was den Luftdruck dort erhöht).

Gruß
smalbop

ja… soweit ist es klar. Das geschieht IM tunnel. aber wieso sinkt der luftdruck nochmal wenn man den Tunnel velässt? Irgendetwas kann an der Ausgangsfrage nicht stimmen, weil der luftdruck nach dem tunnel wieder gleich sein sollte. sonst sinkt der luftdruck bei jeder tunneldurchfahrt…

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Moin,

Wer kann mir erklären, woran das liegt?

da bin ich kein so richtiger Experte, aber wenn ich Ströhmung und Druckabfall lese, fällt mir Bernoulli ein. Vielleicht hängt das damit zusammen.

Gandalf

Hallo,

Logische Antwort,
ich verstehe nur nicht, wieso der Druck beim Verlassen des
Tunnels dann nochmal?! sinken soll?

tut er doch gar nicht, das wird ganz einfach ein Schreibfehler sein.
Gruß
loderunner

1 Like

Hallo,

Naja, sagen wir mal hinter dem Zug ist Unterdruck, daneben ist
es etwas komplizierter.

da hast Du (und wiki) völlig recht, es ist schon wesentlich komplizierter. Mir ging es hier vor allem darum, die Beobachtung zu erklären, nicht darum, das ganze Phänomen mit allen seinen Facetten und Sonderfällen zu beleuchten.
Gruß
loderunner

Salve,

La flottaI treni Intercity possono raggiungere la velocità di 200 Km/h.
Le vetture di 1a e 2a classe sono climatizzate e dotate di impianto di diffusione sonora.

fahren aber fast alle mit traditionellem Material!

Ciao,
l.

tut er doch gar nicht, das wird ganz einfach ein Schreibfehler
sein.

Stimmt! Verzeihung!
Karl

Irgendetwas kann an der Ausgangsfrage nicht stimmen, weil der
luftdruck nach dem tunnel wieder gleich sein sollte. sonst
sinkt der luftdruck bei jeder tunneldurchfahrt…

Ja, du hast leider recht, ich wollte eigentlich schreiben, dass der Druck nach Verlassen des Tunnels wieder steigt! (und die Höhenangabe wieder sinkt, und daher kam ich nun doch durcheiander!)
Karl