umgangssprachlich lassen sich manche Verben im Infinitiv mit „sein“ kombinieren, was inhaltlich dem Präsenz entspricht. Neben „arbeiten“ fällt mir spontan noch „spazieren“ oder „fernsehen“ ein.
Nun rätsele ich, ob das…
…eine spzielle grammatische Form;
…eine regionale sprachliche Besonderheit;
…oder einfach nur schlechtes Deutsch ist.
Oder vielleicht etwas ganz anderes.
Nun rätsele ich, ob das…
…eine spzielle grammatische Form;
…eine regionale sprachliche Besonderheit;
…oder einfach nur schlechtes Deutsch ist.
Oder vielleicht etwas ganz anderes.
weiß ich nicht. Aber ich behaupte, dass es einen Unterschied zum normalen Präsens gibt.
„Ich bin arbeiten“ bedeutet für mich „Ich bin wo zum Arbeiten“. Ich finde, da schwingt eine Ortsangabe mit und auch eine gewisse Dauer.
Ich sage das, wenn ich meine: Ich bin nicht zu Hause, sondern am Arbeitsplatz oder nicht im Wohnzimmer, sondern im Arbeitszimmer.
Aber nicht, wenn ich am Schreibtisch sitze und sagen will, ob ich gerade Privates oder Berufliches tue. (Das wäre dann „Ich bin am Arbeiten“, und das ist wieder was anderes.)
„Ich bin einkaufen“ geht übrigens auch noch.
Und es funktioniert auch in der Vergangenheit: „Gestern war ich einkaufen/ spazieren/ arbeiten.“ Ich halte das für eine zulässige grammatische Form, ohne dass ich sie bezeichnen könnte.
Jule hat das richtig analysiert. Ich habe mal einen linguistischen Vortrag zum Thema „Ich bin …en“ gehört, und da kam ähnliches bei raus. Die Konstruktion deutet an, dass man gerade an einem anderen Ort ist. Wenn ich beispielsweise zu Hause bin und angerufen werde, werde ich nicht sagen: „Ich bin arbeiten.“ sondern eher „Ich bin am Arbeiten.“ oder „Ich arbeite grad.“ oder ähnliches.
Das gleiche auch mit „einkaufen“:
„Ich bin dann mal einkaufen“ impliziert, dass man weggeht, um die Handlung auszuführen.
Es funktioniert dann (in der Praxis) mit fast allen Tätigkeiten, die man nun an einem anderen Ort ausführen will. Wenn denn der Ort durch die Tätigkeit ausreichend klar ist.
Ich bin Essen machen, pinkeln, rauchen, fernsehen, Bier holen, Müll wegbringen, reiten, babysitten, Fußball spielen, …
Es funktioniert dann (in der Praxis) mit fast allen
Tätigkeiten, die man nun an einem anderen Ort ausführen will.
Wenn denn der Ort durch die Tätigkeit ausreichend klar ist.
Ich bin Essen machen, pinkeln, rauchen, fernsehen, Bier holen,
Müll wegbringen, reiten, babysitten, Fußball spielen, …
danke für die Beispiele! Eigentlich alles, was sich mit „gehen“ kombinieren lässt:
Ich gehe einkaufen usw.
Gerund?
Das habe ich mich auch gefragt. Rein formal müßte es dann auf alle Fälle „ich bin Arbeiten“ geschrieben werden, weil das Verb durch das Gerund substantiviert wird.
Stichhaltig ist für mich die Erklärung, daß diese Form gerne eine Ortsangabe impliziert - was beim Gerund eigentlich nicht der Fall ist.