US-Präsident Bush will Osama bin Laden bis zum 11.9.2002 tot
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Hallo Raimund,
dazu muss ich an die Wiederholung des Interviews von Sandra Maischberger mit Dieter Hildebrandt denken. Er meinte beiläufig, er glaube, der bin Laden wäre bloss ein Schauspieler; der sähe auch so aus.
Jedenfalls haben die USA ihm viel zu „verdanken“. Mich persönlich würde interessieren, wann endlich auf die vielen offenen Fragen zum 11. September eingegangen wird. In den vergangenen zehn Monaten hörte, sah, vermutete man hinter alles und jedem Terrorismus. Auf die Fragen geht man nicht ein, jedoch dient jeder Tag als Rechtfertigung für die bisherigen Aggressionen gegen Staaten und Bevölkerung. Was aber ist, wenn dieser Tag doch nicht so stattfand, wie die Offiziellen ihn darstellen? Es wäre die völlige Enttarnung, und diese darf nicht passieren.
In den vergangenen Wochen hatte ich vermehrt Kontakt mit zwei Iranern. Hier muss man gleich hinzufügen, um sich nicht „verdächtig“ zu machen: sie sind wie Du und ich. Äh, nein, nicht wie ich, denn im Gegensatz zu mir trinken sie Bier! ;o) So erzählten sie mir, dass die Moslems in den westlichen Medien sehr einseitig dargestellt werden, und dass es viele gibt, die sich von Christen nicht wesentlich unterscheiden: Sie glauben an Allah, trinken aber Alkohol und essen, wenn’s sein muss, auch mal Schweinefleisch. Fünfmal beten am Tag tun sie ebenfalls nicht. Also eher so wie die sogenannten Christen, die das ganze Jahr nichts mit Kirche am Hut haben, aber traditionell an Weihnachten in die Kirche gehen.
Ausserdem verwunderte sie sehr, weshalb Bush den Iran zu der Achse des Bösen rechnete, nachdem es dort in den letzten Jahren relativ ruhig war und allmählich eine Wandlung im ehemaligen Gottesstaat stattfindet.
Nun, und ich finde es sowieso merkwürdig, dass ein Staat andere zu Schurkenstaaten erklärt und anderen nichts dazu einfällt, als zu „Solidaritätern“ zu werden. Oder einem Staat seine chemischen und biologischen Kampfmittel vorwerfen, während man selbst auf riesigen Vorräten sitzt, an die - siehe Anthrax - einige leicht heranzukommen scheinen. Apropos Anthrax; da wurde es ja plötzlich sehr still, nachdem sich herausstellte, dass es keine islamischen Terroristen waren.
Ebenso merkwürdig finde ich, wie erstaunlich still unsere Medien bis heute geblieben sind. Vom Terrorismus berichten sie gerne, aber gibt es auch welche, die kritische Fragen stellen? Spontan fallen mir nur zwei MONITOR-Sendungen ein, die das gefälschte bin-Laden-Video und die unerwähnten, afghanischen Zivilopfern als Thema hatten. (Allerdings war da noch Bednarz am Ruder.) Ansonsten ist es bis auf ein paar kleine Stiche ziemlich ruhig, und Fragen zum 11. September scheinen nicht mehr interessant oder tabu.
Dazu fällt mir Grönemeyer ein:
es tut so gut
wenn dir die Seele brennt
du auf die Straße rennst
und du zeigst, es geht dir nicht gut
daß dir der Kopf zerspringt
und du weißt, daß du was tun mußt
wir werden dosiert zensiert
Menschen achtlos diffamiert
wie eine träge Herde Kühe
schaun wir kurz auf und grasen dann gemütlich weiter
das Fernsehen redet uns tot
pflanzen sterben an Atemnot
wir warten immer zu lange
die zeit rennt weg, wir müssen’s angehn
jetzt oder nie
(Aus dem Lied „Jetzt oder nie“, Herbert Grönemeyer, Album „4630 Bochum“, 1984)
Irgendwann wird nicht mehr an den ursprünglichen Grund gedacht, sondern der Empörungsspeichel fliesst automatisch; gleich den Paswlowschen Hunden, denen man auch nichts Handfestes mehr vorzulegen brauchte. Es genügte die blosse Illusion.
Siehe dazu die kritischen Artikel des schweizerischen Magazins „Zeit-Fragen“, wie „schief“ deutsche Medien berichteten:
„Was alles zu Beweisen werden kann (I)“, 29.10.2001:
http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_85d/T04.HTM
„Was alles zu Beweisen werden kann (II)“, 19.11.2001:
http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_86c/T20.HTM
Marco
Marco