Ich weiß ja nicht in welche Kategorie

das Folgende gehört. Ob es mehr Innen- oder mehr Außenpolitik oder eine undefinierbare Mischung ist.

„Zur Frage der verfassungsgemäßen Legitimität des Sturzes von Salvador Allende wird immer wieder die Feststellung in den Vordergrund geschoben, daß Allende durch das einstimmige Votum der Unidad Popular und der Abgeordneten der christlich-demokratischen Fraktion in verfassungsrechtlich unanfechtbarer Weise zum Präsidenten von Chile gewählt wurde. Diese Feststellung hat ungeschmälert zu gelten. Aber die neuere Staats- und Verfassungslehre kommt nicht mehr umhin, sich die Frage vorzulegen, wie revoltierende Tendenzen innerhalb eines gegebenen Verfassungssystems zu einem Legitimitätsverlust führen können. … Allendes Politik läßt sich nur legitimieren, wenn man sich auf eine politische Denkposition bezieht, nach der die Legitimität der geschichtlichen Entwicklung in der Trendlinie zum Sozialismus liegt … Allende, ein sozialistischer Hitler - da sich der eine wie der andere durch gewährte Legitimitätsgarantien nicht behindert fühlte, einen anderen als den vorgefundenen staatlichen Zustand zu erstreben … Das Desaster des sozialistischen Experiments in Chile, das sich mit dem Namen Allende verbindet, wäre auch offensichtlich geworden ohne die Tragik seines Todes - ebensowenig hätte Hitler durch den Verzicht auf einen selbstgewählten Tod die von ihm herbeigeführte Katastrophe korrigieren können. Ihr Selbstmord hat keinen Rang wie die Freitod-Entscheidung des Sokrates, weist nicht jenen Reflexionsreichtum auf, den Ceasar und Augustus aufwiesen.“

Professor Lothar Bossle im „Rheinischen Merkur“, 16. Mai 1975

"Aids-Kranke schlug der CSU-Bundestagsabgeordnete Horst Seehofer vor, müßten künftig „in speziellen Heimen“ gesammelt werden. Er sprach von „konzentrieren“, sein Parteifreund und neuer Bonner Staatssekretär Erich Riedl von „absondern“.
Zum Vokabular des Herrenmenschen griff Kultusminister Hans Zehetmair. Aids sei das Symptom einer maroden Gesellschaft, die gesellschaftlichen Randgruppen müßten jetzt „ausgedünnt werden“. Homosexualität gehöre in den „Randbereich der Entartung“. Zehetmair: „Das Umfeld der ethischen Werte muß wiederentdeckt werden, um diese Entartung auszudünnen.“

„DER SPIEGEL“ Nr. 12/1987

„Weil die Unterschrift von Kultusminister Hans Zehetmair unter einem Bußgeldbescheid für den Würzburger Soziologieprofessor Lothar Bossle fehlte, muß der Wissenschaftler die geforderten 9.000 Mark nicht bezahlen. Die Dienstvergehen Bossles, die das Ministerium mit dem Bußgeld ahnden wollte, sind nun verjährt. Bossle war vorgeworfen worden, in seinem inzwischen auf Druck des Ministeriums verkauften „Crator“-Verlag Arbeiten seiner Doktoranden veröffentlicht und damit gegen die Pflicht zur uneigennützigen Verwaltung seines Amtes verstoßen zu haben. Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Kaiser sagte, Minister Zehetmair habe sich als Dienstvorgesetzter des Hochschulprofessors vor der Unterschrift gedrückt, weil er das CSU-Mitglied Bossle nicht mit einer Gehaltskürzung belegen wollte.“

„Süddeutsche Zeitung“, 7. Mai 1992

"Bei seinem Besuch in Santiago de Chile erklärte der CSU-Vorsitzende Franz-Josef Strauß: Ohne Parteien und Gewerkschaften sei Demokratie nicht möglich. Beide müßten jedoch ihre Aufgaben korrekt erfüllen. Dann sei der Auftrag des Militärs beendet.

„Berliner Tagesspiegel“, 22. November 1977

Ich habe bis heute, mich selber ausgenommen, noch keinen Deutschen wegen dieser durch das Attentat getöteten Soldaten weinend gesehen. Chile? - Gäbe es nur so Zeitungen wie „Bild“ und „Frankfurter Allgemeine“ hätten wir in der BRD von den dunklen Ereignissen in Chile nie etwas erfahren. Selektiv wahrnehmen, nennt man das.
Die Gleichgültigkeit der Bevölkerung, um mich herum, gegen die Menschen in Chile war vergleichbar kalt wie die Gleichgültigkeit gegenüber einem toten Punk. Wobei ich letzteres ja noch verstehen kann. Denn ein Punk besitzt die unglaubliche Frechheit sich anders zu kleiden, zu frisieren als es der Mehrheit paßt, und kommt einem dann auch noch auf der Straße entgegen, ist also nicht so schön weit weg wie Menschen in Chile, oder Nicaragua oder Afghanistan. Aber was soll er denn machen, der Punk? Soll er so wie Herr Strauß und Herr Fischer durchs Leben gehen. Das ist doch absolut unmöglich, wenn er leben will.
Und. Es wäre doch viel besser gewesen, es hätte diese Welt nie gegeben.

Peter

Wie lautet die Frage
Hi Jürgen
Nun, oder ist das wieder eine deiner „Wortinstallationen“, die irgendwelche Empfindungen auslösen sollen…

bei mir lösen sie „Verwirrung“ aus.

by the way… Jürgen, oder Peter?

Mike

keine ahnung, aber die antwort ist 42…

Hallo Mike, wenn politische, ökonomische, kulturelle, soziale (oder, mir egal wie du sie trennen und kategorisieren willst), also, wenn politische usw. Informationen in dir keinen Haß, keine Liebe, keine Wut, keine Verwirrung auslösen dürfen, dann bist du wahrscheinlich ein Computer.

Gruß

Jürgenpeter

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Hi Jürgen
Ich für meinen Teil habe herausgefunden, das ich unter emotionaler Anspannung bei Diskussionen nicht in der Lage bin, fundiert zu argumentieren. meine Argumentation wird fehlerhaft, und damit weniger brauchbar.

Nachdem es mein Ziel ist, „das Herz der Dinge“ zu erkennen, kann ich starke emotionen bei diskussionen net brauchen. Emotionale Diskussionen sind meist nur ein Austausch von Standpunkten, auf eine eventuelle Gegenposition wird nicht eingegangen, Lösungsansätze werden nicht sichtbar.

Deshalb versuche ich, ruhig zu bleiben.

Auf emotionaler basis zu diskutierten ist zwar manchmal ganz nett, bringt aber m.E. nichts, was einem weiterhilft.

Ich kann leider in deinen Postings dieser Art nichts erkennen, was einen Diskussionsansatz bietet.

Gruß
Mike

Hi Jürgen
Ich für meinen Teil habe herausgefunden, das ich unter
emotionaler Anspannung bei Diskussionen nicht in der Lage bin,
fundiert zu argumentieren. meine Argumentation wird
fehlerhaft, und damit weniger brauchbar.
Nachdem es mein Ziel ist, „das Herz der Dinge“ zu erkennen,
kann ich starke emotionen bei diskussionen net brauchen.
Gruß
Mike

Hallo Mike,
die ersten Reaktionen unserer Gegner auf den 11. September waren aber doch fürchterlich emotional.
Unser Ziel ist nicht „das Herz der Dinge“ sondern die Herzen der Menschen zu erkennen.
Kann heute leider, weil übermüdet, auf dein Posting nicht näher eingehen und habe auch nur deshalb einen Teil davon gelöscht.
Gruß
Jürgen