Ich bin dankbar für meine Mutter?

  1. Ich bin meiner Mutter dankbar
  2. Ich bin dankbar für meine Mutter.

Der erste Satz dürfte unstrittig sein. Haltet ihr den zweiten Satz für grammatisch richtig, der in meinen Ohren falsch klingt? Gemeint ist wohl “Ich bin dankbar, dass ich meine Mutter habe“. Der Anschluss an “dankbar für“ ist ja üblich mit Wörtern wie “die Hilfe, die zweite Chance“ etc.

Karl

Hallo Karl2!

Ich möchte es versuchen :wink: Der zweite Satz klingt komisch. Allerdings kann man ihn so interpretieren. Eine Dritte/Ein Dritte hat meiner Mutter geholfen und ich- die Tochter oder der Sohn- bedanke mich bei ihr/ihm , dass sie oder er meiner Mutter geholfen hat.

Dann würde man sagen: „Ich bedanke mich bei Ihnen im Namen meiner Mutter.“

„Ich bin dankbar für …“ kann man auch mit „Mutter“ so sagen.

Ich bin dankbar für jeden neuen Tag.
Ich bin dankbar für alles was ich habe.

Und sicher auch:
ich bin dankbar für meine Mutter.

Damit bedankt man sich aber nicht bei seiner Mutter, sondern beim Schicksal, (so) eine Mutter zu haben - und das ist doch eher ungewöhnlich.

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Servus,

ja, formal ist er vollkommen ok.

das tut er vermutlich deswegen, weil Du nicht an Gott oder sonstwelche Instanzen glaubst, die dafür verantwortlich wären, dass Du eine Mutter so hattest, wie sie halt war.

Wenn es Zufall war, dass sie war, wer und wie sie war, gibt es keinen Sinn, irgendjemandem oder irgendetwas dafür dankbar zu sein. Ich schätze, dass es das ist, was Dir aufstößt - ungefähr wie „Ich bin dankbar für diesen sonnigen Morgen“ - das ist für jemanden, der glaubt, dass der HErr für ihn diesen sonnigen Morgen gemacht hat, ganz selbstverständlich, aber für jemanden, der meint, abhängig von der Druckverteilung in der Atmosphäre gäbe es halt irgendeine Wahrscheinlichkeit, mit der dieser Morgen sonnig ist, gibt das halt keinen Sinn.

Schöne Grüße

MM

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