Ich muss mal

… für kleine Mädchen
… für kleine Königstiger

Weiß jemand, ab wann diese Wendungen aufkamen? Und was der Sinn dieser Metapher sein soll? Das mit den Mädchen kann ich mir ja noch zusammenreimen (vllt müssen kleine Mädchen dem Klischee nach öfter und dringender aufs Klo als Jungen), aber warum gehen Männer für Königstiger? Eine ironisierende Parodie, die dem „Mädchen“ etwas sehr männliches entgegensetzen will.

Und warum eigentlich „für“???

Gespannt auf eure Ideen
lg hahu

Hallo,

Das „für“ dürfte sich von der Bezeichnung der Sanitärräume ableiten, gemeint ist wohl „Ich gehe dorthin, wo die Toilette für Männer resp. Frauen bereitsteht“.

Die Formulierung „für junge (kleine) Königstiger“ habe ich erstmalig in einem Serienkrimi mit Manfred Krug vor noch längerer Zeit gehört. ???

Es grüßt

Der Daimio

Moin,

… für kleine Mädchen
… für kleine Königstiger

Weiß jemand, ab wann diese Wendungen aufkamen?

solche Dummphrasen kommen so, oder ähnlich, immer wieder auf, ohne daß man einen Verursacher ausfindig machen kann (den man dann am besten mit zehn Tagen Festungshaft bei gleichzeitiger ständiger Bedröhnung mit Volksmusik strafen sollte).

Und was der
Sinn dieser Metapher sein soll?

Dummdeutsch.

So was gibt es auch in anderen Bereichen, zum Bleistift sagte man statt Moment eine Zeit lang ‚Zeeement‘

Beim ersten mal mag das ja noch halbwegs originel und lustig sein, aber spätestens beim dritten mal tut es einfach nur noch weh.

Gandalf

Hallo,
hier gibt es eine Erklärung:
http://www.gutefrage.net/frage/wieso-sagt-man-wenn-m…

Ich selbst kenne diese Redewendung übrigens aus Trickfilmen mit dem kleinen Tiger und dem kleinen Bären von Janosch - da passt es ja :wink:

Beatrix

für kleine Mädchen kenn ich nur aus dem Mund von Frauen. Die Männer in meiner Umgebung gehen wenn schon „für kleine Buben“ (bei euch wohl „jungs“ oder so was)

Ansonsten geht es halt um die Umschreibung von einer Tätigkeit, die man (wer immer „man“ ist) für unschicklich hält. Das geht ja im Deutschen (und einigen anderen Sprachen) so weit, dass es einfach kein Verb für „Sex haben“ gibt, das nicht vulgär ist.

Den „Königstiger“ kenn ich übrigens nur aus Deutschland. Bei uns in Ö hab ich den nur einmal gehört, und da aus dem Mund eines Deutschen (Dabei waren „Die Zwei“ bei uns auch recht beliebt).

Wann die Umschreibungen aufgekommen sind, weiß ich nicht, aber ich denke, es gibt sie schon sehr lange. „Auf den Thron gehen“ oder „dorthin gehen, wo selbst der Kaiser zu Fuß hingeht“ haben auf jeden Fall schon meine Großeltern verwendet. Meine Großmutter ist dabei übrigens auch einmal grässlich eingefahren, weil sie höflich fragte, wo sie sich denn die Hände waschen könne, und in ein Badezimmer geleitet wurde, in dem es zwar eine Waschmuschel gab, aber kein WC. Sie musste schamvoll erklären, was sie wirklich wollte.

Ich persönlich finde diese Umschreibungen ja reichlich unnötig und frage schlicht nach einer Toilette oder einem WC.

Livia
PS: Was ich mich schon seit langem frage: Warum heißen die eigentlich auf Englisch „restroom“? Haben die sonst nirgends eine Ruhe?

PS: Was ich mich schon seit langem frage: Warum heißen die
eigentlich auf Englisch „restroom“? Haben die sonst nirgends
eine Ruhe?

Das kommt aus einer eleganteren Zeit. Als die Toiletten Teil einer Zimmerflucht waren, in der vorne tatsächlich ein „restroom“ war - mit Sofa oder und Stühlen, wo sich die Damen ausruhen konnten (zwischen den Tänzen).

Gruss

Und selbst die „Toilette“ ist ja ein Euphemismus oder eine Synekdoche, weil sie eben den gesamten Prozess der Aufhübschens inkl. Notdurftverrichtung umfasst; wer sagt, er suche die Toilette, sagt also, er wolle sich frischmachen - und will eigentlich was anderes.

Aber was ich immer noch nicht verstehe: „Ich gehe mal FÜR kleine Mädchen/Königstiger“. Da würde doch „wie“ oder „als“ viel besser passen.

Aber was ich immer noch nicht verstehe: „Ich gehe mal FÜR
kleine Mädchen/Königstiger“.

Es dürfte sich um eine Ellipse handeln:

„Ich geh mal [auf die Toilette] für Damen/Herren/…“.

Gruß
Kreszenz

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Sex haben

Das geht ja im Deutschen (und einigen anderen Sprachen)
so weit, dass es einfach kein Verb für „Sex haben“ gibt, das
nicht vulgär ist.

Hallo Livia

Was ist vulgär an
– sich lieben
– Geschlechtsverkehr
– eheliche Pflichten
– das Bett teilen
– schnackseln
– geschlechtlicher Umarmung
– miteinander schlafen
– penetrieren
– koitieren?

Viele Synonyme strotzen vor Verlegenheit,
sind
linkisch,
lächerlich,
weithergeholt (sich im Schlaf miteinander paaren?!),
verschleiernd,
euphemistisch,
antiquiert,
oder dann wissenschaftlich kalt und unpoetisch …
aber deswegen doch nicht vulgär.

Meint
scalpello