Ich kann nur glücklich sein, wenn meine Tochter glücklich ist...Schuldgefühle was tun?

Hallo, ich mache mir große Sorgen.

Meine Tochter ist ja zurzeit bei ihrem Vater. Wenn wir telefonieren, fragt sie immer, ob sie nicht noch länger da bleiben kann usw. Sie vermisst ihren Vater so schrecklich und das zerreißt mir das Herz.

Zuletzt sahen sie sich Ostern.

Die kleine, wirft mir auch immer wieder vor, dass ich alles zerstört habe (die Familie) und warum ich mich getrennt habe usw.

Ich wollte ja für sie unbedingt in der Stadt, indem ihr Vater (mein ex) wohnt, bleiben.

Aufgrund vieler ungünstiger Umstände unter anderem auch durch das schlimme Verhalten meines ex, fiel ich ja in die Depression und musste in der Stadt in der ich nun lebe und aufgewachsen bin irgendwie einen Neuanfang starten.

Es war schlimm für uns beide. Wir hatten alles verloren. Das Umfeld, ihre und meine Freunde, sowie unsere geliebte Wohnung, den Garten usw…

Da wir uns hier auch in einem anderen Bundesland befinden, war der Wechsel an die Schule hier auch nicht so leicht…nunja…

Ich fühle mich hier auch nicht wohl, weiß aber nicht, ob es nicht einfach an den Depressionen liegt?

Sie möchte unbedingt zurück. Sie hat hier aber auch Freunde gefunden.

Irgendwie hat sie die Trennung auch noch nicht wirklich verarbeitet und uns geht es beiden nicht so super…

Ich überlege, dass ich zurückziehe um dann eventuell das Wechselmodell zu verwirklichen. Also, dass sie eine Woche bei mir ist und eine Woche bei ihrem Vater. Ich weiß nur nicht, inwiefern ihr Vater alles wieder zerstören würde. Also die Beziehung zwischen mir und meiner Tochter…

Mein Ex meinte auch, dass ich alles kaputt gemacht habe…

Vielleicht hab ich es ja wirklich und die Trennung war ein Fehler. Dann habe ich 3 Leben zerstört und war einfach zu egoistisch.

Ich weiß ja nichtmal, ob er nun so schlimm war, oder ich nur zu sensibel und empfindlich bin, durch meine psychische Prägung.

Ich weiß nicht mehr weiter. Ich fühle mich so schlecht und die Kleine hat ein besseres Leben verdient, als diesen Schrott.

Habt ihr noch Vorschläge oder Anmerkungen?

Wäre dankbar.

Lg norma

Wie alt ist denn die Tochter?
Und der Rest der Geschichte bleibt ziemlich im Dunkeln, was ja im Internet nicht ganz verkehrt ist.
Aber so richtig guten Rat bekommst du nur von jemanden, der deine Lebensumstände im Detail kennt.

Allgemein:

  • mache dir klar, dass du die Situation durch die dunkelschwarze Brille der Depression siehst und beurteilst. Versuche, die Dinge etwas neutraler zu sehen. Ja, ist sicher nicht leicht
  • wir sind so gute Eltern, wie wir es eben sind. Wie es in unserer Macht steht. Das ist kein Freibrief für alles mögliche, aber manchmal können wir nicht besser sein. Wichtig ist, dass wir es versuchen und Hilfe in Anspruch nehmen, wenn nötig
  • über deinen Exmann kann ich nicht urteilen, ich kenne ihn ja nicht.

Wichtige Frage: hast du einen Therapeuten, eine Anlaufstelle? Jemanden, mit dem du reden kannst? Das wäre wichtig!

Bufo

Danke…

Sie ist 10 Jahre alt. Ja so ins Detail möchte ich hier öffentlich auch leider nicht gehen. :wink:

Ich habe meine Mutter zum Reden. Aber die sagt, ich soll mich mit meinem ex aussprechen. Aber er ignoriert mich eigentlich immer. Ich könnte ihm auch nicht verzeihen.

Ich könnte noch mit meiner Sozialarbeiterin reden, aber sie nimmt mich auch nicht so ernst und ich fühle mich dann immer so wie Ballast.

Heute war ihre Chefin hier und die ist sehr einfühlsam und nett, aber zu dem Zeitpunkt ging es mir einigermaßen und ich möchte dann immer nur noch meine Ruhe.

Lg norma

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So leid es mir tut, ich sage es trotzdem:
Du steckst in einer Depression. Das ist für die mit Dir zusammen lebenden Verwandten und insbesondere Deine Tochter auch nicht gerade Zuckerschlecken!
Deine Tochter ist erst 10 Jahre alt. Völlig klar und (noch) normales Verhalten ist, dass sie sich bei dem Vater wohler fühlt.
Das hat nix mit Schuld oder Versagen von Dir zu tun. Du bist krank. Depression ist eine Krankheit. Und für ein Kind ist es einfach nicht gut, mit einem Elternteil zusammen zu leben, für das es glaubt, die Verantwortung übernehmen zu müssen.
Ich hoffe mal, dass Du noch die Kraft hast, an die Bedürfnisse des Kindes zu denken.
Dann tun die „Schuldfragen“ zwischen Mutter und Vater das Kind rein gar nichts an. Lasst Sie da raus. Belastet sie nicht damit bitte.
Deine Ehe kanns Du wohl nicht mehr retten. Du kannst aber dafür sorgen, dass die Lütte darunter nicht so leiden muss.
Vielleicht kanns Du mit Deinem Exmann zumindest mal über das Wohlergehen der Tochter reden.Das ist ja ein begrenztes Thema. In dem es nur um die Tochter gehen sollte.
Deine Mutter wird Dir vermutlich beistehen.
Versuch es einfach.
LG
Amokoma1

Danke. Er reagiert auf keine Kontaktaufnahme meinerseits, wenn es um ihr Wohlergehen geht.

Ich habe ja schon Hilfe. Bald geht es los mit der Hilfe für die Kleine usw…

Ich warte noch ab, wie es ist, wenn sie wiederkommt. Also was sie dann erzählt. Ich habe mir ganz viel vorgenommen, wenn sie wieder hier ist.

Ja, ich habe ihre Bedürfnisse noch im Blick. Kann sie depressionsbedingt nicht alle erfüllen, eben nur die Grundbedürfnisse, deshalb hole ich mir Hilfe.

Ich habe nur Angst, dass sie an der Trennung zerbricht.

Ich leide seit ihrer Geburt an Depressionen, hatte auch postpartale Depressionen, welche nie behandelt wurden. Damals ging es wieder bergauf. Das holt mich nun wieder ein.

Meine Mutter meinte, sie ist neutral und versteht beide, also meinen ex und mich. Obwohl schon echt schlimme Sachen vorgefallen sind. Ich fühle mich unverstanden.

Ich hatte damals eine große OP während der Trennungszeit und einen riesen Bauchschnitt. Ich durfte nicht aufstehen, oder länger gehen oder Fahrrad fahren. Mein Ex hat dann das Auto genommen und in einer anderen Unterkunft übernachtet. Mir stand das Auto lautgenommen Anwältin zu. Ich flehte ihn an, es mir nur einen Tag zu geben, damit ich einkaufen kann nach der Op, er machte es nicht. Ich hatte noch eine Bekannte, welche mir half. Als aber in einer Woche niemand da war, musste ich mit dem Fahrrad los und die Narbe ist aufgegangen…

Und meine Mutter meinte, dass er eben sauer war…

Ich finde das fies, besonders meiner Tochter gegenüber. Da gibt es noch schlimmere Sachen.

Oder ist sowas normal?

Ich weiß auch nicht.

Lg norma

Dann hast Du einen Riesenberg, wirklich einen Riesenberg, erstmal mit Dir selber abzuarbeiten. Nicht nur wegen Dir selber, sondern auch wegen der Lütten! Die braucht doch extrem viel Kraft, um mit so einer „Entstehungsgeschichte“ als Erinnerung an ihre Kindheit fertig zu werden. Das kannst Du ihr nicht Alles auf den Schlag erzählen oder anders vermitteln.
Deine Mutter scheint den richtigen Riecher zu haben. Vielleicht kann sie als Großmutter Deinen Ex und Dich zu einem Gespräch kriegen, in dem es ausschließlich um ihr Enkelkind und sein Wohlergehen geht. In meiner Vorstellung hätte die Großmutter dann auch das Recht, Euch beide zur Raison zu rufen, wenn Ihr vom Thema abweicht.
Du erzählst sehr viel von dem, was Dir seit ihrer Geburt an Negativem passiert ist.
Hat Dein Ex-Mann Dir mal erzählt, was ihm seit ihrer Geburt an Negativem passiert ist?
Vermutlich gibt es Wunden auf beiden Seiten.
Aber damit hat die Tochter nichts zu tun. Es waren Eure Reaktionen.
LG
Amokoma1

Ich denke, das wäre auch übers Jugendamt möglich. Allerdings habe ich manchmal und gerade nach den ganzen Sachen, Angst vor ihm.

Ich weiß nicht.

Er hat auch schlimme Dinge erlebt. Ich auch. Jedoch hat er aus seinen Fehlern nicht gelernt und wurde mir gegenüber zum Täter.

Paartherapie hatte er damals abgebrochen.

Es ist nur so, dass er das Wohlergehen der Kleinen null im Blick hat. Und mir sehr oft mit Sorgerechtsentzug drohnt. Damit er mich in Ruhe lässt, habe ich auf alle Güter verzichtet. Das war seine Forderung. Ich finde sowas ist schlimm. Ich habe verzichtet, damit meine Tochter nicht da mitreibgezogen wird.

Ich habe nie vor ihr gestritten, er nahm nie Rücksicht.

Mir tut es gerade gut und bestärkt mich, nicht zurückzugehen. Jetzt habe ich wieder die Gründe vor Augen, weshalb ich mich trennte. Damit mein Kind nicht leidet…

Und nun leidet es auch.

Und jetzt begibst Du Dich grade wieder auf die Selbstbemitlidungstour.
Wir können Dir hier nicht helfen, weil Du krank bist.
Wenn Du es schaffst, Setz Dir einfach kleine Schritte:
Deine Mutter um Hilfe bitten, ein Gespräch anzuzetteln.
Sie machen lassen, sie kennt euch besser als das Netz.
Mal fallen lassen.
Passiert schon nix Schlimmes!

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Wenn ich das so lese… Nur noch ein paar Gedanken dazu, ob sie passen, musst du selber entscheiden.

Du bist wieder im Elternhaus? Das kann eine super Idee sein aber auch eine Katastrophe, was deine Depressionen betrifft. Ich habe keine Ahnung, welche Rolle deine Eltern dabei spielen. Natürlich ist die Unterstützung deiner Mutter für dein Kind erst einmal wertvoll, wenn du aber seelisch dort nicht nicht halbwegs angenommen bist, kann das nach hinten losgehen.

Suche dir eine gute Psychotherapie, lasse dich vom Arzt beraten, welche Richtung. Die Wartezeiten sind lang, Erstgespräch und Notfallbehandlung nutzen!
Du musst das alles für dich sortieren, vorher traue ich dir keine fundierten Lebensentscheidungen zu (sag ich jetzt mal so hart). Und dabei brauchst du Unterstützung.

Der Alltag muss natürlich laufen, wegen des Kindes, aber im Hintergrund musst du dich massiv um deine Probleme kümmern!

Mit deinen Ex weiß ich immer noch nicht. Würde allgemein sagen: das Kind hat ein Recht auf den Vater. Aber möglicherweise ist er auch nicht so gut für sie - wer soll das auch entscheiden?

Versuche, dich nicht auch noch selbst runter zu machen. Schrittweises Vorgehen hat jemand hier empfohlen, eine gute Idee.
Vergiss dabei nicht, gute Zeit mit deiner Tochter zu verbringen. Es ist Sommer, geht wandern, macht Ausflüge, das tut euch beiden sicher gut. Mir hat Bewegung in der Natur immer sehr geholfen.

Alles Gute! Kopf hoch und weitermachen! Ich wünsche dir viel Kraft!
Bufo

Danke mach ich auch. Ich habe eine eigene Wohnung mit meiner Tochter, musste damals notgedrungen zu meinen Eltern und mir ging es noch schlechter.

Meine Eltern unterstützen mich nicht. Und sie haben viel zu meinen Depressionen beigetragen.

Meine Mutter will dass ich zu ihm zurück gehe, damit hier im Dorf nicht auffällt, was sonst noch so im argen war in meiner Kindheit.

Aber es geht mir um mein Kind und nicht um mich. Wenn sie glücklich ist, bin ich es auch.

Lg norma

Es kann sein, dass andersrum ein Schuh draus wird: wenn du glücklich bist, wird es auch dein Kind sein können.

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Das stimmt auch. Deshalb muss ich aus diesem Dorf in die andere Stadt, nur da ist mein ex…aber immernoch besser als meine eltern…

Gute Nacht

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Wenn deine Tochter so gern länger beim Vater bleiben möchte, scheint es ihr dort besser zu gehen. Warum lässt du sie nicht beim Vater bleiben? Möglicherweise ist er als Vater besser als du glaubst, sonst würde deine Tochter das nicht wollen.

Ich halte den Gedanken durchaus für richtig, möglich ist das natürlich.
Aber das würde ich eine 10 jährige nicht entscheiden lassen.

Dazu müssten die Eltern mal ein konstruktives Gespräch führen, das scheint aber schwierig zu sein. Wäre aber sicher wichtig.

Bufo

Mir wurde damals geraten in ein Frauenhaus zu gehen und ich hatte Kontakt zu einer Frauenberatungsstelle. Mehr kann ich nicht sagen, ich vetsuche trotz Angst immer wieder Kontakt aufzunehmen…aber vergeblich. Er ist nur bereit sich über die Abhol- und Bringtermine, zu verständigen.

Lg norma

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Hallo Norma,

dir geht es momentan gar nicht gut. Wäre es nicht eine Möglichkeit, dass deine Tochter so lange bei ihrem Vater bleibt, bis du wieder einigermassen stabil bist?
Wenn dir das Wohlergehen deiner Tochter so am Herzen liegt, solltest du den Gedanken ernsthaft an dich heranlassen. Du schreibst selbst, wie sehr es dich anstrengt, dich angemessen um deine Tochter zu kümmern. Das ist eben auch eine Begleiterscheinung der Depression.
Und Kinder haben ein sehr feines Gespür, wenn etwas nicht stimmt. Und ich bin der Meinung, dass eine 10-jährige das schon selbst entscheiden kann.

Grüsse, Gabi

Hallo Gabi,

Wenn ich meinen Text als außenstehende so lesen würde, würde ich das glaube ich auch empfehlen. Das Problem ist, mir ging es in den Kliniken immer noch schlechter. Ich könnte höchstens noch mal den Weg in die Tagesklinik probieren…

Ich weiß auch nicht. Es ist bei mir mehr oder weniger ein chronisches Geschehen, manchmal habe ich wirklich schon über eine Pflegefamilie für sie nachgedacht. Weil es ihr dort sicher besser gehen würde, aber dann habe ich meinen Sonnenschein verloren und dann hält mich nichts mehr.

Meine Angst vor Menschen, macht es mir unmöglich mich auf irgendwas einzulassen…

Aber danke.

Lg nj

Hallo Norma,

du musst zu allen deinen Baustellen noch lernen, deine Tochter loszulassen. Was deine Tochter durch dein Verhalten lernt, ist: Ich darf Mama nicht verlassen, sonst geht es ihr noch schlechter.
Du willst doch sicher nicht, dass deine Tochter sich nicht altersgemäss entwickeln und somit auch abnabeln kann?

Gabi

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Ist das Sorgerecht geregelt? War die Polizei involviert? Das Jugendamt?

Hört sich nach einem Riesen-Kuddelmuddel an :frowning:

Das stimmt doch gar nicht, nachdem was du da alles seit Monaten schreibst!
Laut UP: Deine Tochter: „… vermist ihren Vater so schrecklich …“ und gleich kommt wieder die Egoistin in dir zum Vorschein: " … und das zerreißt mir das Herz."

Für deine Ichbezogenheit müssen auch wir noch, die Steuerzahler, aufkommen.
Sehe zu, daß das endlich die Depressions-Schiene eingestellt wird und du wieder regelmäßig arbeitest ohne deine zum Himmel schreienden Selbstbemitleidungen!

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