Hallo,
davon, einen Hund komplett gegen den Willen des Partners anzuschaffen, rate ich dringend ab. Das kann nur schief gehen, weil der Hund permanent Stein des Anstoßes sein wird.
Ich kenne aber etliche Familien, in denen die „Duldung“ ganz gut funktioniert. Meist sind es übrigens die Frauen, die den Hund wollen und die Männer, die dagagen sind.
Wenn es gelingen soll, solltest du zuallererst dafür sorgen, dass du eine (besser mehrere) zuverlässige Hundesitter hast, die den Hund bei Kurztrips und im Urlaub betreuen. Sinnigerweise sollten die keine schulpflichtigen Kinder haben und damit nicht auf die Ferienzeiten als Reisezeit angewiesen sein.
Eine Hundepension wäre auch eine Lösung, ist aber natürlich mit zusätzlichen Ausgaben verbunden. Die Tagessätze für große Hunde liegen zwischen 30 und 70 Euro. Für die Dauer eines Urlaubs ist man da schnell ein kleines Vermögen los.
Wenn die Garantie besteht, dass Reisen problemlos auch ohne Hund möglich sind, ist oft schon viel gewonnen. Dann heißt es später nur noch dafür zu sorgen, dass der Hund mit den Aufenthalten bei den Hundesittern auch gut zurecht kommt (was überhaupt kein Problem ist, wenn er das von Anfang an kennenlernt).
Was die Kosten betrifft, hast du natürlich bessere Argumente, wenn du dein eigenes Geld verdienst und den Hund davon finanzierst. Wenn nicht, findest du vielleicht etwas, worauf du verzichten willst, um dafür aus der Familienkasse den Hund zu unterhalten.
Und: Wenn es ein Golden-Retriever-Welpe sein soll, spare nicht an der Anschaffung. Von dieser Rasse gibt es soviele Möchtegern-Zuchten, dass das Risiko auf Krankheiten nahezu explodiert. Kauf ihn beim VDH und schau dir den Züchter gut an, dann sind die Chancen am höchsten, dass du nicht ein zigfaches des ersparten Kaufpreises zum Tierarzt trägst.
Wenn es ein erwachsener Hund sein soll (was hinsichtlich Stubenreinheit natürlich ein Plus wäre), kannst du bei den VDH-Zuchtverbänden nachfragen und auch mal im Tierheim schauen.
Und: Unterschätze die Zeit nicht, die ein Hund braucht. Kein Ersthundebesitzer ahnt z.B. auch nur ansatzweise, was für einen Stellenwert die Verdauungsprozesse des Hundes zukünftig in seinem Leben haben werden
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Was ich noch zu bedenken gebe: In Bezug auf Freizeitgestaltung schließen sich die Bedürfnisse eines Kindes und die eines Hundes oft aus. Spaßbäder, Klettergärten, Spielplätze (und eine Menge anderer Sachen) sind allesamt für Hunde tabu. Das bedeutet unter Umständen, dass einer mit dem Kind geht und der andere den Hund hütet.
Dein Mann hat mit jedem einzelnen seiner Vorbehalte Recht. Argumentativ kriegst du nur dann ein Bein auf den Boden, wenn du ihm auch Recht gibst, nichts schönredest, sondern ganz sachlich versuchst, ihm da entgegenzukommen, wo seine Vorbehalte am Größten sind.
Schöne Grüße,
Jule