Ich brauch Experten Rat zu meiner geplanten Weiterbildung mit 30

Liebe/-r Experte/-in,

ich plane eine Weiterbildung in Vollzeit an einer Hotelfachschule in Leipzig, um zusätzlich meinen staatlich geprüften Betriebswirt im Hotel- und Gastsätten Gewerbe zu bekommen. Wenn die Schule beginnt bin ich bereits 30 Jahre.

Meine Bedenken ergeben sich aus der „Ergiebigkeit“ dieser Maßnahme.
Ich habe Abitur und eine Ausbildung zur Hotelfachfrau in einem 5 Sterne Hotel im Schwarzwald 2003 erlangt. Seither habe ich knapp 6 Jahre berufserfahrung in gehobenen Positionen (Restaurantleitung, Guest Relations Manger od. Assist der Geschäftsfürung) gearbeitet.
Nun bin ich Mutter und würde gern in Bereichen wie Verkauf oder F&B arbeiten, aber da ist einfach kein rankommen, da mir schlicht weg die kaufmännische Ausbildung.

Lohnt sich denn dieser Schritt für mich, oder bringt er mich auf dem reellen Arbeitsmarkt keinen Schritt weiter???

Kennen Sie alternativen, die Sie mir statt dessen raten würden, auch wenn Sie länger dauern wie zB ein Studium in BWL, da es höherwertig ist?

Ich brauch unbedingt Zusatzqualifikationen um nicht ewig und den Rest meines Lebens in Spät- und Feiertagsschichten zu arbeiten und folgedem nichts von meinem Kind zu haben.

Ich danke für Ihre ratsame Meinung

Guten Morgen!
Bitte um Entschuldigung, dass ich heute erst antworte. Eine leichte Bronchitits hat mich am Wochenende ‚lahm gelegt‘.
Ich würde die Frage nach der Art der Qualifikation anders herum angehen:

  1. Was haben Ihnen die Betriebe, bei denen Sie sich um eine solche, wie die angestrebte Position beworben haben, im Hinblick auf eine fehlende Qualifikation gesagt? Das heißt, steigen Ihre Chancen wirklich, wenn Sie ein BWL-Studium oder eine Ausbildung zum Hotelbetriebswirt (FH oder IHK/HMA) machen?
  2. Wie lässt sich dieses Studium mit der Familie vereinbaren?
  3. Wäre es nicht ggf. nützlicher, ein berufsbegleitendes Studium zu machen?

Ich habe Tourismuswirtschaftswissenschaften studiert (eine Kombi aus BWL und Tourismus), unterrichte bzw. habe unterrichtet an div. Hochschululen, Fachhochschulen und Akademien. Fakt ist, Sie bekommen dort nur eine theoretische Einweisung, manchmal sogar nur sehr rudimentär, in die für Sie relevanten Arbeitsbereiche. Ich persönlich spreche mich daher gern für ein berufsbegleitendes Studium aus. Empfehlenswert ist hier die Hotelmanagement-Akademie in Koblenz. Sie erhalten dort in diversen Modulen, die jeweils am Wochenende stattfinden Einblicke und Überblicke in alle kaufmännischen (BWL, VWL, Steuern) aber auch kreativen Arbeitsfelder (Präsentationstechnik, Marketin, Qualitätsmanagement, Projektmanagement etc.). Parallel zum Studium erstellen Sie mit Kommilitionen eine Projektarbeit, in der Sie das Erlernte zur Umsetzung bringen. Damit könnten Sie ggf. auch einen Arbeitgeber locken, bei dem Sie parallel zum Studium vielleicht schon in den Wunschberuf einsteigen können. Der AG finanziert das Studium (oder einen Teil), sie verpflichten sich, über einen bestimmten Zeitraum im Betrieb zu bleiben und offerieren, ‚ihren‘ Betrieb zu einem konkreten Thema (kann ihr Arbeitgeber vorgeben) als Projektbetrieb vorzuschlagen. Damit erhält Ihr Arbeitgeber quasi eine weitestgehend kostenfreie Beratung. Ich weiß, dass z.B. renommierte Häuser wie das Steigenberger Airport in Frankfurt, das Kameha Grand in Bonn und selbst viele Kleinbetriebe schon mehrfach ein solches Vorgehen unterstützt haben. Über die Betriebe selbst kann ich Ihnen keine Auskunft geben, auch keine Kontakte. Zum Studium an der HMA in Koblenz können Sie sich bei Frau Birgit Klein 0261/304890 oder www.hma-koblenz.de erkundigen. Die Kosten für das Studium empfinde ich als adäquat, der Abschluss ist identisch mit Hotelbetriebswirt (IHK) und eine Ratenzahlung ist ebenfalls möglich. Von einem Diplomstudium würde ich abraten. Das dauert zu lange. Das meine ich nicht vor dem Hintergrund Ihres Alters, sondern schlichtweg Bezug nehmend auf die Gesamt-Auszeit, die Sie dann aus dem aktiven Berufsleben haben.
Hoffe, das hilft.
Beste Grüße
Anke

Hallo und guten Morgen,

ich danke Ihnen für die ausführliche Rückmeldung und hoffe, dass es Ihnen schon wieder besser geht.

Liebe Ratsuchende,
da Sie, dass Sie bereits gehobenen Positionen wahrnehmen, ist ein Rat schwierig. Leider ist es in der Gastronomie so, dass die Tätigkeiten oft sehr interessant aber mit sehr großen Zeitopfern in privater Hinsicht verbunden sind. Man muß hinzufügen,
dass Karrierejobs auch in anderen Bereichen der Wirtschaft in der Regel keinen 8-Stunden Tag ermöglichen.
Ein Studium bietet Ihnen sicher einen Ansatz für einen weiteren Aufstieg - man wird aber immer - sofern Sie in der Gastronomie bleiben - auf Ihren praktischen Vorkenntnissen gerne aufbauen. Damit sind Sie dann wieder in der Zeitschiene. Es wäre ja zu überlegen, ob Sie Ihre Fragestellung mal mit Ihrem Chef vertrauensvoll besprechen - fall Sie es noch nicht getan haben - vielleicht würde man Ihnen doch eine Aufgabe geben können, die etwas maßgenschneiderter in zeitlicher Hinsicht ist.
Natürlich bietet ein Studium mit gutem Abschluß einen verbesserten Ansatz für die Übernahme oder Aufnahme kaufmännischer Tätigkeiten auch außerhalb des Gaststättengewerbes. Es wäre für Sie interessant, auch mal die Meinung eines Arbeitsberaters beim AA zu erkunden oder einen Weiterbildungsberater in der IHK zu befragen.
Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand bei Ihrer Entscheidung damit das neue Jahr 2011 in jeder Hinsicht erfolgbringend ist.
Ihr Ratgeber