Ich denke, also bin ich ungültig?

Guten Tag!

Leztens las ich ein Essay mit dem Namen „Die Fortschrittsillusion“. Darin ging der Autor auch kurz auf die Themen Hirnforschung und unser menschliches Selbstbild ein. Der Autor behauptete darin, eine „Selbstvergewisserung“ wie das Descartes’sche „Ich denke, also bin ich“ gelte heute „schon lange nicht mehr“.
Mir war und ist noch immer unklar, was der Autor damit meint. Was stimmt denn mit diesem Satz nicht?
Ich fragte meinen Philosophielehrer, welcher mir sagte, dass dies mit dem Leib-Seele-Problem zusammenhänge, genau hab ich ihn aber auch nicht verstanden.
Daher wollte ich die Frage hier nochmal aufwerfen, vielleicht könnt ihr mir das ja erklären. ;o)

Gruß,
michl

Hallo Michl,

kennst Du den Wiki-Artikel?

Der ist recht umfassend und auch ordentlich geschrieben. Ob er verständlich ist, mußt Du für Dich entscheiden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Geistes

Gandalf

Guten Tag!

Leztens las ich ein Essay mit dem Namen „Die
Fortschrittsillusion“. Darin ging der Autor auch kurz auf die
Themen Hirnforschung und unser menschliches Selbstbild ein.
Der Autor behauptete darin, eine „Selbstvergewisserung“ wie
das Descartes’sche „Ich denke, also bin ich“ gelte heute
„schon lange nicht mehr“.
Mir war und ist noch immer unklar, was der Autor damit meint.
Was stimmt denn mit diesem Satz nicht?
Ich fragte meinen Philosophielehrer, welcher mir sagte, dass
dies mit dem Leib-Seele-Problem zusammenhänge, genau hab ich
ihn aber auch nicht verstanden.
Daher wollte ich die Frage hier nochmal aufwerfen, vielleicht
könnt ihr mir das ja erklären. ;o)

Meinst Du den Artikel?
http://www.spektrum.de/voland

Die Verallgemeinerung, dass alle anderen Menschen (außer mir) Bewußtsein haben, gilt also offensichtlich nicht (Gegenbeispiel: Herr Voland). Das dürfte dem Transzendentalismus endgültig den Boden entziehen. :wink:

Grüße,

Ptee

Meinst Du den Artikel?
http://www.spektrum.de/voland

Ja.

Die Verallgemeinerung, dass alle anderen Menschen (außer mir)
Bewußtsein haben, gilt also offensichtlich nicht
(Gegenbeispiel: Herr Voland).

Wie? Du glaubst also, diese Ehre sei einzig und allein dir zuteil?

Wie? Du glaubst also, diese Ehre sei einzig und allein dir
zuteil?

Nein, bisher habe ich immer geglaubt, dass auch die anderen Menschen Bewußtsein haben. WISSEN kann ich das aber nicht, ich weiß es eben nur von mir selbst. Umso schöner ist es doch, mal ein Gegenbeispiel zu finden…

Grüße,

Ptee

Ich habe jetzt aber noch immer nicht verstanden, was das mit Descartes’ Satz „Ich denke, also bin ich“ zutun haben soll beziehungsweise, wieso es heute nicht mehr gültig sein soll?!

Ich habe jetzt aber noch immer nicht verstanden, was das mit
Descartes’ Satz „Ich denke, also bin ich“ zutun haben soll
beziehungsweise, wieso es heute nicht mehr gültig sein soll?!

Ich verstehe Descartes’ „Ich denke, also bin ich“ einfach als „Ich habe Bewußtsein.“. In seinen Meditationen sucht Descartes nach etwas, was er sicher weiß, und was er nicht anzweifeln kann. Er kommt zu dem Schluss, dass er eigentlich nur sicher weiß, dass er „ist“. (Er hätte auch sagen können: „Ich betrachte den Tisch, also bin ich“, das klingt aber nicht so tiefgründig und hätte sich wahrscheinlich nicht durchgesetzt.) Alles andere bedarf weiterer Annahmen - die Descartes dann z.B. auch für seinen Gottesbeweis macht.

Aus meiner Sicht ist also „ich denke, also bin ich“ durchaus gültig - ganz egal welche Beziehungen oder Hierarchien zwischen Bewußtsein und Welt exisitieren, oder an welche man glaubt.

Grüße,

Ptee

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Hallo Michl,

vielleicht findest Du bei George Berkeley etwas, was Dir weiterhilft.
http://de.wikipedia.org/wiki/George_Berkeley

Er vertrat eine ziemlich radikale Form des subjektiven Idealismus.

Gandalf