Ich kann sie nicht vergessen

Hallo!
Ihr werdet mich jetzt wahrscheinlich auslachen, aber ich leide jetzt schon seit einiger Zeit darunter, dass ich meine Katze nicht vergessen kann. Sie ist vor ca. 3 Monaten gestorben. Also ich musste sie einschläfern lassen. Es war alles ziemlich dramatisch. Am Donnerstag Morgen gings ihr noch gut und am Freitag Abend mussten wir sie einschläfern lassen, weil sie einen Gehirntumor hatte, von dem wir nichts wussten. Er hat scheinbar plötzlich auf ein wichtiges Zentrum gedrückt und man konnte ihr nicht mehr helfen.
Wir hatten sie, seit sie ein Baby war und sie war 14 Jahre alt. Nachdem ich selbst erst 22 bin, ist es einsichtig, dass sie mich den Großteil meines Lebens begleitet hat und ich sehr unter dem Verlust leide. Die paar Tage nach ihrem Tod waren die Hölle. Inzwischen geht es mir so weit gut, aber immer, wenn ich mit dem Thema Tod konfrontiert werde, denke ich an meine Katze und muss weinen.
Es ist furchtbar, ich meine, um meine Großmutter, bei der ich mit aufgewachsen bin, hab ich nicht so getrauert wie um die Katze! Wir haben noch einen Kater zu Hause, der der Katze sehr ähnlich sieht und immer wenn ich ihn sehe, tuts mir in der Seele weh.

Ich hab versucht mit Freunden darüber zu reden, aber die schütteln nur verwundert den Kopf, wie man nur um eine Katze so trauern kann.
Aber sie war für uns alle mehr als eine Katze, sie war ein Familienmitglied. Sie war wie meine kleine Schwester.
Ich weiß, dass das Ganze total lächerlich ist, aber ich hab inzwischen kaum noch die Kraft meine Tränen permanent zu unterdrücken, aber es hilft ja alles nichts! Ich kann ja auf der Uni nicht mittem im Seminar plötzlich losweinen.

Was kann ich tun um mich selbst wieder in den Griff zu bekommen?
lg infi

Liebe Infinity,

es ist absolut nicht lächerlich, und niemand hier, der ein Haustier hatte und es einschläfern lassen musste, wird Dich auslachen.

Lass Dir auch von niemandem einreden, es sei kindlich, kindisch, blödsinnig oder was immer, um eine Katze mehr zu trauern als um einen Menschen.
Denn die Liebe kennt keine Wertigkeit: wen Du liebst, den liebst Du ganz. Und wenn es Deine Katze ist, die Du liebst oder geliebt hast, dann war sie es wert.
Meine erste Katze war - objektiv betrachtet - hässlich, aber ich habe sie geliebt, und deswegen war sie die schönste Katze der Welt.

Trauere um Deine Katze so lange wie es nötig ist, und wie lange es nötig ist, bestimmst Du.
Aber tu Dir einen Gefallen: komm bitte nicht auf die Idee, Du müsstest jetzt „Trauerarbeit“ leisten. (Bei Psychologen liegt dieser Gedanke nahe) Wer nämlich solche „Trauerarbeit leistet“, der tritt aus sich heraus, betrachtet sich von außen oder oben, objektiviert den Prozess, in dem er sich befindet und der ein ganz persönlicher Prozess sein sollte. Ich behaupte jetzt mal ganz frech: Wer Trauerarbeit leistet, der trauert nicht, der kann wahrscheinlich gar nicht trauern.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft und Geduld und - die Zeit wird kommen, bestimmt! - irgendwann wieder viel Freude.

Gruß - Rolf

Hallo Infi!

Ich kann dich gut verstehen und ich werde mich hüten zu lachen.
Aber ich kann dir einen guten Rat geben, aus eigener und der Erfahrung vieler Leute, denen es ähnlich ging!
Sei hart zu dir selbst und schau dich irgendwo um, wo es junge Katzen gibt!
Du wirst dem Charme eines solchen Wollknäuels nicht widerstehen können und einem davon ein neues Zuhause geben. Du tust damit nichts Böses, im Gegenteil.
Davon geht die Erinnerung an die alte Katze nicht weg, aber die Trauer wird gemildert.

Ganz bestimmt!

Gruß, Nemo.

Hi…

Ich kann das sehr sehr gut verstehen…Eine Bekannte hatte ihren Hund verloren, der sie 10 Jahre lang durchs Leben begleitet hat!!Vom 19. bis zum 29.Lebensjahr.
Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu.Auch das Tierreich ist nicht davon verschont.Denke einfach daran, dass sie von den Tumorqualen erlöst ist.Es wäre doch schlimmer gewesen wenn sie gelitten hätte!Der Hund von der Bekannten hatte einen fetten Tumor am Kopf und es war ein Graus dem armen Tier fast 2 Monate so zuzuschauen mit der dicken, eitrigen Beule am Kopf…

Hallo!

Ihr werdet mich jetzt wahrscheinlich auslachen,

ganz bestimmt nicht!! Im Gegenteil, deine Offeneheit ist doch klasse.
Dazu gehört ja auch Mut (auch in einem Forum), da du ja derlei Reaktionen bereits hinter dir hast.

Sie ist vor ca. 3 Monaten gestorben.

Meiner am 29.03.03 und ich denke zeitweise immer noch täglich an ihn.
Seit ich (unfreiwillig) 2 andere Katzen habe, rutsch mir ganz oft der Name meines verstorbenen Katers raus.

Also ich musste sie einschläfern lassen.

Ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen, weil ich mich für den Tot meiner Katze verantwortlich fühlte.

Inzwischen geht es mir so weit gut, aber immer,
wenn ich mit dem Thema Tod konfrontiert werde, denke ich an
meine Katze und muss weinen.
Es ist furchtbar, ich meine, um meine Großmutter, bei der ich
mit aufgewachsen bin, hab ich nicht so getrauert wie um die
Katze! Wir haben noch einen Kater zu Hause, der der Katze sehr
ähnlich sieht und immer wenn ich ihn sehe, tuts mir in der
Seele weh.

So stark war es bei mir nicht, aber ich kann gut verstehen, dass der Schmerz ganz ganz tief geht.
Was das Herz berührt kann man eben nicht steuern. Und lass dich nicht beirren von unserer Kultur und Geselllschaft. Es ist DEIN Herz und das darfst du verschenken, an wen du willst. Es ist DEIN Schmerz, und den sollte jeder, der dich liebt ernst nehmen, achten und respektieren.

Ich verfahre so, dass ich mich dem Schmerz dann völlig hingebe. Da kann es auch passieren, dass ich meine Pflichten vernachlässige und nur an mich denke. Das bin ich mir wert und das Recht nehme ich mir heraus.

Wenn ich mich total hinein begebe und mich von allem anderen und vor allem dem schlechten Gewissen anderen gegenüber befreie, dann geht es mir nach einer Weile wieder gut. Aber das muss ja nicht bei jedem funktionieren.

Generell behaupte ich, dass Trauer um einen Toten eher Selbstmitleid entspringt. Aber auch das ist ok. Sowas darf man haben. In dem Moment, wo ich mir das zugestehe und erkenne, bekomme ich Kraft um zu sagen, dass ich das auch wieder ändern kann und möchte. Wenn ich dies alles verarbeitet habe, gelingt es mir auch, wieder zum Tagesgeschäft über zu gehen.

Aber da ist jeder anders. Gehe in dich und schwelge in Erinnerungen, suche dir etwas das dich tröstet. Vielleicht hilft dir auch ein Ritual. Wenn du dir vornimmst zu einer best. Zeit, oder best. Handlungen mit deinen Gedanken an sie zu verbringen, kann dir das vielleicht helfen deine Gefühle zu kanalisieren. Vielleicht hilft es dir, deine Tränen und Gefühle für diesen Moment aufzuschieben. Keine Ahnung, nur so eine Idee, weil Rituale vielen Menschen Halt gibt und helfen.

Ich hab versucht mit Freunden darüber zu reden, aber die
schütteln nur verwundert den Kopf, wie man nur um eine Katze
so trauern kann.

Schade, wenn sie dich mögen, sollten sie dich ernst nehmen und dich nicht auslachen. Das macht es nicht leichter für dich. Erkläre ihnen das doch irgendwie. Sag ihnen, aucxh wenn sie es nicht verstehen, du jetzt eben sie als Freunde und ihren Zuspruch oder ihr Zuhören brauchst.

Was kann ich tun um mich selbst wieder in den Griff zu
bekommen?

Dich deinen Gefühlen hingeben, und dir Zeit dafür nehmen?

Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht.

Marion

Tröstlich ist…
Liebe infi,

glaube mir, Du kannst dein Katzi jedenfalls kein zweites mal verlieren. Überhaupt, das wird auch mit allen anderen Geschöpfen genauso sein. Diese Sichtweise beruhigt doch … nicht wahr? Anyway! Always look on the bright site of Life :o) …

guvo

hallo nemo!
Gott sei Dank hab ich vorigen Sommer unseren kleinen Kater bekommen. Ich lieb ihn sehr und er mich auch. Aber wie gesagt: Er sieht meiner verstorbenen Mani zum verwechseln ähnlich und oft kuschel ich mit ihm, ganz glücklich und plötzlich überkommt es mich und ich heul dem kleinen ins Fell.
Ich will im Moment nicht noch eine Katze, da ich ja eh den einen hab.
Ich kann den Sinn einfach nicht verstehen, warum Mani hat sterben müssen. Sie war immer gesund und so verspielt noch für ihr Alter. Sie hätte noch gut 6 Jahre Leben können.
Aber es wird schon wieder besser werden.
Auf jeden Fall steht noch eine lange Zeit der „Ich bin müde“ oder „Ich hab was im Auge“ - Ausreden vor mir, wenn mich wieder jemand mit geröteten Augen erwischt.

Aber es ist sehr schön zu hören, dass ich nicht der einzige Mensch auf Gottes Erden bin, der um seine Katze weint.
Danke

lg infi

Hallo Marion!

Danke für deinen Beitrag

Generell behaupte ich, dass Trauer um einen Toten eher
Selbstmitleid entspringt.

Das sehe ich auch so. Man tut sich im Prinzip ja nur selber leid, dass man den geliebten Menschen oder eben das geliebte Tier nicht mehr in seinem Leben hat. Ich finde Selbstmitleid nicht ok. Ich will mir das nicht zugestehen, weil es lächerlich ist.

Leider glaube ich nicht daran, dass es einen Katzenhimmel gibt. Bin leider nicht religiös. Das ist schad, es wäre sicher leichter, wenn ich mich damit trösten könnte, dass es ihr irgendwo gut geht. Aber ihr Leben wurde auf ganz ungerechte Art und Weise einfach so beendet und ich konnte ihr nicht helfen, sie nicht beschützen!

Alles scheiße, echt wahr.
lg infi

Hi,

Das sehe ich auch so. Man tut sich im Prinzip ja nur selber
leid, dass man den geliebten Menschen oder eben das geliebte
Tier nicht mehr in seinem Leben hat. Ich finde Selbstmitleid
nicht ok. Ich will mir das nicht zugestehen, weil es
lächerlich ist.

DAS ist vielleicht der Knackpunkt. Selbstmitleid hat jeder. Das ist nicht läscherlich, das ist menschlich!! Da darf man ruhig dazu stehen.

Wichtig finde ich nur, da auch wieder heraus zu kommen und zu erkennen, dass es Selbstmitleid ist. Wer sich selbst liebt, darf sich doch genau so leid tun, wie es ihm andere auch tun. Wo ist da der Unterschied?

Wieso ist Selbstmitleid verwerflicher, als Mitleid gegenüber anderen?
Mitleid etspringt Mitgefühl und da ich selbst bin, mich spüre und fühle, habe ich auch Mit(mir)gefühl.

Leider glaube ich nicht daran, dass es einen Katzenhimmel
gibt. Bin leider nicht religiös.

Ich auch nicht und diese Aussage stammt auch nicht von mir :wink:

Art und Weise einfach so beendet und ich konnte ihr nicht
helfen, sie nicht beschützen!

Oooch, mir ging es noch viel schlechter. Ich bin viel schlimmer dran als du.
Mein Kater schleppte sich die Treppe hoch und ich spürte, ich sollte sofort zum Tierarzt. Ich hatte aber ein absolut total wichtiges Geschäftsgespräch, das ich nicht verschieben konnte. Ich bin nicht zum Tierarzt. Und da nutzte es auch nichts, dass der mir sagte, es wäre sowieso zu spät gewesen.

ICH habe meine Katze auf dem Gewissen, DU konntest ihr nur nicht helfen, sie nicht beschützen. Ich bin also viel schlimmer dran :wink:

So sehr es schmerzt, muss man das, was das Leben für einem bereithält hinnehmen und das Beste daraus machen. Sein Schicksal akzeptieren. Eine Wahl hat man sowieso nicht. Nur die, selbst glücklich zu überleben und weiter zu leben.

Marion

Hallo

Sei dankbar.

Was Du sagst, klingt so, als sei der Tod dieser Katze das erste traurige Erlebnis überhaupt in Deinen 22 Jahren. So lange bist Du verschont geblieben, sei dankbar!

Niemandem, nur Dir war es vergönnt, diese wunderbare Katze diese 14 Jahre hinweg zu haben, sei dankbar!

Du erlebst Trauer probeweise, anhand des Beispiels einer Katze. Sei dankbar dafür, diese Erfahrung wird hilfreich sein in Deinem späteren Leben, denn auch wirkliches Leid wird Dir nicht erspart bleiben.

Denke an was anderes, rede nicht über den Verlust der Katze, rede nicht über die Katze, schweige und gehe weiter. So verdrängst Du die Trauer aus dem Alltag ins private, wo sie hingehört.

Deine Ablehnung der Religion erschwert die Entstehung von Dankbarkeit in Dir. Das sollte für Dich kein Problem sein, weil Du intellektuell die Religions-Stufe ja schon überwunden hast.

fl

Hallo erstmal,

dafür musst du dich überhaupt nicht schämen, wer sollte denn da lachen, ich weiß dass es total schwierig ist, wenn man um jemanden trauert, denn meiner Meinung nach, nimmt man ein Tier mehr ins Herz als einen Menschen…

Habe auch meine Katze verloren, ist zwar schon länger her, aber habe trotzdem total getrauert.

Was wir gemacht haben ist, wir haben drei neuen Katzenbabys unser zu Hause geschenkt - und die liegen noch heute den ganzen Tag faul herum und essen Schinken^^

Und mach dir nichts drauß - sie ist jetzt im Katzenhimmel! :smile:

Und was ich dir sonst noch raten kann, einfach, wie oben schon gesagt: Allways look on the bright side of life! Denk an dieses Lied was die summen wenn sie am Kreuz hängen… :wink:

Hallo!

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Kater ist voriges Jahr im Alter von 17 Jahren gestorben, und ich war an diesem Tag nicht mal zuhause sondern im Urlaub.
Es war schrecklich und ich habe viel geweint. Mir tut es heute noch weh wenn ich daran denke.
Er starb leider an einem sehr grausamen Tod. Da er schon sehr alt war und auch etwas senil lag er oft stundenlang irgendwo an einem Fleck oft auch auf dem Komposthaufen.
An diesem besagten Wochenende war ich in Ungarn. Und mein Handy war großteils ausgeschaltet.
Als ich es einschaltete hatte ich ein SMS von meiner Cousina am Handy, sie wisse nicht was sie machen soll, sie glaubt „Fossi“ liegt im sterben"
Oh mein Gott, ich rief sie natürlich sofort zurück und auch gleich meine Schwester die mit ihm zum Tierarzt fuhr.
1 Stunde später rief mich meine Schwester an, er müsse sofort eingeschläfert werden und der Tierarzt würd den Kater auch gar nicht mehr rausrücken, da jede Hilfe zu spät sei.
Eine Fleischfliege legte auf ihm Eier ab, und diese breiteten sich rasend schnell von innen heraus aus. Als sie zum Tierarzt fuhren krochen die Maden schon aus allen Körperöffnungen.
Das schlimmste war, das sich „Fossi“ mit aller Kraft gegen die Todespritze gewehrt hatte.
Meine Schwester und ich wir weinten Rotz und Wasser.
Wir fuhren natürlich sofort nach Hause, zuhause hinterm Haus hat mein Freund ihm ein Kleines Grab gemacht wo wir ihm ein Rosenstöckchen anpflanzten.
Eine Katze die man so lange hatte, vergisst man nie und die Trauer zu verarbeiten das dauert bei jeden verschieden lang.
Mir tuts heute noch weh!

Ich wünsche dir alles Gute!

Lg
Daniela

hi infi,

… ich kann mnich erinnern an dein posting. ich habe hier nun einige wenige antworten gelesen und finde auch - selbstmitleid ist hier nicht nur „erlaubt“ sondern wichtig wie ich finde, das gehört zum trauerprozess dazu - der eben dauert so lange er dauert - und meistens viel mehr beinhaltet als man selbst ahnt.

warum du von dir erwartest nach 3 monaten „drüber hinweg“ zu sein weiss ich nicht - evtl weil die anderen es erwarten? - vielleicht bastelst du doch eher an einem weg der deiner umwelt hilft und dir auch anstatt dich zusätzlich zu quälen damit das du „nicht leiden darfst“.
klar darfste - nur würde ich darauf achten bestimmte formen bei bestimmten leuten zu vermeiden - weil sie eben damit nicht umgehen können und damit dann niemandem gedient ist.

vielleicht biste einfach extrem mitteilsam und forderst trost - aber den kann dir nicht jeder geben, das kann man auch nicht verlangen.
keine ahnung auf welche weise du deine trauer auslebst, wie arg du gewisse dinge „heraushängebn“ lässt - aber evtl könnte hier das eigentliche problem liegen.
denn leiden kannste soviel du magst, nur kannst du nicht verlangen das jeder mitfühlt - sie haben schliesslich nicht erlebt was du erlebt hast und die katze hat sie nicht begleitet - ihnen fehlt der bezug.

also trauere nur weiter, aber eben auf eine weise die andere nicht überfordert - ich vermute hier liegt das problem. - aber das ist halt nur ne vermutung…

aus eigener erfahrung kann ich sagen:

ich hatte einen hund der mich 12 jahre lang begleitet hatte - die trauer wurde hauptsächlich in der famlilie gelebt - weil jeder von uns litt. aber nach aussen habe ich es nicht so wirklich getragen ausser meinen engen freunden mitzuteilen das ich noch eine geraume zeit „merkwürdig“ draus wein werde und hier kein generve will (klar wussten sie warum das so ist).

ich habe lange gelitten aber es wurde weniger - evtl hast du deinen trost noch nicht gefunden und willst eben nicht loslassen, das in kombination mit selbst auferlegtem druck könnte dir das leben erschweren. trauern ist normal - vergessen musste sie nicht und sollst sie auch nicht - nur lernen zu akzeptieren das sie real weg ist, aber in deinem herzen bleibt sie ja dennoch.

finde deinen weg des umgangs, dann wirds besser, aber ich finde selbst, man muss da sicher erstmal ausprobieren, vor allem wenn man sowas noch nie erlebt hat - also gibts hier auch keinen „glatten“ perfekten verlauf von trauer.

was deine freunde betrifft so würde ich ihnen wohl sagen wie es ist, aber weder würde ich beistand verlangen - im gegenzug mir aber abwertungen oder erwartungen verbeten. - für mich also einstehen…

hach, langer text… aber zu, kürzen fehlt mir die zeit.

hoffe, du findest deinen weg - hier den der trauer.

LG
nina

Hi Infinity,

nein ich lache dich auf keinen Fall aus(die anderen auch nicht)mir geht es genauso.

Viele sagen dann, stell Dich nicht so an ,es war doch "nur"ein Tier,trotzdem komme auch ich, sehr schlecht mit Verlusten klar,egal welches Tier.

Wenn ein Tier bei mir ein gewisses Alter erreicht oder älter wird als Durchschnitt,ist der Schmerz nicht ganz so groß.

Wenn ein Tier erkrankt und ich alles mögliche Versucht habe, um es zu retten,mit Hilfe vom Tierarzt u.s.w geht es mir grotten schlecht,mache mir Vorwurfe,warum,weshalb,wieso…was habe ich falsch gemacht?

Gerade bei meinen Fischen ist es besonders schwer,da bin ich meistens auf mich allein gestellt,um das Richtige zu tun,Tierärzte gibt es hier nicht für Fische,wenn man im Zoogeschäft oder Internet fragt,wissen sie meistens auch keine Antwort.;o(

Bin auch leider kein Wissenschaftler…

Was kann ich tun um mich selbst wieder in den Griff zu
bekommen?

Was Du tun kannst weiss ich leider nicht,kenne Dich ja nicht.Ich habe immer Geschichten über meine Tiere geschrieben,wo ich traurige und lustige Dinge über mein verstorbenes Tier schrieb,dabei habe ich meistens geheult wie ein Schlosshund,danach ging es mir besser.

*tröstel**drück*

von Biene

Hallo infinity!

Ich kann deine Situation gut nachfühlen …
Als ich 13 war, starb mein Kater, der erst ein Jahr alt war. Nachbarn haben ihn an der Straße gefunden, jemand hatte ihn in die Blumenrabatte gelegt, nachdem er vermutlich angefahren wurde … man hat keine Verletzungen gesehen, aber ich fand es toll, dass ihn irgendjemand zumindest nicht auf der Straße liegen lassen hat. Er sah ganz friedlich aus … das war danach das, worüber ich mir am meisten Sorgen gemacht hab, dass er Schmerzen hatte … aber dank seinem Gesichtsausdruck glaube ich ganz fest, dass er keine hatte, und das hast du deiner Katze auch erspart. :smile:
An dem Tag hatten wir ein Schauspiel im Konfirmationsunterricht - ich durfte die Trauergemeinde spielen … da musste ich auch sehr an mich halten, um nicht in Tränen auszubrechen …
Danach bin ich über einige Monate jeden Tag ein- oder zweimal zum Grab meines Katers gegangen und hab ihm alles erzählt, was ich erlebt habe, was mich bewegt … Das hat mir sehr geholfen, sodass ich dann das Gefühl hatte, ich komm alleine wieder halbwegs klar.

Meine Eltern und ich wollten danach auch keine neue Katze, aber nach einigen Wochen haben wir diese Leere nicht mehr ausgehalten und haben jetzt seit 5 Jahren eine neue Katze. Sie liebe ich genauso wie ich Jerry geliebt habe und ich hab ihr anfangs auch viel von ihm erzählt und ihr ins Fell geweint, aber das hat mir den Übergang erleichtert.
Ich denke heute noch sehr oft an Jerry, aber ich glaube, es geht ihm gut, irgendwo. :smile:

Meine eine Oma warf mir, als Jerry noch lebte, schon vor, ich hätte meinen Kater lieber als sie … aber meine Güte, ich kann mir Gefühle nicht aussuchen und Katzen sind ganz besondere Freunde oder Familienmitglieder, das ist nunmal so und das ist gut so!

Es tut mir Leid, dass ich jetzt mehr meine Geschichte geschrieben hab als eine wirkliche Antwort auf deinen Beitrag, aber vielleicht siehst du, dass du mit deinen Gefühlen überhaupt nicht allein bist!

Ich wünsch dir alles Gute, und nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst!

Thorid

Liebe infinity7

Wenn Du einmal das ganze umdrehst und aus der Sicht der Katze betrachtest - (nicht Du hast Katze verloren, sondern Katze hat Dich verloren) - würdest Du wollen, dass Katze immer und ewig um Dich trauert?
Oder würdest Du Dir wünschen, dass Katze sich an die guten, gemeinsamen Erlebnisse erinnert, an die Zeit des gemeinsamen Wohlgefühls, der Geborgenheit, usw.
Es ist OK, zu trauern, aber wenn Du damit nicht mehr aufhören kannst, ist SCHMERZ das einzige, was von Eurer Beziehung übrigbleibt.
Das wäre doch schade, oder?
JEDER Mensch wird früher oder später alles verlieren, das ist nur eine Frage der Zeit.
Ein Lebensabschnitt geht zu Ende, ein neuer beginnt.
Wenn Du morgens aufstehst - und die Gedanken an die Katze wiederkommen - dann erinnere Dich mit FREUDE an sie - nicht nur mit SCHMERZ…
Lieber Gruss M.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hey,
Auch ich weiß wie das ist!Habe im Januar meinen Hund verloren,der war 11…hatte Krebs…und mit dem bin ich auch aufgewachsen…bin ja erst 15 un wie gesagt er ist 11 jahre geworden!
Wenn ich jetzt manchmal irgentwas wegen Tod höre oder im Tv sehe muss ich auch immernoch direkt weinen,weil alles einfach hoch kommt.
Aber dann denke ich immer an die schöne Zeit die wir hatten,der ganze Spaß und all das.Und ausserdem sage ich mir immer wieder das wir uns bestimmt mal wieder sehen im Himmel…okay du glaubst nicht dran,aber ich denke schon,dass es so sein wird,jedenfalls hoffe ich es auch.
Als mein Hund diese Krankheit hatte(also wir wussten es erst 5 tage ebvor er starb) hab ich jede Nacht bei ihm auf dem Boden geschlafen und so viel geheult ich hab ihm gesagt,dass ich ihn überalles liebe und auch immer an ihn denken werde,weil er ein teil von meinem Leben war und auch immernoch ist.Ich werde ihn nicht vergessen,aber will es auch gar nich!Er hat mir so viel schönes gezeigt und vermittelt…
Und trauern MUSS sein…das macht jeder auf SEINE weise!!
Wer bei sowas nicht trauert muss ja total Gefühlstot sein…
Also nimm dir soviel Zeit wie du brauchst,ganz wirst du ihn eh nicht aus dem Kopf kriegen,dafür bedeutet er dir viel zu viel.
Und mit deinem anderen Kater verbring viel Zeit und kümmer dich schön um ihn,er vermisst sie bestimmt auch…naja man weiß immer erst hinterher was man an einem Tier hat!
Manchmal frag ich mich auch wie es wohl sein wird wenn ich meine Eltern verliere,wenn ich schon bei meinem geliebten Hund jetzt immernoch weine…Aber man sollte den Moment genießen,deswegen denke ich bei meinen Eltern nicht an den Tod…
Viele Grüße *sarah*

Hallo infi,

Dein Problem ist keineswegs lächerlich und auch gar nicht so selten, wie Du vielleicht meinst.

Ich habe mit dem Thema beruflich zu tun (Tiergedenksteine) und erlebe, dass immer mehr Menschen ihre verstorbenen „besten Freunde“ z. Tl. mit mehr Aufwand bestatten als manchem Mitmenschen zu teil wird.

Ein Beleg dafür ist die stetig wachsende Zahl von Tierfriedhöfen. Dort finden Trauernde und Hinterbliebene mit ähnlichen Mitteln wie bei den Humanfriedhöfen Trost und Hoffnung. Und cih glaube, dass genau der Aspekt wichtig ist: Deine Trauer braucht ihren Platz (real in Deinem Leben und in Deinem Herzen).

Selbst wenn Deine Katze seitens des Tierarztes „entsorgt“ wurde und Du keine Grab hast, richte irgendwo in Deinem Umfeld eine kleine Gedenkstätte. ggf. mit einem Foto von ihr, ein und gib Deiner Trauer da ihren Platz. Sofern sie auf einem Tierfriedhof, im Garten oder an bekannter Stelle andernorts beerdigt ist, errichte ihr dort ein Andenken - das kann alles vom einfachen Holzkreuz bis zum professionellen Tiergedenkstein mit lasergraviertem Tierbild sein: Hauptsache Deine Trauer findet ihren Platz.

Hallo Daniela!
Unser Hund ist vor 15 Jahren im Alter von 12 auch so gestorben. Damals hab ich es noch nicht richtig verstanden, weil ich noch recht klein war. Aber heute kann ich sehr gut nachvollziehen was da passiert ist. Manchmal finde ich das Leben so grausam, dass es gar keinen Spaß mehr macht morgens aufzustehen. Klingt jetzt nach Depression, aber ich glaub von Zeit zu Zeit geht’s uns allen so, auch wenn wir keine Depression haben.
Unsere Katze haben wir auch im Garten unter dem Marillenbaum begraben und auf ihrem Grab steht auch ein Rosenstock, ein großes Herz und gelegentich zünde ich mal ein Kerzchen an. Aber wirklich tröstlich finde ich das nicht.
Aber wie heißts so schön? Die Zeit heilt alle Wunden. Vielleicht auch diese.
lg infi

Hallo Sarah!
Eerstmal danke für deine lieben Worte.
Ich hab mit 14 meinen Opa verloren, er hatte Krebs. Das war damals traurig und ich war ziemlich fertig immerhin haben er und meine Oma im gleichen Haus gewohnt und haben mich also aufgezogen. Sie waren mehr oder minder wie meine Eltern, nur älter. Aber mein Opa hatte die letzten Tage so gelitten, dass es eher eine Erlösung war. Bei meiner Oma war es ähnlich. Ca. ein Jahr nach dem Tod meines Opas hat sie rapide abgebaut und wurde zum Pfelgefall. Ich war damals so in deinem Alter und hab meine Oma zusammen mit meiner Mutter gepfelgt. Das war extrem schwer für mich in einer sowieso schon komplizierten Zeit des Erwachsenwerdens. Wir haben uns dann Hilfe gesucht, aber haben meine Oma immer zu Hause gepfelgt. Es war oft ein ziemlicher Druck und mit viel Leid auf allen Seiten verbunden, aber als sie dann starb, war s zuerst richtig schlimm und dann aber erleichternd. Sie ist zu Hause gestorben, direkt nachdem der Pfarrer da war um ihr die letzte Ölung zu geben. Wir sind alle noch ums Bett gestanden und dann ist sie gestorben. Ich hab schon viel geweint, aber 3 Tage später war das Begräbnis und da war es dann wieder leichter. Ca ein Monat später hatte ich einen leichten Zusammenbruch mit weinen und jammern, dass ich meine Oma vermisse und das im Alter von 20 *gg* Aber gut, das hat vielleicht eine Stunde gedauert und dann wars ok.

Bei meiner Katze war es mehr so als würde man ein Kind verlieren, oder ein Geschwisterchen. Da fehlt für mich jetzt im Moment einfach jeder Sinn. Sie hatte zuvor nicht gelitten und sie hätte noch lange leben können. Für meine Großeltern war das Leiden schon groß und so schlimm es klingt ihre Zeit einfach abgelaufen. Sie waren ja auch schon alt.
Den sinnlosen Tod eines lieben Lebewesens zu begreifen braucht einfach länger wie es scheint.

lg infi