Frage: Es gibt unterschiedliche Formen von Einsamkeit, die gewollte (Rückzug in die Einsamkeit der Natur), die Einsamkeit unter vielen Menschen und das Alleinsein als Getrenntsein von anderen (gewollt). Wie sieht die Sache im Lebenslauf aus? Will ich denn wirklich im hohen Alter einsam sein? Will ich das vielleicht schon in jungen Jahren?
Es geht die Kunde, das es Einsamkeitsforscher ziemlich schwer haben diese Fragen stellen zu können, da die Menschen im allgemeinen und Du im besonderen nicht gern darüber sprechen…
Wie heißt es so schön in der Fischermens Friend Werbung:„Mensch trau dich“
oder habt Ihr damit kein Problem? Bitte antwortet und mailt mir?
alena
Hallo!
Ich bin nur ein Reisender hier in der Psychologie, bin von natur aus Techniker, finde aber die Psyche des Menschen auch sehr interessant.
Ich bin der Meinung, daß es mit der Einsamkeit des Menschen so ist, wie mit den meisten anderen Dingen auch, in Maßen ist es etwas sehr schönes, wenn man zu viel davon hat, kann es sich aber in’s Gegenteil verkehren.
Manchmal möchte wohl jeder von uns allein sein und seinen Träumen nachhängen, aber dann sucht man auch wieder den Kontakt zu Freunden um sich zu unterhalten.
Was meinst Du?
Vielen Dank für die rege Anteilnahme an diesem doch auf Kommunikation angewiesenem Thema, es ist ein Paradox…
Meine neue Frage: Wer ist einsam? Bezieht sich auf unterschiedliche Typen von Menschen, nicht nur depressive Menschen, wie allgemein bekannt.
Hallo Alena,
ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, die auf Dauer einsam bzw. allein sein wollen, auch nicht im Alter. Und wenn mir jemand sagt, er/sie lebe absichtlich und gewollt allein, dann denke ich immer, dass das eigentlich traurig ist und dass in der Biografie dieses Menschen irgendwas „schiefgelaufen“ sein muss, vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht oder innerlich nicht reif fuer eine Beziehung. Irgendwie will dieser Mensch ja doch einen Partner/eine Partnerin, vielleicht nur nicht unter den Bedingungen, wie er/sie es bisher erlebt hat. Der Mensch ist ein „Herdentier“ und braucht Gesellschaft. Aber ab und zu, so je nach Stimmung, tut es mir auch gut, meine Ruhe vor anderen zu haben und Dinge mit mir selbst auszumachen. Aber nicht fuer immer.
Jan
Hallo Jan,
ich gebe Dir recht, daß es ab und zu gut tut, allein zu sein, sich zu spüren, nur seine Dinge zu tun, Ruhe zu finden, sich zurückzuziehen etc.
Auf Dauer kann sich so ein Zustand aber zur Einsamkeit wandeln, wenn man Menschen und Kontakte vermißt oder nur oberflächliche Kontakte hat, also zwar nicht zuhause verschimmelt, aber keine tiefere Freundschaften findet.
Übrigends schreckt es andere Menschen ab, wenn sie jemanden treffen, der zugibt, einsam zu sein, da sie z.B. befürchten, daß derjenige sich wie ein Ertrinkender an sie klammert als Kontakt zur Menschheit - den Freundeskreis der Bekanntschaft auch kennenlernen will etc.
Aus unfreiwillige Single-Frau kann ich sagen, daß es sehr schwer ist, Freundschaften unter Pärchen neu zu beginnen bzw. mit der männlichen Seite, da die Eifersucht der Freundin doch leider meist das geringe Vertrauen zeigt. Auch ist es allgemein nicht sehr einfach in einer neuen Stadt richtig Fuß zu fassen.
Dem entnimmst Du, daß ich im Moment leider ein wenig gestrandet und einsam bin, da zu lange allein. Und damit meine ich jetzt nicht nur die Liebe, da hast Du recht, da weiß ich ganz genau, was ich nicht will. Leider war ich auch die letzten 2 Jahre immer nur unglücklich verliebt - ich war eben nicht sein Typ.
Es ist auch nicht leicht, einen Freundeskreis aufzubauen. Es gibt wenige Menschen, die es als unverbindlich sehen, wenn man denjenigen kennenlernen möchte. Oder ich treffe sie nicht??? Ob Sport, auf der Straße, Konzert - alles bleibt oberflächlich. Ich schlage etwas vor (Unternehmungen), aber Vorschläge kommen nur von mir, der Kontakt schläft ein.
Liebe Grüße, Faten
Hallo, Faten,
als Jugendlicher war ich ein einsamer Stubenhocker, der sich nie hätte träumen lassen, Jahre später von einem Menschen als schillernde Persönlichkeit mit zuvielen(!) Bekannten'' bezeichnet zu werden, was für diesen fast ein Hinderungsgrund gewesen wäre, mit mir mal Kammermusik (ich spiele Klavier) zu machen (womit ich sagen möchte, daß es nicht mal um
mehr’’ ging).
Ich glaube einfach nur, daß man neugierig auf Leute zugehen können muß, die einem einen oberflächlich guten Eindruck machen, und sich nicht von Zurückweisungen (mufflige Antworten o.dgl.) entmutigen lassen soll.
Es war halt mal ein Versuch, ohne Probieren geht es schon gar nicht.
Übrigends schreckt es andere Menschen ab,
wenn sie jemanden treffen, der zugibt,
einsam zu sein, da sie z.B. befürchten,
daß derjenige sich wie ein Ertrinkender an
sie klammert als Kontakt zur Menschheit -
den Freundeskreis der Bekanntschaft auch
kennenlernen will etc.
Diesem Mißtrauen bin ich auch schon begegnet, mein Rezept ist hier, auch mal vorzeitig Auf Wieder(!)sehen'' zu sagen und auch mal keine Telefonnummern auszutauschen. Der potentielle
gute Bekannte’’, abgesättigt durch eigene Freunde oder Ehe usw., braucht auch Zeit, sich an mich zu gewöhnen''. Dieses Zurückhaltung klingt nach Berechnung, aber ist meiner Meinung nach eine Frage der Höflichkeit. Wenn der potentielle Bekannte sich auch nach mehreren Anrufen o.dgl. nicht rührt, kann man ihn getrost vergessen, der Frust, ihm nachzulaufen, lohnt sich nicht.
Dann eben nicht!’’ Davon geht die Welt nicht unter.
Wenn man in einer neuen Stadt ist, soll man auch daraus Selbstvertrauen ziehen können, wie groß etwa die Abschiedsparty in der alten Heimat war - so schlecht kann man als Mensch nu’ nicht sein. Außerdem ist es sehr wohl eine Mentalitätsfrage in der neuen Heimat, wie weit man Fuß faßt. Hier lobe ich bei den Leipzigern die Offenheit und das Entgegenkommen Neuen gegenüber auf höchste!
Also, Kopf hoch, immer neugierig bleiben, Geduld haben und entspannt bleiben - das kleine oder große Glück kommt von selbst!
Gruß
Stefan
H
Guten Tag,
ich finde es sehr mutig, über dieses Thema zu schreiben. Die heutige Zeit, ist eine Unzeit. Alle Menschen streben nach etwas was eigentlich sehr gut zu finden ist- ein Vis a Vis, mit dem ich sprechen, lieben, küssen und was der Mensch eben braucht - Beziehung!!!
Und wie und wo finde ich Beziehung? Ich muss eben suchen, bis ich sie finde. Via Internet, eine Möglichkeit die ich sehr gut finde.Da hat es keine Grenzen. Und den Mut zu finden, eben einmal mit jemandem abzumachen, den brauche ich auch.
Also viele gute Ideen und frohen Mut zu neuen Schritten - zum Du
Viel Glück Kyra