Ich glaube, ich brauche einen kyoto-experten

oder heißt das jetzt bonn-experte?, am besten einen
österreichischen.

ich habe folgendes problem:
ich soll für die stromverbräuche einer firma in österreich eine
abschätzung abliefern, wieviel „böses“ CO2 dabei jeweils
freigesetzt wird, weil der strom ja teilweise aus kalorischen
kraftwerken kommt.

jetzt habe ich zwei unterschiedliche informationen gefunden.
einerseits, dass man da für einen absoluten stromverbrauch einen
kraftwerksmix hernimmt, weil ja der meiste strom bei uns aus
CO2-neutralen wasserkraftwerken kommt. leuchtet mir ein.

wenn man aber die auswirkungen einer stromeinsparung abschätzt,
dann nimmt man nur die kalorischen kraftwerke, weil ja die
wasserkraftwerke relativ konstant liefern, und schwankungen, die
darüber hinausgehen, von den kalorischen abgedeckt werden -
sprich, wegen meiner einsparung liefern die wasserkraftwerke um
keine kWh weniger, es wird nur weniger kohle gebraucht. leuchtet
auch ein.

aber einer eingesparten kWh entspricht dann grob viermal mehr
CO2, als einer verbrauchten.
das schaut jetzt aber wieder in der bilanz blöd aus, etwa so:
verbrauch vorher gibt 100000 t CO2/a
verbrauch nachher gibt 90000 t CO2/a
einsparung dabei: 40000 t CO2/a

wie löst man sowas seriös?

schönen gruß
föhn-x

bin keiner, habe Nachfragen
hallo föhn-x

ich habe folgendes problem:
ich soll für die stromverbräuche einer firma in österreich
eine
abschätzung abliefern, wieviel „böses“ CO2 dabei jeweils
freigesetzt wird, weil der strom ja teilweise aus kalorischen
kraftwerken kommt.

OT: wozu das ? (antwort kann auch per pm erfolgen)

jetzt habe ich zwei unterschiedliche informationen gefunden.
einerseits, dass man da für einen absoluten stromverbrauch
einen
kraftwerksmix hernimmt, weil ja der meiste strom bei uns aus
CO2-neutralen wasserkraftwerken kommt. leuchtet mir ein.

wenn man aber die auswirkungen einer stromeinsparung
abschätzt,
dann nimmt man nur die kalorischen kraftwerke, weil ja die
wasserkraftwerke relativ konstant liefern, und schwankungen,
die darüber hinausgehen, von den kalorischen abgedeckt werden -
sprich, wegen meiner einsparung liefern die wasserkraftwerke
um keine kWh weniger, es wird nur weniger kohle gebraucht.
leuchtet auch ein.

Also ich kenne das andersrum:
kalorische Kraftwerke (Atom, Kohle) liefern Grundlast und Wasser liefer Spitzenlast. Dies wurde so begründet,dass ein hochfahren der Turbinenleistung wohl einige Minuten (bis Tage, wenn die Turbine vollständig kalt ist) dauert, während Wasserkraftwerke im Millisekundenbereich anspringen (einfach Klappe auf und los gehts)

was für deine Berechnung noch interessant sein könnte, den Tagesgang der Kraftwerksanteilezu nehmen und dann für die Zeit der Entlastung die anteilmässige CO2- Einsparung zu berechnen.

Tschuess Marco.

hallo marko

OT: wozu das ? (antwort kann auch per pm erfolgen)

nicht nötig, ist ja kein fbi-fall:
also: firma macht mit bei emas (ist noch recht vernünftig
soweit). aber:
firma hat chef. chef hat gehört, das CO2 verhindern in ist und
dass strom sowas freisetzt. emas will umwelterklärung und chef
will CO2 reduktion in der erklärung. techniker muss rechnen. er
weiß, dass unwissenheit von chef betriebsgeheimnis bleiben soll
und fragt besser besseren techniker, wie es geht, bevor sich
firma blamiert. praktisch eine alltagsgeschichte.

Also ich kenne das andersrum:
kalorische Kraftwerke (Atom, Kohle) liefern Grundlast und
Wasser liefer Spitzenlast. Dies wurde so begründet,dass ein
hochfahren der Turbinenleistung wohl einige Minuten (bis Tage,
wenn die Turbine vollständig kalt ist) dauert, während
Wasserkraftwerke im Millisekundenbereich anspringen (einfach
Klappe auf und los gehts)

zum glück kann ich kernkraft vergessen (selten, dass meine
altvorderen mit weisheit geglänzt haben, aber mit dem
atomsperrgesetz haben sie es wirklich mal geschafft). sonst
müsste ich noch einen atommmüllanteil bestimmen.

der rest dürfte richtig sein, sowas steht auch in einer der
unterlagen. allerdings interpretiere ich den text etwa so:
wasserkraft ist gerade deswegen stromerzeugers liebling: wasser
kommt von allein zu einem bestehenden kraftwerk, plaziert sich
dort unkompliziert als gespeicherte energie, ist jederzeit und
reaktionsschnell einzusetzen und keiner schickt eine
wasserrechnung. kohle ist da nicht so kollegial.
übers jahr versucht man also trotz allem, zuerst möglichst viel
mit wasser zu machen, und im jahresmaßstab läßt sich auch jedes
kalorische kraftwerk schnell genug regeln. wenn die speicher
voller werden, dreht man einfach die kalorischen für ein/zwei
wochen herunter und lehrt sie wieder. keiner wird die speicher
übergehen lassen, solange man noch kohle einsparen kann.

was für deine Berechnung noch interessant sein könnte, den
Tagesgang der Kraftwerksanteilezu nehmen und dann für die Zeit
der Entlastung die anteilmässige CO2- Einsparung zu berechnen.

teuflicherweise wohl wahr, aber damit kompliziert sich die sache
ins unmachbare. da müsste ich ja wirklich die
stromproduktionskurven aller kraftwerke im verbund mit unseren
verbrauchskurven zeitlich vergleichen. die der kraftwerke mag es
irgendwo geben, aber wir haben nur die monatliche zählerablesung
und eine (ekelhaft aufwendige) spitzenstromaufzeichnung für eine
einzige woche. und selbst wenn es technisch machbar wäre:
chef ist wirtschaftler, die auswertung soll möglichst nix außer
meine nerven kosten.

aber um sowas hochwissenschaftliches geht es mir gar nicht. die
diskussion ist im prinzip so wie die ewige diskussion, wie man
richtigerweise arbeitslosenstatistiken berechnet.
ich hätte nur gerne die die richtige formel, in die ich meine
kWh einsetzen muss, um anerkannte CO2-tonnen-äquivalente zu
erhalten. ich hoffe, bei dem ganzen vertragswerk hat jemand auch
gesagt, wie man die CO2-reduktionen ermittelt.
zumindest solange, bis es in der firma in ist, ein eigenes
windrad für den strom zu haben.

föhn-x