Ich fürchte mich / ich denke mir

Guten Morgen

eine Frage: Sind diese zwei Sätze richtig?

ich fürchte mich, dass Deine Aussage nicht stimmt.

Ich denke mir, dass es wieder gehen wird.

Oder sind diese zwei Verben „fürchten“ und „denken“ eher nicht vor einem Nebensatz „reflexiv“ einsetzbar? Warum?

Ich fürchte, dass Deine Aussage nicht stimmt.

Ich denke, dass es wieder gehen wird.

Danke schön für die Erklärung

Hallo Nadja!

ich fürchte mich, dass Deine Aussage nicht stimmt.

Dieser Satz ist falsch, denn du kannst genauso gut sagen: Ich befürchte, dass Deine Aussage nicht stimmt. Wenn du das so sagen kannst, ist fürchten nicht reflexiv. Fürchten ist nur dann reflexiv gebraucht, wenn man sich „vor etwas“ (Mäusen, Spinnen und ähnlichem Getier beispielsweise) fürchtet.

Ich denke mir, dass es wieder gehen wird.

Das ist so richtig, wird aber eher umgangssprachlich gebraucht. Im Standarddeutsch würde ich es nicht reflexiv gebrauchen: Ich denke, dass es wieder gehen wird. Bei uns in Westösterreich sagt allerdings keiner Ich denke, dass - da heißt es schon Ich denke mir, dass …

Gruß Alex

hi,

ich fürchte mich, dass Deine Aussage nicht stimmt.

das valenzwörterbuch von helbig/schenkel lässt das zu. auch sich fürchten kann mit dass-satz konstruiert werden.

Ich denke mir, dass es wieder gehen wird.

auch hier gehen beide varianten. leichte stilistische unterschiede - die mir-lose version empfinde ich als direkter, ökonomischer.

m.

Also ich würde sagen:

Ich fürchte mich, dass …

geht nicht, da fehlt ein „davor“.

Ich fürchte mich davor, dass …

Auch wenn Helbig das anscheinend anders sieht, der Satz ist für mich kaputt.

Die anderen 3 Sätze sind OK:

Ich fürchte, dass …

Ich denke, dass …

Ich denke mir, dass …

Zwischen den beiden „denke“-Sätzen ist (wenn überhaupt) ein minimaler Bedeutungsunterschied: „Ich denke, dass …“ ist eine Behauptung und „ich denke mir, dass“ drückt meinem Empfinden nach etwas mehr Zweifel aus, aber der Unterschied ist wirklich nur minimal.