Ich will mich selbstständig mache - „Essen auf Rädern“. Habe klare Vorstellungen, trotzdem würde sehr sehr gerne mal hören, ob jemand Erfahrung auf dem Gebiet hätte. Folgende Voraussetzungen sind gegeben: Einzelunternehmen in einer Großstadt ca. 600 T. Einwohner, (noch!?) genügend Startkapital=eigenes Geld, habe bereits Erfahrungen als Selbsständ.=vor 15 Jahren)
Wie lautet Deine Frage? Und direkt anschließend: verfügst Du über Erfahrung als
- Unternehmer
- Koch
- Restaurantbetreiber
- Caterer
- oder irgendetwas in der Richtung?
Oder anders: weißt Du, wie Du kalkulieren musst, hast Du Arbeitskräfte zur Hand und hast Du Kontakte zur Gemeinde?
Gruß
C.
Hi, im Restaurantbisness habe ich keine Erfahrung, also nichts mit Lebensmitteln. Ich war früher selbsständiger Kfz-Händler und Vermittler.
Ich möchte portionierte Speisen (Suppen und Salate) an Privathaushalte und Firmen liefern.
Kalkuliere gerade meine produkte. Arbeitskräfte habe ich so gut wie zur Hand. Ich brauche nicht explizit einen Kredit. Was meinst du mit „Kontakten zur Gemeinde“ ? Meinst du - ob ich über die Kundschaft nachgedacht habe? Gruß.
Hi,
Wer bereitet die Speisen denn zu?
Du solltest auch besser nicht damit rechnen, einen zu bekommen. Im Bereich Gastronomie sind Banken sehr zurückhaltend.
Du wirst Wissen zum Thema Lebensmittelsicherheit zukaufen müssen. Salate sind sehr heikel!
Du wirst ebenfalls Wissen im Bereich Rezepte / Zubereitung einkaufen müssen.
In der Startphase wirst du bestimmt sechsstellig Geld verbrennen - und dann durch hoffentlich gute Produkte genug Kunden finden.
Warum die Einschränkung auf Suppen und Salate?
Hallo,
ich will Dich nicht abschrecken, aber Dir auch einen realistischen Eindruck über die Branche vermitteln.
- 50% der Gastronomiebetriebe überstehen das erste Jahr nicht, 80% nicht die ersten fünf Jahre
- Das Segment Catering/Mittagstisch für Kindergärten, Schulen und Unternehmen ist extrem umkämpft. Das hat vor allem damit zu tun, dass es da primär um die Kosten geht und nicht um die Qualität. Das bedeutet, dass Du entweder bei der Qualität (also beim Einkauf) Zugeständnisse machen musst, um konkurrenzfähig zu sein, oder Deine Arbeitsleistung mit nahe null kalkulieren musst.
- Mir ist unklar, was Du mit „Firmen“ meinst. Willst Du an einzelne Mitarbeiter verkaufen oder an Unternehmen, die zentral für eine Vielzahl von Mitarbeitern Gerichte einkaufen? Falls letzteres, dürfte die Selbstbeschränkung auf Salate und Suppen ein Ausschlusskriterium sein, denn kein Unternehmen wird sich mit mehreren Lieferanten (einen für Suppen und Salate, einen für „normale“ Hauptgerichte und einen für Desserts) befassen wollen - schon gar nicht mit einem Neueinsteiger als zusätzlichem Anbieter parallel zu einem vorhandenen Komplettanbieter.
- Mit Kontakt zur Gemeinde meinte ich, dass es einerseits Genehmigungen für die Nutzung eines Ladenlokals und ggfs. Sondernutzungen von Flächen für Außengastronomie oder Parkplätze (wer liefern will, muss parken) einzuholen gilt und andererseits auch von Seiten der Gemeinde ggfs. Unterstützung geben kann. Sei es, dass sie als Kunde auftritt, sei es, dass sie Dich in Marketingkonzepte (Sommerfeste, Stadtfeste, Street Food-Aktionen etc.) einbindet.
- Die fehlende Gastronomieerfahrung muss zwar nicht, kann aber zum Problem werden. Schon so mancher hat zwar ein volles Haus gehabt, aber trotzdem kein Geld verdient, weil er die Speisen nicht richtig (nämlich viel zu günstig) kalkulierte.
- Die bereits erwähnten Themen Lebensmittelsicherheit und Rezepte/Zubereitung gehen in die gleiche Richtung. Es ist extrem schwer, in der Gastronomie als Quereinsteiger Fuß zu fassen. Es ist etwas völlig anderes, im Privatbereich ein guter und geschätzter Koch zu sein. In der professionellen Gastronomie geht es nicht nur um lecker, sondern auch um Gewinn, Organisation und vieles andere, was bei einem Hobbykoch keine Rolle spielt.
Gruß
C.