Hi,
weiterdenken!
[Beispiele…]
das ist kein Weiterdenken, sondern ein Vereinfachen und zwar eines, das von der Wirklichkeit kaum weiter entfernt sein könnte.
Das ist es ja, was ich die ganze Zeit versuche zu erklären: Wenn ich entscheidende Feinheiten ignoriere, dann kann ich auch beweisen, daß Igel in der Igelosphäre leben, die sich rd. 10 km oberhalb der Erdoberfläche befindet.
Die Behauptung, Umverteilung müsse sein oder sei gerecht, entspringt ja nun einem ideologischen Standpunkt, den man nicht unbedingt teilen muß. Wir betreiben Umverteilung und das halte ich für vernünftig und in Ordnung. Nur betreiben wir die Umverteilung inzwischen in einem Ausmaß, bei dem ich mich frage, ob sich eigentlich mein Einsatz noch lohnt und bei dem sich die Empfänger der Umverteilung in einem zumindest größer werdenden Maße anscheindend bzgl. ihres Einsatzes das gleiche fragen und damit habe ich allerdings ein Problem.
Was ich auch für falsch halte, ist die Umverteilung von Eigentum. Die Umverteilung von Einkommen ist eine Sache, aber eine Vermögensteuer läßt andere (wen auch immer) nicht an Einkünften partizipieren (d.h. das Einkommen vermindert sich durch Steuer, bleibt aber noch Einkommen), sondern verringert den Bestand.
sie es tatsächlich bleiben lassen. Es gibt aber auch die
Möglichkeit, z.B. einem der nichts hat, weil seine Eltern sein
ganzes Erbe versoffen haben, welches er hätte bekommen können,
aber eine gute Idee, die Möglichkeiten und das Wissen dazu
hat, 10 Mio € Eigenkapital zur Verfüguing zu stellen, damit er
damit 50 Mio finanzieren kann und 100 Leute beschäftigt. Im
Moment ist das nicht drin. Definitiv. Oder zeige mir wie.
Was soll das werden? Anspruch auf Erbschaft? Anspruch auf Kapital? Es gibt einerseits zig Förderprogramme, die mit Steuergelder finanziert sind. Andererseits gibt es den Kapitalmarkt, der tatsächlich - man soll es noch glauben - funktioniert.
Unabhängig davon: Es geht hier doch nicht nur darum, daß geerbtes Vermögen (noch einmal) besteuert werden soll, sondern darum, daß auch das besteuert wird, was man sich u.U. ein Leben lang zusammengespart hat. Welches Recht hat der Staat oder sonstwer, dieses Ersparte über die Ertragsbesteuerung hinaus zu besteuern? Weiß der Staat, ob das Vermögen dadurch zustande gekommen ist, weil da jemand mit T€ 100-Jahresgehalt monatlich 150 Euro weniger für neue Krawatten ausgegeben hat oder daher, daß jemand mit 25.000 Euro Jahresgehalt 20 Jahre lang auf Urlaubsreisen verzichtet hat?
Die Besteuerung kann da keinen Unterschied erkennen, ich sehe da aber schon einen Unterschied.
Eines der Grundprinzipien unseres Steuerrechts ist die Besteuerung nach Leistungsfähigkeit. Eine Besteuerung der Einkünfte entspricht diesem Prinzip: Wer viel bekommt, muß viel Steuern zahlen, wer wenig bekommt zahlt (absolut und prozentual) weniger. Eine Steuer auf Vermögen kann diese Unterscheidung aber nicht machen und wenn doch, dann nur mit einem Riesenaufwand und weiteren Ungerechtigkeiten.
Und noch ein Gag: Gerade neulich habe ich gehört, daß die Vermögensteuer in den paar Jahren, als es sie gab, mehr Geld gekostet hat, als sie hereingebracht hat.
Naja, auch eine Art von Umverteilung.
C.
P.S.
Eines noch: Ich schrieb es zuvor und ich schreibe es erneut: Ein Großteil derjenigen, die hier und andernorts eine Vermögensteuer (und diverse andere Steuern/Steueränderungen, die sie jetzt nicht betreffen) fordern oder befürworten, sollte sich mal Gedanken über ihre Lebensplanung. Man bleibt nämlich nicht immer und zwangsläufig Student oder Gehaltsempfänger der Tarifgruppe 5.