ICh bin am Ende

Hallo an alle,

keiner kennt meine wahre GEschichte, ich bin todunglücklich. ich denke zwar nicht an selbstmord aber leben möchte ichschon lang nicht mehr. ich wurde als kind von meinen Brüdern missbraucht meinen eltern konnte ich das nie erzählen wollte es auch nicht. wir haben als familie viel durchgemacht, jeder für sich hatte einen schweren weg und keiner hat es so richtig meistern können.

heute sind beide meiner brüder im gefängniss einer ist ein jankee und ist zwar heute drogenfrei - glauben wir zumindest- aber hat sein leben auch absolutnicht im griff, der andere hat seinleben ebenfalls nicht im griff muss wieder ins gefängniss weil er ebenfalls kriminell ist naja mit dekm einen versteh ich mich halbwegs mit dem anderen spreche ich kein wort aber das hat andere gründe die gerade nicht zum eigentlichen themagehören.

ich habe nur meine mutter im leben mein vater und ich verstehen uns auch überhaupt nicht ich hasse ihn obwohl auch er mir manchmal leid tut. naja meine mama nur sie obwohl sie ja auch nicht so wirklichfur mich da ist, auch sie hat so viel duchgemacht in ihrem leben und stand immer mit ihrem ganzen leid ganz alleine da so dass sie sich nun krankhaft an ihre arbeit geklammert hatseitdem ich denken kann arbeitet meine mutter wie ein tier einfach nur weil sie da abhauen kann vom stress zu hause denke ich…

nun zu mir ich bin 28 jahre hab mir noch nie hilfe geholt wusste nie wohin mit mir hab mich immer alleine gefühlt im leben immer traurig gewesen, selbst meine kindheit hab ich nur mit weinen verbracht nun habe ich geheiratet letztes jahr im oktober mein mann lebte im ausland, wir kannten uns seit 2002 und waren nicht die ganze zeit über zusammen aber seit 2-3 jahren schon ich war mehrere monate und öfters bei ihm naja dann haben wir geheiratet er ist hierher gekommen obwohl er das absolut nicht wollte. als die sache mit uns ernster wurde hatteer den versuch unternommen mir zu sagen das was mit ihm nicht stimmt aber ich hatte es nicht so wirklich verstanden und dann kurz vor unserer trauungschon er bekommt keine kinder

wir waren auch bei ärzten er konnte keine kinder zeugen, natürlich war das für mich ganz schlimm weil es mein sehnlichster wunsch war heiraten und eine familie zu gründenso wie jede andere frau auch, vielleicht auch gerade weil ich aus einer so kaputten familie kam wollte ich es umso mehr. nun denn ist er hierher gekommen und war ca 1-2 monate hierund hat mich einfach verlassen er isteinfach abgehauen. ich war auch gemein zu ihm und er aber auchzu mir. wir haben uns viel gestritten und ganz schlimme sachen zu einander gesagt

und ich weiss auch das es wohl das besteist bevor man jahre miteinander verschwendet und dann sich trennt aber ich kann es nicht verdauen es tutso verdammt weh und ich hab niemanden, niemanden der mich versteht, niemanden der die ganze geshcichte kennt, niemanden der mir zuhört dem ich alles erzählen kann. ich weiss nicht wohinmit mir versuche michkrampfhaft am leben festzuhalten bin total unruhig und voller trauer und schmerz unglücklich einfach aussichtslos. nichts in meinem leben ist gut verlaufen hab ich das gefühl. nun möchte ich mir hilfe holen doch wie wohger wohin mit mir

[MOD Jule: Zur besseren Lesbarkeit Absätze eingefügt]

Du bist am Anfang.
Hi Ayda,

Also die üblichen drei Kontakstellen können dein Hausarzt, der Psychiater oder direkt der Psychotherapeut sein. Such dir etwas davon aus. Wichtig ist nur, dass du zu irgendeinem hingehst. Oder Parallel mehrere Kontaktstellen abklapperst. Ich würde vielleicht als erste Stelle zu einem Psychiater gehen, weil dort dir Wartezeiten glaube ich nicht so lang sind, wie bei einer Psychotherapie. Letztenendes denke ich aber musst du dich für irgendeine Psychotherapie über einen längere Zeitraum entscheiden und bis du diese Psychotherapie anfangen kannst, dauert es meistens, da diese überbelastest sind. Also vielleicht am besten zu einem Psychiater gehen und ihn nach Rat fragen, welche Art von Therapie für dich am geeignetesten ist. Allerdings solltest du bedenken, dass du mit der Art von Theraie auch was anfangen kannst…

Ich will dich aber nicht nur lediglich mit dem Verweis dir irgendwo Hilfe zu holen abspeisen, sondern dir noch vielleicht etwas brauchbares mit auf dem Weg zu geben:

Eine Möglichkeit, die dir glaube ich helfen könnte, ist, wenn du diese deine Geschichte für dich aufschreibst. Egal was auch für Gefühle und Gedanken bei dir auftauchen, während du diese Geschichte schreibst, schreibe sie auf. Artikuliere sie. Lass das alles raus. Der vorteil bei der Sache könnte auch sein, dass du dieses Aufgeschriebene deinem Therapeuten geben kannst, wenn deine Therapie beginnt.

Achja: Du wunderst dich bestimmt, warum ich als Titel „Du bist am Anfang“ gewählt habe. Nun: Ich finde, dass diese Einstellung, dass du nun am Anfang bist, dir neue Möglichkeiten eröffnet, anders zu handeln und zu denken (positiver). Wenn du denkst, dass du am Ende seihst, produziert das vermutlich eher negative Gedanken und Gefühle.
Wenn du dir aber sagst, dass du am Anfang bist, kannst du Hoffnung schöpfen auf eine bessere Gegenwart.

Ich finde keinen Hinweis auf eine psychische Störung. Insofern halte ich den Rat zum Psychiater zu gehen für völlig unangemessen und kontraproduktiv. Psychiater sind schließlich Ärzte (manchmal nicht besonders gute) und keine Sozialarbeiter. In diesem Fall ist aber genau das gefragt: Soziale Integration!

Meine Empfehlung an die Fragestellerin heißt daher

CARITAS -Beratungsstelle (gibt es fast in jeder Stadt). Die sind zum Teil richtig gut! Und sie bieten eine Menge: u.a. Hilfestellung mit Behörden, betreutes Wohnen…

Meine Empfehlung an DICH heißt: Erkundige dich mal über psychiatrische Einrichtungen! Und spar dir derweilen solche Ratschläge!

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Hey,

Ich finde keinen Hinweis auf eine psychische Störung. Insofern halte ich den Rat zum Psychiater zu gehen für völlig unangemessen und kontraproduktiv. … mehr

Ich nenne dir mal ein paar Hinweise:
Die Threaderstellerin ist:
-Todunglücklich
-will nicht mehr leben (allerdings keinen Selbstmord begehen)
-wurde als kleines Kind von ihren Brüdern missbraucht
-war im Leben immer traurig
-hat sich immer alleine gefühlt
-die Kindheit hat sie mit weinen verbracht

-sie hat niemanden, der sie versteht
-sie trägt eine Geschichte mit sich herum, die niemand kennt
-sie versucht sich krampfhaft am Leben fest zu halten
-sie ist total unruhig und voller trauer
-nichts in ihrem Leben ist gut verlaufen

Also, ich sehe hier einen enormen psychischen Leidensdruck und deshalb finde ich es auch sinnvoll sich letztenendes therapeutische Hilfe zu holen.

Wie kannst du alle diese zahlreichen Hinweise einfach so unter dem Tisch fallen lassen?

Hilfestellung mit Behörden, betreutes Wohnen … mehr auf

Wo genau hat denn die Fragestellerin damit ein Problem ihren Haushalt zu führen? Wo schreibt sie etwas davon, dass sie Probleme mit Behörden hat? Ich kann das leider nirgendwo lesen. Ich frage mich deshalb zu Recht wie ihr das helfen soll? Kannst du mir das mal genauer erklären? Anscheinend hat sie damit ja überhaupt gar keine Probleme.

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Noch ein Anfang
Hallo,

ich denke, du musst eine grundlegende Entscheidung treffen. Du hattest keine gute Kindheit und das ist sehr traurig. Damals warst du zu jung und zu hilflos, um etwas an dem ändern zu können, was dir widerfahren ist.

Doch diese Zeit ist lang vorbei. Du kannst sie nicht ungeschehen machen und sie wird immer ein Teil deines Lebens sein, aber: Schon jetzt ist deine Kindheit der kleinere Teil deines Lebens. Je älter du wirst, umso kleiner wird er werden - zumindest dann, wenn du nicht zulässt, dass er in deiner Erinnerung einen immer mächtigeren Raum einnimmt.

Du kannst nicht ändern, was geschehen ist. Du kannst aber verhindern, dass es dein zukünftiges Leben bestimmt. Ich habe vor vielen Jahren auf einer Ausstellung zum Thema sexuelle Gewalt mal ein beeindruckendes Exponat einer Betroffenen gesehen: Ein ca. 2x2 Meter großes Stück Plexiglas, das an einer Ecke mit einem Schweißbrenner bearbeitet worden war. An dieser Stelle befand sich ein schwarzes, verrußtes Loch. Der Kommentar der Künstlerin dazu war sinngemäß: Warum sollte ich immer auf eine einzige hässliche Stelle starren, anstatt mich über die wunderschöne spiegelblanke restliche Oberfläche zu freuen?

Solange du es vorziehst, lieber traurig zu sein und dir immer wieder anschaust, was so alles in deinem Leben schiefgegangen ist, wirst du nichts vom Leben haben. Nur wenn du den Entschluss fasst, dein weiteres Leben genießen zu wollen, hast du auch die Chance dazu.

Ob du dir dazu Unterstützung suchst oder nicht, ist eine andere Sache. Wichtig ist, dass du dir selber verzeihst, nicht als Johanna im Glück geboren zu sein. Finde für dich heraus, was du dir wünscht, wovon du träumst, was du gerne tätest. Und dann mach’ den ersten Schritt, damit anzufangen. Du hast nichts zu verlieren außer deiner Traurigkeit und deiner Angst. Es gibt Menschen, Institutionen, die dich bei dem unterstützen können, was du planst. Aber dir dein Leben zurückholen wollen, musst du erst mal selbst.

Schöne Grüße
Jule

Liebe Ayda,

ich bin keine Psychologin!

Aber: ich habe einen sehr ähnlichen Lebensweg hinter mir.

Sexueller Missbrauch durch einen Nachbarn, Gewalt und Prügel durch Mutter und Vater, der mir als junge Frau mit einem Faustschlag ins Gesicht auch noch die Nase gebrochen hat.

Ich habe bereits mehrere Selbstmordversuche hinter mir. Die ersten drei mit 16 Jahren, darauf folgten noch etliche. Ich hab es nicht geschafft, gottseidank!

Mir hat Folgendes geholfen:

Ich habe alle Kontakte zu meiner Familie abgebrochen! Ich musste mich befreien!
Dann bin ich klammheimlich umgezogen, in eine 300 km entfernte Stadt. Da war ich in deinem Alter (28)!
Habe mir Arbeit gesucht und eine Psychotherapeutin gesucht.

Eines wusste ich bei meinem Weggang: ES MUSS SICH WAS GRUNDLEGENDES ÄNDERN!

Zu denen, die dich mißbraucht haben Kontakt zu halten ist schrecklich, wie machst du das?
Wenn ich meinen Mißbraucher sehe, könnte ich ihm ins Gesicht kotzen!!
(Mir zittern wieder die Hände, wenn ich das tippen muss!!)
Ich vermeide jeden Kontakt zu ihm!

Es war und ist ein langer Weg. Aber es gibt wirklich eine Sonnenseite im Leben. Keiner der dich schlägt, keiner der dich morgens aus dem Bett tritt, keiner der deinen Kopf gegen die Wände schlägt, keiner der dich zu Dingen mit seinem Penis zwingt!

Vor allem gibt es: Liebe, Freude, Geborgenheit und Sicherheit!!!
Du kannst alles das haben. Es liegt in deiner Hand.
Geh zu einem Psychotherapeuten! Versuche all die Dinge, wie schuldgefühle, Scham, Hilflosigkeit über Bord zu werfen!
Du bist eine starke Frau! DU kannst alles schaffen, wenn du so eine Geschichte hast, bist du stärker als viele andere Menschen.

Wenn dein Mann Zeugungsunfähig ist, solltest du dir überlegen, ob du unbedingt Kinder haben musst.

Ich habe keine bekommen, weil ich selbst unfruchtbar war. Ich hätte noch die künstliche Befruchtung ausprobieren können, aber das wollte ich nicht!
Ich habe mir folgende Gedanken gemacht:

Welche Erziehung hattest du als Kind und was wirst du alles von dem an dein Kind weitergeben???
Du hast nie Liebe erfahren als Kind, wie willst du es deinem Kind geben?
Ich will keinen Seelenkrüppel wie mich auf diese Welt setzen!

Das waren vielleicht die Hauptgründe, warum ich nicht schwanger wurde.
Jetzt mit 39 habe ich keine Gebärmutter mehr und somit auch keine Chance mehr Kinder zu bekommen.
Aber auch das ist nicht schlimm. So kann ich nicht bei der Erziehung des Kindes was falsch machen. Ich finde man muss Verantwortung nicht nur für sein Handeln tragen sondern auch für das der Eltern.
Denn so passiert es immer noch und Generationen lang, dass von einer Generation in die nächste die Gewalt weitergegeben wird.
Diesen Teufelskreis habe ich damit unterbrochen.
Dennoch ist es deine Entscheidung, ob du Kinder willst oder nicht.
Sprich mit deinem Mann, da gibt es noch soviele Möglichkeiten.

BITTE:
Bevor du Schwanger wirst, löse deine Probleme, werde die Ketten deiner Vergangenheit los!
Erst wenn du ein „Neues Leben“ beginnst, denke über ein Kind nach.
Mit einer depressiven Mutter, die lieber nicht leben will, würde kein Kind der Welt normal aufwachsen. Du hast eine Verantwortung, auch wenn du nicht gelernt hast, dass Eltern für ihre Kinder Verantwortung tragen.
Du musst dem Kind außer einer guten Erziehung auch noch Liebe, Geborgenheit und Sicherheit und Vertrauen geben können. Glaube mir in deinem Zustand kannst du das nicht!!!

Das Leben ist sehr schön, und wenn es sich jetzt für manche krank anhört: Ich bin froh darüber, dass ich erlebt habe, was ich erlebt habe. Denn das hat mich zu einer starken Frau gemacht! Das hat mich gelehrt nicht kleinkariert im Leben zu sein und alles auch im Großen und Ganzen zu sehen. Die schönen Seiten dieser Welt genieße ich nun mit allen Sinnen!!

Und danke echten Freunden, die mich unterstützt haben von meiner Familie wegzukommen und eine gute Therapeutin zu finden.

Ich drücke dir von ganzem Herzen die Daumen und hoffe, dass meine Vergangenheit und das was ich daraus gemacht habe, dir zeigt, dass es auch anders geht und du das auch schaffen kannst!

Ich glaube an DICH!

GRüße
Ayse

P.s. du wirst die Auswirkungen deiner Erfahrungen niemals los. Ich weiß nur, wann bei mir wieder diese „Phase“ ist und weiß, dass es bald wieder vorbei ist!
Sie werden immer weniger, diese Phasen, 8 Jahre nach meiner Psychotherapie nur noch alle zwei bis drei Monate.

Sorry für die Länge
…des Textes,

ich hatte schon seit Jahren nicht mehr darüber sprechen müssen.

Für mich mal wieder die Möglichkeit dankbar für meine Gegenwart zu sein.

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ganz im Gegenteil!
Dafür musst du dich nicht entschuldigen, im Gegenteil:

Ich finde, dein Text macht unglaublich viel Mut!

Danke, dass du alle daran hast teilhaben lassen!

Alles Gute
Noi

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Kompliment!
Liebe Ayse,

ganz großes Kompliment für diese offene und sehr anschauliche Selbst-Beschreibung!

Sie ist dadurch ganz sicher für Viele sehr hilfreich und ermutigend.

Gruß
Metapher

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Hallo Ayse.

Du hast mich mit deinem Bericht erschüttert.
Man liest und hört so oft von Kindesmissbrauch und macht sich eigentlich garnicht richtig klar, was dahinter steckt.
Die Opfer sprechen ja auch nur selten darüber.

Dein Artikel hat das mir und wahrscheinlich vielen Anderen mal wieder richtig vor Augen geführt.

Ich wünsche dir für die Zukunft viel Glück und Zufriedenheit.

Gruß, Nemo.

Hallo Nemo,

danke.

Nur die Gegenwart zählt :smile:

GRüße
Ayse

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