Ich werde nie wieder Sex mit meiner Frau haben - was kann ich tun?

Hallo Farout

du meinst, ich solle mich in Therapie begeben?
Hmm…darüber habe ich noch nicht nachgedacht.

Was wird da passieren? Wie könnte mir das helfen?

Fred

Hallo Jake,

du hättest „so eine Frau“ niemals geheiratet? Diese Frau ist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist.
Für viele steht der Sex an erster Stelle - für mich jedoch die Partnerschaft.
Ich hätte nur nicht gedacht, dass man irgendwann feststellen muss, dass Sex nicht an zweiter, sondern an letzter Stelle unter „ferner liefen…“ steht. Mit der zweiten oder dritten Stelle hätte ich mich ja abgefunden. In dem Fall würde ich hier ja nichts schreiben müssen.

Deine genannten Optionen sind in der Tat die, die zur Verfügung stehen.
Alle sind seeehr schwierig. Tja, was tun, sprach Zeus.

Fred

1 Like

Hallo Paran,

ja, meine Frau hatte früher mal die Pille genommen - bis ich mal die Packungsbeilage gelesen habe und gesagt habe, ich würde das Zeugs nicht nehmen - somit würde ich von keiner Frau verlangen, die Pille zu nehmen.
Daraufhin hat sie die Pille schon sehr früh abgesetzt ( ich schätze schon so mit 25 ). Jetzt ist sie 50.

Da wir über alles reden, kann ich ziemlich fest davon ausgehen, dass meine Frau keine sexuellen Übergriffe erlebt hat. Offenbar gibt es Menschen, die eben wenig oder kein Verlangen nach Sex haben - meine Frau ist offenbar so jemand. Viele Ehen fangen da bei 120% Sex an und im Laufe der Zeit sinkt das dann auf vielleicht 30%.
Wir haben vermutlich bei 40% angefangen und sind nun bei unter 0 angelangt.

Die Menopause hat es dann wohl gänzlich zum Erliegen gebracht - was aber vorher auch schon mehr Krampf war.

Genau - es ist ein Teufelskreis. Und ich kann nur zugucken…

Fred

Und diese Unterstellung betrachte ich schlichtweg als eine Unverschämtheit!
Über einen Menschen so zu urteilen ohne ihn je kennengelernt zu haben und erst recht nicht im Umgang mit seiner Frau, ist an Dreisigkeit kaum zu überbieten! ramses90

2 Like

Das war weder eine Unterstellung, noch ein Urteil.
Das war mein erweckter Eindruck !
Und wenn der UP schreibt, dass dem nicht so ist, dann akzeptiere ich das !

1 Like

Ich finde es immer wieder widerlich, dass das Nutzen von Prostitution als gangbarer Weg dargestellt wird.
Es bedeutet immer noch, dass Frauen sich verkaufen, auch wenn viele gerne glauben machen wollen, dass diese Damen das ja gerne tun, aus Berufung quasi und weil ihnen Sex ja soviel Spaß macht.

Es ist eine Unterwerfung, die die Frauen meistens aus Not gewählt haben.
Wie gesagt: Der Hinweis darauf mit dieser Normalität im Ton - das widert mich an.

my 2 cents

3 Like

Vergiss es! Diese Art Sex willst du gar nicht!

Das Problem ist: Du willst Sex mit deiner Frau, und der allein ist der richtige Sex für dich.

Ihr habt eine sehr enge Verbindung, und normalerweise stellt Sex zwischen zwei so eng verbundenen Menschen auch auf der körperlichen Ebene eine Intimität her, die man mit keinem anderen Menschen erleben kann. Im Gegenteil: Diese Vertrautheit würdest du mit einer Affäre oder einem ONS nie haben können, dafür würde sie aber zwischen deiner Frau und dir empfindlich gestört werden.

Das ist auch der Punkt, der mich noch immer an eurer Geschichte irritiert: Deine Frau mag keinen Sex haben wollen - aber es gibt in Bezug auf Erotik doch nicht nur den Akt an sich!

Geht körperliche Nähe, Kuscheln nicht in Zärtlichkeiten, Berührungen und Stimulationen über, ohne dass man das eine vom anderen abgrenzen kann? Läuft denn da bei euch gar nichts an Körperlichkeit?
Und wenn ihr so eng seid: Wie kann es sein, dass ihr euch da nie in der Mitte getroffen habt, sondern es immer nach ihrer Asexualität ging und damit kategorisch ausgeschlossen wurde, dass es überhaupt Erotik bei euch gibt?

Ich will nichts hineininterpretieren, aber ich finde diesen Widerstand gegen Körperlichkeit und gegen Therapie so auffällig, dass ich den Ansatz „Trauma“ noch nicht für abwegig erklären würde.

In eurer Beziehung fehlt an dieser Stelle die Balance und obwohl du eine große Leidensfähigkeit hast, gerät euer Konstrukt langsam in einen kritischen Bereich. Du merkst, dass dir hier ein Stück gelebtes Leben fehlt und die Aussicht, dass sich das noch irgendwann realisieren kann, kleiner wird je älter du wirst. Da tickt bei dir ne Uhr.

Du solltest das für dein eigenes Wohlergehen mal in einer Therapie beleuchten. Ändert sich dann bei dir etwas, ändert sich meist das ganze System mit. In welcher Weise - das weiß hier natürlich niemand.

Ich bin gespannt.

Gruß, Diva

7 Like

Hallo Diva,

danke für deine Ausführungen.

natürlich: das Optimum wäre, sinnlichen gegenseitiger Sex mit meiner Frau. Wen ich den hätte, gäbe es diese Thread gar nicht.

Unsere Erotik besteht, wenn überhaupt aus netter körperlicher Nähe bei der ich sie massiere (aber nicht unten) und liebkose - was sie sehr schön findet (hat aber nichts mit Sex zu tun). Sie bei mir ebenso. Sie streichelt mich, küsst mich, massiert mich - was ich ja auch sehr schön und sexuell erregend finde.
Am Ende befriedigt sie mich mit der Hand. Das ist das, was ich hin und wieder erwarten kann.
Ich möchte aber ein bisschen mehr…oder wieder ein bisschen mehr. Das fällt aber nun aus - weils ja nicht klappt.

Es geht mir aber gar nicht nur um den Akt an sich - da gehört ja ein bisschen mehr zu, als reinstecken und los. Ich habe nämlich immer ein bisschen erwartet, dass sie auch mal richtig in Stimmung kommt, und vielleicht sogar mal einen Orgasmus erlebt. Dass sie sich richtig darauf einlässt, mal die Kontrolle fallen lässt. Aber das gab es noch nie.
Ich empfand das immer als sehr einseitig. Ich war nie damit zufrieden, dass nur ich was davon habe und sie nicht.
Sie meint, sie braucht das nicht, es reicht ihr so. Ich habe ihr schon erklärt, dass ich das aber anders empfinde.
Nützt aber nichts, wenn sie es nicht so empfinden kann.

Auch, wenn sich das blöd anhört - tatsächlich fände ich es mal spannend, einen sexuellen Seitensprung zu erleben. Da würde es mir dann ja gar nicht um vertraute Nähe gehen, sondern, dass ich mal erleben könnte, wie eine andere Frau Sexualität erlebt in meinem Beisein - eine Frau, die diese Hemmungen nicht hat. Eine Frau, die Spaß an der Sache hat.
Da ich noch nie mit einer anderen Frau als meiner Sex hatte, weiß also gar nicht, wie es mit jemanden anders sein könnte. Das bedauere ich ganz nebenbei auch sehr.

Du sagst es - es tickt da auch eine Uhr. Wer weiß, wie lange ich noch potent bin. Und falls es irgendwann nicht mehr so ist, werde ich schwer bedauern, dass ich in meinem Leben nie richtigen gegenseitigen Sex erlebt habe.
Wenn die Uhr abläuft, dann ist es ja eh egal - aber noch ist was von der Uhr da. Was ja irgendwie auch der Grund ist, warum ich hier schreibe.

Wenn ich jetzt alleine in eine Therapie ginge, könnte es ja sein, dass in der Zwischenzeit diese Uhr abläuft. Ich weiß ja nicht, wie lange so eine Therapie dauern würde. Und wenn ich mich therapieren lasse - kann dabei herauskommen, dass meine Frau lustvoller wird? Oder kommt dabei raus, wie ich besser mit Assexualität umgehen kann?

Grundsätzlich bin ich mit meinem Leben ja sehr zufrieden - mit unserer Ehe auch. Bis auf…womit ja nur ich ein Problem habe…hmm so gesehen…stimmt, ich muss mich unbedingt therapieren lassen…

Fred

Hallo,
also Sex mit einer anderen Frau schließt du nicht völlig aus?
Da ihr ja offen über alles redet, kannst du ihr vielleicht einen Deal vorschlagen:
Sie erlaubt dir einmal im Monat das Treffen mit einer anderen, nichtprofessionellen Frau, die ihr gemeinsam aussucht, und sie bekommt dafür in der Zeit irgendwas an Wellness, was ihr gefällt.
So ähnliche Anzeigen gibt es manchmal im Wochenblatt, oder man gibt selber ein Inserat auf.
Dann hättest du deine Befriedigung und sie ihre Ruhe.
Ist nur ein Vorschlag!
Mao

2 Like

Eine Therapie geht nicht soundsoviel Monate und dann macht es „pling“ und du bist ein anderer Mensch.
Ich würde nicht einmal von Therapie reden bei dir, sondern eher von psychologischer Beratung.
Bei beidem handelt es sich immer um einen Prozess: des sich besser kennenlernens, des Verstehens, in welchen Strukturen man lebt, nach welchen Motiven man handelt. Das wiederum hilft einem, die anderen Beteiligten des Systems und deren Motive besser zu verstehen.

Keiner weiß, was dabei herauskommt. Vielleicht verstehst du deine Frau besser, sie fühlt sich angenommen in diesem Punkt, wird lockerer, entwickelt Interesse an Sex. oder
Du verstehst dich selbst besser, nimmst deine sexuellen Bedürfnisse stärker wahr, erkennst, dass dir was Elementares fehlt und legst dir eine Affäre zu.
Vielleicht verliebst du dich in die Affäre, weil du etwas Besonderes mit ihr erlebst, was dir immer gefehlt hat und du verlässt deine Frau.
Oder du bist durch die Affäre insgesamt zufriedener, was deiner Ehe den Druck nimmt und dich auf anderer Ebene deiner Frau näher bringt.

nobody knows

Meine Therapie war das Beste, was ich in meinem Leben getan habe!

Gruß, Diva

2 Like

Google mal ein bisschen mit den Stichworten „Trauma“, „Verdrängung“, „Dissoziation“, „Verleugnung“.

Nur weil man sich nicht konkret dran erinnert muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass da nie etwas war.

Solange da nie ein Psychologe dran war, kann man es nicht ausschließen.

Was nicht heißt, dass man danach suchen sollte. Ein schwere Trauma zu reaktivieren kann verheerende Folgen haben. Da wäre es dann besser, es in der Verdrängung zu belassen. Was ja bisher der Fall war.

Gruß

1 Like

Du hast Recht, ausschließen kann man nichts. Falls das so sein sollte und sie da was verdrängt hat, sollte es besser so bleiben.
Tatsächlich könnte es ja schlimmer kommen, wenn man da dann einen Therapeuten dran lässt.
Egal wie - es hilft mir nicht - und ihr sicher auch nicht…

Fred

Sorry, aber das ist so auch Unsinn. Ein erfahrener Traumatherapeut macht nichts schlimmer.
Aber ein Trauma zu therapieren geht eben nicht ohne sich der Sache zu stellen.
Es hat auch etwas mit innerem Wachstum zu tun.
Ein Trauma, das man ein Leben lang mit sich herumträgt, behindert einen immer irgendwo, es tötet Bereich im Inneren ab.

Woher weißt du das?

Aber ich habe bei euch beiden den Eindruck, dass ihr Angst habt, am Status Quo etwas zu verändern. In eurem Leben herrscht Ruhe und Ordnung, ein Frieden, den ihr aus gutem Grund nicht gefährdet.
Niemand hat behauptet, dass das Leben einfach ist.

Alles Gute!

1 Like

Hallo Fred!

Ich meine nicht, Du sollst Dich in eine Therapie begeben.
Aber ich sage auch, dass es nie in erster Linie um das geht, was der Andere macht, sondern immer nur um uns selber.
Wir können auch das Gegenüber nicht ändern,das merkst Du ja, aber wir können uns und unsere Perspektive ändern.
Indem wir zu uns hinschauen, nicht auf das Gegenüber.

Du bist mit einer Partnerin teilglücklich, mit der Du Deine Sexualität nicht leben kannst und Du hast Sorge, dass es eines Tages zu spät sein könnte Deine Sexualität zu leben.
Die Situation ist die Deiner ungelebten Sexualität, die Gründe dafür sind nachrangig, aber fest wie Beton.

In einer guten Therapie könntest- nicht solltest- Du Dir das anschauen.
Und auch die Tatsache hinterfragen, dass und warum Du eine Partnerin gewählt hast, mit der das Miteinander zwar gut ist, aber Sexualität ausgeschlossen wird.
Nicht bewusst, schon klar, aber es ist ja eben Aufgabe guter Therapie, Unbewusstes zu erarbeiten.

Wovon ich spreche, ist der Entwicklungsschritt vom beim Anderen , im Aussen, zu gucken zu Dir selber, ins Innen, zu kommen, die Verantwortung für Deine Entscheidungen („Ich akzeptiere sexfrei zu leben“, „ich mute ihr keine Konfrontation und keine Gespräche darüber zu“ usw.) zu übernehmen und damit freier werden, evtl neue Entscheidungen auf dem Boden dessen zu treffen.

Das könnte etwas unbequem werden, weil ein bislang stabiles System damit in Unruhe käme, weil Du wagen wollen könntest oder müsstest (müssen, weil es innen bei Dir nicht mehr weiter umgehbar werden könnte), sie, anders, als bisher, zu fordern, zu konfrontieren und auch irgendwann eine Entscheidung könntest treffen müssen, ob der Preis für das schöne Miteinander,das „Opfern“ Deiner gelebten Sexualität weiter tragbar ist für Dich.
Nach so einer Entscheidung ist meistens wieder Frieden, entweder, weil man etwas ändert, oder, weil man den Preis akzeptiert hat.
Eine gute - tiefenpsychologische- Therapie führt im besten Falle an diesen Punkt heran.

Auf dem Weg dahin könnte Dir einiges über Deine ganz eigene innere Befindlichkeit bewusst werden, das die Situation in einem neuen Licht erscheinen lässt und Dir bei Deinen Entscheidungen hilfreich ist.

Es geht immer nur um Dich selber und um Deine Entscheidungen.
Nie um den Anderen.
Die Entscheidung für eine Therapie wäre die erste Entscheidung, die jetzt ansteht.
Auch das ist Potenz! Entscheidungspotenz.

2 Like

Verführe sie, bitte!

Hallo,

ich spiele mal worst case mit Pille durch: jahrelang genommen, dadurch keine Lust auf Sex aber die gefühlte Verflichtung dazu. Das bewirkt eine negative Einstellung - „Sex tut not, ist aber nicht meins, ich bin unnormal“.

Nach dem Absetzen kann es 1-2 Jahre dauern, bis sich der Hormonhaushalt normalisiert hat und Frau wider Erwarten eigene Lust entdeckt. Aber um etwas bislang negativ besetztes neu und positiv zu erleben, muss die Verpflichtung dazu völlig wegfallen, man muss die Freiheit haben, eigene Lust im eigenen Tempo zu entdecken. Etwas, das normalerweise in der Pubertät geschieht, durch die Pille aber schon mal ins spätere Alter verschoben ist.
Und es muss eine seit Jahren erlernte Einstellung überwunden werden. Das kann dauern.

Wie gesagt, wenns ganz unglücklich läuft und nur nach meiner laienhaften Meinung und Erfahrung.

Gruß,
Paran

Wie wäre es denn mal mir jeweils einem anderen Partner?

Das ist ja ein großartiger Tipp!!

Ich finde, alle anderen Antworten hier sollten gelöscht werden, weil sie so banal sind und an diese großartige Idee nicht annähernd heranreichen.

Mal ein anderer Partner: Soviele haben das schon ausprobiert - da muss ja was dran sein! Einself

Schön, dass du für meinen Vorschlag aufgeschlossen bist.

Aber nur, um den zu präzisieren: Ich plädiere nur TEMPORÄR für einen anderen Partner.
Und bevor du dich darüber auch wieder echauffierst, hör dich doch mal um, was nach so einer Erfahrung plötzlich alles möglich ist.

Schönste Grüße
Ann da Cava

Nie wieder Sex zu haben ist blöd.

Sie kann es von dir keinen Verzicht verlangen, wenn SIE keinen Sex mag. Sie sollte dir also entweder die nötigen Freiheiten gewähren oder zusammen mit dir eine Therapie machen.

Mein erster Vorschlag war beiderseits ein anderer Partner (temporär), um überhaupt mal die eigenen Möglichkeiten zu erfahren, denn ihr seid doch absolut festgefahren in euren sexuellen Gewohnheiten. Dieser Vorschlag wurde leider vielfach und unüberlegt mit Minusbewertungen abgetan.

Aber egal, welchen Weg du/ihr beschreitet - ihr werdet so oder so an euch arbeiten müssen. Vor unterdrückter Geilheit in die KIssen beißen zu müssen sollte kein Partner dem anderen zumuten!

Ich wünsche euch das Beste.
Ann da Cava