Hallo Hilfesuchend,
es mag sich jetzt etwas kalt anhören, und ich möchte beileibe nicht das Schicksal Deines Freundes runterspielen, aber Du schreibst eben auch nicht, zu was er denn bereit ist, um seine Situation zu ändern.
Dein Hauptproblem ist, dass Du alles in einen Topf schmeißt - und ihn nur als Opfer darstellst, was nichts machen kann. Damit hilfst Du ihm sicherlich nicht!
Ist nicht mal 22 Jahre alt hat einen Bösartigen Tumor,
das ist verdammt schlimm. Um welche Art Krebs handelt es sich? Ich weiß (leider zu gut) aus Erfahrung, dass es überlebenswichtig ist, kompetente Ärzte zu finden und offen mit der Erkrankung umzugehen. Er soll sich u.a. an die deutsche Krebshilfe wenden. Es gibt auch krebsspezifische Vereine, die eine Liste über Kapazitäten führen.
der
Vater auch, keiner weiß davon weder von seinem noch vom dem
des Vaters.
Na ja, keiner stimmt ja so nicht! Aber das, was Du wohl ausdrücken willst, ist, dass die Kommunikation in der Familie nicht stimmt und Dein Freund darunter leidet. Nun, wenn er selbst nicht zur Offenheit bereit ist, um Unterstützung aus seiner Familie zu bekommen, kann er es auch nicht von seinem Vater erwarten.
Die Eltern wollen sich trennen.
Das ist für den Vater sehr schade, aber mit 22 Jahren ist Dein Freund alt genug, eine Trennung seiner Eltern zu verkraften.
Der kleine Bruder müsste dann
ins Heim weil keiner ihn will.
Er darf das sorgerecht nicht
übernehmen.
Das wäre mit einem Tumor auch unverantwortlich. Eine Krebserkrankung kann wochenlange Krankenhausaufenthalte, Reha, „Ausfälle“ durch Chemos/Bestrahlung etc. bedeuten. Da ist der kleine Bruder in einem Heim sicherlich besser aufgehoben. Dein Freund wird sicherlich nicht daran gehindert, im engen Kontakt zum Jugendamt/zur Heimleitung/zum Bruder zu bleiben.
Seine Ex hat (illegal im Ausland) Zwillinge im 8
Schwangeschaftsmonat vom ihm abtreiben lassen.
Eine Frau, die 8 Monate (?!) zwei Kinder im Leib trägt, den Aufwand betreibt, im Ausland einen Arzt zu finden, die für die Abtreibung sicherlich eine kleine Summe investieren musste, dabei auch ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat…was ist denn da vorher vorgefallen? Stammt die Anzeige wegen Körperverletzung von seiner Ex? Wollte Dein Freund wirklich alleinerziehender Vater von Zwillingen sein, wenn er krebskrank ist???
Er hat eine Anzeige wegen körperverletzung am Hals und eine
Abmanhung auf der Arbeit.
Tja, das ist leider, leider seine ganz eigene Schuld. Dafür kann man noch nicht einmal den Krebs verantwortlich machen - höchstens, er hat schon Hirnmetasten. Er sollte auf jeden Fall bei den Ärzten auf eine MRT-Kopf bestehen. Ich weiß aus Erfahrung, dass diese aus Kostengründen von den Ärzten nicht selbstverständlicher Bestandteil der Eingangsdiagnostik verstanden wird.
Er vertraut sich keinem an (außer mir aber das ist auch
schwierig).
Du bist auch kein Onkologe. Und genau den braucht er jetzt. Die Krankenhäuser haben auch Psychoonkologen, d.h. Psychologen, die sich auf Krebspatienten spezialisiert haben.
Ich will ihn nicht alleine lassen.
Das musst/solltest Du auch nicht - aber pass da auch ein wenig auf Dich auf. Du wirst ihm nie sein Leid nehmen können - schon gar nicht, wenn Du jeden Punkt „gleichwertig“ in einen Topf schmeißt.
Aber was kann ich tun???
Ihn unterstützen, offen mit seiner Krebserkrankung umzugehen.
Wie hilft man jemanden der Leid für 100 Menschen erfahren
muss???
Übertreibe bitte nicht! Damit hilfst Du ihm überhaupt nicht!
Ja, eine außenstehende Person ist angesagt: Aber wer sich helfen lassen will, wird auch die Bereitschaft dazu zeigen.
Viele Grüße
Kathleen