Hallo,
vor Jahren habe ich beim Besuch des „Berliner Ensembles“ auf dem Vorplatz ein Gedicht gelesen. Ich kann mich erinern, dass es in diesem Text darum ging, dass wir „die Großen“ der Geschichte erinnern, allerdings nicht die vielen „Kleinen“, die deren Idee trugen. Brecht macht das am Beispiel Napoleon, Alexander und den Pharaonen deutlich. Kann mir ein Experte dieses Gedicht zugänglich machen. ich danke sehr für Wissen und Bemühungen.
Grüße
OE
Hallo,
viele Grüße
Stefanie
Fragen eines lesenden Arbeiters
Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon –
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
des goldstahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
die Maurer? Das große Rom
ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im siebenjährigen Krieg. Wer
siegte außer ihm?
Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?
So viele Berichte.
So viele Fragen
Hallo!
So, wie du das Gedicht beschreibst, könnte es sich um „Fragen eines lesenden Arbeiters“ handeln - das ist eines seiner berühmtesten Gedichte und du findest es sicherlich im Internet. (Wenn nicht, gib Bescheid, dann kann ich es dir abtippen, aber es ist lang.)
Viele Grüße,
Doolittle
Fantastisch!!! Vielen, vielen Dank …
Hallo OE,
leider kann ich Dir nicht mit einer Auskunft dienen.
Beste Grüße
Ernst