so weit ich weiß, kann „heißen“ auch im Sinne von „nennen“ benutzt werden.
Z.B. er wurde „der Große“ geheißen.
Frage: ist das nur altmodisch oder ganz falsch?
Frage:
Gibt es noch eine Bedeutung von „heißen“ die sich etwa mit „auffordern“ übersetzen lässt.
z.B. „wir heißen euch hoffen“
(Ist das ein Buchtitel? Etwa von Konsalik? Dann hab´ichs natürlich nie gelesen !!!)
Oder ist das auch einfach nur falsche Grammatik?
Wenn die Formulierungen grammatikalisch richtig sind, werden sie heute noch benutzt? Oder sind sie extrem unüblich?
Hallo, Ina,
naja, ein bisschen antiquiert ist das Verb „heißen“ in der Bedeutung „nennen“ schon. Wirklich gebräuchlich ist es eigentlich nur noch in der Verbindung mit „Willkommen heißen“.
Ansonsten wird man eher hochgezogenen Augenbrauen mit dieser Wortwahl erzielen.
Grüße
Eckard
Warum im Titel „heissen“?
Im Text schreibst du es doch richtig!
Aber wundervoll, Martina!
Mit diesem „heißen“ hast du den beiden Verben mit doppelten Akkusativ ein drittes hinzugefügt. Siehe den Faden weiter unten, den datafOx anzettelte.
Frage: ist das nur altmodisch oder ganz falsch?
Nur unvertraut, daher ruft es bei vielen ein Stutzen und Staunen hervor, aber meiner Meinung nach weder altmodisch und ganz bestimmt nicht falsch, vielmehr „gutes Deutsch“!
Frage:
Gibt es noch eine Bedeutung von „heißen“ die sich etwa mit
„auffordern“ übersetzen lässt.
z.B. „wir heißen euch hoffen“
Ohja, auch dieses! Und dies ist sogar die ursprüngliche Bedeutung!
Dazu der Duden:
_ hei|ßen [mhd. , ahd. = auffordern, befehlen; sagen; nennen, wohl eigtl.= antreiben, zu etw. drängen;
1:aus dem passivischen Gebrauch der alten Bed. »nennen«]:
den Namen haben, sich nennen, genannt werden: der Junge heißt Peter Müller; wie heißt du [mit Vor-, Nachnamen]?; früher hat sie anders geheißen (landsch. ugs: gehießen); wie heißt die Straße?; er heißt nach seinem Großvater (er trägt den gleichen Vornamen wie sein Großvater);
R (ugs. Ausdruck der Bekräftigung eines vorher genannten Sachverhalts) wenn es sich so verhält, heiße ich Hans, Emil, Meier/will ich Hans, Emil, Meier h. (ugs.; so verhält es sich ganz gewiss nicht).
a) (veraltend) nennen (1 a): sie haben das Kind [nach seinem Vater] Wilhelm geheißen;
b) (geh.) nennen (1 b): jmdn. seinen Freund h.; jmdn. launisch h.; das muss man eine großartige Leistung h.; das heiße ich pünktlich [sein].
3. (gehoben) das Verlangen äußern, dass etw. Bestimmtes geschehe; zu etw. auffordern: er hieß mich stehen bleiben; wer hat dich kommen heißen/(seltener:smile: geheißen?; er hieß ihn ein ehrlicher Mensch werden.
einer Äußerung o.Ä. in einem anderen Zusammenhang, einem Wort in einer anderen Sprache o.Ä. entsprechen; das Gleiche bedeuten, aussagen, ausdrücken: »guten Abend« heißt auf Französisch »bon soir«; er weiß, was es heißt (bedeutet), Verantwortung zu tragen; das will schon etwas h.; das soll nun etwas h.! (ugs. abwertend; soll Eindruck machen!); (in einer Verärgerung ausdrückenden Antwort, die eine vorangegangene Äußerung aufgreift:smile: was heißt hier: morgen? Das wird sofort gemacht; (als Erläuterung od. Einschränkung von etw. vorher Gesagtem; Abk.: d.h. ich komme morgen, das heißt, nur wenn es nicht regnet.
den Wortlaut haben, lauten: der Titel des Romans heißt »Krieg und Frieden«; der Werbespruch, sein Motto heißt:…
(geh. veraltend) a) (als Vermutung, Behauptung o.Ä.) gesagt werden: es heißt, er sei ins Ausland gegangen;
b) (an einer bestimmten Stelle) zu lesen sein, geschrieben stehen: bei Hegel heißt es,…; in dem Abkommen heißt es ausdrücklich, dass…; in seinem Brief hatte es geheißen, er wolle zurückkommen.
(geh.) nötig, geboten sein: noch heißt es abwarten; da heißt es aufgepasst/aufpassen! (gilt es aufzupassen!).
nein, heißen, so wie Fritz es weiter unten beschrieben hat, ist exquisites Deutsch!
Es paßt jetzt zwar nicht in den Zusammenhang, aber „heißen“ hat in der seemännischen Sprache noch die Bedeutung von „hochziehen“, z.B. „Heißt auf Segel!“ Es gibt dazu den verwandten Infinitiv „hissen“, aber der Imperativ ist immer „heiß“ oder „heißt“.
Aber heißt es nicht vielleicht
…er LIEß den Opferstock mitgehen? ))
Vielleicht weils in einer Kirche war,
in Gen 15,5 heißt es ja auch „Er hieß ihn mit hinausgehen“
Keinesfalls aber kann man solche Freveltat gut_heißen_!
Es paßt jetzt zwar nicht in den Zusammenhang, aber „heißen“
hat in der seemännischen Sprache noch die Bedeutung von
„hochziehen“, z.B. „Heißt auf Segel!“ Es gibt dazu den
verwandten Infinitiv „hissen“, aber der Imperativ ist immer
„heiß“ oder „heißt“.
nicht nur Segel, auch Flaggen werden geheißt/gehißt.
Mir scheint aber, daß
der Imperativ „heiß“ zum Verb „heißen“ gehört und
der Imperativ „hiß“ zum Verb „hissen“.
Geguckt habe ich hier : http://www.canoo.net/
laß mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
dieses „heiß(t)“ hat sich wohl, wie Rolf schon sagte, bei den
Seebären eingebürgert, vgl.
ja, das hab’ ich schon so verstanden. -->Ist klar.
Mein Einwand betraf Rolfs (falsche?) Zuordnung von „heiß(t)“ zum Infinitiv „hissen“.
Dem hast Du jetzt nicht widersprochen, also schließ ich daraus, daß es zwei verschiedene Verben sind.
auf die Gefahr hin, dass ich auf dem Schlauch steh…
Mein Einwand betraf Rolfs (falsche?) Zuordnung von „heiß(t)“
zum Infinitiv „hissen“.
Ich glaube, dass „heißen“ bei Segeln, Ankern… und Flaggen als Synonym für „hissen“ verwendet wird, Imperativ „heißte“, Partizip Perfekt „geheißt“. So fasse ich zumindest die Beispiele in diesen Links auf
2 hei|ßen [mit Übernahme der Ausspr. von gleichbed. niederl. hijsen]:
hissen:
er heißte die Fahne. Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch
Ich bitte um Nachsicht, falls ich dich schon wieder missverstanden hab.
Du weißt aber schon, daß bei diesem Kommando „auf“ betont
wird, nicht etwa „Heiß“?
*gg*
Nachtgiegernde Grüße
Für „giegern“ bräucht’ ich eine Übersetzung.
Ein Nachtgieger ist eine Gestalt, die sich nachts (eigentlich vorzugsweise auf Straßen, insofern trifft es hier nicht ganz zu) rumtreibt. Früher drohte man Kindern, die nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen waren, damit, dass besagter Nachtgieger sie holen würde. [Ein Gieger ist übrigens ein Hahn]
P.S.: Hast Du die Berühmtheiten raus? Alle?
Die ich angegangen bin, (glaub ich) schon - bin allerdings noch nicht fertig, weil ich die Rätsel streng rationiert hab
auf die Gefahr hin, dass ich auf dem Schlauch steh…
Ich habe kein Segler- eher ein Grammatik-Problem.
Aber was Du alles für tolle Links hervorzauberst! Danke.
Mein Einwand betraf Rolfs (falsche?) Zuordnung von „heiß(t)“
zum Infinitiv „hissen“.
Ich glaube, dass „heißen“ bei Segeln, Ankern… und Flaggen
als Synonym für „hissen“ verwendet wird,
Einverstanden.
Imperativ „heißte“,
Nicht ganz. Singular „heiß/heiße“ und Plural „heißt“.
Partizip Perfekt „geheißt“.
Ja.
Bei „hissen“ aber heißt der Imperativ „hiß/hisse“ (Sing.) und „hißt“ (Pl.) sowie das Partizip Perfekt „gehißt“.
Siehe diesen Link: http://www.canoo.net/ (hier Infinitiv eintippen, auf Suche klicken, auf Flexion klicken)
…und sehe mich vom Duden bestätigt:
2 hei|ßen [mit Übernahme der
Ausspr. von gleichbed. niederl. hijsen]:
hissen:
er heißte die Fahne. Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch
Dagegen ist ja nix zu sagen!
„Er heißte die Fahne“ —> bezieht sich auf den Infinitiv „heißen“
aber:
wenn der Infinitiv „hissen“ —> dann „Er hißte die Fahne“.
Verstehst Du jetzt, warum ich Rolfs Aussage, der Imperativ „heiß/t“ gehöre zum Infinitiv „hissen“, anzweifle?
Nachtgiegernde Grüße
Für „giegern“ bräucht’ ich eine Übersetzung.
Ein Nachtgieger ist eine Gestalt, die sich nachts (eigentlich
vorzugsweise auf Straßen, insofern trifft es hier nicht ganz
zu) rumtreibt. Früher drohte man Kindern, die nach Einbruch
der Dunkelheit noch draußen waren, damit, dass besagter
Nachtgieger sie holen würde. [Ein Gieger ist übrigens ein
Hahn]
*LOL* Kikeriki!
P.S.: Hast Du die Berühmtheiten raus? Alle?
Die ich angegangen bin, (glaub ich) schon - bin allerdings
noch nicht fertig, weil ich die Rätsel streng rationiert hab
Aber heißt es nicht vielleicht
…er LIEß den Opferstock mitgehen? ))
er hieß den Opferstock mitgehen ist schon richtig. Dieses Wortspiel meint: Er forderte den Opferstock auf, mitzugehen. Zu seiner Überraschung ging der Opferstock tatsächlich mit, und damit war der Beschuldigte aus dem Schneider.
Ein ähnliches Bild: Ein Geldbeutel lag auf der Straße. Ich sagte zu ihm: „Geh weg, oder ich finde dich!“, aber er ging nicht weg…
Nicht ganz. Singular „heiß/heiße“ und Plural „heißt“.
huch, wie mega-peinlich! Ich wollte Imperfekt schreiben…
Bei „hissen“ aber heißt der Imperativ „hiß/hisse“ (Sing.) und
„hißt“ (Pl.) sowie das Partizip Perfekt „gehißt“.
„Er heißte die Fahne“ —> bezieht sich auf den Infinitiv
„heißen“
aber:
wenn der Infinitiv „hissen“ —> dann „Er hißte die Fahne“.
Verstehst Du jetzt, warum ich Rolfs Aussage, der Imperativ
„heiß/t“ gehöre zum Infinitiv „hissen“, anzweifle?
Ich denk schon - ich hatte nur den Aspekt im Auge, dass in den betreffenden Jargons einfach „heißen“ und „hissen“ gemischt verwendet werden.
es tut mir natürlich wohl und ehrt mich, daß eine so hingestreute Bemerkung eine derart ausufernde Diskussion bewirken kann.
Nochmal zum Imperativ: ich kenne nur den Imperativ „heißt“. Diese Form hat aber, wie ich nach längerem Nachdenken herausgefunden habe, keine grammatischen Gründe - er könnte auch „hißt!“ heißen -, sondern mit den Umständen an Bord zu tun: Befehle müssen eindeutig sein, und sie müssen - bei Sturm, bei Hektik, im Gefecht - gebrüllt werden können, damit sie verstanden werden. Nun brüll aber mal ein iiii. Das geht nicht. Deswegen die Form „heißt“ - das läßt sich brüllen. Das ist verständlich. So beugt sich die Grammatik manchmal den Erfordernissen des Alltags.